Kung Fu Panda - Special

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      Kung Fu Panda - Special




      KUNG FU PANDA



      Kinostart: 3. Juli 2008


      im Verleih von
      UNIVERSAL PICTURES INTERNATIONAL GERMANY



      DIE BESETZUNG: VOICE-CAST (INTERNATIONAL)

      Po
      Jack Black

      Shifu
      Dustin Hoffman

      Tigerin
      Angelina Jolie

      Tai Lung
      Ian McShane

      Affe
      Jackie Chan

      Gottesanbeterin
      Seth Rogen

      Viper
      Lucy Liu

      Kranich
      David Cross

      Oogway
      Randall Duk Kim

      Mr. Ping
      James Hong

      Kommandant Vachir
      Michael Clarke Duncan

      Zeng
      Dan Fogler


      DER STAB

      Regie
      John Stevenson
      Mark Osborne

      Produktion
      Melissa Cobb

      Ausführende Produktion
      Bill Damaschke

      Drehbuch
      Jonathan Aibel
      Glenn Berger

      Co-Produktion
      Jonathan Aibel
      Glenn Berger

      Produktionsdesign
      Raymond Zibach

      Art Director
      Tang K. Heng

      Visual Effects Supervisor
      Markus Manninen

      Head of Story
      Jennifer Yuh Nelson

      Head of Character Animation
      Dan Wagner

      Character TD Supervisor
      Nathan Loofbourrow

      Sound Effects
      Ethan Van der Ryn
      Erik Aadahl

      2D Animation
      James Baxter

      Musik
      Hans Zimmer
      John Powell

      Supervising Animator/
      Fight Choreographer
      Rodolphe Guenoden



      DIE SYNCHRONISATION

      ROLLE - DARSTELLER - SPRECHER

      Po - Jack Black - Hape Kerkeling
      Shifu - Dustin Hoffman - Gottfried John
      Tigerin - Angelina Jolie - Bettina Zimmermann
      Tai Lung - Ian McShane - Thomas Fritsch
      Affe - Jackie Chan - Stefan Gosslar
      Gottesanbeterin - Seth Rogen - Tobias Kluckert
      Viper - Lucy Liu - Cosma Shiva Hagen
      Kranich - David Cross - Ralf Schmitz
      Oogway - Randall Duk Kim - Jochen Schröder
      Po’s Dad - James Hong - Lutz Mackensy
      Kommandant Vachir - Michael Clarke Duncan - Tilo Schmitz
      Zeng - Dan Fogler- Gerald Schaale


      Filmlänge: ca. 95 Minuten
      FSK: www.fsk.de





      DIE PRESSENOTIZ

      Von den Machern von „Shrek“ und „Madagascar“ kommt ein brandneues Animations-Abenteuer ins Kino, mit den wahnwitzigsten Action-Helden, die man sich nur vorstellen kann. Es ist eine Zwerchfellattacke der Sonderklasse mit unglaublichem Witz-Potential und fulminanten Humor-Einlagen. „KUNG FU PANDA“ ist definitiv das unterhaltsamste Martial-Arts-Spektakel mit dem flauschigsten Kämpfer aller Zeiten.

      „KUNG FU PANDA“ – eine grandiose Show aus schwereloser Kung Fu-Action, lässigen Sprüchen und Epoche machender Trickfilmkunst. Super-cool und super-frech. Ein Mega-Spaß für die ganze Familie! Ein Film, der einen garantiert umhaut - und das sogar mehrere Male!



      DER INHALT

      Der pummelige Panda Po – mit dem losesten Mundwerk östlich von Kalau - ist begeisterungsfähig, groß und etwas tollpatschig, und außerdem der allergrößte Kung Fu-Fan aller Zeiten. Was nicht gerade praktisch ist, wenn man wie Po Tag für Tag im Nudelgeschäft seiner Familie eine mehr als nur langweilige Arbeit verrichten muss.

      Doch das Schicksal hat Großes vor mit dem größten Faulpelz im alten China. Um eine uralte Prophezeiung zu erfüllen, werden Pos kühnste Träume nämlich überraschend Wirklichkeit: Er wird tatsächlich als Retter auserwählt, um im Kampf gegen den machtgierigen Schneeleoparden Tai Lung das Tal des Friedens zu retten. Zu diesem Zweck tritt er in die abenteuerliche Welt des Kung Fu ein, um eine Ausbildung zum Kung-Fu-Kämpfer - zusammen mit seinen Idolen - zu durchlaufen. Pos Idole sind keine geringeren als die legendären Kung-Fu-Meister Tigerin, Kranich, Gottesanbeterin, Viper und Affe. Unter der Führung ihres Gurus, Master Shifu, stellen sich die fünf unerschrockenen Kämpfer der wohl größten Herausforderung ihres Lebens: Sie müssen aus einem naschsüchtigen Taugenichts von Panda-Bären einen Furcht einflößenden Krieger machen und – wenn nur irgendwie möglich - den Helden herauskitzeln, der hoffentlich unter dem schwarzweißen Pelz und den überzähligen Pfunden schlummert.

      Doch bevor sie sich versehen, ist der rachsüchtige und heimtückische Schneeleopard Tai Lung auf ihrer Spur - und Po muss sie alle vor der drohenden Gefahr beschützen. Doch kann er seine Träume verwirklichen - und tatsächlich ein Kung-Fu-Meister werden? Po widmet sich mit ganzem Herzen dieser Aufgabe, und der scheinbar erfolglose Möchtegern-Held entdeckt schließlich, dass seine größten Schwächen sich als seine größten Stärken erweisen…



      DIE PRODUKTIONSNOTIZEN


      Werde dein eigener Held

      Es kann ein Oger sein, der das, was ihm rechtmäßig zusteht, zurück zu gewinnen versucht, oder eine Gruppe versprengter Zootiere, die wieder den Weg nach Hause finden wollen; das Publikum – aller Altersstufen – jedenfalls drückt immer gerne dem Underdog die Daumen. Jeder, der sich den Umständen schon einmal widersetzt hat, fühlt mit den Helden dieser unterhaltsamen und moralisch aussagekräftigen Geschichten mit.

      Wie wäre es also mit einem Panda-Bären, der davon träumt ein Kung-Fu-Meister zu werden? Genau; ein plumper, verschlafener, kuscheliger schwarz-weißer Bär, der ein, und zwar nur ein einziges Ziel im Leben hat: zu einem Experten der Kampfkunst zu werden, die auf Beweglichkeit, mentalem Scharfsinn und blitzschnellen Reflexen basiert. Es ist eine formidable, manch einer würde sogar sagen tollkühne Zielsetzung. Aber geht es bei Heldentum denn nicht genau darum?

      Als die Regisseure John Stevenson und Mark Osborne sowie Produzentin Melissa Cobb mit dieser ungewöhnlichen Story konfrontiert wurden, sprangen sie sofort darauf an. Die Reise von Po, dem „KUNG FU PANDA“, übersät mit Hindernissen, löste in ihnen sofort etwas aus. Regisseur John Stevenson: „Wir sind alle Eltern; ich habe zwei Töchter, und auch Mark und Melissa haben Kinder. Deshalb wollten wir diesem Film etwas mitgeben, das unsere Kinder daraus mitnehmen können: ‚Werde dein eigener Held’, was bedeutet, dass man nicht außerhalb seiner selbst nach der Antwort suchen muss. Dass man nicht erwarten soll, dass jemand anderes die Dinge richtet. Dass man selbst über die Kraft verfügt, alles zu erreichen, was man sich vornimmt, wenn man sich mit ganzem Willen dafür einsetzt. Mach aus dir das Beste, was du sein kannst!“

      Osborne fährt fort: „Das war für uns alle von Beginn an wichtig; „KUNG FU PANDA“ sollte ein Thema haben, eine positive Botschaft, an die wir wirklich glauben. Der Film sollte eine lustige Erfahrung werden, voller Comedy und toller Action, aber eben auch eine Message vermitteln, die wir alle für gut halten.“

      Stevenson meint: „Grundsätzlich wussten wir also, wohin der Weg führen sollte, aber noch wichtiger war vielleicht die Tatsache, dass wir wussten, wie wir dorthin gelangen wollten. Es war unser Ziel, einen Film zu erschaffen, der zeitlos ist – die Story spielt zwar in unserer Version des alten China, aber der Inhalt betrifft nicht nur jene Figuren der damaligen Zeit. Die größten Geschichten sind immer zeitlos. Und genau dieses Merkmal sollte unsere Story auch haben – die klassische Reise eines Helden. Natürlich sollte der Film auch unterhaltsam und lustig sein, mit coolen Kampfszenen. Doch unser oberstes Ziel war es, nicht nur einen dieser bunten, lauten Sommerfilme zu machen; unserer Meinung nach gehen unsere Bemühungen um Po und seine Reise, zusammen mit all diesen ansprechenden Figuren und erfindungsreichen Visuals, im Ergebnis weit über einen solchen Film hinaus.“

      Nachdem beschlossen war, dass die Geschichte eines Pandas, der seinen Traum verwirklichen will, sowohl unterhaltsam als auch lehrreich sein kann, machten sich die Filmemacher daran, eine echte Fabel zu erschaffen. Und sogar die Genesis von „KUNG FU PANDA“ selbst mutet schon wie eine altertümliche chinesische Fabel an.

      „Ich führte gerade bei einer TV-Show mit dem Titel „Father of the Pride“ für DreamWorks Regie“, erklärt John Stevenson, ein erfahrener Story Artist und Illustrator, der zuvor mit Jim Henson zusammengearbeitet hatte und 1999 zu DreamWorks kam. „Während ich das Finale der Staffel vorbereitete, fragte man mich, ob ich an einem Projekt mit dem Titel „KUNG FU PANDA“ mitarbeiten wolle. Also habe ich es mir angeschaut. Ich liebte Kung-Fu-Filme schon in meiner Jugend, als ich in den 70ern aufwuchs, genau wie die Fernseh-Serie mit David Carradine. Mir schien, es könnte eine interessante Herausforderung werden, also sagte ich zu.“

      Stevenson erzählt, er sei auf der Suche nach einer Alternative zu den eher formelhaften Animationsfilmen mit „sprechenden Tieren“ der letzten Jahre gewesen. Irgendetwas an „KUNG FU PANDA“ sprach ihn sofort an. In vielerlei Hinsicht erinnerte ihn das an die Gefühle, die ein Jahrzehnt zuvor in ihm ausgelöst worden waren, als er an einem anderen Projekt bei PDI/DreamWorks arbeitete; es war ein Film, dem (zunächst) nur Wenige Beachtung geschenkt hatten, der die Mitwirkenden und Filmschaffenden jedoch ebenfalls zu einem leidenschaftlichen Engagement hinriss. Jener kleine Film trug den Titel „Shrek“.

      Ein paar Jahre bevor „Shrek“ in die Kinos kam und Animationsfilm-Geschichte schrieb, hatte ein weiterer Filmemacher namens Mark Osborne mit seinem Stop-Motion-Kurzfilm „More“ auf etlichen Festivals für Furore gesorgt; sein Film wurde für den Oscar nominiert und öffnete dem aufstrebenden Künstler viele Türen. Regisseur Osborne meint: „Eine der Türen, die sich öffnete, war die von DreamWorks. Ich kam als Regisseur hierher auf der Suche nach einem Projekt, und arbeitete einige Jahre lang in der Entwicklungsabteilung, machte Notizen zu Projekten und entwickelte Geschichten, von denen man nicht genau wusste, was aus ihnen werden sollte. Dann hörte ich von „KUNG FU PANDA“ und dachte, das sei ein tolles Konzept. Ich habe einige Notizen zu diesem Projekt verfasst und einige Zeit danach wurde ich mit an Bord geholt, als es ernsthaft Form anzunehmen begann. Wir hatten bereits die Figuren, einige Schauplätze und einige der großen Konzepte ausgearbeitet, doch man war sich nicht ganz sicher in welche Richtung das Ganze gehen sollte. Ich sah, das sich hier eine aufregende Gelegenheit bot, um einen Spielfilm zu verwirklichen, die Möglichkeiten der Computergraphik auszuloten und zum ersten Mal mit einem großen Team zusammenzuarbeiten.“

      Der alternative erzählerische Ansatz gab auch für die Produzentin Melissa Cobb den Ausschlag: „Mit KUNG FU PANDA wollten wir wirklich etwas ganz anders machen“, erklärt sie. „Er sollte sich von anderen Animationsfilmen aus jüngster Zeit unterscheiden. Viele dieser Filme haben wir geliebt, aber wir wollten mit dem Trend brechen und eine zeitlosere Geschichte erzählen. Deshalb sollten in diesem Film keine Anspielungen auf die Pop-Kultur enthalten sein. Es sollte natürlich eine Familien-Komödie werden, außerdem ein actiongeladener Kung-Fu-Film, der respektvoll mit dem Genre umgeht. Doch unser Hauptziel war, einen Film zu erschaffen, der heute genauso gut wirkt wie in den kommenden Jahren.“

      Ein Autoren-Duo macht Überstunden

      Die Reise, die unternommen wurde, um die ersehnte zeitlose Fabel „KUNG FU PANDA“ zu erschaffen, ähnelte in gewisser Weise den Abenteuern, die der Panda, um den sich alles dreht, selbst durchlebt. Der Film war über Jahre hinweg entwickelt worden, hatte es jedoch kaum geschafft, jemanden für sich zu interessieren. Doch mit den akribischen Bemühungen des Produktionsteams waren die Filmemacher nun (bildlich gesprochen) auf eine reiche Ader gestoßen – so reich, dass die Mine sogar überproduzierte. Bei dieser Fülle von Material war es nötig, das Produkt spezifischer zu umreißen.

      Der Auftritt zweier Minenarbeiter, d.h. Autoren, in Person des talentierten Duos Jonathan Aibel und Glenn Berger. Aibel erklärt: „Ursprünglich hatten sie tolles Material. Wir kamen für eine Woche als Story Consultants, um das Ganze in Form zu bringen. Welche Szenen braucht man und welche nicht? Stimmt die Reihenfolge? Wie können wir die Geschichte fokussieren? Also haben wir uns angeschaut, was sie vorbereitet hatten, und machten ein paar Vorschläge. Aus der Woche wurde ein Monat, aus dem Monat wurden drei Monate, die dann zu insgesamt 19 Monaten wurden – dermaßen waren wir in den Prozess eingetaucht.“

      Glenn Berger meint: „Wir hatten die Qual der Wahl – es gab hinreißende Kampfszenen, viel wunderbare Comedy. Unsere Aufgabe war es, den üppig wuchernden Ideenwald zurechtzustutzen, um das Herz des Films freizulegen, den sie zu kreieren wünschten. Aber mit einer so schönen Welt und witzigen Figuren hatte sich natürlich vieles auf organische Weise ergeben… und der Wildwuchs hatte die zentrale Geschichte überwuchert. Dazu waren wir vor Ort: um dazu beizutragen, den richtigen Schwerpunkt zu setzen und die Geschichte zu erzählen, die alle erzählen wollten.“

      Und diese Geschichte, darin waren sich alle einig, drehte sich um Po. Deshalb kamen die Filmemacher darin überein, die Story einzugrenzen: Wer ist Po? Was will er? Wie bekommt er es? Was passiert? Und wie geht es aus? All dies musste beantwortet werden, ohne auf eine bestimmte Sequenz oder einen bestehenden Gag abzustellen, damit die Erzählung flexibel blieb. Nachdem die genannten Punkte geklärt waren, so Berger, „wurden sie zur Richtlinie bei jedem Schritt im Verlauf des Arbeitsvorgangs. So konnten wir an jedem Punkt des Entstehungsprozesses – und es gab Meinungsverschiedenheiten bei bestimmten Elementen -, ganz egal woher die Zweifel stammten, die richtigen Schlüsselfragen stellen.“

      Aibel fährt fort: „Trägt dieses Element dazu bei, die Geschichte zu erzählen? Wenn ja, großartig. Dann kommt die Frage: Okay, können wir dieses Element ausarbeiten – es noch lustiger, dramatischer oder actionstärker gestalten? Falls es aber nichts zum roten Faden der Geschichte beitrug, spielte es auch keine Rolle, ob es witzig sein könnte oder nicht. Genau so lief es bei fast jedem Projekt, an dem wir gearbeitet haben: man meint, etwas sei ein toller Einfall, und das ist es auch, aber es treibt die Story nicht voran, also wird es geschnitten.“

      Und anders als Po, der nicht immer an sich glaubt, war das Studio während des langwierigen Entwicklungsprozesses immer von diesem Projekt überzeugt. Bill Damaschke, Co-Präsident der Produktionsabteilung für Animationsspielfilme und ausführender Produzent von „KUNG FU PANDA“ sagt: „Wir wussten genau, dass dies ein besonderer Film werden könnte. Im Laufe der Entwicklungsphase waren wir oft überwältigt vom Talent und der Beharrlichkeit der Filmemacher. Kurz gesagt: Wir haben immer an den Film und die Filmemacher dahinter geglaubt.“

      Produzentin Cobb stimmt zu: „Jonathan und Glenn haben das Team auf großartige Weise ergänzt. Sie halfen uns dabei, die Story herauszudestillieren, sie wirklich solide zu machen, und die Figuren sowie den Grundton des Projekts einzustellen. Außerdem hatten sie schon früh ein tiefes Verständnis für die Figuren entwickelt und widmeten sich dem Projekt mit ganzer Hingabe.“

      Die etwas auf Panda-Rhythmus, also schleppend laufende Entwicklungsphase kam auf einen dynamischeren Kurs, als das Studio einen beeindruckenden „Aha!“-Durchbruch erlebte – von der Art, die über den Köpfen eine strahlend helle Glühbirne aufblitzen lässt. Head of Character Animation Dan Wagner zeichnete einige Tonaufnahmen mit Jack Black auf und fertigte damit eine animierte Version von Po. Diese Vermählung von Ton und Bild war ein ungeheuerer Erfolg.

      Osborne sagt: „Jack Black hat alles unter Dach und Fach gebracht. Er war die Idealbesetzung. Ich bin ein großer Fan von Jack Black und seiner Band Tenacious D. Seine Arbeit hat mich immer sehr inspiriert, er ist unglaublich. Als er an Bord kam, dachte ich: Das ist es! Anfangs sagten wir, dass dies ein Vehikel für Jack werden sollte, und wir haben es ihm ermöglicht, die bestmögliche Version von Jack Black sein zu können… was natürlich thematisch mit dem Film verbunden ist. Es geht ja darum, die beste Version seiner selbst zu sein.“

      Stevenson meint: „Jack ist ein wunderbarer Mensch, einfach ein toller Kerl. Meiner Meinung nach versteht man das schon durch seine früheren Filme, sogar wenn er darin einen sehr ätzenden Charakter spielt. Er ist immer witzig, und - egal wie nervig seine Rolle auch sein mag - immer sehr ansprechend. Solche Rollen verkörpert er außergewöhnlich gut; wir wollten, dass Po begeisterungsfähig, liebenswert und eifrig wirkt – all die besten Tugenden, die fast immer auch den Kern von Jacks Rollen ausmachen.“

      Nun hätte man leichtfertig annehmen können, dass die Besetzung mit dem zugänglichen und witzigen Black bedeutete, aus „KUNG FU PANDA“ eine Art Parodie zu machen. Doch weit gefehlt!

      Regisseur Stevenson erklärt: „Eines der Dinge, die für mich wichtig waren – genauso wie für jeden, der an diesem Film mitwirkte –, war die Tatsache, dass wir absolut keine Parodie machen wollten, denn alle Beteiligten bewundern Kampfkunst-Filme. Wir wollten das Genre respektieren und ehren.“

      „KUNG FU PANDA“ – das Spielfilm-Regiedebüt sowohl von Stevenson als auch von Osborne – sollte ein spannender, animierter Kung-Fu-Film werden, obwohl er auch viele köstliche Lacher bietet.

      Osborne sagt: „Ein Animationsfilm ist ein großes Werk der Liebe, aber auch ein großes Werk, also viel Arbeit! Man arbeitet jahrelang daran, im Fall von „KUNG FU PANDA“ wohl ganze fünf Jahre, wenn alles geklärt wurde. Also ist es sehr hilfreich, diese Last mit jemanden gemeinsam schultern zu können. John und ich arbeiten gut zusammen. Und letztendlich haben wir einen Weg gefunden, jeweils verschiedene Aspekte des Films in Angriff zu nehmen, um die Arbeitslast etwas aufzuteilen.“

      Produzentin Cobb fügt hinzu: „John Stevenson ist ein fantastischer Regisseur. Er arbeitet seit vielen Jahren im Animationsbusiness. Anfangs war er bei Jim Henson als Puppenspieler, außerdem hat er als Storyboard Artist an einigen beeindruckenden Filmen mitgewirkt. Zu „KUNG FU PANDA“ kam er ausgestattet mit einem tiefen Verständnis und einer großartigen Einstellung bezüglich des Animations-Ablaufs. Nachdem er bei so vielen Filmen Erfahrung gesammelt hatte, sagte er ständig: ‚Vertrau in den Ablauf. Vertrau in den Ablauf.’ Und das war wirklich hilfreich. Er hatte eine Art Zen-Haltung bezüglich der Regiearbeit an diesem Film: ‚Es wird am Ende alles klappen, wir müssen nur weiterhin einen tollen Job machen.’ Er widmete sich intensiv dem Look des Films und dem Design der Figuren; ständig hat er das Design-Team dazu angehalten, über sich hinauszuwachsen, alles noch weiter zu verfeinern und wirklich auszuloten, wie weit man die Animation wirklich treiben kann.“

      Sie fährt fort: „Bevor Mark Osborne bei „KUNG FU PANDA“ Regie führte, hatte er bei dem Oscar-nominierten Kurzfilm „More“ Regie geführt – falls man diesen Film noch nicht gesehen haben sollte, darf man ihn sich nicht entgehen lassen! Es ist ein spektakulärer Stop-Motion-Animationsfilm ohne Dialog, mit beeindruckenden Darstellern und einer emotional tiefempfundenen Story. „KUNG FU PANDA“ ist jetzt sein erster Spielfilm. Wegen seiner Erfahrung mit Stop-Motion war er besonders an der Zusammenarbeit mit den Animations-Spezialisten interessiert und verbrachte viel Zeit Schulter an Schulter mit ihnen. Er hat verstanden, Einstellung für Einstellung, woran sie beim Animationsprozess arbeiteten, und wurde so zu einem großartigen Mitwirkenden.“

      Aus Cobbs Perspektive wuchsen beide Regisseure zu einem eingespielten Team zusammen, indem sie ihre unterschiedlichen Backgrounds und Geschmäcker zu einem ausbalancierten „Yin-Yang“-Arbeitsstil verschmelzen ließen. Das Ergebnis? Cobb meint: „Wir haben große Anstrengungen unternommen, um die talentiertesten Autoren, Darsteller und Künstler zusammenzubringen. Mit John und Mark an der Spitze entstand so eine der besten Arbeitserfahrungen, die ich jemals erleben durfte. Wir haben diesem Film alles mitgegeben, was in unserer Macht lag, und wir hoffen, dass das Publikum ihn genauso liebt, wie wir es tun.“

      Drehbuchautor Berger sagt: „Es gibt viele unterschiedliche Stimmen in diesem Film, und es geht darum, mit allen dieselbe Vision zu teilen. Die Autoren müssen die Szenen schreiben und das ausdrücken, was zum Ausdruck gebracht werden soll. Die Künstler müssen die Szenen entstehen lassen, die Schauspieler die Stimmen einsprechen, die Animatoren die Figuren zum Leben erwecken, es braucht Lichteffekte, Schnitt, Musik… Bei DreamWorks ist es keine Autokratie, sondern man möchte all diese Stimmen unisono zu einem harmonischen Ergebnis führen.“

      Aibel erzählt: „Und manchmal läuft dieser Prozess wahrhaft demokratisch ab. Wie eine Bürgerversammlung, bei der jeder eine Stimme hat. Der Job der Regisseure und Produzenten ist es dann, all diesen Stimmen zuzuhören und sicherzustellen, dass alle die gleiche Geschichte erzählen. Dabei geht es immer darum, abzuwägen, worüber gesprochen wird und wie das mit der vereinbarten Geschichte zusammengeht, wobei man immer die Erfahrungen der Mitwirkenden im Hinterkopf behalten muss.“

      Von Anfang an hatten sich die Produzentin und beide Regisseure vorgenommen, „einen der bestaussehendsten Filme zu erschaffen, die dieses Studio jemals produziert hat“. Das war kein Größenwahn, sondern eine Zielsetzung, die ihnen die beiden ersten Worte des Titels – Kung Fu – vorgaben. Obwohl diese Worte – zumindest in westlichen Ohren – unweigerlich mit der Kampfkunst verbunden sind, bezieht sich „Kung Fu“ auch auf die Vervollkommnung des eigenen Ich sowie auf das Erreichen dieses Ziels durch harte Arbeit. Die Quintessenz von „KUNG FU PANDA“ lautet, zum besten „Ich“ zu werden, das man nur werden kann… also sein eigener Held zu sein.

