John Travolta
Biografie:
Geboren: 18. Februar 1954 in Englewood, New Jersey, USA
Der jüngste Sohn von sechs Kindern irisch-italienischer Schauspieler verlässt die Schule, um ebenfalls Schauspieler zu werden. Er geht in die Schauspielschule seiner Mutter Helen Travolta. Nach kleinen Rollen im Musical "Grease" und einem Kinodebüt in dem Horrorfilm "Nachts, wenn die Leichen schreien" (1975) wird er im gleichen Jahr bekannt als cool robuster Vinnie Barbarino in der Sitcom "Welcome Back, Kotter".
Travolta ist der schlitzohrige Anführer einer Schülerbande im Stadtteil Brooklyn, der vier "Sweathogs", die es in Brooklyn dem High School Lehrer Gabe Kotter besonders schwer machen. "Welcome" ist eine neue Art von realistischer Alltagskomödie, die sich fünf Jahre lang bei ABC Television hält. Travolta wird zum Star, zum Traumbild junger Mädchen. Durch Brian De Palmas High-School-Trauma "Carrie" (1976) kommt er an der Seite der hochbegabten Sissy Spacek und De Palmas späteren Ehefrau Nancy Allen allmählich zu Kinostarruhm.
1977 ist er der Vorstadt-Casanova Tony Manero in John Badhams Disco-Hit "Nur Samstagnacht". Hier schafft er es wie James Dean oder Elvis Presley gefeiert zu werden und er bleibt - wenn auch nur noch sporadisch - als Barbarino am Bildschirm und wird sogar für den Oscar nominiert. Das "Saturday Night Fever" hält an, es reißt auch noch die schwache Musicalverfilmung des Broadway-Erfolgs "Grease" an der Seite von Olivia Newton-John mit. Travoltas Manager verstehen es, seine Popularität auch im Plattengeschäft zu vermarkten. Er ist für ein paar Jahre der Markenartikel des Showbusiness bis 1980 nach "Urban Cowboy" von James Bridges sein Star-Image abbröckelt.
Kritiker haben das vorhergesehen und ihn als gesichts- und profilloses Strohfeuer neben R2D2 (dem Roboter aus "Krieg der Sterne") und Steven Spielbergs "Weißen (Plastik)Hai" gestellt. In einem Fernsehfeature "Von James Dean zu John Travolta" wird herausgearbeitet, wie sehr Travolta als Markenartikel der Filmindustrie aufgebaut wird und sich an seiner Figur erkennen lässt, wie sich das Star-Image von der Garbo bis in die 70er Jahre verändert hat. Doch schon damals gibt es einen zweiten John Travolta, der sich erst ganz allmählich gegen das Teenager-Idol-Image durchsetzt. Erstmals bemerkt man es 1981, wenn Brian De Palma in seinem subtilen Thriller "Der Tod löscht alle Spuren" wieder besetzt. Als Toningenieur einer Filmproduktion soll er genau den richtigen Sound für eine Szene finden. Zufällig wird er Zeuge eines Autounfalls: er hat ihn auf dem Band mitgeschnitten und kann anhand dieses Dokuments nachweisen, dass ein Mord geschah. Doch auch der Mörder weiß, dass er die Spur gefunden hat...
Travolta ist schauspielerisch überzeugend. Und Hollywood-Agenten entdecken ihn wieder. Doch meist besetzt man ihn wieder unter seinem Talent in Komödien wie "Kuck mal, wer da spricht" (1989) und den zwei Fortsetzungen, doch dann spielt er einen zu Recht für den Oscar nominierten Killer in Quentin Tarantinos "Pulp Fiction" (1994) und den coolen Geldeintreiber Chili Palmer in Barry Sonnenfelds köstlicher Krimikomödie "Schnappt Shorty!" mit Gene Hackman und Danny DeVito.
Überzeugend ist auch sein Arbeiter, der in Desmond Nakanos "Straße der Rache" (1995) seinen schwarzen Boss (Harry Belafonte) entführt. Der Film vollzieht eine interessante Umkehrung der sozialen Verhältnisse in den USA: Die Schwarzen haben das Sagen, die Weißen leben als Underdogs in den Slums. In John Woos Thriller "Face/Off - Im Körper des Feindes" (1997) überzeugt er an der Seite von Nicolas Cage als FBI-Agent Sean Archer, der einen gefährlichen Terroristen fassen kann, danach aber in eine wahre Höllenmaschine gerät.
In Constantin Costa-Gavras Mediensatire "Mad City" (1997) spielt er einen simplen Angestellten, der seinen Job als Museumswächter verliert. Daraufhin besetzt er seinen ehemaligen Arbeitsplatz mit einer Pump-Gun und will den Job zurück. Dummerweise ist ein TV-Reporter (Dustin Hoffman) zugegen, der die Sache aufbauscht und schließlich in eine Tragödie verwandelt. Der Film sagt über die Medien letztlich nichts Neues.
1998 spielt er in "Mit aller Macht" unter der Regie von Mike Nichols den Präsidentschaftskandidanten Stanton. Hinter der Figur ist deutlich US-Präsident Clinton zu erkennen, der sich im Wahlkampf mit diversen Sex-Skandalen konfrontiert sieht. Zwar haucht Travolta der Figur das nötige Leben ein, doch der Film insgesamt entpuppt sich zu flau für eine Satire. Eine kleine Rolle hatte er in Terrence Malicks Kriegsfilm "Der schmale Grat" (1998). Das gelungene Gerichtsdrama "Zivilprozess" (1999) von Steven Zaillian zeigte ihn als Anwalt, der sich bis zum persönlichen Ruin für die Opfer einer industriellen Umweltverschmutzung einsetzt.
Travolta hat sich als Schauspieler behauptet, machte aber zuletzt nicht nur in den USA Schlagzeilen, als er sich sehr wortreich und konsequent zur Scientology-Sekte bekannte. Dies spiegelt sich auch in seinen Filmen "Michael" und "Phenomenon" (beide 1996), die unter dem Deckmäntelchen rührseliger Allerweltsunterhaltung massiv die Ideologie Ron L. Hubbards unter das Volk brachten. 1999 bemüht er sich mit Nachdruck um die Verfilmung eines bescheidenen Science-Fiction-Werkes des Sektenspenders, "Battleship Earth".
Filmografie:
1975: The Boy in the Plastic Bubble
1975: The Tenth Level
1975: The Devil's Rain
1976: Carrie – Des Satans jüngste Tochter
1977: Saturday Night Fever
1978: Moment by Moment
1978: Grease
1980: Urban Cowboy
1981: Blow Out – Der Tod löscht alle Spuren
1985: Perfect
1989: Kuck' mal wer da spricht!
1990: Kuck' mal, wer da spricht 2
1993: Kuck' mal, wer da jetzt spricht
1994: Pulp Fiction
1995: Schnappt Shorty
1996: Operation: Broken Arrow
1996: Phenomenon
1997: Face/Off – Im Körper des Feindes
1998: Mit aller Macht
1998: Der schmale Grat
1999: Wehrlos – Die Tochter des Generals
2000: Battlefield Earth
2001: Passwort: Swordfish
2003: Basic
2004: The Punisher
2004: Lovesong für Bobby Long
2004: Im Feuer
2005: Be Cool
2006: Lonely Hearts (wird zur Zeit gedreht)
2006: 2004: A Light Knight's Odyssey (wird zur Zeit gedreht)
2007: Wild Hogs (angekündigt)
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10 2009 |