Odd Thomas

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    Kritik


    Dean Koontz ist neben Stephen King der größte Horrorautor in den USA, vielleicht sogar der Welt. Während es King-Verfilmungen regnet ohne Ende und diese nicht häufig an die Qualität der Romane ranreichen, wird Dean Koontz leider sehr selten und wenn, dann sehr schlecht verfilmt. Als es hieß, dass sein Roman Odd Thomas (Deutscher Titel: "Die Anbetung") verfilmt werden soll, war das Fangeschrei groß. Doch als Stephen Sommers, bekennender Fan der Odd Thomas-Romane, für den Regieposten engagiert wurde und Anton Yelchin für die Hauptrolle gewonnen werden konnte, war klar, dass die Fans keine billige DVD-Produktion erwarten würde und dass sich die Verantwortlichen alle Mühe geben würden. Trotz aller Probleme (dazu später mehr), ist Odd Thomas eine nahezu perfekte Verfilmung geworden, die nicht nur spannend, witzig und sympathisch ist, sondern sich bis auf Kleinigkeiten perfekt an die Vorlage hält.

    "Die Toten reden nicht! Ich weiß nicht warum." Aber sie versuchen zu kommunizieren, mit einem zurückhaltenden Koch aus einer kleinen Wüstenstadt. Odd Thomas (Anton Yelchin) hält sich selbst für einen ganz normalen Typ, der im Pico Mundo Grill arbeitet und dort am Grill sein Talent zur Schau stellt und das schönste Mädchen auf der ganzen Welt liebt - Stormy Llewellyn (Addison Timlin). Vielleicht ist es ein Geschenk, vielleicht ein Fluch... dem ist sich Odd nie sicher gewesen, aber er versucht sein bestes, um den verlorenen Seelen zu helfen, die ihn aufsuchen. Manchmal möchten die Geister, die nur er sehen kann, Gerechtigkeit, bei der Polizeichef Wyatt Porter (Willem Dafoe) ins Spiel kommt. Doch dieses Mal ist alles anders.

    Ein mysteriöser Mann kommt in die Stadt und Odd weiß gleich, dass etwas nicht mit ihm stimmt. Hyänenartige Schatten - sogenannte Bodachs - verfolgen ihn und sagen schreckliches aus. Odd findet heraus, dass der Mann einen Aktenschrank mit Informationen über die schlimmsten Mörder, die die Welt je gesehen hat, besitzt. Was er will, können ihm nicht einmal die Toten sagen. Doch durch eine Seite aus dem Kalender des Mannes erfährt Odd, wann das Unheil über seine Stadt kommen wird: Am 15. August! Und heute ist der 14. August!

    Der Roman "Odd Thomas" wurde im Jahr 2003 veröffentlicht, die deutsche Ausgabe ließ bis 2006 auf sich warten. Durch den Erfolg und da Odd Thomas einer der Lieblingscharaktere des Autors Dean Koontz ist, erschuf er bisher sieben Romane sowie einen dreiteiligen Online-Roman und Graphic Novels. Bei einem so beliebten Charakter war es nur eine Frage der Zeit, bis ein Film folgen würde. Bis dahin war es aber ein langer Weg.

    Bereits im Jahr 2008 sagte Dean Koontz auf der Comic Con, dass sein Roman verfilmt werden soll, das Drehbuch war sogar bereits geschrieben. Doch erst zwei Jahre später wurde Stephen Sommers als Regisseur bekannt gegeben, erst im April 2011 wurden die Darsteller bekannt. Wegen Finanzproblemen musste der Dreh verschoben werden, der Cast der Nebenrollen änderte sich häufig, doch das Projekt schritt weiter voran. Seit über zwei Jahren ist Odd Thomas nun abgedreht und darf wegen eines Rechtsstreit nicht in den USA veröffentlicht werden, auch im Rest der Welt sah es bis vor wenigen Monaten düster aus. Da der Film bereits über Ungarn auf DVD veröffentlicht wurde, ist es nur eine Frage der Zeit, bis er sich illegal im Internet breit macht und eine Auswertung gänzlich zu Nichte macht. Hoffen wir das Beste, denn der Film ist schon etwas fürs Kino oder zumindest für eine schicke Heimkinoauswertung - wir können es sagen, da wir den Thriller im Zuge des Fantasy Filmfestes 2013 auf der großen Leinwand sehen konnten.

    So viel zu den Hintergründen, aber ist der Film denn eigentlich gut geworden? Hat sich das Warten gelohnt? Ein klares JA! Man merkt an, dass Regisseur und Drehbuchautor Stephen Sommers die Vorlage mag und alles daran gegeben hat, der Vorlage gerecht zu werden - und das hat nahezu perfekt funktioniert. Es gibt lediglich ein paar kleine Änderungen, so taucht der Charakter von Ozzie (Patton Oswalt) nur ein Mal ganz kurz im Film auf, ist im Buch jedoch Odds bester Freund. Weiter fehlt Odds Mutter komplett, ebenso seine Nachbarin und der Geist von Elvis Presley (Der nur als Pappaufsteller in einer Szene zu sehen ist). Diese machen jedoch jeweils nur wenige Seiten im Buch aus und deren Fehlen stört im Film überhaupt nicht. Weiter wurde am Ende ein klein wenig geschraubt, um dem Zuschauer ein besseres Verständnis zu geben. Weiter hat Odd im Roman eine Art Magnetismus, der ihn zu bestimmten Orten führt - im Film passiert dies eher durch Visionen, was die größte Veränderung zwischen Buch und Film darstellt. Da aber Dean Koontz diese Änderung abgesegnet hat und sie sich im Film gut macht, gibt es auch an dieser Stelle nichts zu meckern.