      Diese Botschaft begleitete Mark Osborne über prägende Zeiten seines Lebens. Sein Vater hat Autos verkauft; es wäre für den jungen Osborne ein Leichtes gewesen, den gleichen Berufsweg einzuschlagen. „Stattdessen bestärkte mich mein Vater darin, einen Beruf zu ergreifen, der mich glücklich machen würde, und bezahlte mir mein Kunststudium. Als ich meinen ersten animierten Kurzfilm machen wollte, hat mein Vater das finanziert. Mein Oscar-nominierter Kurzfilm „More“ wurde von seinem Arbeitgeber, der darin die Gelegenheit sah, mir bei der Erfüllung meines Traums zu helfen, finanziert und produziert. Also spricht mich die Vorstellung, sein eigener Held zu sein, wirklich ganz tief an.“

      Nachdem Stevenson und Osborne mit an Bord waren, gaben sie sich selbst und dem Team ein Versprechen: „Mit diesem Projekt wollten wir die höchsten Ansprüche erfüllen – jeder sollte sein Bestes geben. Das haben wir uns zum Ziel gesetzt – wir würden dann schon sehen, wie nahe wir diesem hochgesteckten Ziel kommen würden. Meiner Meinung nach gehört die Animation von „KUNG FU PANDA“ zum Besten, was wir je gemacht haben, und Mark hat viel dazu beigetragen, die Messlatte noch höher zu setzen, als er mit den Animations-Spezialisten zusammenarbeitete, indem noch subtilere Nuancen, raffiniertere Ebenen und ausgefeiltere Realität ins Spiel kam“, berichtet Stevenson. (Eines ihrer Mottos lautete: „Wenn es einfach oder eindeutig ist, dann ist es nicht im Film!“)

      Osborne fügt hinzu: „Eines der Dinge, die wir für interessant hielten, war die Erschaffung von ausladend gezeichneten, Cartoon-ähnlichen Tierfiguren. Sie sollten aber nicht im typischen Zeichentrick-Stil agieren, sondern stilisierte Figuren sein, die auf glaubwürdige Weise handeln… dazu gehörte natürlich trotzdem eine gewisse Portion Slapstick und Zeichentrick-Gags, wie die Tatsache, dass man eine Figur hunderte Meter tief stürzen lassen kann, sie dabei aber nicht stirbt.“

      Ihr Ziel war es, eine visuelle Sprache für den Film zu finden, die den Übergang zwischen ganz unterschiedlichen Momenten ermöglichte: vom Blick in die Augen einer Figur und der Feststellung, dass sie sich in einem inneren Konflikt befindet, zu einer breit angelegten, komödiantischen Situation, in der jemand ein Schlag auf den Kopf bekommt und eine Treppe hinunterpurzelt. Die echte Herausforderung lag darin, diese beiden Aspekte auf glaubwürdige Weise im selben Film, manchmal sogar in derselben Szene zur Geltung zu bringen. „Mark hat viel dazu beigetragen, das zu ermöglichen. Und die Tatsache, dass die Animation so gut ist, haben wir zum großen Teil seinen Führungsqualitäten zu verdanken“, meint Stevenson.

      Alle Beteiligten betonen, dass „KUNG FU PANDA“ zwar eine Familien-Kömodie ist, aber dennoch über die Actionladung und Abenteuerqualitäten verfügt, die jene Kampfkunstfilme der 70er Jahre zu einem so packenden Genre machten. Stevenson meint: „Die Comedy-Prämisse unserer Films beginnt bereits beim Titel „KUNG FU PANDA“. Als Kampfkunstform ist Kung Fu sehr athletisch und verlangt große Selbstdisziplin und körperliche Fitness. Aber bei einem Panda – na ja, da denkt wohl jeder erst einmal an diese weichen, schläfrigen, knuddeligen Tiere, wahrscheinlich das größte, lustigste und anschmiegsamste Wesen, das man sich vorstellen kann. Praktisch jeder, der an diesem Film mitgearbeitet hat, ist auch ein großer Fan der Kung-Fu-Filme, und wir wollten alle einen echten Kung-Fu-Film machen… aber er sollte auch witzig sein, mit der Art Witz, die aus den Figuren entsteht, und eben nicht durch eine Parodie, die sich über das Genre lustig macht. Mit einem Panda, der Kung Fu lernt, bekommt man genau das. Und jeder einzelne der Furious Five, Shifu, Tai Lung – sie sind alle mitreißende Charaktere. Es ist ein lustiger und schneller Film geworden, der eine sehr berührende Geschichte erzählt.“

      Osborne fährt fort: „In dieses Projekt ist viel Herzblut geflossen, und alles stammt direkt von Jack Black. Anfangs haben wir versucht zu verstehen, warum Po das Kung Fu so sehr liebt und ein Held sein will, seine Wünsche aber vor seinem Vater und der ganzen Welt geheim hält. Inspiration fand ich dann bei Jacks Band Tenacious D mit dem Sond „Cosmic Shame“, denn der handelt davon, wie wichtig es ist, seinem eigenen Herzen zu folgen, und dass der Schlüssel zum wahren Glück darin liegt, den eigenen Träumen zu folgen. Dennoch liegt die ultimative Ironie darin, dass wenn man dabei versagt, den eigenen Traum wahr werden zu lassen, es eine ungeheuer große Niederlage ist. Das war die perfekte Basis für Pos inneren Konflikt: er zieht es vor, seine Kung-Fu-Träume als sicheren Hafen zu bewahren, in den er sich bei Bedarf flüchten kann, statt die „Cosmic Shame“, also die exorbitante Scham zu riskieren, die es bedeuten würde, einen Versuch zu starten, nur um zu versagen… Wenn man sich auf einem Ast weit nach vorne wagt, kann man abstürzen (insbesondere wenn man ein übergewichtiger Panda ist), und Po glaubt nicht genug an sich selbst, um davon überzeugt zu sein, dass er seinen Traum wahr werden lassen könnte. Seine Reise zum Heldenmut aber führt ihn letztendlich an einen Ort, wo er mit ganzem Herzen einen Versuch wagen muss.“

      Wer möchte ein Kung Fu Panda sein?

      Wenn es um Spielfilme geht – mit lebenden Darstellern oder animierten Figuren -, gibt es kaum Zweifel hinsichtlich Jack Blacks Talent. Er ist ein begabter Schauspieler mit einem großen Herzen, und er ist witzig – umwerfend witzig. Kinohits wie „Große Haie – Kleine Fische“, „School of Rock“, „Nacho Libre“ und „Liebe braucht keine Ferien“ sind der Beweis, dass seine komödiantischen und darstellerischen Fähigkeiten in einer breiten Palette von Projekten entfaltet werden können.

      Nach seinem Einsatz als Lenny, der Hai, in DreamWorks „Große Haie – Kleine Fische“, hatte Black in DWA-Chef Jeffrey Katzenberg einen großen Fan seiner Stimme gefunden. Black erzählt: „Ich hatte bei der Arbeit an „Große Haie – Kleine Fische“ großen Spaß. Eines Tages kam Jeffrey zu mir und meinte: ‚Hey, lass uns noch einen machen.’ Für Lenny hatte ich mir eine Rollenstimme zugelegt, ein linkischen, New Yorker Typen à la Woody Allen. Also dachte ich, dass ich mir wieder eine neue Rollenstimme würde einfallen lassen müssen. Aber Jeffrey meinte: ‚Dieses Mal bist du das Hauptgericht, der Film heißt „KUNG FU PANDA“.’. Sie wollten also mich… sie wollten meine eigene Stimme hören. Da dachte ich: Klar, ich kann mich schon selbst sprechen. Das war so, als wäre ich direkt ins Tonstudio geplumpst.“

      Zu der Rolle, die Black sprechen sollte, meint Stevenson: „Ein Kung-Fu-Meister zu sein ist der Gipfel an Errungenschaften, die man sich vorstellen kann – und da steht Po ganz unten am Fuße des Berges. Er ist das genaue Gegenteil dieser Idealvorstellung. Obwohl er Kung Fu liebt, arbeitet er ja als eine Art Kellner in einem Nudelimbiss.“

      Black erklärt: „Pos Vater ist Nudelkoch und liebt Nudeln. Po selbst aber findet das alles ziemlich lasch, er will in seinem Leben aufregendere Dinge erleben – also fantasiert er sich ein Dasein als Kung-Fu-Meister zusammen. Er vergöttert diese großen Kampfkünstler wie Rockidole; in seiner Vorstellung sind sie alle lebende Legenden. Allerdings schämt er sich, seinem Vater von seinen Träumen zu erzählen - denn Po weiß, wie viel es seinem Vater bedeutet, dass der Sohn eines Tages das Geschäft übernimmt. Also bewahrt sich Po sein kleines Geheimnis. Außerdem geniert sich Po etwas, denn er glaubt nicht wirklich, aus dem Holz eines echten Kung-Fu-Meisters geschnitzt zu sein. Deshalb will er auch nicht, dass irgendjemand von seinem geheimen Wunsch erfährt, denn er befürchtet verspottet zu werden.“

      Für Osborne flossen Blacks innewohnende Tugenden unmittelbar auf die Leinwand in die Figur des Pandabären: „Jack ist von Natur aus liebenswert und gutmütig; genau diese Qualitäten wollten wir auch Po mitgeben, der ein sanftes, gutherziges und unschuldiges Wesen hat, außerdem lustig, ansprechend und charmant ist. Es ist schwer, sich jemanden vorzustellen, der so sehr Po ist wie Jack.“

      Stevenson fügt hinzu: „Jack hat viel von sich selbst zur Figur von Po beigetragen; das hat uns dabei geholfen, nicht nur eine glaubwürdige Umwelt, sondern einen wirklich realen Charakter zu erschaffen, eine lebensnahe und verletzliche Figur. Das alles haben wir Jack und seiner inspirierten Darstellung zu verdanken.“

      Die Stimme eines Pandas zu sprechen, der verrückt nach Kung Fu ist, schien Black gar nicht so abwegig: „Kung Fu hat mich schon immer fasziniert. Die anmutigen Bewegungen eines Könners dieser Kunst sind beeindruckend anzusehen. Als mich Jeffrey Katzenberg also fragte, ob ich daran interessiert wäre, für „KUNG FU PANDA“ den Po zu sprechen, war das ein sehr verlockendes Angebot. Als Kind hatte ich Karate- und Judo-Unterricht. Das hat Spaß gemacht und war gut für meine Muskeln. Bei einem Judo-Wettkampf habe ich sogar einmal einen Pokal gewonnen… allerdings muss ich zugeben, dass ich die Mitbewerber um gut 20 Pfund übertraf. Aber obwohl ich nie Kung-Fu-Stunden genommen habe – ich kenne das nur aus dem Fernsehen und dem Kino -, schien es mir, als sei dies die spirituellste Form der Kampfkunst. Und Po erinnert mich an mich selbst als Kind: er ist ein naiver, dicklicher Träumer auf der Suche nach seiner Bestimmung. Es gibt so viele wunderbare Figuren in diesem Film, besonders der kleine, mausgleiche Kung-Fu-Meister und Lehrer Shifu, der von meinem Helden Dustin Hoffman gesprochen wird. Außerdem gibt es den Furcht erregendsten Schurken seit Darth Vader, nämlich Tai Lung, gespielt von Ian McShane. Ich war begeistert.“

      Nach den erfolgreichen Testaufnahmen, die schon zu einem sehr frühen Zeitpunkt gemacht wurden, beteiligte sich Black auch an der Ausgestaltung des Charakters von Po. Osborne erinnert sich, dass schon die erste gemeinsame Sitzung erstaunliche Erkenntnisse brachte: „Während unseres ersten Treffens improvisierte Jack viel und fügte, ganz im Einklang mit dem Geist der betreffenden Szene, einiges hinzu, woran wir bereits gearbeitet hatten. Er verlieh dem Ganzen diese Seelentiefe und realistische Qualität. Diese Aufnahmen haben wir gleich zu animieren begonnen. Sofort war uns klar, dass wir eine sehr ansprechende und liebenswerte Figur hatten, einen ganz besonderen Charakter. Das Design des Films ist wunderbar, und Jack trägt mit der Stimme der Hauptfigur ungeheuer viel dazu bei. Die Animation tut ein Übriges, indem sie seine Einstellung und Energie in visuelle Bahnen lenkt.“

      Durch die Besetzung von Jack Black ging für die Drehbuchautoren ein Traum in Erfüllung, aber sie waren auch angespannt. Jonathan Aibel erklärt: „Wir hatten uns Po einfallen lassen, und dann wurde Jack Black besetzt – also entwickelte sich die Figur immer noch weiter. Wir saßen nicht einfach herum und dachten uns Witze aus, sondern überprüften noch einmal unsere bisherige Arbeit an der Figur und beobachteten dann, was nach den Aufnahmen mit Jack damit geschah. Dann fragten wir uns: Was haben wir jetzt wieder über Po gelernt?“

      Glenn Berger meint: „Wir überarbeiteten den Text und änderten manche Dialoge, basierend auf einem neuen Aspekt der Figur, der sich herausgestellt hatte. Und der arme Jack musste die Szene dann zum 900sten Mal einsprechen, allerdings mit den subtilen Veränderungen bezüglich der Dinge, die wir mittlerweile über Po in Erfahrung gebracht hatten. Deshalb befanden wir uns stets in der Phase der Figurenentwicklung, denn die Figuren wuchsen mit den Darstellungen der Schauspieler.“

      Über die Arbeit mit zwei Regisseuren meint Black: „Mark ist der kunstsinnige der beiden… er hat Kunst studiert und ist sehr versiert in… kunstsinnigen Dingen eben. Und John ist großartig wenn es darum geht, mir dabei zu helfen mich auf die emotionalen Aspekte der Geschichte zu konzentrieren. Er hat schon verrückte Anwandlungen bei der Visualisierung des Verhaltens der Tiere, ihrer Stimmen und dieser Figuren. Außerdem hat er viel Erfahrung. Beide verfügen über eine große Intelligenz und ein großes Herz, und zusammen bilden sie ein großartiges Gespann.“

      Wenn der Schüler bereit ist, kommt der Lehrer

      Ein großartiges Team ist nicht gerade das, was Meister Shifu vor Augen hat, als Po ihm vor die Füße geworfen wird – und angeblich der vorhergesagte Dragon Warrior sein soll. Eigentlich sollte diese Ehre doch einem der hochtalentierten Zöglinge des Meisters zuteil werden, also einem der Furious Five. Also setzt der kleine rote Panda Shifu sofort alles daran, den großen schwarz-weißen Panda so schnell wie möglich wieder loszuwerden. Melissa Cobb berichtet: „Da Po aber schlicht zu glücklich ist, einfach dort sein zu können, wo er gerade ist – nämlich bei seinen Idolen, den Furious Five, im Jade-Palast -, hindert ihn seine Begeisterung daran aufzugeben. Ihre Beziehung ist von Anfang an kämpferisch. Das ändert sich aber schließlich, als sie feststellen, dass der Einsatz für die Rolle des Dragon Warriors weitaus höher ist, als Po zunächst annahm. So haben wir dann zwei Figuren, die wirklich gemeinsam ein Problem lösen müssen - allerdings keine Ahnung haben, wie sie das bewerkstelligen sollen.“

      Shifu ist klein von Statur und hat auch keine große Geduld. Um den 60 Zentimeter kleinen Kung-Fu-Meister zum Leben zu erwecken, fragten die Filmemacher bei einem der renommiertesten Kinodarsteller der Gegenwart an: dem zweimaligen Oscar-Preisträger Dustin Hoffman.

      „Shifu ist eigentlich die emotional vielschichtigste Figur des Films“, sagt Stevenson. „Er hat die komplizierteste Vergangenheit und durchläuft wahrscheinlich auch die größte emotionale Wandlung, denn auf gewisse Weise wird er von Geistern der Vergangenheit heimgesucht. Wir wussten, dass Shifu eine schwierige und komplexe Figur werden würde, die nach einem wirklich großen Schauspieler verlangte.“

      Als Hoffman angesprochen wurde, teilte man ihm mit, er werde auch Vorschläge zu seiner Figur machen können. Der Schauspieler meint: „Mir gefiel die Vorstellung, Shifu in kreativer Zusammenarbeit ausgestalten zu können. Sie fragten mich zum Beispiel: ‚Gefällt dir das Gesicht?’ Ich wusste nicht viel über Animation; sie stellen eine Videokamera auf, während man die Rolle spricht, und beobachten deine Gesten, und daraus bauen sie dann die Figur, die auch kleine Teile deiner Angewohnheiten und Gesten aufweist. Das fand ich interessant. Ich habe dann ein paar Vorschläge gemacht, denn ich habe eine ausgeprägte Sensibilität für Nasen. Warum das so ist, weiß ich nicht. Ich wollte also eine kleine Nasenkorrektur. Also sagte ich, dass ich eine Nasenveränderung verlangte – das sollte eigentlich nur ein billiger Witz werden. Sie haben aber den Mund erweitert und die Zähne breiter gemacht. Ich glaube, das war ihre Idee.“

      Produzentin Cobb gefiel der Widerspruch zwischen Shifus Statur und der Macht, die ihm innewohnt: „Was uns an Shifu begeisterte, war die Tatsache, dass er zwar klitzeklein ist, aber gleichzeitig unglaublich große Macht hat. Mit seinem kleinen Finger kann er Po zum Stillstand bringen. Allein dieses Zusammenspiel zu beobachten, wo eine winzige Figur die Macht über eine riesengroße Figur hat, lässt einen das nie vergessen. Man hat stets das Gefühl, dass Shifu alles unter Kontrolle hat, sogar wenn Po auf der Bildfläche erscheint.“

      Hoffman sah die Anweisungen, die er von Osborne und Stevenson erhielt – die eindeutig genau wussten, wer Shifu sein sollte – als Erleichterung seiner Aufgabe: „Sie versprachen mir zu Beginn, dass ich alles, was mir nicht gefallen sollte, neu einsprechen konnte – das ist bei einem herkömmlichen Film nicht möglich. Wenn man als Schauspieler vor der Kamera steht, muss es beim ersten Mal sitzen, ein echter Drahtseilakt; wenn es nicht klappt, fällt man ins Netz, aber die Kameras laufen weiter. Diese Jungs haben vier Jahre Arbeit in das Projekt gesteckt und dabei immer gesagt, man kann es wieder ändern, reanimieren… Also habe ich es mir gestattet, von ihnen an die Hand genommen zu werden. Denn sonst wäre ich in ein bestimmtes Fahrwasser geraten, das nicht annährend so gut gelaufen wäre wie ihre Vorstellung es ermöglichte.“

      Als die Filmemacher Hoffman dann die ersten animierten Szenen zeigten, erinnerte er sie an ihr Versprechen – aber seine Anmerkungen waren minimal. „Ich war sehr beeindruckt davon, wie sie die Figur die ganze Zeit über auf einer Linie gehalten hatten.“

      Aus Sicht der Regisseure war Hoffman stets der perfekte Profi, stets einsatzbereit: „Jedes Mal, wenn wir mit Dustin im Studio waren, machte er einen außergewöhnlich guten Beitrag und fand eine neue Herangehensweise an den Text, der unsere Erwartungen übertraf“, sagt Osborne.

      Regisseur Stevenson erkennt eine direkte Parallele zwischen dem Darsteller und der Figur, die er spricht: „Shifu ist eine Figur, der man einfach Respekt erweisen muss. Und er ist sehr mächtig, sehr stark. Er ist vollkommen ehrbar und sehr diszipliniert. Manchmal ist er ziemlich unnachgiebig und verzeiht nichts. Er ist ein harter Lehrer, allerdings auch jemand, der von allen respektiert wird. Es war daher sehr wichtig, für Shifus Stimme einen Schauspieler gewinnen zu können, dem man ebenfalls ehrerbietig gegenübertritt und den man respektiert. Dustin verkörpert genau das, zusätzlich zu einer gewichtigen Bedeutsamkeit.“

      Hoffman und Black hatten die seltene Gelegenheit, zusammen ins Studio zu gehen (die meisten Aufnahmen werden einzeln gemacht und die Schauspieler haben kaum Gelegenheit, ihren Mitdarstellern zu begegnen). Der gegenseitige Respekt war mit Händen zu greifen, wobei Hoffman anmerkte, dass Jack und Po praktisch ein und dieselbe Person seien.

      Hoffman sagt: „Ab und an geschieht es, dass ein Schauspieler in seinem Leben eine Rolle bekommt, bei der der Regisseur so etwas sagt wie: ‚Komm einfach vorbei und sei du selbst.’ Jack ist die perfekte Besetzung für Po. Er geht mit seinem komödiantischen Talent sehr intelligent um und macht einem nichts vor. Ich war überrascht, als wir uns zum ersten Mal trafen und er ganz ernst war, genau wie die größten Komödianten es zu sein pflegen. Er nimmt das ernst und macht seinen Job einfach wunderbar.“

      Für Black war das Treffen ein Fall, bei dem die Kunst das Leben imitiert: „Shifu ist der große Kung-Fu-Meister, und Dustin Hoffman ist der große Meister der Schauspielkunst. Ich erinnere mich noch daran, wie ich in meiner Schulzeit das Video seiner Produktion von „Tod eines Handlungsreisenden“ sah. Ich habe es mir zig Mal angesehen, seine Darstellung hat mich total umgehauen. Dustin Hoffman ist genau so großartig wie Shifu, denn er ist ein Meister, und man erkennt das Zen in seiner Herangehensweise. Sein Handwerk geht er mit einem spirituellen Ansatz an, soviel konnte ich bei der persönlichen Beobachtung seiner Arbeit feststellen. Es strömt aus einer ruhigen Quelle in seinem Inneren. Er wird die Wahrheit in einer Szene finden und sich auf reale Weise daran machen, sie zu offenbaren… aber außerdem ist er genau wie Shifu stets ein bisschen mürrisch. Einfach perfekt.“

      Fünf kämpfende Krieger

      Pos Idole, die Furious Five, sind die Schüler von Shifu. Sie sind die Superstars der Kung-Fu-Welt – und Pos Helden. Sie sind das Ergebnis intensiver, lebenslanger Ausbildung unter der Anleitung ihres Meisters, und ihr Kampfgeschick ist weltweit unerreicht. Sie sind die coolsten, besten Actionstars aller Zeiten. Sie beschützen das Tal des Friedens und deren Einwohner, die wiederum die Fünf, ehren als Verkörperung der Macht und Spiritualität, die fünf symbolträchtigen Kreaturen innewohnt.

