Sense8 - Staffel 2

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  • Einleitung


    'Netflix' hat Sense8, das ambitionierte Projekt der Wachowski-Geschwister (inzwischen Schwestern), um fast zwei Jahre pausiert. Sense8 ist ein globales Sci-Fi-Drama über acht Menschen, die in unterschiedlichen Städten in aller Welt leben und mental miteinander verbunden sind. Dadurch können sie plötzlich sehen, fühlen, hören und miteinander sprechen, so als ob sie sich am selben Ort befänden, doch sie teilen nun auch ihre dunkelsten Geheimnisse. Eine Geheimorganisation ist ihnen auf den Fersen, um hinter ihr Geheimnis zu kommen. Nach dem Weihnachts-Special, um die Wartezeit ein wenig zu versüßen, sind jetzt zehn neue Folgen auf 'Netflix' verfügbar. Ob sich das Warten gelohnt hat?



    Kritik


    Nachdem Mr. Whispers, Chef der BPO ( Biologic Preservation Organization) sich an Wills Fersen gehängt hat, um durch ihn an die anderen sieben Sensates zu kommen, um diese auszulöschen, hat Will sich mit Riley zurückgezogen und versucht, sich mit Heroin so weit abzuschießen, um die Anwesenheit von Mr. Whispers auszuschalten. Da jedoch alle acht merken, dass es so nicht weitergehen kann, beschließen sie, den Spieß umzudrehen, um vom Gejagten zum Jäger zu werden. Doch auch sonst haben die Sensates mit allerhand Dingen zu tun, so muss sich Wolfgang in Berlin mit Bandenkriegen auseinandersetzen, während Capheus in Nairobi mit Unruhen um ein besseres Leben für die Menschen in seiner Heimat kämpft. Nomi kämpft als Transgender um Anerkennung, Lito muss mit den Nachwirkungen seines Outings im Filmgeschäft Mexikos leben. Kala erkennt, dass ihr Mann ihr einiges verheimlicht und sie mehr und mehr Gefühle für Wolfgang entwickelt, während Riley Will zur Seite steht. Sun flieht nach einem Mordversuch durch ihren Bruder aus dem Gefängnis und ist nun auf der Flucht... Aber auch darüber hinaus gibt es neue Erkenntnisse, denn unsere Sensates (die ein Cluster bilden) sind nicht allein, was neue Gefahren birgt.

    Wie man in der kleinen Inhaltsbeschreibung schon lesen kann, passiert in der zweiten Staffel Sense8 ziemlich viel, die Story an sich mag vielleicht etwas überladen sein und auch nicht frei von Klischees, aber das tolle an der Serie sind die Dinge zwischen den Zeilen. Besonders die Folgen in der Mitte der Staffel sind emotionsgeladen und besitzen tolle und auch tiefgründige Dialoge, da ist es fast schon egal, dass sich die eigentliche Hauptgeschichte etwas verliert. Zudem sind die Kulissen, wie auch schon in der ersten Staffel, dank der Originalschauplätze auf der ganzen Welt (USA, Südkorea, Holland, Deutschland, England, Mexiko, Kenia, Indien), authentisch und atemberaubend. Hier wurde es geschafft, die Schönheit aus jedem Fleck dieser Erde herauszuholen. Und genau das macht Sense8 besonders; Hier wird in keinem Studio gedreht, nein, hier wird in den Grachten Amsterdams, in den Straßen Seouls, in den Armenvierteln in Nairobi sowie mitten in einer riesigen Gay Pride in São Paulo gedreht. Man sieht, wo das hohe Budget hineingesteckt wird! Zudem sind alle Szenen toll gefilmt und mit passender Musik unterlegt.

    Die Szenen, in denen die Sensates miteinander kommunizieren oder alle acht sich in brenzligen Situationen unterstützen, gehörten zu den besten Szenen der ersten Staffel, waren aber etwas rar gesät. Diese Szenen gibt es in der neuen Staffel aber häufiger, es macht Spaß, diese perfekt choreografierten Szenen anzuschauen, egal ob voller Action oder Emotion. Besonders in den letzten zwei Folgen finden diese Szenen ihren Höhepunkt und machen die Folgen mit zum Besten und spannendsten, was dieses Jahr auf dem Serienmarkt bewundert werden darf.

