The Dark Tower - Der Dunkle Turm (Idris Elba, Matthew McConaughey)

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    Es gibt 697 Antworten in diesem Thema. Der letzte Beitrag () ist von Snow.

      Da muss ich mich Daleron leider absolut anschließen. Ich war der Einzige meiner gestrigen Kinotruppe, der die Buchvorlage kannte und habe allen viel Spaß beim Lesen gewünscht, da ca. 90% der Handlung nicht im Buch vorkommt. Hier und da mal ein paar Anspielungen... ok, aber das reicht einfach nicht. Der passendste Roland-Moment war für mich seine Behandlung im Krankenhaus.

      Die Spielzeit ist hier echt das Problem. Das hätte einfach deutlich epischer aufgebaut werden müssen, man erfährt fast nichts über die Charaktere und ihre Hintergrundgeschichten. Mit etwas Mut und mehr Herz bei der Sache hätte man bestimmt eine schönes, erfolgreiches Franchise draus machen können.

      Man stelle sich einfach alle 3 Hobbit und alle 3 Herr der Ringe Filme komprimiert auf einen einzigen 100 Minuten Film vor. Kann unterhaltsam sein. Aber mehr wäre es dann eben auch nicht.

      Warum Stephen King DAS so absegnet ist mir ein Rätsel...

      Für Nichtkenner geht 5/10 in Ordnung. Für Buchfans, die noch einigermaßen unvoreingenommen reingehen kann es nicht mehr als 3/10 sein.
      Ich hab den Film am Samstag auch sehen können und man muss feststellen, dass man als Kenner der Bücher schon sehr viel Toleranz an den Tag legen muss um nicht aus Frust in die Kinositze zu beissen.
      Man bekommt eigentlich eine gänzlich andere Geschichte serviert. Die Figuren sind nur Bruchstücke ihrer Romanvorbilder.
      Wenn ich den Film als Fan der Buchreihe bewerten müsste, dann müsste ich ihn in der Luft zerreissen. Ich versuch es aber als mal Filmfan ;)
      Also losgelöst von den Wissen der Bücher erhält man einen soliden kurzweiligen Actionfilm, in den überraschender Weise nicht die zwei Bekannten Darsteller im Zentrum der Handlung stehen, sondern der junge Jack, dem die Schlüsselrolle in dem Film zukommt.
      Die Geschichte von ihm ist durchaus anschaubar umgesetzt und wird von den jungen Schauspieler ganz gut dargstellt. Leider bleibt dagegen Roland etwas blass. Er verkommt zu einem eindimensionalen Actionhelden. Der in Actionszenen zwar seinen Mann stehen kann, aber dessen interessanter Hintergrund immer nur ganz kurz angeteasert wird. Zuwenig um mit ihm wirklich mitfühlen zu können. Gleiches kann man auch von dessen Welt berichten. Sie wirkt auf der einen Seite zwar durchaus interessant, aber es wird keine Zeit investiert, damit die Zuschauer mehr über sie erfahren kann.
      Der Mann in Schwarz war im Grunde am nähesten an der Buchvorlage dran, aber nicht falsch verstehen, auch hier erkennt man nur Schatten der Romanfigur.
      Kurz gesagt, man merkt den Film an, dass da eigentlich viel mehr erzählerisches Potenzial drinsteckt, der Kniff Jack zur Schlüsselfigur zu machen, um die Story kurz zu halten finde ich ganz gut, aber dennoch wirkt der Film gehetzt.
      Das merkt man den Film leider zu sehr an und deswegen ist er auch den Nichtbuchkennern der Film nur bedingt zu empfehlen.
      Das Problem ist, dass der Film eher wie eine Pilotfolge einer Fernsehserie wirkt, als als ein eigenständiger Kinofilm.
      Als solcher würde ich ihn besser beurteilen, so bleiben aber ernüchternde 5,5/10 :(
      Über Kritiker-Meinungen sehe ich ja hin und wieder hinweg ... dafür sind mir die Foren-User-Meinungen dann doch deutlich wichtiger und wenn ich mir das so alles durchlese hier habe ich wirklich keine Lust mehr auf einen Kinobesuch. Mit leicht überdurchschnittlichen Wertungen (von 5,5 bis 6,5) hätte ich mich ja vermutlich noch selbst ins Kino getraut ... aber aktuell verfliegt das Interesse an dem Streifen ganz arg.