      Als die Zeit kommt, den Besten der Fünf auszuwählen – den prophezeiten Dragon Warrior – in einer Zeremonie, die nur einmal in einer Lebensspanne stattfindet, blicken alle Augen im Tal des Friedens, auch die von Po, auf dieses Ereignis. Dabei wird deutlich, welche herausragende Rolle diese Fünf im Leben eines jeden Einwohners dort spielen.

      Im Einklang mit dem Respekt, den die Filmemacher vor Kung Fu haben, wählten sie fünf tierische Vertreter einiger echter Kampfstile. Osborne erklärt: „Wir haben den Tiger-Stil, den Kranich-Stil, den Schlangen-Stil, den Gottesanbeterinnen-Stil und den Affen-Stil, die alle von den jeweiligen Tieren verkörpert werden. Früher sah man in Kung-Fu-Filmen typischerweise, wie Menschen mit diesen Kampfstilen die jeweiligen Tiere nachahmen; in diesem Film sehen wir zum ersten Mal, wie diese Tiere selbst die Stile einsetzen, die nach ihnen benannt sind, wenn ein Kämpfer z.B. den Schnabel eines Kranichs oder den Schwanz eine Schlange imitiert. Man gewöhnt sich an die jeweiligen Tiere und es erübrigt sich zu sagen, dass sie ganz unterschiedlich kämpfen.“

      Der Stil der Tigerin ist sehr direkt und aggressiv, weshalb die Animations-Spezialisten genau diese Eigenschaften auch in der Figur verwirklichten. Die Tigerin ist sehr kraftvoll und setzt bei ihren Angriffen besonders die Kraft ihres Oberkörpers ein. Sie ist eine starke Figur, vertritt offen ihre Ansichten und spricht aus, was sie denkt. Etliche dieser guten Eigenschaften finden sich auch in ihrer Darstellerin Angelina Jolie.

      Osborne erklärt: „Angelina als Regisseur zu führen ist ziemlich surreal. Ich meine, sie ist umwerfend. Man muss eigentlich wegschauen, so toll ist sie. Man kann sie einfach nicht dabei beobachten, wenn sie schauspielert, sonst schmilzt einem das Gehirn zu Brei. Aber noch beeindruckender ist das, was sie der Figur mitgibt. Denn bei all unseren Entwürfen und Gedankenspielen haben wir versucht, die Rolle auszuarbeiten. Die Tigerin war auf dem Papier wirklich eine Nebenrolle… doch mit Angelina als Stimme ist sie so viel mehr. Sie wurde so vielschichtig, und es gab eine Menge guter Gründe für jede Entscheidung. Angelina verlieh der Figur Wärme; die Tigerin ist nicht mehr länger nur die ausgebootete Mitbewerberin, die böse auf Po ist, weil er ihr den Platz streitig gemacht hat. Sie sollte doch Dragon Warrior werden, aber wegen Po ist sie es nicht. Angelinas Seele und ihre Talente als Darstellerin verleihen der Tigerin all diese Nuancen, so dass die Figur unter ihrer Fittiche wirklich wuchs und an Tiefe gewann.“

      Großes Lob also für eine Schauspielerin, die zunächst gar nicht genau wusste, welche Rolle sie spielen sollte. Jolie erinnert sich: „Als ich zum ersten Mal kam und all die Figuren sah, wusste ich noch nicht, wer ich sein sollte, hoffte aber insgeheim, die Tigerin sprechen zu können. Ich liebe sie. Sie ist so cool. Eigentlich ist sie diejenige, die wir alle insgeheim sein wollen. Wenn ich selbst nur halb so tough und geradeheraus wie die Rolle wäre, das wäre toll. Auf meinem Rücken habe ich ein riesiges Tiger-Tattoo, das sich meine Kinder ständig anschauen, also war es sehr wichtig für mich, die Tigerin sein zu können. Ich sah dann auch die wunderschöne Schlange mit den bildhübschen Augen, und den Affen und all die anderen Figuren… die allesamt sehr cool sind. Zunächst dachte ich, die Tigerin wäre ein männlicher Tiger, und fragte mich, wer den wohl sprechen würde… wahrscheinlich Jackie Chan. Als man mir dann sagte, ich solle die Tigerin spielen, war ich begeistert.“

      Angelina Jolie hatte viele Gründe, für die Rolle der Tigerin zuzusagen (abgesehen von der Tatsache, dass sie wirklich eine coole Rolle ist), und zu den wichtigsten gehörte ihre Familie. Jolie hatte ihre Stimme bereits der Lola in DreamWorks „Große Haie – Kleine Fische“ geliehen und viel Freude daran gehabt. „Es war eine so schöne Erfahrung. Das hat großen Spaß gemacht, nicht nur, weil ich Kinder habe. Es klingt zwar wie eine tolle Ausrede – ‚Ich mache das für meine Kinder’ -, aber eigentlich bin ich selbst ein großes Kind. Die Animation hat sich in den letzten Jahren so stark weiterentwickelt, und die Geschichten sind einfach großartig. Dieser Film schien mir besonders interessant, denn er ist wie eine Rückkehr zu den Klassikern. Die Geschichte wird auf die klassische Weise für Kinder erzählt, und sie beinhaltet nicht haufenweise moderne Bezugspunkte, sondern schöne Botschaften und wirklich unterhaltsame Figuren. Es ist ein Film voller Herzenswärme. Außerdem ist das Setting absolut wunderbar; ich liebe die Welt darin. Zwei meiner Kinder stammen aus Asien, also ist es besonders toll und cool, dass ich in „KUNG FU PANDA“ - der ja in China spielt – eine Tigerin darstellen kann.“

      Auf die Frage, ob Tigerin und Viper, die zwei weiblichen Rollen unter den fünf Kriegern, als Vorbilder für junge Mädchen taugen, überlegt Produzentin Cobb kurz: „Wenn junge Mädchen Schlangen oder Tigerinnen nacheifern, dann sind das gute Vorbilder. Interessant ist eigentlich die Tatsache, dass sie zwar weibliche Figuren mit weiblichen Stimmen sind, im Film aber in keinster Weise isoliert dargestellt werden. Sie gehören zu den Furious Five; sie sind genauso wichtig wie die männlichen Mitwirkenden. Ihre Rollen werden niemals kleiner gemacht, weil sie Frauen sind. Tatsächlich ist die Tigerin sogar die stärkste unter den fünf Figuren.“

      Jolie stimmt zu: „Tigerin ist sehr direkt. Man erklärte mir, dass es um die verschiedenen Kung-Fu-Stile geht, und sie symbolisiert den Angriff. Es gibt keine Verteidigung – sondern Angriff, Angriff, Angriff… und das macht einen sehr interessanten Charakter aus ihr.“

      Während die Tigerin also zum Angriff übergeht, ist die Figur des Affen eher aufbrausend. Als Kämpfer ist er sehr unberechenbar und spielerisch. Er setzt alle vier Gliedmaßen und den Schwanz in fließenden Bewegungen ein, um den Gegner abzulenken und auszutricksen. Ein Affe kann Arme, Beine und Schwanz gleichzeitig einsetzen, ist sehr beweglich und flink und kann daher in kürzester Zeit eine ganze Reihe von Treffern landen.

      Und wer wäre besser geeignet, einem solchen Wesen die Stimme zu leihen, als der internationale Star Jackie Chan, der gute Laune, Witz und Charme mit einer unumstrittenen Meisterschaft in der Kampfkunst in sich vereint? Melissa Cobb meint: „Wir mussten Jackie Chan einfach in unserem Film haben. Er ist eine absolute Ikone der Kung-Fu-Filme, und die Rolle des Affen war wie maßgeschneidert. Jackie kam vorbei, wir haben ihm den Film beschrieben und die Figuren gezeigt. Er war begeistert davon, dass ein US-amerikanisches Studio an einem Kung-Fu-Film arbeitete, und sah die Gelegenheit, ein breiteres Publikum für das Genre zu gewinnen.“

      Chan sagt: „Seit vielen Jahren liebe ich Comedy; ich setze sie auch gemeinsam mit meinem Kung-Fu ein. Meiner Meinung nach steht mir das gut. Und in all diesen Jahren, in denen ich herum gesprungen bin und gekämpft habe, war ich genau wie Affe... Wahrscheinlich haben die Autoren und Animations-Fachleute meine Bewegungen beobachtet, sich meine Rollen angeschaut,… alles! Es scheint, als hätten sie mich kopiert, was sehr schön ist. Affe ist akrobatisch, spielerisch, und kann den Gegner sehr leicht verwirren.“

      Chan sieht sogar für sich selbst eine Zukunft in der Verschmelzung seiner Tätigkeit mit einer animierten Figur: „Ich hoffe, dass ich in der Zukunft die Animation gemeinsam mit meiner Action einsetzen kann – das würde meine Actionszenen noch toller machen! Gerade jetzt ist Animation wirklich von großer Bedeutung. Sie können all diese Dinge erschaffen und sie in eine echte Kampfsequenz einbauen. Ich hoffe wirklich, dass sich eines Tages meine Darstellung mit der Technologie von DreamWorks vereinbaren lässt und meine Filme auf das nächste Level bringt.“

      Während der Affe Verwirrung stiftet, kann die Schlange sich lautlos anschleichen und den Gegner überwältigen. Zu ihrem Stil gehören Überraschungsangriffe und ungezähmte, blitzschnelle Treffer. Es wirkt sich nicht negativ aus, dass die Schlange in „KUNG FU PANDA“ auch wunderschön und charmant ist – denn auch auf diese Weise kann sie ablenken und sich heranschleichen. Indem sie dann ihren Leib um den Gegner schlingt, leitet sie den von ihm ausgeführten Schlag ab.

      Genau wie Jolie war auch Lucy Liu anlässlich ihres ersten Besuches bei DreamWorks noch unsicher, was dieses Projekt betraf, und abgelenkt von den exquisiten Bildern, die man ihr zeigte – eigentlich ganz genau wie ihre zukünftigen Filmgegner. Liu erinnert sich: „Als ich zum ersten Mal dabei war, zeigte man mir einen ganzen Raum voller unglaublicher Bilder. Sie hatten auch eine Computerversion dessen, was sie für die jeweilige Figur vorgesehen hatten, darunter auch Viper. Alles sah so unglaublich üppig und wunderschön aus. Sie erzählten von der Geschichte, und ich war begeistert von der Idee, dass ein Underdog über etwas verfügt, von dem er selbst gar nichts weiß: großes Potential. Es war sehr aufregend, an einem solchen Projekt teilzunehmen und diese Rolle übernehmen zu können. Als ich die Zeichnungen von Viper sah, trug sie diese beiden wunderbaren Lotusblüten auf dem Kopf. Man musste mich erst gar nicht lange überreden.“

      Stevenson berichtet: „Bei jeder Aufzeichnung mit den Schauspielern gewannen die Figuren an Tiefe, auch wenn wir nur kurze Stücke einspielten. Es braucht einen wirklich guten Schauspieler, um darin einzutauchen und solche kurzen Stückchen hinzukriegen. Jede Sitzung mit Lucy war ein Genuss. Die Zusammenarbeit mit ihr ist toll, und sie ist wirklich sehr talentiert.“

      Trotz des schrecklichen Rufes, den sich Schlangen erworben haben, gibt Lucy Liu zu, dass „Viper zwar lebensgefährlich, eigentlich aber ziemlich lieb ist. Sie ist die erste unter den Fünf, die mit Po sympathisiert und etwas Mitgefühl für ihn zeigt.“

      Genau wie Jolie gibt auch Liu zu, dass sie im Herzen ein großes Kind geblieben ist; aufgewachsen ist sie mit Zeichentrickfilmen, die sie sehr mochte. Auch heute noch sieht sie gerne Zeichentrickfilme mit ihrem Patensohn: „Es ist erstaunlich, denn man sieht dann das, was die Kinder sehen; genau wie dieser Film ist das so frisch und wundervoll. Es nimmt einen mit an einen Ort im eigenen Inneren, an dem man Kind sein kann; dort werden diese Figuren zu echten Personen, zum Teil des eigenen Lebens. Und heutzutage ist die Animation schon so weit fortgeschritten und visuell so überwältigend, dass man sich ins Kino setzen und diese Filme als Erwachsener genauso genießen kann, wie ein Kind das vermag.“

      Während Vipers Stil kompakt und spannungsreich ist, funktioniert der Kranich im Kampf genau umgekehrt. Im traditionellen Kranich-Stil setzen die Kämpfer ihre Hände in der Art eines Schnabels ein. Schon früh trafen die Filmemacher die Entscheidung, dass Kranich seinen Schnabel jedoch nicht im Kampf einsetzen würde – die Wirkung hätte zu brutal sein können. Stattdessen konzentrierten sie sich auf andere Merkmale dieses Kampfstils: der Kranich ist anmutig und setzt seine enorme Spannweite ein, um den Gegner abzuwehren. Trotz seiner Schönheit ist mit dem Kranich als Gegner nicht zu Spaßen.

      David Cross wurde für die Rolle als Kranich engagiert. Sein Markenzeichen, der trockene Humor, verlieh dem eleganten Vogel eine unverwechselbare Ausdruckskraft. Kranich fungiert innerhalb der Gruppe auch als Vermittler. Cross’ komödiantisches Gespür für Timing wird hervorragend genutzt; er verkörpert einen leicht verstörten Kung-Fu-Kämpfer, der den Frieden bewahren will… auch wenn er lieber in Ruhe gelassen werden würde.

      „Meiner Meinung nach repräsentiert Kranich den Durchschnittstypen“, meint Cross, „in diesem Fall also den Durchschnittskranich. Schauspieler reden ja ständig davon, in ihren Rollen etwas von ihren eigenen Persönlichkeiten wieder zu erkennen, aber ich will ehrlich sein: Ich habe mich selbst noch nie als Vogel mit so spindeldürren Beinchen gesehen. Als Adler vielleicht, oder sogar als Vogelstrauß, aber niemals als Kranich. Und fürs Protokoll: Ich habe tolle Beine. Dies gesagt, würde ich jetzt doch zugeben, dass die Stimme von Kranich der meinigen ziemlich ähnlich ist. Er ist sehr cool. Also sind wir uns auf gewisse Weise doch recht ähnlich. Allerdings ist mein Kung Fu weitaus besser als seins.“

      Kranich ist also der entspannte Kumpel, während Gottesanbeterin hingegen ein aufgedrehtes Insekten-Kerlchen ist. Klein und sehr, sehr schnell. Gottesanbeterin ist außerdem extrem präzise – und das macht ihn praktisch unsichtbar. Er kann sich dir nähern und dich treffen ohne dass du mitbekommst, was dir da zugestoßen ist. Präzision und blitzschnelle Treffer – das ist Gottesanbeterin, gesprochen von Seth Rogen.

      „Als sie mich anriefen, dachte ich: Perfekt! Ich wollte schon immer mal eine Gottesanbeterin spielen, also schien es wie ein wunderbarer Zufall, dass man mich fragte. Tatsächlich hatte ich gerade an jenem Tag mit jemandem darüber gesprochen und gesagt: Weißt du, bisher habe ich noch nie eine Gottesanbeterin gespielt. Da klingelte das Telefon, und ich glaube, es war einfach Kismet, Schicksal“, meint Rogen.

      Die Produzentin sagt: „Seth ist wunderbar. Wir haben die Figur Gottesanbeterin, also ein kleines Insekt. Und lange Zeit während des Entwicklungsprozesses dachten wir, den kleinen Kerl wird doch niemand auf der Leinwand wahrnehmen. Er ist doch nur ein klitzekleines Insekt. Dann aber konnten wir Seth besetzen, und seine Stimme ist so fantastisch, sein Lachen so witzig und unvergesslich - und dieses Gelächter kommt aus diesem kleinen Tierchen, das macht es umso einprägsamer.“

      Rogen beschreibt seine erste Reaktion beim Kennenlernen seines Alter-Egos: „Er ist vielleicht knapp 15 Zentimeter klein, hat sechs Beine und sieht mir ziemlich ähnlich. Wenn meine Nase größer wäre und ich eine Brille tragen würde, wären wir fast identisch. Als Jugendlicher habe ich nämlich Karate gekämpft. Das wirkt sich meines Erachtens sehr auf meine Stimmakrobatik aus. Jahrelang habe ich am jüdischen Gemeindezentrum in Vancouver Karate gemacht. Und ich war gut. Ich weiß nicht, ob ich meine gegenwärtigen Karate-Fähigkeiten an einem Haufen jugendlicher Juden messen sollte… auf der großen Bühne der Kampfkunst weiß ich nicht genau, wo sie rangieren. Aber ich war ziemlich gut darin.“

      Rogen hatte einen seiner Schauspielkollegen bereits zuvor getroffen: mit Jack Black hatte er einen Pilotfilm für HBO verfasst. Also fühlt er sich sicher, wenn er sagt: „Jack als Panda… das machte Sinn, als ich es hörte. Ich konnte es mir vorstellen. Denn ich hatte schon immer gedacht, dass zu seinen Vorfahren irgendwann einmal ein Panda gehört haben muss… ein Ur-Ur-Ur-Ur-Großonkel vielleicht. Jack hat schon ziemlich pandamäßige Eigenschaften. Er ist in dieser Rolle wirklich großartig; sogar an seiner Stimme kann man erkennen, dass er zugänglich, freundlich und offen ist. Es ist meiner Meinung nach auch sehr hilfreich, dass er zu einem Achtzehntel wie ein Panda aussieht. Ganz bestimmt fließt Panda-Blut durch seine Adern.“


      Etwas Böses kommt auf uns zu

      Was wäre eine Underdog-Story ohne einen Antagonisten? Die ganze Schönheit und Kraft der Furious Five in Aktion wird erst in ihrer ganzen Fülle deutlich, als sie von Angesicht zu Angesicht dem Schurken gegenüberstehen. Bei solch starken guten Figuren muss der Bösewicht aber auch eine wahrhaftig Furcht einflößende Gestalt sein… und er ist es!

      Tai Lung ist der gefährlichste aller Widersacher – körperlich Ehrfurcht gebietend, skrupellos, von Rachegelüsten getrieben, brilliant und immer an der Grenze des Wahnsinns. Man nehme den mächtigsten Kämpfer, den das Tal des Friedens jemals gesehen hat, und kerkere ihn für 20 Jahre ein – sein dunkles Herz kann in dieser Zeit zu großer Wut und Rachlust herangären; dann setze man ihn auf freien Fuß, und er wird eine Schneise der Verwüstung durch das ganze Land schlagen, dessen Bewohner einst glaubten, er würde all ihre Hoffnungen verkörpern.

      Die Fans von Ian McShane - der in „Shrek der Dritte“ Kapitän Hook seine Stimme lieh und in „Deadwood“ auf HBO den unvergesslichen Al Swearengen porträtierte – wissen nur allzu gut, dass er so böse klingen kann, dass einem wirklich Angst und Bange wird.

      Regisseur Stevenson sagt: „Ian schafft es in 2,5 Sekunden von Null auf Hundert. Im echten Leben ist er einer der nettesten Menschen überhaupt – aber wenn er Tai Lung wird, stellt er sich hinter das Mikrophon und brüllt, und dem Zuhörer stehen sämtliche Haare zu Berge. Er ist ein umwerfender Schauspieler.“

      McShane versteht sehr gut, worin Tai Lungs Problem besteht: „Er glaubt, er selbst hätte Dragon Warrior werden sollen. Zwanzig Jahre lang hat man ihm dies verwehrt, aber Hochmut kommt vor dem Fall, und genau das ist Tai Lungs großes Problem: Hochmut. Er will seinen angestammten Platz zurückerobern. Shifu hat ihm 20 Jahre Gefängnis beschert. Allerdings hat diese Geschichte auch eine Moral; man soll an sich glauben, aber auch den Kerl hinter sich im Auge behalten, genau wie bei der Schildkröte und dem Hasen.“

      Stevenson ist seit langem ein Fan von McShanes Arbeit, nachdem er ihn jahrelang in unzähligen Auftritten im britischen Fernsehen gesehen hat. Und wie der Zufall es so wollte hatte McShane gerade zu der Zeit, als der Regisseur mit der Arbeit an „KUNG FU PANDA“ begann, die HBO-Serie „Deadwood“ zu einem unverzichtbaren Fernsehereignis gemacht. Und obwohl McShane als Swearengen in seine eigenen Wild-West-Kämpfe verwickelt war, ist er doch froh, dass sein Alter-Ego in „KUNG FU PANDA“ alle gefährlichen Stunts selbst absolviert: „Ich genieße es immer eine Rolle zu spielen, die wie Tai Lung voller Widersprüche steckt – denn er ist nicht wirklich ein Bösewicht. Eigentlich ist er ein vielschichtiger Charakter, der im Film auch noch richtig gut aussieht. Ich ziehe es schon vor, diese großartigen Kampfszenen des Films nicht selber machen zu müssen. Es wäre schon toll, von mir sagen zu können, dass ich so etwas auch im echten Leben zuwege bringen würde… In diesem Fall bin ich einfach froh, das Grollen und Knurren dazu beitragen zu können.“

      Das Timbre und Gewicht von McShanes Stimme verleiht der Figur von Tai Lung schon vom ersten Augenblick an eine große Dimension. Mark Osborne sagt: „Das Großartige an Ian ist seine Fähigkeit, die Leinwand ganz und gar einzunehmen. Jeder Satz, den er sagt, ist unglaublich einprägsam und kraftvoll. Und man bekommt ein Gefühl für diesen wirklich faszinierenden, wütenden, emotional aufgewühlten Charakter, der in das Tal des Friedens kommt, um Rache zu üben – das versteht man bei jedem einzelnen seiner Worte.“

      Auch wenn einige der Einwohner des Jade-Palasts überzeugt sind, dass Tai Lung aus dem Chorh-Gom-Gefängnis ausbrechen kann und wird, hält das einer nicht für möglich – sogar als er mit eigenen Augen beobachtet, wie der Ausbruch geschieht: Kommandant Vachir entwarf die Pläne und beaufsichtigte die Errichtung des Ein-Mann-Gefängnisses, gebaut in der Absicht, Tai Lung für immer davon abzuhalten das Tal des Friedens jemals wieder zu bedrohen.

      „Der Kommandant ist ein Nashorn“, erklärt Duncan. „Er hat breite Schultern, ist groß und kräftig, muskulös, kann wahrscheinlich mindestens 5.000 Pfund stemmen und fürchtet nichts und niemanden – ausgenommen Tai Lung. Das ist das Einzige, was immer in seinem Hinterkopf lauert und womit er sich nicht auseinandersetzen will. Ich habe einen einzigartigen Job: Mir untersteht das sicherste Gefängnis der Welt. Ich habe einen einzigen Gefangenen, und sein Name ist Tai Lung. Und er ist sehr gut, überwältigend gut in der Kampfkunst. Außerdem habe ich tausend Soldaten auf diesen einen Kerl angesetzt. Nur ein einziger Gefangener, sonst nichts, und dafür tausend Soldaten. Und wie ich bereits erwähnte ist der Gefangene ein wirklich sehr, sehr, sehr guter Kämpfer. Ich wünschte, ich könnte mich so bewegen wie er.“


      Von Nudeln, Gänsen und Schildkröten

      Mr. Ping ist Pos Gänse-Vater und hegt keinerlei Kung-Fu-Ambitionen. Er ist zufrieden als Besitzer und Koch im beliebtesten Nudel-Restaurant des Tals – ein Geschäft, von dem er hofft, es eines Tages seinem Sohn Po vermachen zu können. Mr. Ping wird im Original von James Hong gesprochen; als Schauspieler hat er in über 600 Filmen eine Vielzahl unterschiedlichster Rollen im Kino (von „Blade Runner“ bis „Mulan“) sowie im Fernsehen (von „Seinfeld“ bis „Law & Order“) gespielt. In der Rolle von Pos Vater hat er die Gelegenheit, einen umtriebigen und interessanten Charakter zu gestalten, der so damit beschäftigt ist Nudeln herzustellen, dass er kaum etwas anderes mitbekommt. Wahrscheinlich erkennt er noch nicht einmal, dass Po ein Panda-Bär ist.

