Thirst (Park Chan-Wook)

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    Es gibt 54 Antworten in diesem Thema. Der letzte Beitrag () ist von Gambit.

      Eine lange Odyssee fand endlich ihr Ende. Am FFF09 fesselte mich eine Grippe ans Bett, zwei Previews verpasste ich aufgrund chronischer Vergesslichkeit und dem regulären Kinostart machten Uniprüfungen den Gar aus...ich dachte schon ich würde Park Chan Wooks neusten Film gar nicht mehr zu Gesicht bekommen.
      Wenn da nicht mein kleines Stammkino wäre (ein Schelm wer jetzt an Schleichwerbung denkt ^^) auf das auch nach Wochen des Kinostarts noch verlass ist :D

      Und ich muss sagen, ich hätte mich wirklich selbst geohrfeigt wenn ich diesen Film im Kino verpasst hätte. Im Sog der anhaltenden Vampirtrends ist man über jede noch so bizarre Abweichung von der Norm dankbar. Und Park Chan-Wook ist bekanntlich alles andere als ein Freund von Filmklischees.

      Thirst in Worte zu fassen ist dabei alles andere als leicht. Mir fallen spontan die Worte bizarr, erotisch, abschreckend, blutig, poetisch, amüsant und wunderschön ein. Thirst ist kein leichter Film der es auf die blosse Unterhaltung abgesehen hat, dafür bedient sich seine Bildsprache und seine Charaktere zu extremen Mitteln. Die Altersfreigabe (ab 18 ) ist nicht aus reiner Willkür entstanden, zu schockierend und überraschend brutal sind gewisse Aspekte des Film. Nicht aber aus reinem Selbstzweck sondern weil durch die Gewalt und durch die explizite Sexdarstellung etwas ausgesagt werden will. Diese Härte mischt sich mit Chan-Wooks sensiblen Protagonisten und seiner rücksichtsvollen und teilweise überraschend romantischer Ader.
      Am Ende des Films, wenn sich der Kreis schliesst, erkennt man erst durch den simplen Trick eines Schuhs dass die ganze vampirische Beziehung der beiden Protagonisten als Metapher einer Ehe betrachtet werden kann. Mit all ihren schönen und schrecklichen Momenten, in der Untreue, Scheidung, Tod aber auch erste Verliebtheit, Lust und Erlösung mit grotesken Einfällen eingefangen wurden.

      Ich würde Thirst als den grossen unkeuschen Bruder von Let The Right One In bezeichnen. In beiden Filmen wird der Vampirismus als Metapher für das Anderssein verwendet und versucht ein neues Sinnbild für Freundschaft und Liebe zu definieren.

      9/10
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      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von „goodspeed“ ()

      Kleiner feiner Film .
      Ich muss zugeben , dass mir Wooks Stil , Filme zu machen , nicht 100% zusagt - aber wayne - es gab Blutsauger - damit kriegt man mich immer .
      Und im Endeffekt war das schon ein klasse Film - schön schockierend - aber auch angenehm verträumt . Nur wie gesagt - dieses undefinierbare etwas stört mich bei seinen Filmen - so diese ein wenig unwirkliche Welt - krieg da nie so richtig zugang zu - ist vieleicht aber sowas wie ein Kulturclash .

      Ne aber bin zufrieden . Glaub zwar nicht , dass man in dem Film allzuviel nach irgendwelchen Aussagen suchen sollte - da es wohl mehr darum ging zu schockieren und zu unterhalten - aber ein paar schlauheiten ergaben sich dann ganz von selbst .

      Mal sehen - wenns den mal iwo um 5 Euro oder so gibt , dann hol ich mir den - es gibt viel zu wenig gute Vampirfilme - und der hier ist bestimmt nicht schlecht .

      76%
      Dieses Mal hat es zwar länger gedauert, aber das Warten hat sich gelohnt!
      Der Release der koreanische Limited Edition ist auf den 15. März angesetzt.
      Die LE enthält neben der Kinofassung auch den 10 Minuten längeren Directors's Cut, der bisher nur im Rahmen des Pusan International Film Festival gezeigt wurde, und sonst auch nirgends auf DVD erhältlich ist.

      Das kleine Sahnhäubchen ist das zuvor in Korea verbannte Poster, das wegen seiner sexuellen Interpretationskraft (Sex verbunden mit Priestertum) für viel Aufsehen in Korea gesorgt hat.
      Daher ist die Überraschung groß, dass sich irgendjemand von CJ Entertainment durchgesetzt hat. :goodwork:



      Die DVD kann man sich bei yesasia vorbestellen.

      KLICK!
      Original von Der siebte Samurai
      Glaub zwar nicht , dass man in dem Film allzuviel nach irgendwelchen Aussagen suchen sollte - da es wohl mehr darum ging zu schockieren und zu unterhalten - aber ein paar schlauheiten ergaben sich dann ganz von selbst .


      Aber gerade die Park Chan Wook Filme leben doch von der Interpretationskraft des Zuschauers. Ist natürlich kein Muss, aber darauf zu verzichten bedeutet eine nicht unbedeutende Fassette des Films ausser Acht zu lassen.

      @Soljah:
      Sehr schönes Ding! Kinoversion, DC und exzellentes Cover in einem. Wenn der Preis eingermassen moderat ausfällt dann bin ich dabei!
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      Ich habe bei yesasia für die DVD inkl. Versand 44 $ bezahlt. Bei dem starken Dollar momentan leider kein großes Schnäppchen. Auch insgesamt ist yesasia mittlerweile leider eine der teuersten Adressen für ausländische DVD's meiner Meinung nach.

