TIFF 2016 - Ein paar Eindrücke aus Toronto

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    Die Hälfte des Toronto International Film Festivals ist nun schon rum, Zeit also um mal ein kleines Zwischenfazit zu ziehen. Um es kurz zu machen: Es ist toll in Toronto! Man steht morgens auf, macht sich fertig und schon steht der erste Film des Tages an. Ich bin meistens ca. eine Stunde vor Beginn des Films am entsprechenden Kino/Theater, um einen relativ guten Platz zu bekommen, was also bedeutet, dass jeder Film auch Wartezeit mit sich bringt. Die Warteschlange verläuft aber trotzdem schon um mehrere Häuserblocks, was mich jedes Mal wieder fasziniert. Die Leute stehen teilweise mehrere Stunden an, um die allerbesten Plätze zu ergattern (freie Platzwahl in Kinos ist in Nordamerika normal). Zu meiner Stunde Wartezeit kommt dann noch der Fußweg, der dank der guten Lage des Hostels (armer Student kann sich kein Zimmer für 150 CAD pro Nacht leisten) zwischen 5 und 30 Minuten beträgt. Die meisten und wichtigsten Spielstätten sind aber glücklicherweise alle mehr oder weniger nebeneinander und nach maximal 10 Minuten erreicht. Man muss für einen Film also zwischen 3 und 3 1/2 Stunden Zeit einplanen. Ich habe für alle meiner Wunschfilme im Vorfeld Tickets kaufen können, denn sonst müsste ich mein Glück in der Rush-Line versuchen. Hier hoffen Leute darauf, Tickets in letzter Minute abzustauben, wenn kurz vor Beginn des Films noch freie Plätze im Saal sind, weil irgendwelche Ticketbesitzer aus welchem Grund auch immer nicht aufgetaucht sind. Wenn man früh genug da ist, klappt das eigentlich immer, aber mindestens 2 Stunden Wartezeit, bei beliebten Filmen auch mehr, ist hier angesagt.



    Vor den Filmen selbst gibt es immer eine kurze Einleitung eines TIFF-Mitarbeiters, meistens sind es Programmplaner, und mit etwas Glück auch vom Regisseur des Films. Ich habe bisher sieben Filme gesehen und sechsmal war der Regisseur und manchmal sogar noch Teile des Casts dabei. Nach der Vorstellung folgte dann immer noch ein kurzes Q&A, was meistens recht interessant war.



    Ein weiterer großer Teil des Festivals sind natürlich die Premieren mit rotem Teppich und Stars. Ich schaue mir immer die zweite Vorstellung eines Films an, da diese deutlich billiger als die Premieren sind. Die Schauspieler sind dann zwar meistens nicht im Saal, aber wenn ich die unbedingt sehen muss, kann ich die ja auf dem roten Teppich begaffen und ankreischen. Da das aber eher nicht mein Ding ist, stört es mich also nicht weiter. Trotzdem habe ich mich am Sonntag mal unter die Menge gemischt und die Ankunft der Schauspieler beim Animationsfilm "Sing" (Matthew McConaughey, Reese Witherspoon, Scarlett Johansson) und dem möglichen Oscarkandidaten "Loving" (Michael Shannon, Joel Edgerton, Ruth Negga) beobachtet. Wenn man eh schon mal hier ist... Außerdem läuft man bei 3-6 Premieren pro Tag eh irgendwann zwangsläufig an einer vorbei.




    Das ganze ist dann auch mehr oder weniger so, wie man es sich vorstellt: Kreischende Menschen, teilweise Fans, teilweise aber auch einfach nur blind auf der Jagd nach Fotos von und Autogrammen mit Promis. Ein Gespräch, das ich mitbekam: "Who's that?" "Joel Edgerton." "Okay, JOEL, JOEL, over here!!!" :D Naja, war ganz witzig, aber zum Promijäger werde ich in diesem Leben nicht mehr.



    Ansonsten herrscht hier einfach eine schöne Atmosphäre, besonders während der ersten vier Tage, als die "Hauptstraße" des Festivals für Autos gesperrt war und es ausschließlich eine Fußgängerzone für TIFF-Besucher (und alle anderen Fußgänger natürlich) war. Dort konnte man allen möglichen Aktivitäten nachgehen. Ein großes Schachspiel stand rum, ein Klavier, das jeder benutzen durfte usw. Es ist generell halt schön, wenn man mit so vielen Leuten, die Filme genau so lieben wie man selbst, auf einem Haufen ist.
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