      Tatsächlich ist Hong selbst der Sohn eines Nudelmachers. Osborne erzählt: „Bei unserem ersten Treffen mit James Hong erzählte er uns, dass sein Vater selbst Nudeln herstellte und ein Restaurant hatte. Als Kind hat er also selbst damit gearbeitet und verstand vollkommen die Erfahrung, die Po durchmacht – Hongs Familie wollte, dass er Architekt wurde -, ebenso wie die Rolle von Pos Vater – denn er hatte aus erster Hand Erfahrungen mit der Nudelherstellung gesammelt.“

      Auf dem Papier hätte Mr. Ping kühl, vielleicht sogar etwas gemein wirken können. Er treibt Po streng an und nimmt sich nie die Zeit, um wahrzunehmen, dass sein erfolgreicher Nudeltraum nicht der Sehnsucht seines Sohnes entspricht. Er liebt seinen Sohn zwar, kann das jedoch nicht wirklich zeigen. Regisseur Stevenson sagt: „James hat der Figur viel Wärme verliehen. Po liebt seinen Dad und möchte sich um ihn kümmern, also bleibt er in dem Nudelgeschäft und arbeitet in einem Beruf, der ihm nicht liegt. Er beugt sich dem Traum seines Vaters, weil er noch nicht genügend Mut gefasst hat, seinem eigenen Traum zu folgen. Das gelingt ihm erst später. Sein Vater ist tatsächlich am Ende der Geschichte eine sehr bedeutsame Figur, obwohl es zu Beginn so wirkt, als würde er Po an seiner Entfaltung hindern.“

      Po und Hong haben eine ähnliche Entwicklungsgeschichte: „Ich habe meinem Vater gehorcht. Ich habe meine Arbeit gemacht. Ich bin aufs College gegangen und habe meinen Abschluss in Ingenieurswissenschaften gemacht. Und dann wurde ich Schauspieler. Aber die Rebellion begann noch während meiner Studienzeit. Während ich am College war, nahm ich Schauspielunterricht. Da ich aber meinen Eltern gefallen wollte, wählte ich den Ingenieurberuf, denn das war etwas Handfestes. Meinen Abschluss machte ich dann als Architekt an der USC, um Brücken zu bauen. Doch dann kam meine wahre Sehnsucht zum tragen, genau wie bei Po. Ich begann, nebenbei zu Schauspielern, als ich noch auf der USC war. Als ich mein Studium abschloss, wurde ich bereits für Rollen engagiert, also habe ich die Architektur einfach für die Schauspielerei aufgegeben. Was für ein Architekt wäre ich wohl geworden? Ich weiß es nicht. Als Schauspieler habe ich es aber wohl ganz gut hingekriegt.“

      Auch Oogway hatte eine lange und produktive Karriere – er ist die uralte Schildkröte und hat das Kung Fu zur Verteidigung der Hilflosen erfunden. Der ehemalige Krieger, jetzt das spirituelle Oberhaupt der Kämpfer, widmete sein Leben dem Schutz derjenigen, die sich nicht selbst schützen können. Er hat buchstäblich alles gesehen (und überwunden) und weiß, ganz tief in seiner Seele, dass es keine Zufälle gibt… trotz der Tatsache, dass er die gesamte Hoffnung des Tals in die Panda-Pfoten eines aus der Form geratenen Kung-Fu-Neulings legt.

      Meister Oogway wird im Original von Randall Duk Kim gesprochen; er hat sich am Theater sowie in Film und Fernsehen einen Namen gemacht und mit seiner Rolle als Keymaker im zweiten Teil der Blockbuster-Trilogie „Matrix“ viele Fans gewonnen. Die Filmemacher waren davon überzeugt, dass er sich auch gegen Dustin Hoffman würde behaupten können, wobei er sich dennoch die Gewichtigkeit und innere Ruhe bewahren würde, die einem 1.000 Jahre alten Prophet und spirituellem Oberhaupt gebührt.

      Kim erklärt: „Oogway gehört der Tradition der alten, wissenden Weisen an, die dem jungen Helden helfen – genau wie Merlin in der Artus-Sage. An Oogway gefiel mir seine unermessliche Weisheit, sein hohes Alter, sein Mitgefühl, seine Freundlichkeit und sein sanfter Humor. Da er eine Kampfkunst entwickelt hat, mit dessen Hilfe sich die Hilflosen selbst verteidigen konnten, wurde er zum Beschützer der Kleinen und Verletzlichen. Eine solche Rolle ist immer attraktiv. Oogway ist jemand, dem ich nur nacheifern kann. Indem ich älter werde, wünsche ich mir, so wie er sein zu können – mitfühlend, geduldig, verständnisvoll und freundlich. In unserer Welt sind das Tugenden, nach denen jedermann streben sollte.“

      Obwohl er im Tal des Friedens wie ein Heiliger verehrt wird, verfügt Oogway dennoch über eine humorvolle Seite, und angesichts einiger seiner Taten könnten sich die Zuschauer fragen, ob er wohl noch ganz bei Trost ist: Ist er nun senil oder einfach völlig verrückt? War seine Wahl des Panda ein katastrophaler Fehler, oder weiß er wirklich mehr über das Universum, als er offenbart? Osborne meint dazu: „Oogway würde niemals versuchen seine Methoden zu erklären, denn wir würden es niemals verstehen. Randall hat das gut verinnerlicht. Er hat sehr dabei geholfen, Oogway große Bedeutung zu verleihen. Er ist eine wichtige Figur, eine Art zentraler Anker.“

      „Es gab diesen einen Satz, der mich an die Zeit erinnerte, als ich Tai Chi praktizierte, und unser Lehrer ihn immer sagte, wenn wir meditierten. Es geht darum, dass der Geist getrübt und man nicht in der Lage ist, die Dinge klar zu sehen“, erinnert sich Kim. „Wenn man seinem Geist gestattet, Ruhe zu finden, still zu sein, dann wird alles klarer und das eigene Bewusstsein wird geschärft. Vielleicht kann man die Antworten auf schwierige Fragen in sich selbst finden. Dieser Satz rief mir das in Erinnerung und brachte mich zum Nachdenken.“

      Oogway steht ganz oben in der Rangordnung des Jade-Palasts; der nervöse Gänserich Zeng rangiert in der Hackordnung ganz unten. Zeng ist der stets erschöpfte persönliche Assistent von Meister Shifu, den man durchaus als anspruchsvollen Boss bezeichnen könnte. Dies macht Zengs neue Aufgabe nur noch nervenaufreibender: er muss so schnell wie möglich ins Chorh-Gom-Gefängnis fliegen, um Kommandant Vachir davon in Kenntnis zu setzen, dass Oogway eine Vision hatte – Tai Lung wird ausbrechen. Dan Fogler verleiht Zeng seine gestresste, „hör-mir-zu-der-Himmel-wird-auf-unsere-Köpfe-fallen“-Stimme.

      Fogler genoss seinen meist komödiantischen Einsatz und bezog seine Inspiration aus einigen sehr alten Geschichten: „Was mir an Zeng gefiel? Wie viele Figuren in diesem Film ist er sehr klassisch. Sie scheinen zu einer alternativen Version von Äsops Fabeln zu gehören, der Kung Fu beigemischt wurde. Viele basieren auf Archetypen – Zeng ist der klassische Diener aus der Commedia dell’Arte, der ständig herumgestoßen und mit Aufträgen betraut in der Gegend herumgeschickt wird. Er ist immer sehr nervös und gestresst und versucht, jedem zu gefallen. Hinter verschlossenen Türen aber hasst er sein Dasein, und das macht großen Spaß zu spielen. Außerdem gehört er zur Gattung des Geflügels - und ich bin mit Daffy Duck und Donald Duck und all dem anderen verwandten Federvieh aufgewachsen. Auf gewisse Weise steht mir Zeng also sehr nahe.“

      Eine so hochkarätige Besetzung schürte das Feuer der Kreativität in den Filmemachern – und vice versa. Mark Osborne sagt: „Sowohl Jack als auch Dustin und Jackie und Angelina, genau wie jeder andere der wunderbaren Schauspieler, sie alle trugen mit ihrer Energie dazu bei und inspirierten uns immer wieder aufs Neue, durch ihr Engagement bei der Darstellung und ihr so breit gefächertes Talent.“

      John Stevenson fügt hinzu: „Sämtliche Schauspieler in unserer Besetzung sind großartig. Wie haben wundervolle Erfahrungen mit ihnen gemacht. Und es war wirklich gut, das wir uns in einer schallisolierten Kabine getrennt von ihnen aufhielten, während sie die Aufnahmen einsprachen - denn wir konnten einfach nicht aufhören zu lachen. Wir hatten die Witze zwar schon viele Male gehört, aber oft haben die Schauspieler dann improvisiert und mit dem Stoff herumgealbert, so dass sie unser Konzept komplett veränderten. Das war eine tolle Brise frischer Wind für den Film. Eines der schwierigsten Unterfangen bei Animationsfilmen ist es, irgendwann spontan agieren zu können. Es müssen schon großartige Schauspieler sein, die die Filmemacher inspirieren, genau wie es großartige Animations-Spezialisten sein müssen, um die Lichteffekte zu inspirieren, und es tolle Lichteffekte braucht, um die Endbearbeitung zu inspirieren.“

      Melissa Cobb fügt hinzu: „Es wäre zu schwierig, einen einzigen Schauspieler zu benennen, der uns am meisten inspiriert hat. Bei allen gab es Momente, in denen die sie uns überraschten – und emotional an einen Punkt führten, den wir nicht erwartet hätten, oder das gewisse Etwas, die Extraportion Humor zu einer Passage beitrugen, die wir so noch nicht wahrgenommen hatten. Das sind wirklich große Geschenke, die uns die Schauspieler gemacht haben – damit konnten wir nachher intensiv spielen und die beste Darstellung zur Geltung bringen.“

      Nicht nur die Filmemacher waren voll des Lobes für ihre Schauspieler; auch die Darsteller waren von den Fähigkeiten ihrer Regisseure und Produzenten beeindruckt. Lucy Liu fasst es am besten zusammen: „Sie hatten die unglaubliche Fähigkeit, uns in diese Welt einzuladen, die sie gerade erschufen – und sie uns vor Augen zu führen, während man einfach auf einem Stuhl saß oder vor dem Mikrophon stand. Mehr war da nicht: ein Raum, ein Mikrophon, ein Stuhl, ein Kopfhörer, ein Glas. Sie schilderten uns diese Welt in allen Farben, durch ihre Vorstellungskraft nahmen ihre Worte Form an. Sie haben das Talent, dich in dem Film wirklich leben zu lassen, in der Umgebung, die sie erschaffen haben. Es war etwas Besonderes, daran Teil zu haben, denn man tauchte immer tiefer in diese Welt ein. Wenn die Aufnahmen im Kasten waren, hatte man immer das Gefühl: Oh nein! Jetzt muss ich nach Hause gehen und weiß gar nicht, was ich mit mir anfangen soll!“

      Eine urtümliche Welt wird erschaffen

      Produzentin Melissa Cobb beschäftigte nicht nur der Inhalt des Films, sondern auch die Art und Weise wie Pos Geschichte erzählt werden würde: „Von Beginn an visualisierten die Regisseure den Film in CinemaScope. Dieses Format, mit seiner expansiven Perspektive, gab uns die Gelegenheit einen epischeren Film zu verwirklichen, der ganz im Einklang mit dem Kung-Fu-Genre steht. Außerdem hatten wir so die Möglichkeit, China auch visuell auszuloten. Unser Ziel war es, dem Film einen unverkennbaren Look zu verleihen, indem wir uns die neuesten technologischen Errungenschaften im Animationsbereich zu Nutze machten. Eines der Grundelemente basierte von Anfang an auf chinesischer Kunst: das Prinzip der „Schönheit der Leere“. Wir haben versucht, in den Einstellungen und dem Design diszipliniert zu bleiben. Die Szenen sollten schlicht gehalten werden und es dem Auge gestatten, sich auf die Figuren und die beeindruckenden Sets zu konzentrieren.“

      Black unterstützte die Vision der Filmemacher von ganzem Herzen: „Wenn man einen Film an einem bestimmten Ort spielen lässt, ist es wichtig, die Szenerie auch gut zu treffen. Und zwar nicht nur deswegen, weil die Menschen, die wirklich dort leben, sonst denken, ‚So sieht es hier aber nicht aus!’, sondern auch deswegen, weil das interessant ist. Denn wenn man es richtig macht, nimmt man die Zuschauer des Films mit auf eine Reise an den Ort des Geschehens. Das Publikum soll an einen spezifischen, realen und besonderen Ort geführt werden. Die Art und Weise, wie hier die Schönheit der chinesischen Landschaft, der Architektur und der Kunst eingefangen wurde, ist beeindruckend. Ich muss zugeben, dass ich noch nie in China war, aber ich stelle mir vor, dass wenn ich mal dort bin, ich sagen können werde: Wow, das ist doch genau wie in „KUNG FU PANDA“!“

      Regisseur Stevenson erklärt: „Wir wollten dem Publikum das Gefühl geben, eine große Geschichte zu sehen, nicht einfach nur viel Action, und hoffentlich auch viel Gelächter und große Gefühle. Wir wünschten uns eine große Leinwand, auf der unsere Geschichte zur Geltung kommt, und CinemaScope war dafür das beste Format. Der Maßstab von 2.35: 1 von CinemaScope ist meiner Meinung nach das Format, das alle Filme haben sollten. Alle Kung-Fu-Filme, die ich in meiner Jugend gesehen habe, waren in ‚Scope’, denn es ist das perfekte Format um ausladende, dynamische Action darzustellen.“

      Regisseur Osborne fährt fort: „Sämtliche epische Kung-Fu-Filme haben CinemaScope eingesetzt. Es vermittelt eine breitere Perspektive der Welt. Außerdem kann man auch persönlichere Geschichte in CinemaScope erzählen, die scheinbar diesem sehr breit angelegten Format widersprechen. Das liegt jedoch daran, dass man mit diesem Format richtig nah und eng an die Figur herankommt. Gleichzeitig kann man aber auch das gesamte Umfeld der Figur zeigen.“

      Produktionsdesigner Raymond Zibach und Art Director Tang Heng machten schon zu Beginn des Projekts intensive Recherchen für den Look des Films. Der Schlüssel lag darin, sich von chinesischer Kunst, Landschaften und Architektur inspirieren zu lassen, um auf ganz eigene Weise der chinesischen Kultur gerecht zu werden. In einer Geschichte, in der die Wesen mit meisterhaften Kung-Fu-Fähigkeiten ausgestattet sind, war es umso wichtiger, eine gewisse Realitätsnähe als Bodenhaftung zu haben. Das Ziel war durchgehend Glaubwürdigkeit und kulturellen Reichtum zu vermitteln. Das Ergebnis dieser monatelangen, intensiven Recherchen ist ein Film, der mit etlichen Details gespickt ist, die wahrscheinlich nur ein geschultes Auge entdecken kann.

      Als Produktionsdesigner zeichnete Zibach für sämtliche visuelle Elemente verantwortlich – angefangen von den Figuren über die Locations und Farben bis hin zum Styling des gesamten Films. Vor rund fünf Jahren begann er mit ersten Zeichnungen und Entwürfen, hauptsächlich zu den Tieren und der Landschaft. Gemeinsam mit Character Designer Nicolas Marlet arbeitete er am Design der Tiere mit halb menschlichen Haltungen, damit sie Kung Fu praktizieren konnten. Das Team setzte sich auch mit der klassischen Architektur chinesischer Paläste und Tempelanlagen auseinander. Zibach sagt: „Dieser Film hat einen ganz eigenen Charme und individuellen Charakter, und unterscheidet sich deutlich von dem, was alle anderen im Bereich der Computeranimation so machen. Als wir unsere Arbeit an den Figuren mit der schönen, traditionellen Architektur in China abglichen, betonte das nur noch, wie gut uns die Figuren gelungen waren und wie ausgefeilt die gesamte Fantasiewelt von „KUNG FU PANDA“ wirkte. Meiner Meinung nach gibt dieser Kontrast ein ganz neues Gefühl dafür, was Computeranimation wirklich leisten kann.“

      Aus Respekt dem Land China und seiner Bevölkerung gegenüber lehnte es Zibach ab, real existierende chinesische Drehorte einfach zu übernehmen. Vielmehr wollte er die quintessentielle Schönheit des Landes heraufbeschwören und auf die Weise zusammensetzen, die für den Film richtig war. Auch die Auswahl der Bekleidung der Figuren wurde an chinesischen Vorbildern orientiert getroffen, strebte aber nicht nach historischer Genauigkeit, sondern sollte es vielmehr jeder Figur ermöglichen, Kung Fu auszuüben und sich gleichzeitig in das Gesamtdesign einzufügen.

      Während die Landschaften immer mehr Form annahmen, bekamen manche Elemente eine größere Bedeutung. Anfänglich fand sich im Drehbuch lediglich eine Zeile zum Jade-Palast: ein Raum innerhalb einer größeren Anlage, in dem Po eine Nacht verbringt. Da sich das Element „Jade“ aber auf weitere Bereiche des Designs erstreckte und immer weiter entwickelte – u.a. zu „Jade-Bambus“ – sahen sich die Filmemacher der Aufgabe gegenüber, die Bedeutung dieser Umgebung zu betonen. Der Palast wurde so zu einem der Hauptschauplätze, was wiederum die Designer dazu beflügelte, diesen Ort noch intensiver auszugestalten.

      Die Außenaufnahmen waren stark beeinflusst von den Landschaften um den Fluss Li sowie von der an seinem Westufer liegenden Stadt Guilin. Zibach erklärt: „Wir wollten genau diese Zuckerhut-förmigen Hügel haben, die einfach wundervoll sind: gerundete, grüne, üppig bewachsene Felsformationen wie im Tal des Flusses Li, und diese dann noch dramatischer machen. Unser Art Director Tang Hang brachte diese Idee auf legendäre Ausmaße. Außerdem sollte alles schön rund wirken, wenn die Dorfbewohner auftreten. Deshalb basieren die Grundformen sämtlicher Einwohner auf der Kreisform – und das vermittelt ein nettes, angenehmes, abgerundetes Gefühl. Sobald die Action dann gefährlicher wird, werden die Dinge spitzer und kantiger. Diese einfache Formentheorie hat das gesamte Design geregelt.“

      Art Director Heng kam an Bord, als der Film bereits seine Storyline gefunden hatte, und einige seiner ersten Maßnahmen beeinflussten den Look sehr stark – so sehr, dass diese Vorgaben zu einer Art Handbuch und Leitfaden wurden, das man im Verlauf der gesamten Produktion zu Rate ziehen konnte. Zibach lobt Hengs Bemühungen: „Ich sehe in Tang eigentlich einen Partner, denn was er dazu beigetragen hat, beeinflusste auch mich, und ich hoffe, ich ihn auch.“

      Visual Effects Supervisor Markus Manninen war in Zusammenarbeit mit Zibach für die visuellen Elemente verantwortlich. Die Aussicht auf einen computeranimierten Action-Spielfilm begeisterte Manninen, genau wie die visuellen Möglichkeiten und die bodenständige Story. „Das ist etwas, womit sich jeder identifizieren kann – genau die Art Film, die ich selber gerne anschaue.“

      Manninen war sich der allgegenwärtigen Einschränkungen, die das Filmemachen beinhaltet – Ressourcen, Budget, Zeitplan – nur allzu bewusst, und bewunderte das Engagement aller Beteiligten, um den besten Weg zu finden, auf dem diese Geschichte erzählt werden konnte, auch wenn dies zunächst ein Ding der Unmöglichkeit zu sein schien. Hingebungsvolle Spezialisten verbrachten ihre Zeit damit, zu erforschen, ob dieser ersehnte Teil einer Szene auf noch smartere Weise verwirklicht werden könnte – und so bekam der Film noch etwas Extra-Pepp fürs Geld - oder sogar etwas ganz Außergewöhnliches, noch nie zuvor Dagewesenes.

      Das Schlüsselelement für solch herausragende Leinwandmomente lag in der Mitwirkung von Hewlett-Packard, die für die Animationskunst von „KUNG FU PANDA“ unverzichtbar war. Manninen meint: „HP ist ein großartiger Partner, für das Unternehmen und das Studio. Für uns war die Zusammenarbeit ausschlaggebend. Auf halbem Weg während der Produktion entdeckten wir, dass manche der Dinge, die wir zu tun versuchten, wirklich schwer zu verwirklichen waren. Die teilweise allerneueste HP-Hardware hat uns gerettet. Wir waren am Rande unserer Möglichkeiten angekommen und hätten einige Szenen nicht wie geplant verwirklichen können; dies hat es uns ermöglicht, den erwünschten Produktionswert für diesen Film zu gewährleisten.“

      Heng hatte so, zusammen mit einem ganzen Team, die Möglichkeit, bei der Entwicklung des gesamten Looks und Stils des Films mitzuwirken. Da der Film in China spielt, wollte man eine altertümliche chinesische Umwelt erschaffen, in der alle Tiere und die Vegetation harmonisch zusammenleben. Als Richtlinie bediente sich Heng der alten chinesischen Keramik: „Ich trage dazu bei, die Vision der Regisseure und des Produktionsdesigners zu verwirklichen. Nachdem wir uns über das Setting und die Landschaften unterhalten haben, verbringe ich zwei bis drei Wochen damit, ein visuelles Konzept zu entwerfen, das ihre Vorstellungen sichtbar macht. Das schauen wir uns dann gemeinsam an und machen die nötigen Anpassungen.“

      Heng untersuchte nicht nur die chinesische Mythologie und Architektur, sondern analysierte mit seinem Team auch renommierte chinesische Spielfilme wie „Hero“ und „Tiger and Dragon“. Da die meisten Mitarbeiter aus dem westlichen Kulturkreis stammen, war es wichtig, so viele Einflüsse aus der asiatischen Welt wie nur möglich in sich aufzunehmen.

      Einige Entdeckungen überraschten Heng: „Einer der coolsten Einfälle zur chinesischen Architektur ist meiner Meinung nach, dass man nach dem Vorbild der Nomadenzelte baut. In früheren Zeiten sollten diese Zelte verhindern, dass sich das Wasser auf dem Dach sammelt. Die Form dieser Dächer beeinflusst noch heute die Bauweise in China.“

      Nicht nur die Formen, sondern auch die Farben wurden mit chinesischen Assoziationen verwendet – Gold für den Kaiser, Rot symbolisiert Glück. Dies waren die zwei Hauptfarben, die im Film eingesetzt wurden. Das Tal des Friedens ist natürlich üppig grün (Grün ist die Farbe des Guten), und Tai Lungs Welt zeigt viel Blau (eine kalte Farbe, denn er ist schließlich ein Schneeleopard).

      Heng und sein Team berieten sich auch mit Xiaoping Wei über chinesische Kunst und Architektur, um sämtliche Fakten abzuchecken; Wei ist nicht nur Künstler bei DreamWorks, sondern auch einer der größten Experten zum Thema China in Hollywood. So wurden frühere Entwürfe mit asiatischen Designs, die nicht der chinesischen Kultur entsprachen, verworfen und ersetzt.

