Ghost in the Shell

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    Es gibt 279 Antworten in diesem Thema. Der letzte Beitrag () ist von Tomtec.

      Zum Thema kulturelle Gepflogenheiten: Relativiert sich das nicht dadurch, dass der Film offensichtlich ein Sci-Fi-Film ist und gefühlt hundert Jahre in der Zukunft spielt? @Wucki hat als Kritik ja eine Umarmungs-Szene angeführt, die heute wohl nicht so stattfinden würde. Ärgerlich wäre es bestimmt, wenn der Film im heutigen Japan spielen würde und man nicht auf solche Dinge achtet. Aber Gepflogenheiten und Begrüßungsfloskeln ändern sich bestimmt im Laufe der Zeit und ich könnte mir vorstellen, dass es durch den Multi-Kulti-Aspekt noch beschleunigt wird. Und multi-kulti ist die Gesellschaft im Film "Ghost in the Shell" ja offensichtlich.

      Im Zuge von Sci-Fi sehe ich das irgendwie nicht so eng. Befremdlicher finde ich es da schon eher, wenn man in dieser kommenden "Robin Hood"-Verfilmung (hat man aber auch schon lange nix mehr von gehört) Little John mit einem Schwarzen besetzen will. Wenn der Film keine Komödie, sondern ein halbwegs akkurates Mittelalter-Stück sein möchte, könnte das schon schnell schräg wirken.

      Edit: Ich lese gerade, dass der Punkt "es spielt in der Zukunft und es ist deswegen wurscht" schon diskutiert wurde. Sorry. ;) Aber wegen der Umarmungs-Szene hake ich trotzdem nochmal nach. Das wirklich Störende für mich war da eher, dass

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      die Mutter die "Fremde" so schnell reingelassen hat. Nur, weil sie schön die Katze gestreichelt hat. Für mich ging das mit dem Bonding zwischen den Charakteren zu schnell und zu ruckartig.


      Weiß aber nicht, ob zumindest das aus japanischer Betrachtungsweise kein Problem darstellt.

      TheKillingJoke schrieb:


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      die Mutter die "Fremde" so schnell reingelassen hat. Nur, weil sie schön die Katze gestreichelt hat. Für mich ging das mit dem Bonding zwischen den Charakteren zu schnell und zu ruckartig.


      Weiß aber nicht, ob zumindest das aus japanischer Betrachtungsweise kein Problem darstellt.

      Dazu hatte sich ja eine der Schauspielerinnen im HR geäußert:
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      Okatsuka: Because I’m curious about the directing of certain moments. A Japanese mom, she wouldn’t just let a stranger barge in.

      Obs jetzt ein Problem ist oder einfach nur dämlich, sollen andere entscheiden.
      EAT THE RICH


      Manchmal frage ich mich, ob sich manche einen Film nur episodenhaft ansehen und dabei die Gesamtstory überhaupt nicht beachten.

      War ja gestern drin und muss sagen, dass die soooooo schlimme "kulturverachtende" Szene eigentlich nicht der Bytes wert ist, hier sooooooo schlimm umkämpft zu werden. Zur Erinnerung: GidS ist ein Sience-Fiction-Cyberpunk-Movie, der in einer fiktiven nicht genau festgelegten Zukunft spielt und KEINE zeitgenössische Dokumentation japanischer Kultur und Gepflogenheiten darstellen will. Für den Film selbst spielt es erst mal GAR KEINE Rolle, ob die

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      Mutter ihr Tee anbietet oder was anderes. Auch das mit dem Reinlassen in die Wohnung. Worum geht es in dieser Szene?


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      Major sucht etwas. Sie sucht ihre Vergangenheit. Durch die Ärztin bekommt sie ihre alte Adresse zugespielt. Aber sie ist noch unsicher. Und die Mutter? Die hat vor Jahren ihre Tochter verloren und ist sich sicher, dass die Regierung sie belogen hat, was deren Tod angeht. So kann man es natürlich nachvollziehen, dass auch die Mutter etwas "sucht". Sie "sucht" ihre Tochter und in manchen jeungen Frauen, die ihr begegnen, meint sie, Ähnlichkeiten zu entdecken. Das sieht sie auch bei Major, also nutzt sie die Gelegenheit, mit ihr ins Gespräch zu kommen ...