      Original von goodspeed

      Aber gerade die Park Chan Wook Filme leben doch von der Interpretationskraft des Zuschauers. (...)



      auf jeden Fall! Der Mann hat nicht umsonst Philosophie studiert. :grins:
      Der Director's Cut interessiert mich, finde aber den Preis nicht wirklich angemessen. Schade.

      Zum Film selber:

      Ein wunderbarer, frischer Blickwinkel auf den Vampirmythos mit wirklich erstklassigen Schauspielern (Kim Ok-bin sticht hier besonders hervor), surrealen Momenten, die wunderbar eingefangen wurden, toller Musik und einer poetischen Geschichte. Ganz großes Kino! Es gibt wohl kaum einen Regisseur, der mich in der letzten Zeit so fasziniert und gefesselt hat mit seinen Werken, wie Park Chan-wook.

      9/10
      Original von goodspeed
      Original von Der siebte Samurai
      Glaub zwar nicht , dass man in dem Film allzuviel nach irgendwelchen Aussagen suchen sollte - da es wohl mehr darum ging zu schockieren und zu unterhalten - aber ein paar schlauheiten ergaben sich dann ganz von selbst .


      Aber gerade die Park Chan Wook Filme leben doch von der Interpretationskraft des Zuschauers. Ist natürlich kein Muss, aber darauf zu verzichten bedeutet eine nicht unbedeutende Fassette des Films ausser Acht zu lassen.
      !


      Ich muss zugeben - ich hab den nicht mit voller aufmerksamkeit gekuckt . und an dieser sache mit der metapher für ne ehe könnte was dran sein .
      aber weiß net - so richtig entschlossen war das dann nicht .
      naja werd den noch mal kucken irgendwann - spätestens wenn ich mir den kauf und dann nehm ich mir mal richtig zeit für den .
      ich kenn jetzt von Wook nur den hier und Oldboy - und mir kommts vor , als würde er vorallem so bissl abgehobene filme machen wollen - so bissl schockieren- um jeden preis wenn man so will . in oldboy das mit dem inzest - hier ein mordendes vampirehepaar - es geht wohl viel um perversion in seinen filmen - um irgendwelche fetishe - zumindest auf den ersten blick - es geht wohl auf jedenfall um abgründe der menschlichen seele - ich glaub soviel kann man sicher sagen .

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „Der siebte Samurai“ ()

      I'm a cyborg but thats ok hast du auch gesehen, ist auch von Park Chan-wook, nur hat dir der auch nicht sooo gefallen (glaube ich zumindest mich zu erinnern).

      Aber stimmt schon, Thirst ist kein Film den man nur mal so neben bei schauen sollte. Da bleibt bis au die Brutalität und der Sex nicht viel im Gedächtnis hängen.
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      Der Film hat bei mir gemischte Gefühle hervorgerufen.
      Teilweise fand ich den klasse, vor allem im letzten Dritttel, teilweise aber auch sehr langgezogen und zäh.
      Die schlichte Story ist unnötig arg in die Länge gezogen worden.
      Ab und zu ein paar skurrile Einfälle waren zu wenig für die lange Laufzeit.
      Der Film und vor allem das Ende hat mich auch ziemlich kalt gelassen, weil man keine Beziehung zu den Hauptcharacteren aufbauen konnte.

      Insgesamt ein ungewöhnlicher, teilweise skurriler Film mit einigen Längen, keiner Spannung, guten Darstellern und ein paar netten Einfällen.

      Insgesamt hat es sich dann doch gelohnt ! :goodwork:

      6 von 10
      Ich bin ohne iwelche Erwartungen an diesen Film gegangen. Erst hinterher hab ich gemerkt, dass vom selben Regisseur auch "Oldboy" stammt, den ich nicht mal bis zur Hälfte geschafft hab, und auch mit "Durst" hatte ich zeitweise meine Schwierigkeiten. Zunächst mal braucht die Geschichte ein bisschen viel Zeit, um in die Gänge zu kommen, und auch im weiteren Verlauf weist der Film ein paar Längen auf. Gelegentlich hatte ich den Eindruck, der Regisseur habe sich bei dieser Mischung aus Vampirgeschichte und Liebesdrama mit einem kleinen Thriller-Zwischenspiel ein wenig zwischen den verschiedenen Genres verzettelt. Auch mit den Hauptfiguren hab ich so meine Probleme, ich finde sie nicht durchgängig sympathisch, und ihr Verhalten ist nicht immer nachvollziehbar.

      Soviel zu den negativen Punkten. Positiv aufgefallen ist mir die Optik des Films, mit ausdrucksstarken Bildern und einem Vampirlook, der gar keiner ist. Die Vampire sind hier nämlich äußerlich weder Monster noch ätherische Schönheiten, sondern sehen wie ganz normale Menschen aus. Überhaupt wirkt "Durst" nicht wie ein durchschnittlicher Vampirfilm, denn das Vampirdasein dient eigentlich nur als Aufhänger für moralische Fragen, doch Blut fließt und spritzt hier auch. Ein weiterer Pluspunkt ist der Humor, der ruhig großzügiger dosiert sein könnte.

      Insgesamt ergibt das ein interessantes und originelles Vampirdrama, dem aber zwischendurch immer wieder mal wieder die Puste ausgeht. Trotzdem sehenswert.

      7/10