      Dem Universum der Figuren Leben einhauchen

      Po macht sich auf zu einer Reise der Verwandlung, und seine Bemühungen werden schließlich bei den Einwohnern des Tals bekannt. Auf die gleiche Weise ist für Nicolas Marlet auch die Erschaffung von Po und der ganzen Heerschar einzigartiger Figuren eine Geschichte der Anerkennung. Der renommierte Character Designer, der bereits mit dem Annie Award ausgezeichnet wurde, ist praktisch von Anfang an bei DreamWorks dabei und arbeitete am Design der Figuren des Animationsdebüts „Der Prinz von Ägypten“ sowie bei „Der Weg nach El Dorado“, „Sindbad – Der Herr der sieben Meere“, „Madagascar“ und „Ab durch die Hecke“.

      Doch mit seiner Arbeit für „KUNG FU PANDA“ wurde Marlet eine einzigartige Ehre für seine Designs zuteil, die ultimative Anerkennung für einen Künstler seines Fachs. Normalerweise werden die Figuren unzähligen Veränderungen unterzogen, bis sie sich nahtlos in ihre jeweilige Umwelt einfügen. Doch bei Po, Shifu, Tai Lung und den Furious Five wurden Marlets anfängliche Designs unverändert beibehalten. Das, was auf der Leinwand zu sehen ist, ist genau das, was er ursprünglich gezeichnet hatte. Von Anfang bis Ende blieben diese Figuren genau so, wie sie Marlet entworfen hatte.

      Regisseur Stevenson sagt: „Nico, der Character Designer, hat Großartiges geleistet. Er hat einen sehr traditionellen Animationsstil und zeichnet mit diesen großen Kreisen, die über die gesamten Formen wieder aufgegriffen werden. Das hat perfekt funktioniert für die Bedürfnisse, die wir beim Design der Figuren hatten, und seine Schöpfungen blieben genau so, wie er sie uns anvertraut hatte.“

      Dan Wagner, Head of Character Animation, wurde damit beauftragt, den Animations-Stil für jede Figur festzulegen, wie sie sich bewegen und benehmen. Teilweise bedeutete das auch, sicherzustellen, dass sie im Einklang mit den von Marlet kreierten Figuren standen. Wagner lächelt: „Es ist eine lustige Idee, pelzige Tierchen miteinander rangeln zu lassen. Für den Anfang ließen wir also jemandem mit Kenntnissen in Zoologie kommen, den Bio-Mechanisten Stuart Sumida, der sich hervorragend damit auskennt, wie Tiere zusammengesetzt sind und wie sie sich bewegen. Er hat uns schon bei vorangegangenen Filmen geholfen. Wir nahmen ein paar Stunden Unterricht bei Stuart und analysierten jedes einzelne unserer Tiere, wie sie funktionieren und sich verhalten, außerdem ihre Knochen- und Muskelstruktur, die Verbindungsstränge und die Bewegungsabläufe.“

      Für die Mimik der Figuren konnte sich Wagner der „Lipstick Cam“ bedienen: das Material war gedreht worden, während die Schauspieler die Rollen einsprachen. Im Normalfall zog er es jedoch vor, den Ausdruck und die Manierismen der Schauspieler an die jeweilige Figur anzupassen, statt den durch den Darsteller vorgegebenen Gesichtsausdruck direkt zu übernehmen.

      Unter der Oberfläche der Kleidung und Gesichter der Figuren befindet sich das Terrain von Character TD Supervisor Nathan Loofbourrow, der sich eine Skulptur der Figur in einer neutralen, stehenden Position vornimmt und darauf dann ein Skelett, Muskeln und Haut anpasst, um so eine Marionette, das sogenannte „rig“, zu erschaffen, mit der die Animations-Fachleute dann arbeiten.

      Die Arbeit mit Tieren gehört für Loofbourrow bereits zum Alltag, aber die Besetzung von „KUNG FU PANDA“ war schon ein ganz anderes Kaliber: „Das Mantra, das wir zu Beginn der Produktion zu hören bekamen, lautete: Jede Figur muss Kung Fu können. Das hieß wiederum, die jeweilige Performance auf ganz andere Ebenen zu bringen, als wir es bisher gewohnt waren – schnelle Bewegungen, starke Kampfhaltungen, eben all die Elemente, die Fans des Genres in einem animierten Kung-Fu-Film sehen wollen. Durch diese Anforderungen mussten wir den „rigs“ eine ganz besondere Ausstattung mitgeben, um sie noch dynamischer werden und wirklich spannend und schnell agieren lassen zu können. Außerdem sollte jede Figur dabei auch noch richtig gut aussehen, und darin lag unsere größte Herausforderung.“

      Das wäre schon für die athletischen Furious Five und den kleinen Shifu eine harte Aufgabe – aber ein 260 Pfund schwerer, schlapper Panda? Loofbourrow löste das Problem, indem er Pos ausladenden Oberkörper als Puffer einsetzte, der es ermöglicht, Pos Arme und Beine einzuziehen und dann wieder auszustrecken – wenn das geschieht, bewegt sich der Bauch und setzt eine bestimmte Dynamik in Gang. Indem er mehr Volumen erschuf, verlieh Loofbourrow Po die Fähigkeit, Kung-Fu-Bewegungen auszuführen und dennoch mobil und flexibel zu bleiben.

      Loofbourrow meint: „Es war für uns alle wirklich spannend, die Tiere auf der Leinwand beim Kung Fu zu beobachten. Das war ein einzigartiges Projekt für uns. So etwas war noch nie von uns verlangt worden. Die Arbeit an so anspruchsvollen Figuren war wirklich ein Genuss. Wir waren ein kleines Team, das über eine lange Zeit hinweg zusammenarbeitete… und zu sehen, das die Arbeit jedes Einzelnen dort auf der Leinwand zu sehen ist, macht uns alle wirklich glücklich.“

      Ausbruch aus dem Gefängnis, Zusammenbruch der Brücke… und das ultimative Klößchen

      Nachdem die Produktion in Gang gekommen war und alle Abteilungen an die Arbeit gingen, war es an der Zeit, einige der großen Action-Sequenzen in Angriff zu nehmen, die „KUNG FU PANDA“ zu bieten hat. Als erstes: Tai Lungs nahezu unmöglicher Ausbruch aus dem Chorh-Gom-Gefängnis.

      „Wir wussten, dass das etwas Besonderes werden musste“, sagt Osborne, „denn es legt fest, wer Tai Lung ist, dieser legendäre, unaufhaltsame Krieger – der berühmteste und am meisten gefürchtete Kung Fu-Meister der Welt. Diese Sequenz sollte unser Markenzeichen werden und den Leuten zeigen, dass unser Film atemberaubendes Kung Fu zu bieten hat. Es musste also gut werden – und cool und spannend obendrein.“

      Die übermenschliche Art des Gefängnisausbruchs zeigt deutlich, wie Tai Lung jeden Gegner überwältigt und sie alle zugleich besiegt. Jeder Zuschauer würde sich dabei die Frage stellen: Wie wird ein plumper, knuddeliger Panda diesen Kerl zur Strecke bringen? Genau das war mit der Szene auch beabsichtigt: der rachsüchtige Schneeleopard wirft bereits seinen dunklen Schatten auf den zweiten Akt des Films. Er nähert sich bedrohlich, und das müssen die Zuschauer im Kopf behalten, ohne dass die Filmemacher erneut auf ihn verweisen.

      Dafür musste man eine überwältigende Sequenz erschaffen – und akkurate Arbeit an den Storyboards war vorab nötig, um diese atemberaubende Action zu gewährleisten. Daniel D. Gregoire (ein Experte in der Prä-Visualisierung, der bereits an „Krieg der Welten“ und „Indiana Jones und das Königreich des Kristallschädels“ arbeitete) entwickelte eine Vorab-Illustration der Sequenz, die sich als hilfreich erwies, als man die dynamischen Kamerabewegungen festlegte und die Szene von einer animierten Action-Szene zu einem coolen, realistischen Feuerwerk werden ließ. Gregoire meint: „Wir hatten sehr spezifische Vorstellungen für diese Szene. Sie war fast wie ein Videospiel gestaltet, der Schauplatz hat epische Ausmaße. Es war klar, dass es ein Ausbruch aus dem Gefängnis werden sollte. Dann aber dachten wir uns: Wenn es schon ein Ausbruch wird, dann soll es das verrückteste Gefängnis sein, das es jemals gab. Deshalb entwarfen wir ein Gefängnis für nur einen einzigen Insassen – das passt perfekt zu Tai Lung.“

      Dieses Gefängnis wurde in einen Berg in der Äußeren Mongolei hinein gegraben. Das Design bediente sich einer ganzen Mischung von Einflüssen, darunter der italienische Maler Piranesi, der im 18. Jahrhundert mehrere Studien zu Fantasie-Gefängnissen malte, außerdem Anlehnungen an die Wehranlagen der Chinesischen Mauer (die sich im Film jedoch im Inneren des Gefängnisses befinden). Dazu kam die Videospiel-Atmosphäre, indem man das Gefängnis in Sicherheits-Ebenen aufteilte: auf der ersten Ebene die Bogenschützen, auf der zweiten sind Brücken mit ganzen Armeen kämpfender Soldaten, auf der letzten Ebene befindet sich eine Decke, die zusammenbricht – ein letzter Versuch, den Häftling im Gefängnis zu halten.

      Während sich Tai Lung nach oben kämpft, verändert sich mehr als nur die Zusammensetzung der Ebenen – auch die Farbgebung der Szenen wird anders. Im Laufe des Ausbruchs sehen wir den Schneeleoparden gegen unzählige Wachleuten kämpfen – also auch die Farbe Blau gegen die Farbe Rot. Blau, Grau und Violett sind Tai Lungs Farben, die das Gefühl der winterlichen Kälte vermitteln, das zu einem todbringenden Schneeleoparden passt. Rottöne und andere warme Farben werden traditionell – in der östlichen und auch in anderen Kulturen – mit Kraft und Stärke assoziiert, mit der Wärme der Sonne, den Flaggen über den Schlachtfeldern. Sobald die Wachmannschaften des Gefängnisses überwältigt werden, verwandelt sich die Farbe der unterlegenen Ebene von Rot zu Blau (da die Lichter ausgehen). Das ist ein visuelles Signal, das Tai Lungs Vormarsch kennzeichnet, und die winterliche Todeskälte ankündigt, die sich des Tals bemächtigen wird, falls er nicht aufgehalten werden kann.

      Raymond Zibach sagt: „Ursprünglich hatten wir an ein vertikales Gefängnis gedacht. Doch aufgrund des Videospiels musste ich mich fragen: Wie können wir Tai Lungs Ausbruch interessant gestalten? Also entwarfen wir viele Brücken für die Bogenschützen und einen interessanten Parcours. Dann dachte ich, ein Aufzug wäre eine tolle Idee, um die untere Ebene von der darüber liegenden zu trennen und Vachir die Sicherheitsbarriere zu geben, die er braucht, um zu glauben, dass Tai Lung keine Möglichkeit hätte, an diesen spiegelglatten Felswänden empor zu klettern. Meiner Meinung nach waren diese Hürden interessante Lösungen, denn eine solche Sequenz hatte ich noch nie zuvor gemacht. Es erwies sich als sehr erfindungsreich und hat unseren Schurken von Anfang an definiert. Die Szene zeigt, dass er intelligent und talentiert ist.“

      Dieses Talent wird auch im Kampf mit den Furious Five mehr als deutlich. Mark Osborne meint: „Der Kampf auf der Brücke ist meiner Meinung nach eine der coolsten Kung-Fu-Szenen der Filmgeschichte. Es ist wirklich aufregend, das von einem Animationsfilm sagen zu können, denn obwohl ich sicher bin, dass es sehr schwierig ist, einen Kung-Fu-Film mit lebendigen Schauspielern zu drehen, birgt die Animation doch ihre ganz eigenen Herausforderungen. Wir haben großartige Künstler und technische Spezialisten, die diese Figuren auf eine Art und Weise erschaffen haben, die ihnen sämtliche Fähigkeiten verleiht, einen so spektakulären Kampf auszutragen. Diese Sequenz ist aus vielen Gründen hoch kompliziert: unsere Figuren haben Fell, tragen Kleidung, kämpfen Kung Fu auf einer zusammenbrechenden Hängebrücke – jedes einzelne dieser Elemente ist für sich schon höchst kompliziert.“

      Angelina Jolie sagt, sie sei von der Szene sehr beeindruckt gewesen: „Das ist großartige Action. Ich habe unterschätzt, was daraus werden würde. Ich bin nicht nur positiv überrascht, sondern wirklich überwältigt. Jedes Mal wenn ich einen Film gemacht habe, bei dem ein Stunt absolviert werden musste, hat man das einstudiert und versucht, den besten Weg zu finden, um die Szene interessant zu machen. Meiner Meinung nach sind die besten Stunt-Szenen die, bei denen die Zuschauer alles verstehen, was passiert, und den Details folgen können. Gleichzeitig sieht man dabei aber Dinge, die man noch nie zuvor gesehen hat. Und alles wird auf höchst außergewöhnliche Art gemacht. Diese Kampfszene auf der Hängebrücke zu sehen und alles, was sie sich dafür haben einfallen lassen, die unterschiedlichen Kampfstile der Tiere, wie alles so clever zusammengesetzt ist… das war weit mehr, als ich mir davon versprochen hatte, wirklich hervorragend konzipiert, schön ausgearbeitet und außerdem richtig witzig.“

      Auch hier waren die Storyboards von unschätzbarem Wert. Jennifer Yuh Nelson, Head of Story, zeichnete die Sequenz basierend auf dem Input des gesamten Story-Teams. „Wie zeigten ihre Boards dem Effects-Team, und die meinten nur: Das ist unmöglich“, erzählt Melissa Cobb. „Dann zeigten wir sie den Animations-Spezialisten, die ebenfalls meinten: Das ist unmöglich. Also sagten wir: Toll, lasst uns das machen! Der nächste Schritt war dann, es vor einem provisorischen Layout zu drehen, um ein echtes Gefühl für das Set zu bekommen, dafür, wie hoch die Brücke und wie groß das Set und wie klein die Figuren sein mussten. Das war eine spannende Phase. Dann gingen die Animations-Leute ans Werk, um die Action und die Emotionen der Figuren zu animieren, wobei sie einige sehr bewegende Momente kreierten. Es gibt eine Einstellung, in der die Tigerin und Tai Lung aufeinander springen, gedreht in einer wunderbaren Zeitlupe, wie ein Ballet.“

      „Dann ist da noch die Abschlussarbeit“, fährt Cobb fort. „bei der das gesamte Werkt des Produktionsdesigns zusammenläuft und man sich mit der Ausleuchtung beschäftigt. Da kommen die erstaunlichen Texturen der Berge richtig zur Geltung, die fantastischen Details der Seile, der Nebel… und es ist, als würde man die Szene zum ersten Mal betrachten.“

      Jennifer Yuh Nelson erklärt: „Wir begannen mit einem wunderbaren, unterhaltsamen Drehbuch, und da dies sowohl ein verbales wie auch visuelles Medium ist, wollten wir es auch visuell unterhaltsam machen. Viel am Aussehen der Figuren, an ihrem Verhalten und ihren Eigenheiten entwickelt sich erst im Verlauf der Arbeit an der Geschichte. Wir versuchen, das alles auf interessante Weise zu präsentieren, indem wir die Storyboards zeichnen, darüber sprechen, manche Seiten schreiben und diese dann wiederum zeichnen, um sie den Autoren zuzuschicken; während dieses Brainstormings haben wir uns auch immer wieder Kung-Fu-Filme angesehen. Die Action-Filme aus Hongkong machen immer großen Spaß, ich bin mit ihnen aufgewachsen. Dazu kam, dass wir uns von Anfang an einer richtigen Kung-Fu-Gehirnwäsche unterzogen und die ganze Zeit solche Filme angeschaut haben.“

      Dieses Eintauchen in das Genre stattete die Filmemacher und den Stab mit einem immer üppiger sprudelnden Quell von Ideen aus. Um die Dinge auf der Brücke noch brenzliger werden zu lassen, fügten sie immer kompliziertere Elemente hinzu. Das Ergebnis ist eine Non-Stop-Sequenz, wie sie nur selten in einem Animationsfilm zu sehen war – eine idealisierte Ikone, die wohl in Spielfilmen vorkam, aber bisher noch nie im Animationsbereich, und gewiss nicht unter Mitwirkung von sechs Kung-Fu-Meistern, die Dinge tun können, die sogar erfahrene Stuntleute unter Zuhilfenahme sämtlicher Spezialeffekte kaum würden bewerkstelligen können.

      Produktionsdesigner Zibach sagt: „Wir nennen es die Brücke der Unendlichkeit – sie ist über eine Meile lang und spannt sich über eine bodenlose Kluft. Seit Ewigkeiten hängt sie dort und soll die Barriere sein, die Tai Lung vom Tal des Friedens trennt. Es sollte eine epische Brücke sein, die in sich zusammenbricht. Moos überzieht die Planken, damit sie verwittert und gealtert wirkt. Wir haben viel Zeit dafür verwendet, die Oberfläche der Brücke zu gestalten; sie musste aus jeder Perspektive richtig aussehen. Dazu kam, dass wir aus großer Entfernung drehen wollten, also war das Set ziemlich groß. Die Sequenz ging ziemlich schnell in die Produktion und musste von den Abteilungen schnell verwirklicht werden, direkt von den Storyboards ins Rough-Layout, dann die Oberflächenstrukturen und das Modeling. Es gab keine Atempause. Jeder war dermaßen bei der Sache, dass alles schnell klappte. Letztendlich liegt die Herausforderung einer solchen Szene darin, dass man große Entfernungen darstellen kann. Technisch gesehen ist es ziemlich schwierig, ein mattes Gemälde mit einem computergenerierten Set zu verschmelzen. Aber genau das sehen wir hinter dem Nebel in der Entfernung.“

      Und nun vom Sublimen zum möglicherweise Lächerlichen. Nachdem Shifu eine Trainingsmethode entdeckt hat, von der er sich bei Po Erfolg verspricht – basierend auf der Erkenntnis, dass ein Panda alles Erdenkliche tun wird, um an Nahrung zu kommen -, bereitet er das vor, von dem Po glaubt, es sei ein Belohnungs-Dinner mit köstlichen Teigklößchen hoch auf einem Berggipfel. Wenn ein Panda hungrig ist, lässt ihn der Gedanke ans Essen nichts anderes mehr wahrnehmen, so dass sein Körper Dinge leisten kann, die ansonsten niemals möglich wären. John Stevenson erklärt: „Shifus Trick mit dem Essen bringt Po dazu, Kung Fu zu machen, ohne darüber nachzudenken; das ist eines der Prinzipien der Kampfkunst: wenn man zu sehr darüber nachdenkt, bricht die Konzentration zusammen. Deshalb muss man auch unermüdlich üben, um an den Punkt zu gelangen, an dem der Geist gar nicht wahrnimmt, was der Körper da gerade vollbringt – das nennt sich Muskelgedächtnis. Man wird besser, wenn man sich selbst nicht dadurch im Weg steht, dass man zu lange grübelt. So vollbringt man Höchstleistungen. In sämtlichen Kung-Fu-Filmen greift man auf das „Chi“, also auf die innere Kraft zurück, indem man an gar nichts denkt und nur handelt. Also ist der Kampf mit den Essstäbchen Pos der Gipfelpunkt in Pos Training. Dabei ist er endlich in der Lage, sein wahres Kung-Fu-Potential zu entfalten.“

      Als Po schließlich das letzte Klößchen erwischt, ist er so zufrieden mit seiner Leistung, dass er gar keinen Hunger mehr verspürt. Zum wahrscheinlich ersten Mal in seinem Leben ist er nicht hungrig – und das ist für einen Panda, der an den andauernden Konsum von Futter gewöhnt ist, eine immense Verwandlung… es ist der Wendepunkt für den auserwählten Dragon Warrior.

      „Everybody Was Kung Fu Fighting…“

      John Stevenson war sehr wohl bewusst, welch hohe Ansprüche die Filmemacher, Schauspieler und der Stab an sich selbst stellten. „Wenn man einen Titel wie „KUNG FU PANDA“ hat, dann weiß man sehr genau, was man zu leisten hat. Wenn wir uns an Kung Fu heranwagten, dann sollte das auch richtig gutes Kung Fu werden. Es war unabdingbar, dass wir sehr coole und akkurate Kung-Fu-Bewegungen hatten und nicht nur eine schlappe Geste. Es besteht ein großer Unterschied zwischen Kung Fu und anderen Kampfsportarten. Es sollte unbedingt Ku Fu werden, und nicht Jiujitsu oder Karate oder Taekwondo oder irgendetwas anderes. Und trotzdem musste der Kampf in unserem Film einzigartig sein, denn unsere Protagonisten sind ja schließlich Tiere.“

      Wie also erschafft man originelle, für Tiere gemachte Kung-Fu-Bewegungen, ohne sie einfach auf „Menschen im Tierkostüm“ abzustellen? Die Filmemacher und der Stab begannen damit, nebst Marathon-Filmsessions mit Kung-Fu-Filmen auch so viel sie nur konnten über Kung Fu zu lernen; außerdem luden sie Wushu-Trainer Eric Chen ein, sie zu unterrichten.

      „Wir baten ihn, uns nicht zu sehr zu schonen, denn wir wollten ein Gefühl dafür bekommen, wie es für Po sein musste, vollkommen unsportlich und ungeeignet zu sein – genau wie die meisten von uns – und sich dann jemandem wie Shifu stellen zu müssen“, erzählt Stevenson.

      Das Ergebnis? Ein Tag angefüllt mit Kung-Fu-Training und viele schmerzende, leidende Körper. „Auf gewisse Weise war das aber toll“, gibt Osborne zu, „denn wir konnten uns genau vorstellen, wie schwer es wirklich ist, diese Übungen auszuführen. Sogar die einfachsten Bewegungen waren anstrengend für jemanden, der so schlecht in Form ist wie ich.“

      Unter denjenigen Mitarbeitern, die keinerlei Kampfsportart betrieben (einige der Animations-Spezialisten taten es tatsächlich), machte sich ein starkes Mitgefühl für ihren Helden breit. Glücklicherweise befand sich Animations-Fachmann und Story Artist Rodolphe Guenoden – ein langjähriger Kampfsportler – im „KUNG FU PANDA“-Team und bekleidete die neu geschaffene Position des Ku-Fu-Choreographen. Guenoden wurde der Ansprechpartner für alle Fragen bezüglich Authentizität der Kung-Fu-Elemente. „Da er ein so guter Animations-Fachmann ist, konnte er die animalischen Merkmale unserer Figuren analysieren und festlegen, wie eine Katze in die korrekte Position gebracht oder die richtigen Bewegungen ausführen sollte, damit es angemessen aussieht. Es war absolut ausschlaggebend um den Look unseres Kung Fu zu definieren“, berichtet Stevenson.