      Immerhin schaffen sie es ein recht schickes SteelBook-Motiv für die BluRay Ausgabe anzufertigen, welches ebenfalls schon vorbestellt werden kann:

      amazon.de/exec/obidos/ASIN/B074QV78HT

      Daleron schrieb:

      Es ist fast schon eine Kunst, eine Buchverfilmung zu produzieren und dabei ungelogen nicht eine einzige Szene (!) aus den Büchern im Film zu übernehmen.

      Zumindest eine Szene fällt mir ein, auch wenn die freilich abgewandelt war gegenüber der Vorlage:
      Spoiler anzeigen
      Als Jake in das Haus geht und von dem darin hausenden Dämon angegriffen wird, als er durch das Portal gehen will.


      Aber wenn ich den Film nochmal Revue passieren lasse dürfte das tatsächlich die einzige halbwegs übernommene Szene sein. Ziemlich jämmerlich irgendwie, bei so vielen grandiosen Szenen in den Büchern.....

      RP_McMurphy schrieb:

      Aber wenn ich den Film nochmal Revue passieren lasse dürfte das tatsächlich die einzige halbwegs übernommene Szene sein. Ziemlich jämmerlich irgendwie, bei so vielen grandiosen Szenen in den Büchern.....


      Ich hab die Bücher ja nicht gelesen - aber sollte der Film nicht so eine Art Quasifortsetzung sein? Wenn ja - funktioniert ja scheinbar auch nicht?!
      Schade - da die Turm-Bücher so ziemlich das einzige sind, was ich von King nicht gelesen hab, hab ich überlegt den Film zu gucken und mich dann doch mal an die Bücher zu machen. (mir graust wirklich vor Schwarz - das fand ich vor 20 Jahren derbe langweilig)
      Ich darf leider nicht zu sehr ins Detail gehen....

      Aber das ist meine Signatur....

      joerch schrieb:

      [

      Ich hab die Bücher ja nicht gelesen - aber sollte der Film nicht so eine Art Quasifortsetzung sein? Wenn ja - funktioniert ja scheinbar auch nicht?!
      Schade - da die Turm-Bücher so ziemlich das einzige sind, was ich von King nicht gelesen hab, hab ich überlegt den Film zu gucken und mich dann doch mal an die Bücher zu machen. (mir graust wirklich vor Schwarz - das fand ich vor 20 Jahren derbe langweilig)


      Ich weiss nicht wie alt du vor 20 Jahren warst, aber ich würde den Dunklen Turm sowieso eher “reiferen“ Lesern empfehlen. Schwarz ist kein actionreiches Buch, aber hat mit Rolands Vergangenheits-Geschichten, Tull, die Beziehung zu Jack und natürlich das lange Palaver mit dem Mann in Schwarz, viele Highlights zu bieten. Aber wie gesagt, da braucht man schon etwas lebens- und lebensreife. Mit 20 hätte mich das wohl gelangweilt ;)
      Das mit der Fortsetzung sollte man wirklich nicht zu hochhängen. Denn das lässt den Film nicht scheitern, es ist eher die gehetzte Geschichte des Filmes.

      RP_McMurphy schrieb:

      Daleron schrieb:

      Es ist fast schon eine Kunst, eine Buchverfilmung zu produzieren und dabei ungelogen nicht eine einzige Szene (!) aus den Büchern im Film zu übernehmen.

      Zumindest eine Szene fällt mir ein, auch wenn die freilich abgewandelt war gegenüber der Vorlage:
      Spoiler anzeigen
      Als Jake in das Haus geht und von dem darin hausenden Dämon angegriffen wird, als er durch das Portal gehen will.


      Aber wenn ich den Film nochmal Revue passieren lasse dürfte das tatsächlich die einzige halbwegs übernommene Szene sein. Ziemlich jämmerlich irgendwie, bei so vielen grandiosen Szenen in den Büchern.....


      Naja, du sagst es ja selber..."halbwegs"...ja, auch im Buch passiert grundsätzlich diese Begebenheit, aber das ganze Drumherum und wie und überhaupt ist ja auch völlig abgeändert. Aber okay, ja, zumindest eine Szene hat dann eine gewisse Ähnlichkeit zur Vorlage. Top...

      joerch schrieb:

      RP_McMurphy schrieb:

      Aber wenn ich den Film nochmal Revue passieren lasse dürfte das tatsächlich die einzige halbwegs übernommene Szene sein. Ziemlich jämmerlich irgendwie, bei so vielen grandiosen Szenen in den Büchern.....


      Ich hab die Bücher ja nicht gelesen - aber sollte der Film nicht so eine Art Quasifortsetzung sein? Wenn ja - funktioniert ja scheinbar auch nicht?!


