A Ghost Story

Diese Seite verwendet Cookies. Durch die Nutzung unserer Seite erklärst du dich damit einverstanden, dass wir Cookies setzen. Weitere Informationen

  • Einleitung


    Am 7. Dezember 2017 kommt das Drama A Ghost Story von David Lowery in die deutschen Kinos. In den namenlosen Hauptrollen sind Casey Affleck und Rooney Mara zu sehen.

    C (Casey Affleck) und M (Rooney Mara) sind ein junges Paar in einer abgelegenen Ortschaft. Eines Tages verstirbt C bei einem Autounfall – und will als Geist ihr gemeinsames Haus nicht mehr verlassen.



    Kritik


    Mit A Ghost Story hat Regisseur David Lowery einen Film der Extraklasse abgeliefert. A Ghost Story besticht vor allem durch seine sehr ruhige Geschichte, die sich äußerst langsam entfaltet und gefühlt nur in winzigsten Schritten voranschreitet. Dazu wird eine äußerst melancholische Stimmung über den Film gelegt, die in jeder einzelnen Szene spürbar ist.

    Rooney Mara und Casey Affleck spielen ihre Rollen unaufgeregt intensiv. Seien es die wenigen Momente als Paar, oder auch ab dem Moment, wo Casey Affleck nur noch durch ein großes weißes Tuch verdeckt in Erscheinung tritt. Und auch in dieser Form weiß er zu überzeugen und kann dem Publik die Gefühle seines Geistes nahebringen.

    A Ghost Story überzeugt mit der ruhigen Inszenierung, der überaus langsamen Kamera, die teilweise minutenlang in einer Ecke verharrt und einfach nur filmt, wie die wenigen Dinge in dem Raum vonstattengehen. So ist es keineswegs in die Länge gezogen, wenn man für zwei Minuten einer Person zusieht, wie sie aus dem Fenster schaut – oder wie Rooney Mara über fünf Minuten einen kompletten Kuchen verspeist und ansonsten nichts geschieht. Diese langen und fast schon bewegungslosen Szenen helfen aber, dem Zuschauer dieses äußerst starke Gefühl der Trauer, der Bedrückung und vor allem des Verlusts nahe zu bringen. Über die kurze Laufzeit von gerade mal 92 Minuten gelingt dies A Ghost Story fast schon perfekt.

    Je weiter der Film voranschreitet und je länger C in diesem Haus verweilt, desto stärker wird die emotionale Anspannung und man wünscht sich für C einfach nur die Erlösung. Auch, dass C’s Geist wirklich nur durch ein weißes Tuch mit Löchern an Stelle der Augen dargestellt wird verleiht dem Film ein ungemein intimes Gefühl.

    Mit seiner ruhigen, melancholischen und äußerst langsamen Art ist A Ghost Story eines der ganz großen Highlights in diesem Kinofilmjahr. Selten hat ein Film mit so viel Feingefühl die Herzen der Zuschauer berührt und dabei so wenig Dialog verwendet. In A Ghost Story wird kaum gesprochen, der Film verlässt sich komplett auf seine Bildsprache – und meistert dies mit Bravour. Alleine durch die Inszenierung, die Mimik und die dezent eingesetzte Musik übermittelt er seine Geschichte und es ist immer verständlich auf was der Film hinaus möchte.



    Fazit


    Die ruhige Geschichte, der kaum vorhandene Dialog, die langsame Kamera und nicht zuletzt die Darsteller und insbesondere die melancholische Stimmung machen A Ghost Story zu einem absoluten Pflichttitel in diesem Jahr. Wer von dem ganzen Krach-Bumm-Peng, der mittlerweile hauptsächlich in den Kinos zu sehen ist, eine Pause braucht, der ist hier genau richtig aufgehoben. A Ghost Story sollte man nicht verpassen.



    9/10

    :stern: :stern: :stern: :stern: :stern: :stern: :stern: :stern: :stern: :stern2:
    Infos
    Originaltitel:
    A Ghost Story
    Land:
    USA
    Jahr:
    2017
    Studio/Verleih:
    Universal Pictures
    Regie:
    David Lowery
    Produzent(en):
    David Maddox, Adam Donaghey
    Drehbuch:
    David Lowery
    Kamera:
    Andrew Droz Palermo
    Musik:
    Daniel Hart
    Genre:
    Drama, Fantasy
    Darsteller:
    Casey Affleck, Rooney Mara, Will Oldham
    Inhalt:
    Es geschieht plötzlich und unerwartet. C (Oscar®-Preisträger Casey Affleck) kommt bei einem Autounfall ums Leben. Doch kurz darauf kehrt sein Geist zurück.
    Der Illusion verschrieben, seiner Frau M (Oscar®-nominierte Rooney Mara) bei ihrem Verlust beizustehen, muss er feststellen, dass er in seiner neuen Gestalt, losgelöst von jeglicher Zeit, existiert. Als passiver Beobachter ist er gezwungen, schmerzlich dabei zuzusehen, wie ihm das Leben, das er kannte, entgleitet und die Frau, die er liebte, in eine neue Zukunft entschwindet. Unfähig seine Situation zu akzeptieren, vergehen Tage, Wochen und sogar Jahre, bis C verzweifelt erkennt, dass er womöglich für immer an dieses Dasein gefesselt sein wird. Während sich die Welt um ihn drastisch verändert, verblassen Stück für Stück die Konturen seiner eigenen Existenz.
    Start (DE):
    7. Dezember 2017
    Start (USA):
    7. Juli 2017
    Laufzeit:
    92 Minuten
    FSK:
    noch nicht geprüft

    31.555 mal gelesen