      Produzentin Cobb fügt hinzu: „Wenn man einen Kung-Fu-Film macht, würde man im Idealfall nur Animations-Spezialisten beschäftigen, die selbst Meister dieser Kampfkunst sind – es stellte sich aber heraus, das solche Doppelbegabungen relativ selten vorkommen. Wir hatten also großes Glück, dass Rodolphe mit von der Partie war, denn er praktiziert die Kampfkunst schon seit vielen, vielen Jahren und ist ein hervorragender Animations-Spezialist. Von Anfang an gehörte er zum Story-Team und erwies sich im Verlauf des Animationsprozesses als unersetzliches Plus.“

      Guenoden meint: „Ich war zweieinhalb Jahre beim Storyboard, dann ging ich in die Animation. Daraufhin kümmerte ich mich um die ganze Kung-Fu-Action, die auf der Leinwand zu sehen ist. Ich habe mich schon immer für Kampfsport interessiert – 18 Jahre lang habe ich unterschiedliche Stilrichtungen studiert und wollte das schon immer mit der Animation kombinieren. Die erste Gelegenheit dazu bekam ich bei „Sindbad – Herr der sieben Meere“ in 2D. Ich habe sämtliche Kampfszenen studiert, wollte aber noch mehr machen. Sobald „KUNG FU PANDA“ also grünes Licht bekam, bin ich sofort auf das Storyboard gesprungen und versuchte, mehr Action und die ganzen Kampfsequenzen im Film zu verwirklichen. Ich war durch und durch glücklich.“

      Präzision ist von grundlegender Bedeutung, wenn man authentisch sein will: die Position des Fußes muss stimmen, genau wie die Drehung der Hüften. Über das praktische Training hinaus bediente man sich deswegen noch mehr Studien, Videos und Zeichnungen dazu. Die Animations-Fachleute zogen es jedoch vor, die Bewegungen selbst zu absolvieren, um die Abläufe und Positionen zu verstehen – daher hielt Guenoden regelmäßigen Kung-Fu-Unterricht ab. „Das gab mir Gelegenheit, mit den Animations-Leuten zu sprechen. Sie erfuhren, wie die Füße der Figur stehen mussten, wie das Rückgrat sich zu biegen hatten, welche Rolle die Hüften spielen. Bevor sie Unterricht nahmen, musste ich ihnen etliche Zeichnungen zeigen oder die Bewegungen selbst vorführen. Nachdem sie den Unterricht besucht hatten, konnte ich ihnen dann einfach sagen, wie es werden sollte, und sie wussten genau, was zu tun war.“

      Zwei weitere Animations-Spezialisten kannten sich ebenfalls in der Kampfkunst aus und halfen beim Unterricht aus; etliche Mitarbeiter aus den verschiedensten Abteilungen nahmen daran teil, von Abteilungsleitern bis hin zum Produktionsassistenten. Guenoden war persönlich sehr zufrieden darüber, dass etliche Stammkunden daran teilnahmen, die im Verlauf der Produktion „wirklich verstanden, worum es geht, was toll war. Bruce Lee sagte, Martial Arts sind ein Ausdruck des eigenen Ich. Es muss also nicht so akademisch oder streng zugehen; man muss nur seinem eigenen Körper vertrauen und sich ausdrücken. Es ist also eine große Herausforderung, seinen Geist dafür zu öffnen. Als ob man jemandem beibringt, wie man zeichnet, und der entwickelt dann seinen eigenen Stil.“

      Um die Kampfszenen in jeder Phase zu überprüfen, ließ Guenoden das Kung Fu oft in 2D verwirklichen, überprüfte es auf Konsistenz und Authentizität, um das Ergebnis dann in der endgültigen computergenerierten Version entstehen zu lassen.

      Da die fünf Kung-Fu-Stile menschliche Interpretationen des Verhaltens von Tieren sind, fand man subtile Wege, um die Stile so zu verändern, dass sie dem Körper eines echten Tieres angepasst werden konnten. Der Tiger-Stil zum Beispiel stammt aus Südchina, ist sehr bodenständig, mit vielen Fausthieben und Handschlägen. Die Filmemacher wollten die Tigerin außerdem athletisch und akrobatisch wirken lassen, also nahm man sich gewisse Freiheiten, ließ sie auch viel springen, schraubte jedoch die Aggressivität dieses Kampfstils etwas herunter. Für Tai Lung jedoch, den überdimensionalen Schurken, verschärfte man die Aggressivität eher noch mehr. Nachdem er 20 Jahre lang im Gefängnis geschmort hat, sollte seine Meisterschaft im Kung Fu eigentlich vergangen sein und er würde sich an keinen reinen Stil mehr halten – als ultimative Kampfmaschine wäre der Schurke brutal und hätte keinen Funken Ehre im Leib, würde alles einsetzen, sogar Ellenbogen und Knie, um seinen Widersachern so großen Schaden wie nur möglich zuzufügen. Während die Tigerin nicht einmal daran denken würde, ihre Krallen einzusetzen, zögert Tai Lung keine Sekunde, seine rasiermesserscharfen Klauen zu wetzen.

      Wie aber sieht der „Panda-Stil“ aus? Pos erste Ansätze im Kung Fu führen zu einer kleinen Bewegung, die er gerne „verrückte Füße“ nennt. Guenoden lacht: „Wenn jemand Luftgitarre spielt, dann muss er deswegen nicht wirklich Musik machen können. Der Po, den wir zu Beginn des Films kennen lernen, ist ein großer Fan von Kung Fu und 100-prozentig von der Kampfkunst begeistert. Aber er verfügt weder über die Koordination noch über die körperlichen Fähigkeiten dazu. Er hat zwar eine vage Vorstellung davon, was es sein sollte, kann die Bewegungen aber nicht ausführen. Die verrückten Füße gehören zu den Dingen, die er für cool hält. Es ist ein unkoordiniertes Zappeln, er meint jedoch, es wäre Kung Fu. Wir haben es sogar in seine Begegnung mit Tai Lung eingebaut, da es so viel über Pos Persönlichkeit verrät.“

      Pos späterer Kampfstil ist geschmeidig, indem er all das einsetzt, was er braucht, um Tai Lungs wilde Angriffe abzuwehren. Dazu gehört auch, dass er seine Rundlichkeit mit maximaler Effizienz einsetzt, seine Wampe, seinen Hintern, sogar seinen Kopf – was auch immer Tai Lung davon abhält, das Tal zu zerstören. Das entspricht zwar nicht ganz dem Stil des Dragon Warrior, aber er ist ja noch ein Anfänger…

      Jeder Profi-Sportler kann ein Lied davon singen, dass Pokale zwar großartig sind, der Applaus der Zuschauer jedoch immer gut ankommt. Und nichts könnte die Macher eines animierten Kung-Fu-Films glücklicher machen als die Anerkennung aus Kennerkreisen. Frühe Vorführungen von einigen der Kampfszenen bei Kinobesitzern führten zu einem begeisterten Empfang auf Hong Kong und China, und das bedeutete den Filmemachern sehr viel, denn sie wollten der chinesischen Kultur die Ehre erweisen und Kung Fu so akkurat wie nur möglich darstellen.

      Da meldete sich jedoch ein gewisser Kritiker zu Wort, der die Szenen gesehen hatte. Guenoden wurde nervös, als er davon hörte, und das mit gutem Grund: „Als ich hörte, dass sich Jackie Chan einige der Szenen angeschaut hatte, befürchtete ich, dass er sagen könnte: Nein, das ist alles falsch. Ihr habt es nicht hingekriegt. Es ist schon sehr einschüchternd, wenn jemand wie ich einer Größe wie Jackie Chan begegnet. Ich war schon immer ein großer Fan seiner Filme, und in der Anfangsphase hatten wir seine Filme wieder und wieder analysiert. Ihn dann leibhaftig zu treffen, und ihn dann zu fragen, ob ihm das gefallen würde, was er sah…“

      Chans Reaktion: „Ich war beeindruckt, als ich den Film sah. Die ganzen Kampfszenen – ich glaube, dass sämtliche Autoren selbst kämpfen können. Sie beherrschen die gesamte Akrobatik, den ganzen Stil. Ich weiß nicht, woher sie das konnten. Vielleicht haben sie mich kopiert. Manchmal war es sogar besser als bei mir! Bei meinem nächsten Film werde ich sie vielleicht nachmachen, wer weiß?“

      Obwohl die Filmemacher sämtliche Kung-Fu-Elemente also genau unter die Lupe nahmen, um im Filmuniversum eine konsistente „Realität“ zu gewährleisten, gab es doch eine kurze Sequenz, in der man die realitätsgetreue Kampfkunst vollständig über Bord warf. „Gerade der Anfang des Films gibt uns einen Einblick in Pos Gedankenwelt“, sagt Jennifer Yuh Nelson. „Da er ein eingefleischter Hardcore-Fan des Kung-Fu ist, sehen wir Pos Traum als Wirklichkeit, wobei er in die Fußstapfen des Meisterkämpfers tritt. Dieser Traum sollte ganz anders aussehen als der übrige Film, also entschieden wir uns für die klassische, handgezeichnete 2D-Animation.“

      Po betritt eine Räuberhöhle – wahrscheinlich auf der Suche nach Nudeln – und wird zum Kampf herausgefordert, wobei er um die 1.000 Ninjas überwältigt und von den Furious Five bewundert wird. Der Traum wird weitaus graphischer dargestellt – stereotypisch für das, was man von einem eingefleischten Kung-Fu-Fan erwarten würde -, und wird von der überaus ernsthaften Voice-Over-Berichterstattung von Po höchstpersönlich ergänzt, deutlich beeinflusst von Videospielen, Comicheften und Anime.

      Diese Eröffnungssequenz wurde vom renommierten Animations-Spezialisten James Baxter verwirklicht, einst junger Mitarbeiter bei DreamWorks, der nun seine eigene Firma leitet. „Es soll Pos ultimative Fantasie darstellen, mit einer ironisierenden Erzählweise, deswegen eignet sich dieser Stil sehr dafür“, erklärt Baxter. „Es ist eine tolle Art, Kung-Fu-Bewegungen auf die extremste Weise darzustellen. Außerdem kann man so auf witzigem Weg die Zuschauer überraschen; sie werden vielleicht denken: Oha, was schauen wir uns denn hier an? Und dann wird Po in der großartigen 3D-Animation offenbart, die zum Markenzeichen von DreamWorks geworden ist.“

      Zwar wird noch immer sowohl in 2D als auch per Computer animiert, doch die Werkzeuge sind bei jedem Stil grundlegend verschieden. DreamWorks 3D-Animation wird im Computer erschaffen, wobei gigantische Mengen an Speicherplatz und Software nötig sind, um Modelle zu kreieren und sie in einer virtuellen Umgebung wie Marionetten zu steuern, während die 2D-Animation körperlich sichtbar existiert, in Form von handgezeichneten Bildern, die Einstellung für Einstellung (mit 24 Bildern pro Sekunde) entstehen. So benötigt man für zwei Minuten 2D-Film rund 3.000 einzelne, von Hand gefertigte Zeichnungen. Baxter gibt zu, dass er rund eine Sekunde pro Tag animieren kann; um seine Zeit maximal zu nutzen setzte er also ein Dutzend Künstler ein, um die benötigten 3.000 Bilder zu zeichnen – und trotzdem dauerte es drei Monate, bis der Auftrag abgeschlossen war. „Ein Animations-Spezialist muss wissen, wie man Dinge auf glaubwürdige weise in Bewegung setzt, sei es in 2D oder computergeneriert. Heutzutage kann man alles auf die Leinwand bringen“, meint Baxter, „also müssen sich die Filmemacher fragen: Wie soll sich mein Publikum fühlen, wenn es das zu sehen bekommt? Dementsprechend wählt man dann die angemessene Technik. Mit der computergenerierten Animation kann man wirklich tolle taktile Eindrücke schaffen, als könnte man dieses Universum direkt betreten und alles berühren. Das tolle an der handgezeichneten Animation wiederum ist, dass man stets mit der Komposition spielen kann, man schummelt hinsichtlich der Form und des Designs der Dinge. Wenn man das betrachtet, wirkt es, als sei eine Zeichnung zum Leben erwacht.“

      Nelson fügt hinzu: „Mir gefällt die Schlichtheit und die graphische Qualität der 2D-Animation. Man kann alles vollständig deformieren und sich auf die Bewegungen konzentrieren. Als Künstlerin finde ich die handgezeichneten Bilder graphisch interessanter. Ich schaue es mir gerne an, und es wird heutzutage nicht mehr oft gemacht… warum also nicht?“


      Bang! Kapluff! Uffff! Zack!

      Im Verlauf der Produktion sahen sich Regisseure Stevenson und Osborne vor einem weiteren Dilemma: „Grundlegend geht es um ausgestopfte Tiere, die aufeinander einhauen, plus all die fantastischen Dinge die in dieser neuen Welt besonders sind“, meint Osborne. „Daher ist eines der wichtigen Elemente für das Publikum das Sounddesign. Es macht bei einem Animationsfilm den großen Unterschied zwischen Flop oder Erfolg aus. Da wir wussten, dass es hier um viel Action gehen würde – nebst großen Emotionen, Poesie, schönen Momenten und epischen Ereignissen -, wollten wir sicherstellen, dass unser Sounddesigner sämtliche Aspekte unserer Geschichte versteht und dazu beitrug, diese noch zu betonen, damit das Publikum nicht nur an diese Welt glaubt, sondern sogar mitfiebert.“

      Stevenson fährt fort: „Beim Streben nach Höchstleistungen visualisierten wir eine große Welt und wollten eine epische Geschichte erzählen. Die Hörelemente machen einen großen Teil der visuellen Erfahrungen aus. Um das Publikum in den Bann der Geschichte zu ziehen, muss man auch die kleinsten Geräusche berücksichtigen: das Rascheln der Blätter an einem Baum auf einem chinesischen Berg, und nicht auf einem Hügel in Burbank. Je spezifischer, desto besser. Ethan Van der Ryn und Erik Aadahl haben bereits an einigen der größten Spielfilme mitgearbeitet („Transformers“, „Der Herr der Ringe-Trilogie“ und „King Kong“). Ethan war sich zunächst nicht sicher, ob dies eine ausreichend interessante Herausforderung werden würde, aber wir ließen nicht locker und überzeugten ihn davon, dass unsere Produktion nicht auf sein Können verzichten konnte, angefangen bei den subtilen Nuancen bis hin zu den riesigen Actionszenen. Glücklicherweise stimmte er zu.“

      Van der Ryn wurde bereits zwei Mal mit dem Oscar ausgezeichnet und meint: „Ich glaube, dieser Film ist eine wirklich interessante Mischung aus unterschiedlichen Elementen. Es ist eine Hommage an die alten Kung-Fu-Filme, was mich sehr anspricht, und zeugt von modernem Einfühlungsvermögen, indem Kung Fu und mystischer Realismus integriert werden. So entsteht eine spannende Mixtur dieser Stile und Themen. Und das wiederum können wir auf einzigartige Weise mit dem Sound spiegeln, denn Ton ist ein plastisches Medium, wir können sehr schnell von dem einen Stil auf den anderen umschalten. Da „KUNG FU PANDA“ eine solche Mischung ist, trägt der richtige Sound viel zum Gelingen des Ganzen bei.“

      Van der Ryn und Aadahl haben ihre Arbeitsweise kaum verändert, obwohl „KUNG FU PANDA“ ihr erster reiner Animationsfilm ist. Da etliche ihrer vorherigen Filme bereits zu großen Teilen auch Animation beinhalteten, war ein vollständig animierter Spielfilm der nächste logische Schritt. Und hierbei genossen sie einen eindeutigen Vorteil: bei herkömmlichen Spielfilmen beginnt die Arbeit mit Tonaufnahmen am Drehort, woraufhin unerwünschte Nebengeräusche herausgefiltert werden müssen… aber der Sound eines Animationsfilms ist „rein“ und wird vollständig im Studio erschaffen – was nachträgliche Reinigungsarbeiten überflüssig macht!

      Die Methode des Teams blieb also grundsätzlich unverändert; sie begannen damit, Geräusche aus der Natur einzufangen und diese am Computer nachzubearbeiten. Um ein vollständiges, organisches und glaubwürdiges Universum zu erschaffen begannen die Sounddesigner mit den organischen Elementen und bearbeiteten diese im Studio, um einen Klangteppich zu kreieren.

      Sie nahmen auch Sonderwünsche entgegen. Die Regisseure zum Beispiel wünschten sich, dass wenn Po getroffen wird ein Klang entsteht, der an eine „Tütensuppe“ erinnert. Dies erreichte man, indem auf erfinderische Weise (teilweise auf primitivem Weg erzeugte) Klänge kombiniert wurden: ein Wasserkrug aus Kunststoff, in der nur eine kleine Menge Wasser herumgeschwenkt wird, und ein „Boing“, das erzeugt wird, wenn man an einer an einem Hohlkörper befestigten Schnur zupft (eine umgedrehte Metallwanne, durch die eine straff gespannte Schnur an einem Stock befestigt ist).

      Bei der Erklärung eines anderen Klanges offenbart Van der Ryn aus Versehen das Geheimnis des Handwerks: „Wir haben gelernt, dass die besten großen Geräusche manchmal aus einem sehr kleinen Geräusch entstehen. Mit einer sehr hohen Auflösung aufgezeichnet, können wir es dann ohne Verzerrungen verlangsamen und daraus einen großen Klang machen. Wenn z.B. Tai Lung aus dem Gefängnis ausbricht, hören wir das Krachen der zusammenbrechenden Felswände – das ist eigentlich der veränderte Klang von einem knackenden Keks.“

      Van der Ryns Mitarbeiter Aadahl erklärt: „Ich bin ein großer Fan von Kung-Fu-Filmen. Das tolle daran ist, dass sie sich beim Sound voll ins Zeug legen. Für jemandem vom Soundfach ist das also eine Gelegenheit, hyper-ausdrucksstark zu sein und jedes noch so kleine Detail zu Gehör zu bringen, jede Drehung und Schwingung, jeden Aufprall wie Musik zu behandeln; das ist so magisch am Kung-Fu-Genre. Es ist überaus musikalisch und rhythmisch. Bei unserer Arbeit an „KUNG FU PANDA“ sind wir deshalb so vorgegangen, als würden wir ein Orchester leiten, das ohne Instrumente, sonder nur mit Geräuschen spielt, und das hat uns geholfen, das Drama zu erschaffen.“

      Genauso viel Konzentration floss auch in die Musik zu „KUNG FU PANDA“ – unter Einsatz eines Orchesters mit Instrumenten! Die Filmemacher setzten auch hierbei auf ein Duo und waren begeistert, als Oscar-Preisträger Hans Zimmer und der preisgekrönte John Powell zustimmten, die Filmmusik gemeinsam zu komponieren.

      „Wir wussten von Anfang an, dass es Orchestermusik werden sollten, ohne zeitgenössische Songs, die das Zeitlose an unserer Geschichte aufheben könnten“, sagt Stevenson. „Außerdem wollten wir eine epische Musiklandschaft, um das spektakuläre Produktionsdesign und die Action zu ergänzen, und gleichzeitig in der Lage sein, auch kleine und persönliche Momente zum Klingen zu bringen. Zu guter Letzt sollte die Musik chinesisch wirken, dem westlichen Zuhörer aber zugänglich sein. Zimmers und Powells wunderbare Kompositionen bereichern und vertiefen die emotionale Erfahrung auf eine Weise, die wir uns nicht hätten erträumen können.“

      Osborne fährt fort: „Mittlerweile haben wir „KUNG FU PANDA“ hunderte Male gesehen – wir kennen ihn wie unsere Westentasche und nichts darin kann uns noch überraschen. Aber beim ersten Mal, als wir ihn mit Hans’ und Johns Musik unterlegt sahen und hörten, waren wir alle mehrmals zu Tränen gerührt. Es sind wahrhaft schöne Kompositionen, die die Welt von „KUNG FU PANDA“ zu einem Universum macht. Wir sind sehr stolz darauf, die Musik von Hans und John in unserem Film zu haben.“

      Heldenhafte letzte Worte

      Kung Fu, kämpfende Tiere, tolle Sets und Landschaften, eine vollkommen eigene Welt… und auch eine Botschaft? Was soll das Publikum, gemäß den Wünschen der Filmemacher, aus dem Kinobesuch mitnehmen?

      Melissa Cobb sagt: „Die Arbeit an „KUNG FU PANDA“ war eine großartige, einzigartige Erfahrung, denn ein Team von über 300 Mitarbeitern kam jeden Tag mit ganzem Elan ins Studio. Jeder hat die Figuren geliebt. Sie haben gerne Kung Fu gemacht. Sie mochten den Look des Films. Und ich wurde jeden Tag aufs Neue von ihnen inspiriert, was angesichts der langwierigen Produktion ein Segen war.“

      Mark Osborne meint: „Ich kann es kaum erwarten, dass die Leute diesen Film zu sehen kriegen, denn als wir ihn zum ersten Mal sahen – und jedes Mal danach wieder – war es umwerfend. Jetzt, da alle Einzelteile zusammengekommen sind, ist es atemberaubend. Man ist wirklich wie weggeblasen.“

      John Stevenson sagt: „Kampfsport-Filme erinnern auf gewisse Weise an Western – es sind klassische Archetypen von Gut und Böse, und sie holen das Beste aus einem Menschen heraus. Trotzdem wirken sie durch den Stil der 70er heute vielleicht etwas kitschig, aber trotzdem sollte dieses Genre respektiert und geehrt, nicht parodiert werden. Das war auch unser Ziel, und wir haben es wohl erreicht.“

      Der Hauptdarsteller schließlich glaubt, dass besonders Pos Erfahrungen die Zuschauer mitreißen werden. Jack Black meint abschließend: „Po ist wie ein großes Kind. Deshalb werden sich Kinder besonders mit seiner Entwicklung identifizieren – er will ein Kung-Fu-Meister werden und macht sich auf den Weg. Sie werden wahrscheinlich die Vorstellung mögen, dass egal was sie tun, sie eine Inspiration finden werden, die ihnen den Weg weist. Denn es mag dumm geklungen haben, dass ich zum Beispiel Schauspieler werden wollte. Das ist gewiss nicht das sicherste, bodenständigste Ziel, das man haben kann. Aber man muss seinem Herzen folgen, tun, was man zu tun wünscht, was man gerne tut. Es braucht Mut, um sein eigener Held zu sein.“



      DIE BESETZUNG


      JACK BLACK (Po)

      Jack Black war bereits in vielen Spielfilmen zu sehen, seinen Durchbruch hatte er aber in der Rolle als John Cusacks sarkastischer Musikladen-Mitarbeiter in Stephen Frears’ gefeierter Komödie „High Fidelity“ (2000), die ihm einen festen Platz im Herzen der Zuschauer sicherte. Für diese Darstellung wurde er mit einem Blockbuster Entertainment Award als Bester Nebendarsteller ausgezeichnet und zum American Comedy Award nominiert.

      Im September 2003 festigte er mit „School of Rock“, unter der Regie von Richard Linklater, seine Position als Kassenmagnet; der Film eröffnete auf Platz 1. Produziert wurde der Film von Scott Rudin nach einem Drehbuch von Mike White. Jack Black wurde dafür in der Kategorie Bester Schauspieler in einem Spielfilm für eine Golden Globe nominiert.

      Im Dezember 2005 stand er für Peter Jacksons Kinohit „King Kong“ neben Naomi Watts, Adrien Brody, Andy Serkis und Colin Hanks vor der Kamera. 2006 drehte er den Kinohit „Nacho Libre“ unter der Regie von Jared Hess („Napoleon Dynamite“) und die Ensemble-Komödie „Liebe braucht keine Ferien“ unter der Regie von Nancy Meyers mit Kate Winslet, Cameron Diaz und Jude Law.

      Als Lead-Sänger der Rock-Folk-Comedy-Band Tenacious D, die Black gemeinsam mit Kyle Gass gründete, war er auch im Spielfilm „Tenacious D in the Pick of Destiny“ zu sehen. Ihr Album kam 2001 heraus und wurde schon bald mit einer goldenen Schallplatte geehrt.