    Sonst wurde jede Kleinigkeit beibehalten, Dia- bzw. Monologe sind teilweise sogar 1:1 übernommen worden, Kleinigkeiten wie ein Streifschuss an der linken Schulter, Schilder vor eine Einfahrt, alles wurde perfekt übernommen und es macht als Leser einfach ungeheuren Spaß, alles wiederzuerkennen.

    Odd Thomas ist, wie auch im Roman, ein Sympathieträger, wie man es selten sieht. Er ist so normal und doch gleichzeitig so unnormal, dass man sich zu jeder Zeit mit ihm identifizieren kann. Dies ist nicht nur der Vorlage zu verdanken, sondern auch Anton Yelchin - ein begnadeter Schauspieler, dem die Zukunft in Hollywood noch offen steht und den man weiter im Auge behalten sollte. Anton Yelchin ist so sympathisch und er schafft es zu jeder Sekunde, dass man sich in Odds Gefühlswelt einfühlen kann. Besonders wenn er seiner Trauer Ausdruck verleiht, ist dies so authentisch, dass der Zuschauer schlucken muss.

    Aber auch Addison Timlin in der weiblichen Hauptrolle spielt sehr sympathisch und überzeugend. Im Grunde gibt es bei keinen der Darsteller einen Totalausfall, von Willem Dafoe über Nico Tortorella bis zu Gugu Mbatha-Raw, alle spielen mindestens solide und runden die Leistungen perfekt ab.

    Stephen Sommers hat wirklich auf alles geachtet und ein Herzensprojekt abgeliefert. Odd Thomas ist außerordentlich spannend und dabei aberwitzig, sodass man als Zuschauer auch noch etwas zu lachen bekommt. Besonders im großen Finale wird es verdammt spannend. Aber auch die Emotionen spielen eine große Rolle, so kann der Film sogar zu Tränen rühren. Die Locations sehen traumhaft aus, die Bilder wurden von Kameramann Mitchell Amundsen perfekt eingefangen und John Swihart sorgte mit seinem eingängigen Score für eine perfekte Untermalung, besonders in den letzten Szenen.

    Fazit

    Odd Thomas ist eine packende Verfilmung, die ihrer Vorlage gerecht wird. Spannend, aberwitzig, sympathisch und zum Teil rührend, zudem mit Anton Yelchin in der Hauptrolle perfekt besetzt.

    8,5/10
    :stern: :stern: :stern: :stern: :stern: :stern: :stern: :stern: :halbstern: :stern2:
    Infos
    Originaltitel:
    Odd Thomas
    Land:
    USA
    Jahr:
    2013
    Studio/Verleih:
    Ascot Elite
    Regie:
    Stephen Sommers
    Produzent(en):
    Stephen Sommers, Howard Kaplan, John Baldecchi u.a.
    Drehbuch:
    Stephen Sommers, Dean Koontz (Roman)
    Kamera:
    Mitchell Amundsen
    Musik:
    John Swihart
    Genre:
    Thriller, Horror
    Darsteller:
    Anton Yelchin, Addison Timlin, Willem Dafoe, Nico Tortorella, Kyle McKeever, Gugu Mbatha-Raw, Melissa Ordway, Patton Oswalt
    Inhalt:
    "Die Toten reden nicht! Ich weiß nicht warum." Aber sie versuchen zu kommunizieren, mit einem zurückhaltenden Koch aus einer kleinen Wüstenstadt. Odd Thomas hält sich selbst für einen ganz normalen Typ, der im Pico Mundo Grill arbeitet und dort am Grill sein Talent zur Schau stellt und das schönste Mädchen auf der ganzen Welt liebt - Stormy Llewellyn.

    Vielleicht ist es ein Geschenkt, vielleicht ein Fluch... dem ist sich Odd nie sicher gewesen, aber er versucht sein bestes, um den verlorenen Seelen zu helfen, die ihn aufsuchen. Manchmal möchten die Geister, die nur er sehen kann, Gerechtigkeit, bei der Erfüllung Polizeichef Wyatt Porter ins Spiel kommt, um schlimmeres zu verhindern. Doch dieses Mal ist alles anders.

    Ein mysteriöser Mann kommt in die Stadt und Odd weiß gleich, dass etwas nicht mit ihm stimmt. Hyänenartige Schatten verfolgen ihn und sagen schreckliches aus. Odd findet heraus, dass der Mann einen Aktenschrank mit Informationen über die schlimmsten Mörder, die die Welt je gesehen hat, besitzt. Was er will können ihm nicht einmal die Toten sagen. Durch eine Seite aus dem Kalender des Mannes weiß Odd jedoch, wann das Unheil über seine Stadt kommen wird: Am 15. August!

    Heute ist der 14. August!
    Laufzeit:
    96 Minuten
    FSK:
    ab 16 Jahren

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