Daddy's Home 2: Mehr Väter, mehr Probleme!

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  • Einleitung


    Regisseur Sean Anders konnte für die Fortsetzung seines erfolgreichen Erstlings hochkarätige Unterstützung gewinnen. Neben den wiederkehrenden Hauptdarstellern Mark Wahlberg und Will Ferrell stoßen nun Mel Gibson, John Lithgow, John Cena und Alessandra Ambrosio zum Ensemble.

    In Daddy's Home 2 wird die frische Freundschaft von Wahlbergs und Ferrells Figuren auf eine harte Probe gestellt, denn zu Weihnachten bekommen sie Besuch von ihren Vätern. Wahlbergs Macho-Vater und Ferrells Schmuse-Papa könnten verschiedener nicht sein und drohen das Fest gehörig auf den Kopf zu stellen. Und wäre das nicht genug, taucht auch noch der Vater von Wahlbergs Stieftochter auf.


    © 2017 Paramount Pictures

    Kritik


    Schwächelte der Vorgänger zu Daddy's Home 2 noch an der etwas holprigen und uninspirierten Inszenierung und den etwas zu überhöhten Gags, wurde sich zumindest bei letzterem ein wenig gebessert. Zwar sind einige Momente immer noch zu viel des Guten und auch nicht jeder Witz sitzt, allerdings ist das Timing und die Qualität der humoristischen Einlagen dem Erstling ein Stückchen voraus. Was aber auch zu großen Anteilen den beiden Neuzugängen Mel Gibson und John Lithgow zu verdanken ist. Gibson als grober, gefühlskalter, protziger Vater von Wahlbergs Figur Rusty passt hervorragend in genau das Bild, was er vermitteln soll. So bemüht sich der Schauspieler erst gar nicht besonders sympathisch zu erscheinen, sondern lebt seine Figur vollkommen aus. Und wenn Rustys Vater sich köstlich über die Fehltritte von Will Ferrells Figur Brad und die seines Vaters amüsiert, so überträgt sich seine Schadenfreude unweigerlich auf den Zuschauer. Aber auch John Lithgow als Brads Kuschel-Papa steht Gibson in nichts nach. Schon optisch könnte Lithgow als Ferrells Vater durchgehen. Und dessen Humor transportiert er vorzüglich auf seine Figur. Die innige und körperbetonte Beziehung von Brad und seinem Vater wird durch die Chemie von Will Ferrell und John Lithgow herrlich vermittelt und läd permanet zumindest zum Schmunzeln ein. Aber auch Mark Wahlberg und Ferrell harmonieren nach ihrer Zusammenarbeit am ersten Teil und Adam McKays Die etwas anderen Cops in ihrem dritten gemeinsamen Projekt wieder erstklassig. Und so zeichnet sich auch schon die größte Stärke des Films ab – das Darstellerensemble. Die vier Hauptfiguren lassen einen über viele Schwächen hinwegsehen und heben das Werk auf das Niveau von einer überdurchschnittliche Komödie.


    © 2017 Paramount Pictures

    Allerdings rücken die Schwächen des Films dadurch nicht vollständig in den Hintergrund. So sorgt die für dieses Genre allzu oft vorhersehbare Geschichte für wenig Überraschungen. Darüber hinaus fällt die etwas schwache Regiearbeit von Sean Anders stetig auf, wodurch einige Szenen in amateurhaften Bildkompositionen ihre Kraft verlieren. Doch ist der größte Schwachpunkt das fehlende Herz der Inszenierung. So kann keine Szene wirklich berühren, was bei einer Geschichte über Familie und was genau es bedeutet eine zu sein eigentlich naheliegt und wünschenswert wäre. Somit verläuft sich die Geschichte in belanglosen Kalauern, dessen Message, wenn es denn überhaupt eine gibt, eher fragwürdig als lobenswert ist. Schließlich kommt zum Beispiel Rustys Erzeuger mit seinem unangemessenen Verhalten bis zum Schluss ohne jegliche Läuterung durch. Am Ende eine klare Position zu beziehen und dem Zuschauer ein weihnachtliches Gefühl mitzugeben ist Anders Werk leider abhanden gekommen.


    © 2017 Paramount Pictures

    Die Umsetzung hinkt des weiteren durch das Fehlen von starken Nebenfiguren. Alessandra Ambrosio merkt man ihre fehlende Schauspielerfahrung an, Linda Cardellini geht durch die schwache Figurenzeichnung unter und John Cenas Potential wird in großen Teilen verschenkt. Die Kinderdarsteller und ihre Geschichten bleiben belanglos, was in großen Zügen dem Drehbuch und dessen Inszenierung geschuldet ist und weniger den Schauspielern. Einzig Mel Gibsons unangebrachte Ratschläge für die Kinder können zumindest ab und an für Unterhaltung sorgen.

    Trotz der Schwächen muss man gestehen, dass Daddy's Home 2 nie wirklich langweilig ist und somit sich als ein durchaus kurzweiliger Spass für einen vorweihnachtlichen Sonntagnachmittag gut eignet.


    © 2017 Paramount Pictures

    Fazit


    Eine schwach inszenierte Komödie ohne Herz und Überraschungen kann durch einige gute Witze und vor allem durch ein starkes Darsteller Quartett über viele Schwachstellen hinwegtäuschen und führt zu gemeinhin unterhaltenden gut eineinhalb Stunden.



    6/10
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    Infos
    Originaltitel:
    Daddy's Home 2
    Land:
    USA
    Jahr:
    2017
    Studio/Verleih:
    Paramount Pictures
    Regie:
    Sean Anders
    Produzent(en):
    Molly Allen, Sean Anders, Stephen Levinson, Mark Wahlberg, Will Ferrell
    Drehbuch:
    Brian Burns, Sean Anders, John Morris
    Kamera:
    Julio Macat
    Musik:
    Michael Andrews
    Genre:
    Komödie
    Darsteller:
    Mark Wahlberg, Will Ferrell, Mel Gibson, John Lithgow, John Cena, Linda Cardellini, Alessandra Ambrosio
    Inhalt:
    In Daddy's Home 2 wird die frische Freundschaft von Wahlbergs und Ferrells Figuren auf eine harte Probe gestellt, denn zu Weihnachten bekommen sie Besuch von ihren Vätern. Wahlbergs Macho-Vater und Ferrells Schmuse-Papa könnten verschiedener nicht sein und drohen das Fest gehörig auf den Kopf zu stellen. Und wäre das nicht genug, taucht auch noch der Vater von Wahlbergs Stieftochter auf.
    Start (DE):
    07.12.2017
    Start (USA):
    10.11.2017
    Laufzeit:
    100 Minuten
    FSK:
    ab 12 Jahren
    Links
    Webseite:
    https://paramount.de/daddyshome2

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