      Vor kurzem hat er die Dreharbeiten zu Ben Stillers Regiearbeit „Tropic Thunder“ für DreamWorks in Hawaii abgeschlossen und steht zurzeit für „The Year One“ neben Michael Cera unter der Regie von Harold Ramis für Produzent Judd Apatow vor der Kamera. Zu seinen weiteren Filmen gehören u.a. „Schwer verliebt“ mit Gwyneth Paltrow unter der Regie der Farrelly-Brüder, Jake Kasdans „Nix wie raus aus Orange County“, „Jesus’ Son“ mit Billy Crudup und „Zickenterror – Der Teufel ist eine Frau“. Er sprach außerdem die Stimme von Lenny im erfolgreichen DreamWorks-Animationsfilm „Große Haie – Kleine Fische“. Sein Spielfilmdebüt gab Black in Tim Robbins „Bob Roberts“.


      DUSTIN HOFFMAN (Shifu)

      Dustin Hoffman wurde mit zwei Oscars ausgezeichnet und war insgesamt sieben Mal für diesen Preis nominiert; seine Ankunft in Hollywood trug zu einer Revitalisierung des Filmschaffens bei, und noch immer liefert er einzigartige Performances in einer Karriere, in der er unzählige unvergessliche Figuren porträtierte. Durch ihn veränderte sich die Wahrnehmung dessen, was einen „Charakterdarsteller“ und einen „Hauptdarsteller“ einst unterscheiden sollte.

      Die Aufmerksamkeit der Welt zog Hoffman mit seiner Rolle als Benjamin Braddock in Mike Nichols’ Oscar-nominiertem Film „Die Reifeprüfung“ auf sich. Seither wurde Hoffman für weitere sechs Oscars nominiert, darunter für „Asphalt-Cowboy“, „Lenny“, „Tootsie“ und „Wag the Dog – Wenn der Schwanz mit dem Hund wedelt“. Ausgezeichnet wurde er mit dem Oscar 1979 für seine Rolle in „Kramer gegen Kramer“ sowie 1988 für „Rain Man“.

      Demnächst wird er an der Seite von Emma Thompson in „Last Chance Harvey“ zu sehen sein; diese Liebesgeschichte spielt in London, Drehbuch und Regie übernimmt Joel Hopkins. Zu seinen weiteren neuen Filmen gehören auch „The Tale of Despereaux“, adaptiert von Gary Ross nach dem Kinderbuch von Kate DiCamillo mit Co-Stars Justin Long, Sigourney Weaver, Tracey Ullman, Robbie Coltrane und Kevin Kline.

      Zu seinen weiteren Spielfilmen zählen z.B. „Schräger als Fiktion“, „Das Parfüm“, „Wenn Träume fliegen lernen“, „I Love Huckabees“, „The Lost City“, „Urteil – Jeder ist käuflich“, „Little Big Man“, „Wer Gewalt sät“, „Die Unbestechlichen“,„Marathon Man“ u.v.a.

      Auch am Theater erfreut er sich einer höchst erfolgreichen Laufbahn. Sein Bühnendebüt gab er in der Inszenierung des Sarah Lawrence College von Gertrude Steins „Yes Is for a Very Young Man“. Darauf folgten etliche Off-Broadway-Rollen, z.B. in „The Journey of the Fifth Horse“, für die er mit einem Obie, sowie in „Eh?“, für die er mit einem Drama Desk Award als Bester Darsteller ausgezeichnet wurde.

      Dustin Hoffman stammt aus Los Angeles und studierte am Santa Monica Community College, dann am Pasadena Playhouse, bevor er nach New York zog, um bei Lee Strasberg Schauspielunterricht zu nehmen.


      ANGELINA JOLIE (Tigerin)

      Angelina Jolie wurde bereits mit einem Oscar und drei Golden Globes ausgezeichnet; sie hat sich einen Namen als eine der talentiertesten Hauptdarstellerinnen in Hollywood gemacht. Zu ihren neuesten Spielfilmen gehören Robert Zemeckis „Beowulf“ und Michael Winterbottoms von der Kritik gefeierter „Ein mutiger Weg“ eine hochdramatische, auf einer wahren Begebenheit basierende Geschichte von Marianne und Daniel Pearl. Jolies Darstellung in diesem Film brachte ihr Nominierung für den Golden Globe, den SAG, den Preis der Broadcast Film Critic und den Independent Spirit Award ein.

      Vor kurzem hat sie die Dreharbeiten zu Clint Eastwoods „The Changeling“ und zu Timur Bekmambetovs „Wanted“ abgeschlossen. Zu ihren neuen Filmen gehört auch die mit Spannung erwartete Adaption von Ayn Rands Roman „Atlas Shrugged“ unter der Regie von Vadim Perelman.

      Zu ihren vorherigen Spielfilmen gehören u.a. „Der Gute Hirte“ an der Seite von Matt Damon unter der Regie von Robert De Niro, „Mr. & Mrs. Smith“ neben Brad Pitt, „Alexander“ von Oliver Stone mit Colin Farrell und Anthony Hopkins sowie „Sky Captain and the World of Tomorrow“ mit Jude Law und Gwyneth Paltrow. Ihre Stimme war auch im Animationsfilm „Große Haie – Kleine Fische“ unter der Regie der Schöpfer von „Shrek“ zu hören, neben weiteren Stars wie Will Smith, Robert De Niro und Jack Black. Sie war außerdem die Titelheldin der „Lara Croft“-Filme.

      Ihre Darstellung als Psychiatrie-Patientin in „Durchgeknallt“ brachte ihr den Oscar ein, zusätzlich den dritten Golden Globe, den Broadcast Film Critics Award, den ShoWest Supporting Actress of the Year Award sowie einen SAG als Beste Nebendarstellerin ein. Davor war sie an der Seite von Denzel Washington im Krimi „Der Knochenjäger“ von Phillip Noyce zu sehen, außerdem in Mike Newells „Turbulenzen – und andere Katastrophen“ mit Billy Bob Thornton und John Cusack.

      Als Mitglied des renommierten MET Theatre Ensemble Workshop wurde sie am Lee Strasbert Theatre Institute ausgebildet, außerdem von Jan Tarrant in New York und Silvana Gallardo in Los Angeles. 2001 wurde sie zur Sonderbotschafterin des Flüchtlingshilfswerks der Vereinten Nationen (UNHCR) ernannt.


      IAN McSHANE (Tai Lung)

      Ian McShane hatte vor kurzem am Broadway Premiere unter der Regie von Dalien Sullivan im stürmisch gefeierten Revival von Harold Pinters „The Homecoming“; für das Stück sowie für McShane selbst war es der 40. Jahrestag, denn sein Broadwaydebüt hatte der Schauspieler 1967 in „The Promise“ gegeben, im gleichen Jahr, als Pinters Stück zum ersten Mal am Broadway zu sehen war.

      McShanes Stimme war in der Rolle als Ragnar Sturlusson jüngst im ersten Teil von „Der goldene Kompass“ mit Nicole Kidman und Daniel Craig zu hören; demnächst wird er im Thriller „Case 39“ als Ermittler an der Seite von Renée Zellweger sowie in Paul W.S. Andersons „Death Race“ zu sehen sein; seine Stimme wird in der Rolle des Mr. Bobinsky im Animationsfilm „Coraline“ unter der Regie von Henry Selick zu hören sein.

      Den begehrten Golden Globe in der Kategorie Bester Darsteller in einer TV-Serie bekam McShane für seine vielseitige Darstellung des Al Swearengen in dem HBO-Hit „Deadwood“. Vom People-Magazin wurde er mit dieser Rolle 2005 zum „TV’s Sexiest Villain“ gewählt, der Rolling Stone betitelte ihn als „Hot Barkeep“ in einer „perfekt gespielten Rolle“.

      Der vielseitige Darsteller hat im Laufe der vergangenen Jahre sein Talent in unzähligen verschiedenen Rollen unter Beweis gestellt, darunter in „Sie waren Helden“, Woody Allens „Scoop – Der Knüller“ mit Scarlett Johansson und Hugh Jackman, „Nine Lives“ und „Sexy Beast“. Seine einprägsame Stimme war auch als Kapitän Hook in „Shrek der Dritte“ zu hören.

      Geboren wurde er in Blackburn, England, als Sohn des Profi-Fußballers Harry McShane, der für Manchester United spielte. Ian McShane studierte an der Royal Academy of Dramatic Arts. Mit seiner Ehefrau Gwen Humble lebt er zurzeit in Los Angeles.


      JACKIE CHAN (Affe)

      Jackie Chan kam am 7. April 1954 in Hongkong in einer so armen Familie zur Welt, dass sich seine Eltern das Geld, mit dem der Arzt für seine Entbindung entlohnt wurde, leihen mussten. Im Alter von sieben Jahren wurde er in die China Drama Academy eingeschrieben, wo er dann zehn Jahre lang für die Peking Oper ausgebildet wurde. Dort erlernte er Akrobatik, Kampfsport, Schauspielerei und Gesang – Fähigkeiten, die ihn zu einem internationalen Superstar machen sollten.

      Als er mit 17 die Akademie verließ, war die Peking Oper nicht mehr so gefragt, und viele Absolventen gingen als Stuntleute nach Hongkong. Schon bald machte sich Chan einen Namen als talentierter und furchloser Stuntman, und erklomm in den folgenden Jahren die Stufen des Erfolges: in Dutzenden von Filmen arbeitete er als Schauspieler, Regisseur und Stunt-Choreograph. Nachdem er in den 80er Jahren mehrmals versucht hatte, im US-Filmgeschäft Fuß zu fassen, kehrte er nach Hongkong zurück und konzentrierte sich auf die Filmindustrie seiner Heimatstadt. Dabei war er außergewöhnlich erfolgreich, und gab doch niemals seinen Traum von Amerika auf. 1995 kehrte er in die USA zurück um „In der Bronx ist die Hölle los“ zu drehen; als der Film 1996 in die Kinos kam, landete er einen Mega-Erfolg. Im Laufe der folgenden Jahre war Chan in etlichen amerikanischen Filmen zu sehen; der größte Hit darunter waren die „Rush Hour“-Filme. Nun hatte sich Chan seinen Traum vom Erfolg in Amerika erfüllt.

      Im Verlauf seiner fast vierzigjährigen Filmkarriere wurde er mit hunderten von Preisen in den Kategorien Schauspiel, Regie, Drehbuch und Stunt ausgezeichnet. Er interessierte sich auch stets sehr für die geschäftlichen Aspekte und war an den unterschiedlichsten Transaktionen beteiligt. 2005 schloss er sich mit der größten Sportstudio-Kette Asiens zusammen, California Fitness, um seinen eigenen Fitnessclub zu gründen. Zurzeit gibt es vier Niederlassung im asiatisch-pazifischen Raum: eine in Hongkong, zwei in Singapur und zwei in Malaysia.

      In den letzten 20 Jahren widmete Chan einen großen Teil seiner Freizeit auch wohltätigen Zwecken. 1988 gründete er die Jackie Chan Charitable Foundation und engagierte sich seither unermüdlich, sowohl in seiner Heimat als auch in Übersee. Jüngst konzentrierte er sich auf seine Dragon’s Heart Foundation, eine Stiftung, die in abgelegenen Gegenden Chinas Schulen errichtet. Außerdem ist er auch Sonderbotschafter für das UNICEF/UNAIDS-Hilfsprogramm, Mitglied des Amerikanischen Roten Kreuzes, Gründer der Jackie Chan Civil Aviation Foundation und moderiert seit Jahren auch Benefiz-Konzerte und Autorennen.


      SETH ROGEN (Gottesanbeterin)

      Seth Rogen ist Schauspieler, Autor und Produzent – und hat viele gute Gründe, um zu lächeln, angesichts des Einspielergebnisses der zwei erfolgreichen Sommerfilme, in denen er mitspielt. Er ist nicht nur unverwechselbar, sondern mittlerweile ein Erfolgsgarant, besonders nach seiner Hauptrolle in „Beim Ersten Mal“ an der Seite von Katherine Heigl. Dieser Film spielte fast 150 Millionen Dollar an den US-Kinokassen ein; zu Rogens Hits gehört auch der von der Kritik gefeierte Teenie-Knaller „Superbad“, eine semi-autobiographische Komödie, bei der er für das Drehbuch mit verantwortlich zeichnete, und die rund 120 Millionen Dollar einspielte.

      Seine Laufbahn begann mit Stand-Up-Comedy in Vancouver – da war er gerade einmal 13 Jahre alt. Nachdem er nach Los Angeles gezogen war, wurde er für Nebenrollen in Judd Apatows von der Kritik hoch gelobten TV-Komödien „Freaks and Geeks“ und „Undeclared“ engagiert und machte sich so einen Namen als Darsteller von Losern, Faulenzern und anderen Normalos. 2005 landete Regisseur Apatow mit der Spielfilmkomödie „Jungfrau (40), männlich, sucht“ einen Megahit. Rogen stand vor der Kamera und zeichnete auch als Co-Produzent verantwortlich; der Film kam am Eröffnungswochenende auf Platz 1, spielte weltweit über 165 Millionen Dollar ein und wurde von AFI unter die 10 Herausragenden Filme des Jahres gewählt.

      Zu seinen allerneuesten Filmen gehören die Action-Komödie „Pineapple Express“, „Horton hört ein Hu!“ und „Die Geheimnisse der Spiderwicks“ sowie die von ihm mitverfasste Komödie „Drillbit Taylor – Ein Mann für alle Unfälle“ unter der Regie von Apatow, außerdem „The Green Hornet“, bei dem Rogen mit Evan Goldberg gerade das Drehbuch schreibt, vor der Kamera stehen und als ausführender Produzent fungieren wird.


      LUCY LIU (Viper)

      Lucy Liu stammt aus New York, studierte an der NYU und machte dann ihren Bachelor in asiatischen Sprachen und Kulturwissenschaften an der University of Michigan. In ihrem letzten Studienjahr dort sprach sie für eine Theaterinszenierung von Andre Gregorys Adaption von „Alice im Wunderland“ vor – sie hoffte, eine Nebenrolle zu ergattern, und wurde stattdessen für die Titelrolle engagiert. Eine Schauspielkarriere war geboren.

      Nach diversen kleineren Rollen in TV- und Kinofilmen konnte sie 2000 dann vollends durchstarten und zwar an der Seite von Cameron Diaz und Drew Barrymore im Blockbuster „3 Engel für Charlie“ und der Fortsetzung „3 Engel für Charlie – Volle Power“. Mit ihrer Rolle in Quentin Tarantinos von der Kritik gefeiertem „Kill Bill: Volume 1“ an der Seite von Uma Thurman war sie endgültig etabliert. Zu ihren weiteren neuen Filmen gehören z.B. „Code Name: The Cleaner“, „Rise“, „Watching the Detectives“, „Domino“, „Lucky Number Slevin“, „Shanghai-Noon“, „Payback - Zahltag“ sowie ein Cameo-Auftritt im Oscar-preisgekrönten „Chicago“. Demnächst wird sie in „The Year of Getting to Know Us“ zu sehen sein, der 2008 auf dem Sundance Film Festival Premiere feierte.


      DAVID CROSS (Kranich)

      David Cross stammt aus Atlanta, Georgia und begann ein Studium in Boston am Emerson College, brach jedoch schon bald ab, um sich Vollzeit der Stand-Up-Comedy zu widmen. Er zog nach Los Angeles und arbeitete als Autor für „The Ben Stiller Show“, wo er sich mit den anderen Drehbuchschreibern einen „postumen“ Emmy teilte – der verliehen wurde, nachdem die Show bereits abgesetzt worden war.

      In der Sketch-Tradition erschuf er (gemeinsam mit Bob Odenkirk) die Bahn brechende HBO-Show „Mr. Show with Bob and David“, die vier Jahre lang lief und etliche Emmy-Nominierungen bekam. Er brachte auch zwei Comedy-CDs heraus, „Shut Up You F#@%ing Baby“ und „It’s Not Funny“. Erstgenannte wurde für einen Grammy nominiert, beide verkaufen sich weiterhin ausgenommen gut und haben begeisterte Kritiken erhalten.


      RANDALL DUK KIM (Oogway)

      Randall Duk Kim wird demnächst als Gohan im neuen „Dragon Ball“-Film zu sehen sein. 1994, nach einer 20jährigen Pause, nahm Kim wieder Film- und Fernsehrollen an, darunter in „Matrix Reloaded“, „Anna and der König“, „The Replacement Killers – Die Ersatzkiller“, „Der schmale Grat“ und „The Lost Empire“.

      Seine Stimme ist auch in John Woos erstem Videospiel „Stranglehold“ zu hören, außerdem in „Red Ninja“. Am Broadway war er u.a. in „Flower Drum Song“, „Golden Child“ und „The King and I“ zu sehen.


      JAMES HONG (Mr. Ping)

      James Hong wirkte an über 600 Spiel- und TV-Filmen mit und ist noch immer höchst aktiv, u.a. in „The Day the Earth Stood Still“ und „Balls of Fury“. Er erreichte ein Millionenpublikum als Lo Pan in „Big Trouble in Little China“ sowie als Stimme von Chi Fu in „Mulan“, war an der Seite von Harrison Ford in „Blade Runner“ sowie mit Jack Nicholson in „Chinatown“ und „Die Spur führt zurück - The Two Jakes“ zu sehen.

      Zu seinen TV-Auftritten zählen u.a. „Seinfeld“, „Law & Order“, „Kung-Fu“ und „Hawaii Five-O“.


      MICHAEL CLARKE DUNCAN (Kommandant Vachir)

      Mit seiner Darstellung als freundlicher Riese in „The Green Mile“ riss Michael Clarke Duncan Kritik und Publikum zu begeistertem Applaus hin. Seither war er in vielen Spielfilmen zu sehen, darunter „Die Insel“, „Sin City“, „Daredevil“, „The Scorpion King“, „Planet der Affen“, „Keine halbe Sachen“ und „Armageddon – Das jüngste Gericht“, beide an der Seite von Bruce Willis, sowie jüngst mit Martin Lawrence in „Welcome Home, Roscoe Jenkins“; zu seinen neuesten Projekten gehören „The Slammin’ Salmon“ und „Street Fighter: The Legend of Chun-Li“.


      DAN FOGLER (Zeng)

      Für seine Darstellung im Musical „The 25th Annual Putnam County Spelling Bee“ wurde Dan Fogler 2005 mit einem Tony Award ausgezeichnet und mit etlichen weiteren Preisen geehrt. Der erfolgreiche Theaterschauspieler studierte an der Boston University und etabliert sich gerade auch im Filmgeschäft. Zu seinen Spielfilmen gehören z.B. „Der Profi“, „Der Glücksbringer“, „Fanboys“, „The Marconi Bros.“ und „The Golden Tux“.

      Seine Stimme ist auch in dem neuen Animations-Hit „Horton hört ein Hu!“ zu hören.



      DER STAB


      JOHN STEVENSON (Regie)

      John Stevenson hat bereits über 30 Jahre Erfahrung im Filmgeschäft gesammelt und trägt mit vielfältigen Fähigkeiten zu jedem Projekt bei, die alle von seinem scharfen Blick und seiner umfassenden Kreativität geprägt sind. Seine Tätigkeit als Co-Regisseur von „KUNG FU PANDA“ begann im Mai 2003. In doppelter Funktion bei DreamWorks beschäftigt, widmete er sich 2004 und 2005 der Regie von vier Episoden (und den Storyboards etlicher weiterer Episoden) der beliebten Animations-Serie „The Father of the Pride“ mit John Goodman und Cheryl Hines.

      Zuvor hatte Stevenson als Head of Story bei PDI/DreamWorks in Palo Alto, Kalifornien, gearbeitet und fungierte als Story Artist bei den weltweit erfolgreichen „Shrek“, „Shrek 2 – Der tollkühne Held kehrt zurück“ und „Madagascar“. In dieser Zeit erschuf er auch die Storyboards für die Animations-Spielfilme „Spirit – Der wilde Mustang“ mit Matt Damon und John Cromwell sowie „Sindbad – Herr der sieben Meere“ mit Brad Pitt, Michelle Pfeiffer und Catherine Zeta-Jones. Als Story Artist/ Consultant arbeitete er für Aardman Animations’ noch nicht produzierten „The Tortoise and the Hare“. Als Kernmitglied von PDI/DreamWorks’ Kreativkomitee wirkte er an etlichen Projekten mit und hielt auch Seminare zum Thema Story Process für Mitarbeiter bei PDI sowie bei der in San Francisco ansässigen Wild Brain Productions ab.

      Mitte bis Ende der 90er Jahre betätigte er sich an unterschiedlichsten Spielfilm- und Fernsehanimationsprojekten. Er lieferte die Stimme des Hauptdarstellers im Pilot zur Serie „Mr. Baby“, entwarf Figuren für DreamWorks Televisions „Toonsylvania“ und arbeitete als freischaffender Storyboard Artist und Character Designer an DreamWorks/PDIs „Antz“, Pixars „Toy Story 2“, Nickelodeons „Fathead“, Wild Brain/Fox’ Video-Spielfilm „FernGully 2: The Magical Rescue“, Jim Henson Productions „Brats of the Dark Nebula“ und das Titeldesign von Walt Disneys „George of the Jungle“. Während dieser Zeit arbeitete er auch als unabhängiger Kreativberater für CBS, NBC, Walt Disney Productions, Colossal Pictures und Protozoa Pictures. Gemeinsam mit Henry Selick war er Leiter der Story- und Kreativabteilung von Twitching Image, Inc, Puppenspieler des animatronischen Nashorns in Disneys „James and the Giant Peach“ (für den er auch Storyboards zeichnete) und führte bei einer Episode von „The Twisted Tales of Felix the Cat“ Regie.

      Als Staff Designer und Regisseur arbeitete er von 1991 bis 1995 für Colossal Pictures, betätigte sich in mehreren Funktionen an der animierten Serie „Back to the Future“ sowie an „Moxy – Pirate TV Show“, kreierte Werbespots für Cheerios, Little Caesars und Parker Bros. und entwickelte Programmformate für Nickelodeon/CBS. Als Art Director, Character Designer und Storyboard Artist arbeitete er zuvor von 1989 bis 1991 für Central Television in England an der Serie „The Dreamstone“.

      Seine vorherige Laufbahn als Künstler, Illustrator, Character Designer und Art Director brachte ihm sehr viele Erfahrungen in nahezu jedem Medium, darunter im britischen Wonder World Themenpark, dem Kindermuseum in Bogotá, Kolumbien; Werbespots für Pepsi, Kellog’s Rice Krispies und Fosters Lager und diverse Spielfilme wie „Kleiner Laden voller Schrecken“, „Raggedy – Eine Geschichte von Liebe, Flucht und Tod“ und der Kurzfilm „Strange Tangents“ sowie die TV-Sendungen „The Jim Henson Hour“, „Duckula“ und „Sion the Fox“. Seinen Einstieg in die Unterhaltungsbranche hatte er im Bereich Character/ Product Design, Storyboard, mit Showkonzepten und Puppenspielerei durch die „The Muppet Show“ für Jim Henson Productions.


      MARK OSBORNE (Regie)

      Der Oscar-preisgekrönte Regisseur Mark Osborne verdankte seine grenzenlos kreative Filmarbeit zum Großteil seinen eklektischen Erfahrungen in der Welt der Kunst. Studiert hat er am New Yorker Pratt Institute, bevor er am California Institute of the Arts seinen Abschluss in experimenteller Animation machte. Schon während seiner High-School-Zeit machte er Filme, doch erst am College wurde ihm vollends bewusst, dass Animation das beste Medium ist, um bewegende Geschichten packend zu erzählen. Sein Abschlussfilm „Greener“ war eine anspruchsvolle Kombination aus Stop-Motion, ausgeschnittenen Fotos und traditionell gezeichneten Bildern. Dieser Film wurde mit etlichen Preisen geehrt und auf über 40 internationalen Festivals sowie in renommierten Sälen gezeigt, darunter bei der New Films/ New Directors-Reihe des Museum of Modern Art.