    Die Schauspieler machen wieder einmal einen guten Job. Bae Doona muss man als Sun jedoch besonders hervorheben, da sie den schwierigen und traurigen Charakter, der sich toll entwickelt, sehr authentisch verkörpert. Ebenfalls toll: Miguel Ángel Silvestre als Lito, der zuvor noch etwas schwach war, sich in der zweiten Staffel aber interessant entwickelt und für eine witzige, aber auch emotionale Momente sorgt; hier wird das LGBT-Thema toll aufgegriffen, ebenso bei Jamie Clayton als Nomi, die nicht nur eine herzzerreißende Rede hält, sondern auch mit Charme ihren Charakter verkörpert, der jedoch viel kürzer kommt als noch in der ersten Staffel. Tuppence Middleton als Rley ist ebenfalls viel weniger zu sehen als noch in der vorherigen Staffel, schade, sie war nämlich der Sympathieträger der ersten Staffel, der inzwischen Neuzugang Toby Onwumere als Capheus sein könnte. Tina Desai als Kala ist wie immer sympathisch, hat mehr Screen-Time und darf auch mal in den Actionszenen vorkommen, während Hau-Drauf Max Riemelt als Wolfgang wieder den Bösewicht raushängen lassen muss... ehm, darf. Auch Brian J. Smith als Will gibt wieder alles, seine Entwicklung geht wieder in die richtige Richtung. Während die Nebenrollen von Naveen Andrews und Daryl Hannah wieder kaum der Rede wert sind, zeigen sich Freema Agyeman und Alfonso Herrera herzlich und Eréndira Ibarra amüsant, dass sie die Serie allein durch die Anwesenheit ihrer Charaktere aufwerten. Die neu eingeführten Cluster bzw. deren Sensates sind interessante Ergänzungen und bieten Stoff für eventuell kommende Staffeln, schauspielerisch aber nichts besonderes.

    Einige der Nackt- und Sex-Szenen in der ersten Staffel sowie dem Weihnachts-Special wirkten etwas aufgesetzt, diese wurden in der zweiten Staffel jedoch heruntergeschraubt auf ein Minimum und wirken dabei sehr ästhetisch. Die Action-Szenen hingegen wurde erhöht und machen allesamt Spaß. Die letzte nervenaufreibende und packende Actionszene hätte jedoch noch etwas länger sein dürfen, da neue Fragen aufgeworfen werden und durch ein recht offenes Ende eine dritte Staffel folgen MUSS.

    Fazit


    Die zweite Staffel von Sense8 steht den ersten Folgen in nichts nach. Zwar verliert sich die Geschichte in der Mitte in kleinen Nebenstorys, diese werden aber durch tolle Dialoge, schöne Schauplätze und hervorragende darstellerische Leistungen wieder ins Gleichgewicht gebracht. So macht die Staffel durchgehend Spaß, ist etwas fürs Herz und Hirn und treibt die Story voran, stellt aber auch viele neue Fragen, die nach dem offenem Ende hoffentlich in einer dritten Staffel beantwortet werden.

    8,5/10
    :stern: :stern: :stern: :stern: :stern: :stern: :stern: :stern: :halbstern: :stern2:
    Infos
    Originaltitel:
    Sense8
    Land:
    USA
    Jahr:
    2017
    Studio/Verleih:
    Netflix
    Regie:
    Lana Wachowski
    Produzent(en):
    Lana Wachowski, J. Michael Straczynski, Grant Hill
    Drehbuch:
    J. Michael Straczynski, Lana Wachowski
    Kamera:
    John Toll
    Musik:
    Johnny Klimek, Tom Tykwer
    Genre:
    Drama, Sci-Fi
    Darsteller:
    Terrence Mann, Doona Bae, Jamie Clayton, Tina Desai, Tuppence Middleton, Max Riemelt, Miguel Ángel Silvestre, Brian J. Smith, Eréndira Ibarra, Freema Agyeman, Daryl Hannah, Ness Bautista, Alfonso Herrera, Max Mauff, Toby Onwumere, Naveen Andrews
    Inhalt:
    Nachdem Mr. Whispers sich an Wills Fersen gehängt hat, um durch ihn an die anderen sieben Sensates zu kommen, um diese auszulöschen, hat Will sich mit Riley zurückgezogen und versucht, sich mit Heroin so weit abzuschießen, um die Anwesenheit von Mr. Whispers auszuschalten. Da jedoch alle acht merken, dass es so nicht weitergehen kann, beschließen sie, den Spieß umzudrehen, um vom gejagten zum Jäger zu werden. Doch auch sonst haben die Sensates mit allerhand Dingen zu tun, so muss sich Wolfgang in Berlin mit Bandenkriegen auseinandersetzen, während Capheus in Nairobi mit Unruhen um ein besseres Leben für die Menschen in seiner Heimat kämpft. Nomi kämpft als Transgender um Anerkennung, Lito muss mit den Nachwirkungen seines Outings im Filmgeschäft Mexikos leben. Kala erkennt, dass ihr Mann ihr einiges verheimlicht und sie mehr und mehr Gefühle für Wolfgang entwickelt, während Riley Will zur Seite steht. Sun flieht nach einem Mordversuch durch ihren Bruder aus dem Gefängnis und ist nun auf der Flucht... Aber auch darüber hinaus gibt es neue Erkenntnisse, denn unsere Sensates sind nicht allein, was neue Gefahren birgt.
    Start (DE):
    05. Mai 2017
    Start (USA):
    05. Mai 2017
    Laufzeit:
    10 Mal ca 60 Minuten (+ 125 Minuten Weihnachts-Special)
    FSK:
    noch nicht geprüft

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