Original von goodspeed
Wie gesagt, ich finde den Ansatz interessant. Nur passiert in dieser Theorie 3/4 des Geschehens ausserhalb der sichtbaren Filmhandlung was entgegen jeglicher Filmkonventionen wäre (denn was nützt einem eine spannende Story wenn man alles Relevante gar nicht sieht? )
Aber ich lass mich gern belehren.
Natürlich ist es unkonventionell und es könnte durchaus sein, dass es mal ausdrücklicher geplant war, bevor das Skrpit umgeschrieben wurde, aber ich halte es auch für wahrscheinlich, dass es so beabsichtigt war wie es nun zu sehen ist.
Zum einen haben wir da ja Tony Scott als Regisseur, der ja nicht sehr konventionell filmt. Bei Domino konnte man vor lauter Spielerei letztlich kaum noch der Handlung folgen.
Und von
"der Film ist zu einem Viertel Handlung, der Rest ist visuelle Spielerei" hin zu "ein Viertel der Story gebe ich preis, den Rest soll sich das Publikum ausmalen" ist es auch kein weiter Sprung mehr.
Hinzu kommt, dass das Skript zum Teil in der Hand von Terry Rossio lag, einem bekennenden Fan von so genannten "Marc Davis-Vignetten".
Dabei wird
von der eigentlichen Story nur ein kurzer Abschnitt gezeigt, und das Publikum soll sich den Rest der Geschichte zusammenreimen. Dazu werden einige Hinweise geliefert - mal subtil, mal explizit. Doch es wird nie ausdrücklich die Lösung bekannt gegeben.
Es passt nicht zu hundert Prozent, aber ich habe da mal einen Artikel über "Fluch der Karibik 2" gelesen, in dem das am Beispiel dieses Filmes gezeigt wurde:
*klick*
(der verlinkte und der darauf folgende Abschnitt)
Wenn man nun bedenkt, dass Fluch der Karibik 2 noch ein sehr verständlich gehaltener Film für ein großes Publikum ist, und Déjà Vu ein intelligenter Thriller ist, der einer weitaus kleineren Gruppe von Zuschauern gefallen muss/soll, halte ich es schon möglich, dass sich unser Autor da dachte, dass er das simple Andeuten noch wesentlich stärker angehen könnte.
Das ist zumindest meine Meinung, bis ein alles enthüllender Audiokommentar auftaucht können wir beide Recht haben - und ab dann ist nur die Frage, ob man die tatsächliche Herangehensweise gut heißen möchte.
Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „Donni“ ()