X-Men 2

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      X-Men 2



      Erscheinungsdatum: 02.03.2003
      Komponiert von: John Ottman
      Produziert von: unbekannt
      Label: Edel Record
      Anzahl der CDs: 1
      Preis: Out Of Print (Import >25 Euro)

      Trackliste:
      1. Suite from X2
      2. Storm's Perfect Storm
      3. Finding Faith
      4. Sneaky Mystique
      5. Cerebro
      6. Mansion Attack
      7. Rogue Earns Her Wings
      8. It's Time
      9. Magneto's Old Tricks
      10. I'm In
      11. If You Really Knew
      12. Playing With Fire
      13. Death Strikes Deathstryke
      14. Getting Out Alive
      15. Goodbye
      16. We're Here to Stay

      Gesamtspieldauer:
      60:11 Minuten

      Die Musik:
      Über die Fortsetzung des ersten X-Men Films dürften sich nicht nur die Fans sondern auch Komponist John Ottman gefreut haben. Ottman, der bei Singers erstem Film noch anderweitig beschäftigt war, konnte nun wieder an seine langjährige Zusammenarbeit mit Regisseur und Freund Brian Singer anknüpfen. Zudem eröffnete sich ihm die Chance, sein erstes Superheldenprojekt musikalisch zu untermalen.

      Ottmans musikalische Herangehensweise war dabei zweifelsfrei eine andere als die von Michael Kamen, dem Komponisten des ersten X-Men Films. Anders als sein Vorgänger wollte oder durfte Ottman aus dem Vollen schöpfen, was sich schon allein an der Grösse und dem Klang des verwendeten Orchesters erkennen lässt. Darüber hinaus wurde bei X-Men 2 völlig auf elektronische Zusätze verzichtet.
      Einziges Themenfragment das von Kamens Arbeit gerettet, bzw. übernommen wurde ist das X-Men Leitmotiv, welches nach gravierender Überarbeitung nun wesentlich dynamischer und grossspuriger in Erscheinung tritt. Weiter lehnte Ottman den Kern der Partitur in Klangfarbe und Instrumentierung dem Original an. Viele Diskussionen hatten zwar die Unterschiede zwischen den beiden ersten Filmmusikpartituren zum Thema (welche sich bei der zweiten Fortsetzung X-Men: The Last Stand unter John Powells Mitwirkung nochmals wiederholen sollten), aber bei genauerer Betrachtung erkennt man ihre Parallelen, die dem Franchise zumindest eine dezente akustische Kontinuität verleihen sollten.

      Wie der Film sollte auch die Filmmusik auf verschiedenen Ebenen funktionieren.
      Zuerst musste die Hauptfunktion erfüllt werden, nämlich die funktionale Vertonung des Blockbusters mit allen Höhen und Tiefen. Zum weiteren sollte aber auch den unzähligen Charakteren Rechnung getragen werden, die wiederum teils merkliche Entwicklungen (allein oder untereinander) durchleben.
      Allein die sehr wandlungsfähige und wie der Name schon sagt mysteriöse Mystique bekam ein sehr atmosphärisches, beinahe unnahbares Thema spendiert, welches mit sanften Streich- und Zupfinstrumenten sowie einem lyrischen Sirenengesang zu bezaubern weiss.
      Ähnlich verhält es sich mit dem neuen Cerebro-Thema. Dieses besitzt keinerlei Gemeinsamkeiten mit dem ursprünglichen, elektronisch recht verfremdeten Motiv mehr. Stattdessen untermalt nun eine Kammermusik ähnliche Instrumentierung mit hohen Streichern, tiefem Cello und einem kleinen Satz Bläser die metaphysischen Reisen des Professors Xaviers.
      Dies zieht sich bis in die hintersten Figurenränge hin, mal mit etwas mehr Aufwand, dann wieder sehr subtil und kaum hörbar.
      Besonders auffällig wirken dabei die vielseitigen und üppigen Chorpassagen. Hervorstechend vor allem im pompösen Hauptthema wo sie zunächst wortlos und beinahe schwebend als Crecendo fungieren (Suite From X2), als verstärkendes Hilfsmittel im Schlusstrack (We’re Here To Stay) bei dem das Hauptthema in seiner opulentesten Pracht erklingt oder als zentrales Werkzeug um diversen Actionszenen beinahe epische Züge zu verleihen (Storm’s Perfect Storm, Magneto’s Old Tricks, Goodbye).

      In den Actionszenen wurden sämtliche Register gezogen und somit fand alles Erdenkliche aus den Blas-, Streich- und Perkussionsregistern seine Verwendung. Inklusive Harfen, einer sakralen Orgel und diversen soundtechnischen Spielereien.

      Wer sich übrigens fragt, was für ein klassisches Stück für die Eröffnungsszene verwendet wurde, der soll sich Wolfgang Amadeus Mozarts Requiem in d-Moll (Satz 3, Sequenz 1, Dies Irae) etwas genauer anhören.

      Fazit:
      Eine Filmmusik, die viele Bedürfnisse befriedigt und zudem einen etwas anderen John Ottman präsentiert. Der Anspruch liegt nicht besonders hoch, dafür überzeugt die Arbeit durch Vielseitigkeit, Kraft und viel Dynamik auf der einen, atmosphärische und teils epische Klänge auf der anderen Seite.
      Die Fans wurden zudem mit ihrem lang ersehnten Heldenthema beschenkt.

      8 von 10 Punkten
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