      Man sollte sich an dieser Aussage der Produzenten nicht zu sehr aufhängen. Ich kann dir die leider nicht erklären, ohne massive Spoiler zum Buchende zu verraten, aber eine Verfilmung, die bis auf den Titel und ein paar Namen nichts mehr mit den Büchern zu tun hat, ist jedenfalls auch mit dieser Erklärung weder zu vertreten noch zu entschuldigen.

      Matze schrieb:

      Ganz einfach (und Achtung! Ohrwurmgefahr!): "Here come the men in black....galaxy defender...."


      Das schlimme ist die ausgelöste Assoziation :D
      Ich stelle mir vor, wie der Film aussehen würden, wenn Will Smith die Rolle von Elba hätte und den Titelsong gesungen hätte :uglylol:
      Ich darf leider nicht zu sehr ins Detail gehen....

      Aber das ist meine Signatur....
      Ich war eben drin und muss sagen,dass mit der Film tatsächlich gefallen hat. Man darf ihn halt nur nicht als Verfilmung des Buches betrachten. Ich finde "based on the novel" eine Recht passende Beschreibung.
      Viele Verweise auf andere King Bücher. Gute Darsteller Leistungen, Ein wenig dunkler Turm hier, etwas Talisman dort. Alles eher halbherzig. Aaaaber: ich fand ihn gut!

      Größte Schwächen für mich, der Soundtrack und die nicht zünden wollenden Witze.
      Auch kein großes Kinointeresse in Deutschland!

      Mit rund 135.000 Besucher schaffte es die 60 Millionen Dollar schwere Produktion aus dem Hause Sony Pictures gerade so noch in die Top 5 der Kinocharts. Geschlagen geben musste man sich dem Sci/Fi-Actioner Planet der Affen: Survival, der Kriminalkomödie Grießnockerlaffäre, dem deutschen Familienfilm Ostwind – Aufbruch nach Ora und sogar dem 6. Wochenende von Ich – Einfach unverbesserlich 3, der animierten Rückkehr von Gru und seinen Minions.

      Quelle: blairwitch.de/news/der-dunkle-…t-auch-hierzulande-45434/

      Ok, von den Minions in der 6. Woche geschlagen zu werden ist nicht vorwerfbar. :D
      "Man geht schon ein Risiko ein, wenn man morgens aufsteht, über die Straße geht und sein Gesicht in einen Ventilator steckt!"
      War nun gestern auch drin und bin mit niedrigen Erwartungen reingegangen. Die Bücher kenne ich überhaupt nicht und konnte mich daher auf die Filmversion konzentrieren. Als Sci-Fi-Fantasy-Streifen gesehen ist der Film absolut solide und hat mich auch gut unterhalten. Besonders der Anfang rund um den Jungen hat mir gut gefallen. Leider hat besonders Roland in diesem Film zu wenig Futter für eine ansprechende Charakterzeichnung. Zwar soll er dadurch evtl. mysteriös wirken, aber irgendwie bleibt der Charakter dadurch für mich zu blass. Beim Mann in Schwarz hat das wenige Futter für mich besser funktioniert. Insgesamt verfällt der Film aber dann zu sehr den bekannten Hollywood-Muster, wodurch der Film keinen bleibenden Eindruck hinterlässt. Was der Film auf jeden Fall nicht ist: episch. Genau das entspricht aber wohl der Vorlage und lässt die vielen Buch-Fans wohl absolut enttäuscht zurück. Das aus einer epischen und umfassenden Geschichte einfach ein Standard-Hollywood-Fantasy-Streifen macht. Ein Reinfall ist es aber für mich absolut nicht und als Nicht-Kenner der Bücher kann man absolut unterhalten werden. Aber nachhaltig im Gedächtnis wird er einem nicht bleiben. Daher von mir solide:

      6/10

      OmegaRed schrieb:

      Was der Film auf jeden Fall nicht ist: episch. Genau das entspricht aber wohl der Vorlage und lässt die vielen Buch-Fans wohl absolut enttäuscht zurück.


      Ich glaube, dass ist wohl auch das Hauptproblem. Ich kenne die Bücher ebenfalls nicht, aber immer wenn ich in der schier endlosen Pre-production Phase etwas zum Dunklen Turm gehört habe, beschlich mich immer das Gefühl von etwas großem und epischen. Naja, vielleicht wendet sich in ein paar Jahren (oder Jahrzehnten) noch einmal alles zum Guten. Wie beim HdR-Trickfilm und der späteren famosen Trilogie. ;)