Die letzten Glühwürmchen

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    Es gibt 44 Antworten in diesem Thema. Der letzte Beitrag () ist von Olly.

      Ich tu mich mit Animes ein bisschen schwer. Mit dem Zeichenstil, insbesondere dem Figuren-Design, werd ich nicht so recht warm, aber ich mag die oft sehr märchenhaften und phantasievollen Geschichten. Deshalb hat mich bei diesem Film zunächst die realistische Story etwas abgeschreckt, dazu bestand jedoch überhaupt kein Grund.

      Gleich von Beginn an ist der Film von einer sehr traurigen Grundstimmung geprägt. Sehr realistisch und mit ausdrucksstarken Bildern wird die Geschichte erzählt. Dabei werden die Schrecken des Krieges, mit denen Seita und Setsuko konfrontiert werden, nicht beschönigt, auch wenn das Ganze hier und da sicher noch etwas drastischer hätte sein können. Wie ein kleiner Lichtblick erscheint in dieser Düsternis die sehr innige und liebevolle Beziehung zwischen den Geschwistern, vor allem in den Szenen, in denen der Krieg keine Rolle spielt und die beiden sich einfach wie normale Kinder verhalten. Abgesehen von diesen wenigen idyllischen Momenten ist der Film weit weg vom typischen Kinder-Zeichentrick und macht einen eher erwachsenen Eindruck. Das und der Verzicht auf phantastische und verspielte Elemente hebt "Die letzten Glühwürmchen" von den anderen Ghibli-Filmen, die ich kenne, ab (weshalb die anderen nicht schlechter sind, nur eben anders). Ein sehr berührender, aber nicht kitschiger Film, der den Krieg aus der eher ungewohnten Perspektive von Kindern zeigt.

      8/10
      Ich habe Die letzten Glühwürmchen auch im Rahmen der Film-Challenge gesehen.

      Bei den Animes sehe ich es genau anders herum. Mein Filmwissen ist in dieser Sparte des Kinos auch nicht allzu breit aufgestellt. Doch reale Animes gefallen mir viel besser als die üblichen Fantasy Animes. Prinzessin Mononoke war beispielsweise überhaupt nicht meins, wogegen ich Wie der Wind sich hebt richtig gut fand. Beide von Studio Ghibli und vom Meister Hayao Miyazaki. Auch wenn diese Themen für Animes zumindest in meinem Kopf sehr unüblich sind.

      Die letzten Glühwürmchen fällt genau darunter und basiert auf Geschehnissen Ende des zweiten Weltkriegs. Und es ist wirklich traurige Kost. Vielleicht liegt es daran, dass der Film sehr einfach gestrickt ist. Ohne großer Handlung oder vielen Charackteren. Von Beginn an entstehen diese tragischen Emotionen da der Film alles vorwegnimmt. In jeder Szene in der die Kinder fröhlich umher springen, sitzt die Trauer irgendwo tief drin.

      Kurze, aber sehr intensive, 90 Minuten die noch lange nach­hal­len werden.

      8/10 :stern: :stern: :stern: :stern: :stern: :stern: :stern: :stern: :stern2: :stern2:
      2016 Filme - 028 | 05 - Seasons 2016
      2015 Filme - 183 | 21 - Seasons 2015
      2014 Filme - 139 | 19 - Seasons 2014

      #supportrocketbeans

      GrafSpee schrieb:

      Ich würde an deiner Stelle trotzdem noch anderen Animes eine Chance geben dieser Film ist nicht der ein zigste Film wo es dir so ergehen könnte. Auch bieten Animes mal etwas Abwechslung von den normalen Hollywood Fließband Produktionen.

      Das Animes Hollywood oft schon in punkto Drehbuch vorführen ist doch klar und darum liebt man sie ja auch so sehr. Akiyuki Nosakas Roman wird bestimmt noch von Hollywood adaptiert und dann bekommst du sogar ein versöhnliches Ende, jede Wette. Dann ergibt der ganze Film auch keinen Sinn mehr. Denn wenn du Leid und Hoffnungslosigkeit so stark ausdrückst wie in Takahatas Anime-Meisterwerk (tolle Abweichungen bzw. Ergänzungen zum Roman ergeben das; wie zB die Drops-Dose), dann kann nur ein Ende den Deckel passend draufsetzen. Ein wie immer wunderschöner Film aus dem Hause Ghibli, welchen du aber definitiv so schnell nicht mehr sehen willst. Dafür hat Isao Takahata (der den Bombenabwurf der Amis noch selbst miterlebt hat) zu gute Arbeit geleistet.

      "Die letzten Glühwürmchen" kam mit dem zuckersüßen Feel-Good-Anime "Mein Nachbar Totoro" von Hayao Miyazaki als Doppelvorstellung in die japanischen Kinos. Die armen Schweine, welche zuerst "Totoro" sahen und dann die "Glühwürmchen". Nach einer Wohlfühloase geht's direkt in eine schonungslose Zermürbung der Sinne. Andersrum wäre es vielleicht besser gewesen. Zuerst "Glühwürmchen" und dann den Herrn des Waldes. Aber nach dem Takahata-Film sollen sich die Kinos bereits geleert haben. Verständlich. Das war genug Wahnsinn für einen Abend.

      10 / 10 eigenen Heimen

      1988 war ein tolles Jahr für das Studio Ghibli. Die beiden Freunde Takahata und Miyazaki sorgten mit zwei völlig verschiedenen Extremen für großes Aufsehen und die Filmwelt wurde Zeuge der Macht von "Block und Bleistift".
      "Man geht schon ein Risiko ein, wenn man morgens aufsteht, über die Straße geht und sein Gesicht in einen Ventilator steckt!"