      Was daran jetzt so verwerflich ist ... who knows?

      Mir hat der Film gut gefallen, aber wie bei LUCY teile ich die Rückschlüsse des Films nicht. Alles dreht sich um die Frage:"Was macht einen Menschen aus?" Im Film heißt es:

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      Nicht die Erinnerungen sind es, die uns ausmachen, sondern unsere Taten.


      Das finde ich nicht richtig. Zum einen gibt es nicht "das Eine", das uns ausmacht, es sind sehr viele Faktoren, die uns bestimmen. Andererseits sind auch die tollsten Taten (für den Betreffenden) nichts wert, wenn er/sie sich nicht daran erinnert.

      Ein alter Professor von mir hat immer gasagt, dass es ein Segen ist, dass wir vergessen können. Das hat die Natur geschickt eingefädelt. Doch Erinnerungen und Routinen sind es, die uns überhaupt erst lebensfähig machen. Man könnte also sagen, dass es eine gewisse "Waagenstellung", ein gewisses Equilibrium von Vergessen und Erinnerung ist, die einen Teil von uns ausmachen.

      Ein anderer Punkt, der vielleicht beim Publikum auf Unverständnis stößt, ist die Verbindung/Behauptung

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      Bewusstsein = Seele.


      Das ist schon ziemlich "20. Jahrhundert". Denn die moderne Wissenschaft lehnt sowas ab, auch, wenn man weiterhin in manchen Sparten am Konzept "Seele" festhält. Aber Seel und Bewusstsein sind keinesfalls identisch. Nehmen wir nur mal Schädigungen am Gehirn, die durch Unfälle oder Krankheiten entstehen und direkt auf das Bewusstsein des Betroffenen einwirken. Wenn Bewusstsein = Seele wäre, stellt sich die Frage: Welche Seele "fährt dann in den Himmel"? Die VOR oder die NACH dem Unfall? Wer kommt im Himmel an? Der Mensch VOR oder der NACH dem Ausbrechen der Demenz?

      Die Sache mit der Seele ist für viele "Westler" konzeptuell anders als es im asiatischen Raum der Fall ist. Diese doch ziemliche Vereinfachung im Zusammenhang mit der zu engen/simplen Antwort auf die Frage, was einen Menschen ausmacht, lässt den ansonsten tollen Film leider nur schwer zugänglich erscheinen. Wie bei den meisten Filmen klappt's, wenn man sich darauf einlässt. Philosophieren über's Menschsein und ob wir eine Seele haben, das kann man dann NACH dem Kinobesuch. Da wäre es schon schön(er), wenn man sich darüber unterhält und nicht über nebensächliche Nichtigkeiten, die für den Film und noch weniger für den Zuschauer irgendeine Bedeutung haben (sollten).

      Wucki schrieb:

      joerch schrieb:

      Ich habe nicht beurteilt ob es dem Kulturkreis wichtig ist...


      Bullshit. Deine Aussage war: "Hollywood verkauft den Film als internationale Geschichte - nicht als asiatische - von daher sind die kulturellen DInge nicht wichtig". Das impliziert sie wären für keinen von Relevanz.


      DU implizierst das.. ICH habe geschrieben, dass die Geschichte einfach internationalisiert wurde - für die Aussage der Geschichte ist das nicht von relevanz. Mir ist es ehrlich gesagt schnurzegal ob die Hauptfigur Asiatisch, europäisch, afrikanisch oder was weiß ich was ist - die Geschichte gucke ich.... Hollywood verkauft das Ding in die ganze Welt (gut mit mäßigem Erfolg) - Was wäre daran jetzt besser, wenn die Hauptfigur eine Japanerin wäre und die Figuren bei dieser Beerdigung sich anders verhalten würde?
      Die Relevanz für die Geschichte erschließt sich mir nicht...
      Den Japanern scheinbar auch nicht - dort läuft der FIlm ja recht ordentlich

      Wucki schrieb:

      joerch schrieb:
      Das was du grad machst empfinde ich als umgekehrten Rassismus...


      Ernsthaft? Die Aussage ist so peinlich. Da schenke ich mir den Kommentar.


      Da haben wir uns in der Peinlichkeit wohl angenähert...
      Der einzige, der aus dem ganzen Mist über die kulturellen Gepflogenheiten hier nen Aufstand gemacht hat bin nicht ich...

      Wenn ich einen Film wie "Last Samurai" gucke - da ist mir das wichtig, weil die Geschichte dort hingehört...
      Wenn ich einen Film über Sklavenbefreiung drehe sollten Schwarze dabei sein...

      Hier isses mir egal - und das einzige was mir noch unwichtiger ist, ist was du davon hältst....
      Ich darf leider nicht zu sehr ins Detail gehen....

      Aber das ist meine Signatur....

      Wucki schrieb:

      Mein "Geht völlig zurecht baden" ist ein persönliches Empfinden und keine Einschätzung gewesen.


      was du aber anscheinend völlig ausser Acht lässt ist die Tatsache das bei einem Flop von GitS die Produzenten aus Hollywood mit weiteren Anime und Manga-Adaptionen vorsichtig sein werden, bzw. erst gar nicht in Erwägung ziehen. Vorlagen bei denen White-Washing und Co. und Besetzungen mit weissen usw. absolut unerheblich wären. Aber es gäbe soviele Geschichten die geradezu prädestiniert wären auf der großen Leinwand zu kommen, würde glaube nicht nur ich schade finden. Und das alles nur weil (auch) ein Shitstorm wegen Belanglosigkeiten enftfacht wurde.

      Eine Fortsetzung von GitS wird ebenfalls wohl eher Wunschdenken bleiben.



      ich steh auf den film. so voller bunter farben - und toller einfälle.
      ​die Story ist auf ihre art toll. und die welt ist enfach geile zukunfts geilheit.
      ​ich glaub der film hat wieder meine Leidenschaft für scifi geweckt - hab mir gleich danach den neuen total recall reingezogen und fand den auch geil. und morgen geht's in den neuen blade runner.
      geile zeit für scifi.
      ​ich glaub wenn man bischen mit sich ins reine kommt , machen einem solche filme einfach wieder spass - ganz abseits von begriffen von gut oder schlecht - anspruchsvoll oder genial oder kultig oder intelligent.
      ​einfach unterhaltsam.

      Snow schrieb:

      Schönes Fanart ( zu einem Film, der leider in Bezug auf den grandiosen Anime einiges an Potenzial verschenkt hat ).


      Ist doch meistens so das die Filme nicht an die Vorlage ran kommen, wobei "Ghost in the Shell" zumindest noch einer der besseren Umsetzungen ist. Hier hat dann eindeutig der Mut gefehlt das ganze philosophischer anzulegen, und sich dann weniger dem Mainstream anzubiedern.
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      GrafSpee schrieb:

      Snow schrieb:

      Schönes Fanart ( zu einem Film, der leider in Bezug auf den grandiosen Anime einiges an Potenzial verschenkt hat ).


      Ist doch meistens so das die Filme nicht an die Vorlage ran kommen, wobei "Ghost in the Shell" zumindest noch einer der besseren Umsetzungen ist. Hier hat dann eindeutig der Mut gefehlt das ganze philosophischer anzulegen, und sich dann weniger dem Mainstream anzubiedern.


      Die philosophische Ebene des Originalfilmes von 1995 wird nur leicht angekratzt und das ist leider der Schwachpunkt des Filmes. Ich mag, die Realverfilmung sehr.....Scarlett Johansson, Pilou Asbæk und Takeshi Kitano harmonisieren ausgesprochen gut miteinander. Man hätte am Ende die Digitalisierung der Menschheit ruhig ein ganz wenig düsterer in den Film einbauen können. Trotz allem ein toller Film mit mehr Stärken als schwächen.

      8/10