      Nach einer erfolgreichen Phase als freischaffender Animations-Spezialist kehrte Osborne an das CalArts zurück und unterrichtete die oberen Jahrgänge im Stop-Motion-Verfahren, verfolgte aber auch weiterhin eigene Filmprojekte. Er realisierte seinen Kurzfilm „More“, eine packende Analyse der Mid-Life-Crisis, die das „Feuer im Bauch“ wieder zum Lodern bringt und die Gefahren der Jagd nach Erfolg in Erinnerung ruft. „More“ war eine unabhängige Produktion und hatte die Ehre, der erste vollständig animierte Stop-Motion-Film zu sein, der auf dem gigantischen IMAX-Format gezeigt wurde. Dieser sechsminütige Kurzfilm war nicht nur der erste IMAX-Animationsfilm, der für einen Oscar nominiert wurde, sondern lief auch gemeinsam mit „Everest“ sechs Monate lang in den Kinos in New York und London. 35-mm-Kopien des Films wurde in traditionelleren Kinos gezeigt; er lief auf über 150 Filmfestivals und wurde mit so renommierten Preisen wie als Bester Kurzfilm auf dem Sundance Film Festival (1999), als SXSW Bester Animierter Kurzfilm (1999), dem ResFest Grand Prize (1999), der Auswahl der Kritiker für Cannes (1999) und Dutzenden weiteren Ehrungen ausgezeichnet.

      Außerdem lenkte „More“ die Aufmerksamkeit der großen Studios auf Osborne; DreamWorks war begeistert, ihn als Regisseur eines großen Animations-Spielfilms an Bord zu holen. Während der Entwicklung von Projekten für dieses Studio stieß Osborne auf „KUNG FU PANDA“ und begeisterte sich zutiefst für diesen Stoff, der alle Zutaten besaß, um zu einem klassischen Heldenepos zu werden. Nach der Entwicklungsphase wurde er so vor drei Jahren als Regisseur dieses Projekts engagiert. Er sagt: „Das war die perfekte Gelegenheit, einen Animationsfilm in Spielfilmlänge zu verwirklichen und zum ersten Mal gemeinsam mit einem großen Team auszuloten, was Computeranimation wirklich leisten kann.“

      Neben weiteren, eigenen Filmprojekten zeichnete Osborne für das Design und die Produktion der graphischen Elemente für TV-Sendungen verantwortlich, darunter bei TBS und E! Entertainment Television, das Cartoon Network und Nickelodeon; er wurde mit etlichen Preisen geehrt, darunter der Gold Broadcast Design Association Award und ein Los Angeles Emmy. Als Co-Regisseur des vollständig animierten Videoclips für Weird Al Yankovic zu „Jurassic Park“ wurde er für einen Grammy nominiert. Außerdem führte er bei Werbespots und Musicvideos der Firma Satellite Films Regie, darunter bei einem 2D-Animationsclip für Stina Nordenstams „Keen Yellow Planet“.

      Sein erster unabhängiger Spielfilm war „Dropping Out“ mit Kent Osborne, David Koechner, John Stamos, Adam Arkin und Fred Willard; Premiere feierte er 2000 auf dem Sundance Film Festival. Diese Low-Budget-Produktion ist eine düstere und komödiantische Satire – in der sowohl das Hollywood-System als auch die unabhängige Filmindustrie auf den Arm genommen werden -, die von einem TV-besessenen Einzelgänger handelt, der unbeabsichtigt alle Aufmerksamkeit auf sich zieht, als er seinen „bevorstehenden“, selbst herbeigeführten Tod dokumentiert. Marks Bruder Kent Osborne schrieb das Drehbuch und spielte die Hauptrolle; der Kultfilm gewann eine treue Anhängerschaft und wurde mit drei Festivalpreisen geehrt, darunter in Savannah (2000) und auf dem Sidewalk Film Festival (2000).

      Zu Mark Osbornes weiteren Regiearbeiten gehören Live-Action-Drehs für die beliebte TV-Animationsserie „Spongebob Schwammkopf“ sowie sämtliche Live-Action-Szenen für „Der Spongebob Schwammkopf Film“ mit dem legendären David Hasselhoff.

      Gerade wurde Osborne der renommierte Guggenheim Fellowship zuteil, um die Produktion seines neuen Kurzfilmprojekts mit dem Titel „The Better Half“ zu unterstützen.


      MELISSA COBB (Produktion)

      Als Produzentin von „KUNG FU PANDA“ arbeitet Melissa Cobb zum ersten Mal für DreamWorks Animation, nachdem sie bereits über zwei Jahrzehnte lang Erfahrungen in den Bereichen Spielfilm, Fernsehen und Theater gesammelt hat.

      Ihre Karriere begann sie mit der Produktion einer breit gefächerten Palette von Theaterinszenierungen, darunter der erfolgreiche Langläufer „Greater Tuna“ und zwei Reihen preisgekrönter Inszenierungen am Edinburgh Arts Festival. Daraufhin arbeitete sie bei der unabhängigen Firma I.R.S. Media in der Spielfilmproduktion, zunächst als Leiterin der Entwicklung, dann als VP der Produktion. In dieser Zeit zeichnete sie für sämtliche Aspekte der Entwicklung und Produktion von mehr als einem Dutzend Filmen verantwortlich, darunter Carl Franklins hoch gelobter „One False Move“ mit Bill Paxton und Billy Bob Thornton.

      Sie ging dann zu Walt Disney Pictures als Creative Executive und wurde später zur Director of Production befördert; in dieser Funktion war sie verantwortlich für die Entdeckung und Entwicklung von Live-Action-Titeln wie „Blank Check“, Steven Sommers’ „The Jungle Book“ und „Man of House“ mit Chevy Chase. Nachdem sie als Senior VP der Produktion bei Blue Peach unter dem Dach von Fox Family Films gearbeitet hatte - u.a. am Animationsfilm „Titan A.E.“ und „Auf immer und ewig“ mit Drew Barrymore -, ging sie als Senior VP der Produktion zu 20th Century Fox Animation. Hier entwickelte und überwachte sie eine ganze Reihe von Spielfilmproduktionen, darunter „Titan A.E.“ mit Matt Damon, Drew Barrymore, Bill Pullman und John Leguizamo sowie den Emmy-nominierten TV-Special „Olive, the Other Reindeer“ mit Drew Barrymore.

      Bis vor kurzem arbeitete sie auch in der Spielfilmabteilung bei VH1, wo sie die Entwicklung und Produktion sämtlicher Musikfilme des Unternehmens überwachte. In dieser Zeit erwarb sie auch etliche weitere Credits als ausführende Produzentin, darunter mit dem Michael-Jackson-Biopic „Family Values“, dem von Andy Dick präsentierten „Guilty Pleasures“, „Warning: Parental Advisory“ mit Mariel Hemingway und Jason Priestley sowie „They Shoot Divas, Don’t They“ mit Jennifer Beals.

      Ihren Studienabschluss machte sie mit einem MBA an der Anderson Graduate School of Management an der UCLA und einem Bachelor an der Stanford University.


      BILL DAMASCHKE (Ausführende Produktion)

      Bill Damaschke leitet die Abteilung Creative Development and Production für DreamWorks Animation SKG; in dieser Funktion zeichnet er dafür verantwortlich, sämtliche Animationsfilme des Studios in die Produktion zu bringen. Er kontrolliert den kreativen Ablauf sämtlicher Projekte des Studios, darunter die künstlerische Entwicklung, und stellt die Kreativteams für jedes Projekt zusammen, wodurch der Talent-Pool des Unternehmens sich stetig weiterentwickelt. Zusätzlich zu dieser Schlüsselfunktion innerhalb des Studios fungierte er auch als Produzent bei mehreren Filmen des Unternehmens, darunter die Animations-Komödie „Große Haie – Kleine Fische“.

      In seiner Zeit bei DreamWorks befasste sich Damaschke auch intensiv mit Filmen wie dem Oscar-preisgekrönten „Shrek“, dem Kassenrekordhalter „Shrek 2 – Der tollkühne Held kehrt zurück“ (der Animationsfilm mit dem höchsten Einspielergebnis aller Zeiten), „Spirit – Der wilde Mustang“ – nominiert für einen Oscar in der Kategorie Bester Animationsfilm -, die Komödien-Hits „Madagascar“ und „Ab durch die Hecke“, den Oscar-preisgekrönten „Wallace & Gromit – Auf der Jagd nach dem Riesenkaninchen“ von Aardman, der DreamWorks-Hit „Chicken Run – Hennen rennen“ sowie „Shrek der Dritte“ und Jerry Seinfelds „Bee Movie – Das Honigkomplott“.

      Damaschke ist außerdem ausschlaggebend für die zukünftige Strategie von DreamWorks und arbeitet gerade an etlichen computeranimierten Komödien, darunter die Fortsetzung „Madagascar: Escape 2 Africa“, „Monsters vs. Aliens“, „How to Train Your Dragon“ und „Crood Awakening“. Er überwacht auch „Shrek the Musical“, das gerade für die Bühne produziert wird.

      1995 stieg er bei DreamWorks ein und arbeitete als Produktionsmanager am traditionellen Zeichentrickfilm „Der Prinz von Ägypten“, als co-ausführender Produzent dann an „Der Weg nach El Dorado“. 1999 wurde er zum Leiter der Kreativproduktion befördert, 2005 dann zu seiner jetzigen Position als Leiter der Kreativentwicklung und Produktion. Er stammt aus Chicago, machte seinen Abschluss im Fach Musik- und Theaterwissenschaften an der Wesleyan University in Illinois. Seine Karriere begann er als Mitarbeiter der Animation im erfolgreichen „Pocahontas“.


      JONATHAN AIBEL (Drehbuch, Co-Produktion)

      Jonathan Aibel ist in Demarest, New Jersey, geboren und aufgewachsen. Er studierte Psychologie und Musik in Harvard. Während seiner dortigen Studienzeit war er Mitverfasser der Hasty Pudding Show und musikalischer Leiter der international renommierten Vokaltruppe „The Din & Tonics“. Er ist verheiratet und hat drei Kinder.


      GLENN BERGER (Drehbuch, Co-Produktion)

      Glenn Berger ist in Smithtown, New York, aufgewachsen. An der Brown University studierte er Japanisch und Wirtschaftswissenschaften; dort begann er auch bereits als Stand-Up-Comedian aufzutreten. Von Kindesbeinen an praktizierte er Kampfsportarten. Er ist verheiratet und hat zwei Kinder.

      Aibel und Berger trafen sich direkt nach ihrer College-Zeit, als sie in Boston als Management Consultants arbeiteten. Dort entdeckten sie auch ihre Leidenschaft für das Komödienfach – und ihre mangelnde Leidenschaft für die Unternehmensberatung. Also warfen sie ihre Anzüge und Aktentaschen weg und zogen nach Los Angeles, um Autoren zu werden.

      Ihre Laufbahn begann als Autoren für das Fernsehen; sie gehörten zum Originalstab des animierten Fox-Hits „King of the Hill“. Sie blieben der Show sechs Staffeln lang treu, stiegen zu ausführenden Produzenten auf und bekamen vier Emmy-Nominierungen und heimsten eine Statuette sogar wirklich ein.

      Zurzeit widmen sie sich verstärkt dem Spielfilmbereich, überarbeiten zahlreiche Drehbücher und verfassen Originaldrehbücher u.a. für Disney, New Line und Warner Bros. Für DreamWorks Animation schreiben sie neben ihrer Arbeit an „KUNG FU PANDA“ derzeit an „Monsters vs. Aliens“ (2009), waren Berater bei „Shrek der Dritte“ und dem neuen „Shrek Goes Fourth“.


      RAYMOND ZIBACH (Produktionsdesign)

      Raymond Zibach begann seine Karriere im Fernsehen, arbeitete als Kulissenmaler für unterschiedliche animierte Serien, darunter „Alvin & the Chipmunks“, „Darkwing Duck“, „Bonkers“, „Marsupilami“, „Schnookums and Meat Funny Cartoon Show“, „Rocko’s Modern Life“, „The Ren & Stimpy Show“ und „The Twisted Adventures of Felix the Cat“ sowie am TV-Kurzfilm „Star Wars: Clone Wars“.

      Daraufhin ging er mit „Rover Dangerfield“ als Background Artist zum Spielfilm und arbeitete u.a. an „Aladdin und der König der Diebe“ und „Space Jam“. Für DreamWorks betätigte er sich am Visual Development und war Leiter des Background Department für „Der Weg nach El Dorado“; später wurde er zum Art Director befördert. Bei „Sindbad – Herr der sieben Meere“ fungierte er als Produktionsdesigner.


      TANG K. HENG (Art Director)

      Tang K. Heng arbeitet seit der ersten Spielfilmproduktion des Studios für DreamWorks Animation; schon bei „Der Prinz von Ägypten“, „Der Weg nach El Dorado“ und „Spirit – Der wilde Mustang“ betätigte er sich als Background Artist. Dann arbeitete er als Lead Sequence Designer am internationalen Hit „Große Haie – Kleine Fische“, an „Ab durch die Hecke“ dann (ohne Credits) als Visual Development Artist. Seinen Studienabschluss machte Heng am Art Center College of Design in Pasadena.


      MARKUS MANNINEN (Visual Effects Supervisor)

      Markus Manninen stammt aus Stockholm, Schweden, machte seinen Studienabschluss an dortigen Königlichen Technischen Hochschule sowie an der University of Massachusetts in Amherst. Während seiner Studienzeit in den USA machte er erste Erfahrungen im Bereich Computergraphik und Animation und war schon bald Feuer und Flamme dafür; diesen Berufswunsch verlor er auch nach seiner Rückkehr in die schwedische Heimat nicht aus den Augen. Sein erster Job in diesem Bereich war der des Projektmanagers für das Media Laboratory an der Königlichen Technischen Hochschule in Stockholm.

      Daraufhin arbeitete er als freischaffender Animations-Spezialist in seiner Heimatstadt und gründete schon bald sein eigenes Unternehmen, das Animationsstudio Lightsite AB. Dann wurde er CG-Supervisor im Studio Filmtecknarna. Er zog nach London und arbeitete für Framestore CFC als Leiter der 3D-Werbeabteilung.

      Sein erster Spielfilm war der Vampir-Werwolf-Thriller „Underworld“, bei der er als Digital Effects Artist arbeitete. Bei „Ab durch die Hecke“ fungierte er als CG Supervisor, bei „Bee Movie – Das Honigkomplott“ als Berater der Vorproduktion. „KUNG FU PANDA“ ist sein erster Spielfilm unter dem Banner von DreamWorks.



      JENNIFER YUH NELSON (Head of Story)

      Jennifer Yuh Nelson hat ihr Talent bereits in drei Filmen von DreamWorks eingebracht: als Story Artist für „Madagascar“ (2005) und „Spirit – Der wilde Hengst“ (2002) sowie als Head of Story für „Sindbad – Herr der sieben Meere“ (2003).

      Vor ihrer Tätigkeit bei DreamWorks arbeitete sie bei HBO Animation und entwickelte verschiedene Projekte und kurze Serien. Sie hat etliche Funktionen ausgeübt, darunter als Regisseurin, Story Artist und Character Designer bei der Animations-Serie „Spawn“ von HBO, die 1999 mit einem Emmy in der Kategorie Outstanding Animated Program ausgezeichnet wurde.

      Nelsons Karriere im Animationsbereich erstreckt sich über mehrere Länder, darunter auch Korea und Japan, wo sie die Animation für HBO leitete. Sie arbeitete auch in Sydney, Australien, als Story Artist und Illustratorin des Live-Action-Spielfilms „Dark City“ für Mystery Clock Productions.

      Sie studierte an der California State University in Long Beach und machte ihren Bachelor im Fach Illustration. Außerdem hat sie etliche unabhängige Comic-Bücher veröffentlicht.


      DAN WAGNER (Head of Character Animation)

      Seit seiner ersten Mitarbeit als Animations-Fachmann für die Figur des Älteren Moses im DreamWorks-Debüt „Der Prinz von Ägypten“ und dann mit der Figur des Tulio im zweiten Spielfilm des Studios, „Der Weg nach El Dorado“, hat Dan Wagner an den meisten Animations-Produktionen unter diesem Banner mitgewirkt: als Supervising Animator für die Titelfigur von „Spirit – Der wilde Mustang“ und der Figur Eris in „Sindbad – Herr der sieben Meere“.

      Bei „Shrek 2 – Der tollkühne Held kehrt zurück“, der Fortsetzung des Oscar-preisgekrönten Blockbusters, fungierte er als Animator; beim internationalen Kinoerfolg als „Madagascar“ als Additional Supervising Animator.

      Zuvor hatte er in der Animation bei Warner Bros. gearbeitet, wo er als Supervising Animator für Devon und Cornwall, den zweiköpfigen Drachen, in „Das magische Schwert – Die Legende von Camelot“ verantwortlich zeichnete. Er betätige sich auch an „Space Jam“, in dem Live-Action-Spielfilm und Animation miteinander verknüpft wurden.

      Wager stammt aus Kanada und ist Autodidakt im Animationsfach: bereits mit nur acht Jahren widmete er sich dieser Kunst. Seine berufliche Laufbahn nahm er mit 16 auf, als er in den Sommerferien bei Ken Perkins Animation in Winnipeg arbeitete. In den darauf folgenden zehn Jahren war er in verschiedenen Animations-Unternehmen tätig, sowohl im Bereich Film als auch bei kommerziellen Projekten. Seinen ersten Job als Supervising Animator in einem Spielfilm übernahm er mit den Figuren von Chamberlain und King William in „Die Schwanenprinzessin“.


      NATHAN LOOFBOURROW (Character TD Supervisor)

      Nachdem Nathan Loofbourrow den Film „Tron“ gesehen hatte und erkannte, wie Computer im Filmbereich eine herausragende Rolle spielen könnten, beschloss er, in der aufstrebenden Branche der Animation arbeiten zu wollen. Seine Karriere begann mit der Arbeit an Videospielen bei Z-AXIS und Radical Games. 1998 ging er zu PDI, 2001 dann zu DreamWorks Animation, um die 3D-Pipeline des Studios mit zu errichten.

      Vor „KUNG FU PANDA“ war er Character Technical Director im Bahn brechenden Hit „Shrek“ sowie Head of Character TDs bei „Sindbad – Herr der sieben Meere“ und „Große Haie – Kleine Fische“. Zwischen den jeweiligen Projekten betätigte er sich in den Character Setup Departments an „Shrek der Dritte“ und „Bee Movie – Das Honigkomplott“.

      Seinen Studienabschluss machte er in Mathematik und Computerwissenschaften an der Carnegie Mellon University, dann einen Master in Computer- und Informationswissenschaften an der Ohio State University. Von 2004 bis 2007 war er Mitglied des Executive Board der Animation Guild. Als Gastdozent lehrt er auch an Universitäten in der ganzen Welt.



      ETHAN VAN DER RYN (Sound Effects)

      Der erfahrene Sound-Editor Ethan Van der Ryn erfreut sich einer langjährigen und produktiven Karriere; für seine Arbeit an Peter Jacksons „Der Herr der Ringe: Die zwei Türme“ und „King Kong“ wurde er jeweils mit einem Oscar ausgezeichnet; eine Oscar-Nominierung wurde ihm für den neuen Hit „Transformers“ (wie auch bei den beiden o.g. Ehrungen gemeinsam mit Mike Hopkins) zuteil. Seine Tätigkeit bei allen vier vorangegangenen Filmen unter der Regie von Peter Jackson („King Kong“ und die „Herr der Ringe“-Trilogie) brachte ihm BAFTA-Nominierungen ein; von den Motion Picture Sound Editors bekam er Golden Reel Awards in der Kategorie Bester Soundschnitt /Effects und Foley für seine Arbeit an James Camerons „Titanic“ und Steven Spielbergs „Der Soldat James Ryan“. Weitere Nominierungen zum Golden Reel Award bekam er auch für die genannten vier Filme mit Peter Jackson, außerdem für „Pearl Harbor“ und den Superkinohit „X-Men“.

      Sein Spielfilmdebüt gab er als Assistent des Sound-Schnitts bei Dennis Hoppers „Colors – Farben der Gewalt“; daraufhin arbeitete Van der Ryn an einer Vielzahl von Filmen, von Thrillern und Action-Filmen über Familienkomödien und Shakespeare-Verfilmungen, u.v.a. also auch in „Cadillac Man“, „Avalon“, „Der Pate – Teil III“, „Terminator 2 – Tag der Abrechnung“, „Bugsy“, Toys“, „Getaway“, „Das Wunder von Manhattan“, „Jumanji“, „Tage wie dieser…“, „Die Kampfwurst - Beverly Hills Ninja“, „Volcano“, „Armageddon – Das jüngste Gericht“, „Halloween H20: 20 Jahre später“, „Ein Sommernachtstraum“, „Dogma“, „Das Geisterschloss“, „Die Legende von Bagger Vance“ und „Ring 2“.

      „KUNG FU PANDA“ ist sein Animationsdebüt.


      ERIK AADAHL (Sound Effects)

      Erik Aadhal stammt aus der Gegend der San Francisco Bay und machte seinen Studienabschluss an der Hochschule für Film und Fernsehen der USC.

      Als Sound Effects Editor betätigte er sich an einer ganzen Reihe von Action-Filmen, darunter z.B. „Daredevil“, „X Men 2“, „Die Liga der außergewöhnlichen Gentlemen“, „Elektra“, „Fantastic Four“ und „The New World“. Als Sound Designer arbeitete er u.a. an „I, Robot“ und „Hide and Seek“. Vor kurzem designte er den Sound der internationalen Blockbuster „Superman Returns“ und „Transformers“.

      Vier Emmy-Nominierungen wurden ihm bisher zuteil; ausgezeichnet wurde er mit zwei Golden Reel Awards. „KUNG FU PANDA“ ist sein Animationsdebüt.


      JAMES BAXTER (2D Animation)

      James Baxter stammt aus Bristol, England, wo er im Mai 1967 geboren wurde; sechs Monate später zog seine Familie mit ihm nach Bishop’s Stortford. Im Alter von 16 Jahren begann er mit einer 8-mm-Kamera kleine Animations-Experimente durchzuführen. Nach einem einjährigen Kurs am College of Arts & Technology in Cambridge studierte er am West Surrey College of Arts & Design. Ein Jahr lang wurde er in Animation ausgebildet, bevor er mit Richard Williams in London an „Falsches Spiel mit Roger Rabbit?“ arbeitete. Baxter begann als In-Betweener und wurde schließlich Animations-Fachmann.

      1988 zog er nach Burbank, Kalifornien, um bei der Walt Disney Company zu arbeiten. Zu seinen Filmen aus dieser Zeit gehören z.B. „Arielle, die Meerjungfrau“, „Die Schöne und das Biest“ und „Tummy Trouble“. In den folgenden zwei Jahren war er dann bei Passion Pictures in London und bei Colossal Pictures in San Francisco jeweils im Werbebereich beschäftigt. 1992 kehrte er zur Walt Disney Company zurück und fungierte bei „Der König der Löwen“ und „Der Glöckner von Notre Dame“ als Supervising Animator.

      1996 kam er zu DreamWorks SKG, wo er für sechs Spielfilme verantwortlich zeichnete, darunter „Der Prinz von Ägypten“, „Spirit – Der wilde Mustang“ und „Shrek 2 – Der tollkühne Held kehrt zurück“.

      Seit Anfang 2005 leitet er sein eigenes Studio, James Baxter Animation, in Pasadena, Kalifornien. Unter diesem Banner wurden verschiedene Projekte verwirklicht, darunter die handgezeichnete Animation des Spielfilms „Verwünscht“.



      HANS ZIMMER (Musik)

      Hans Zimmer ist einer der meist beschäftigten Komponisten in der Filmindustrie und hat bisher an über 100 Spielfilmen mitgewirkt.

      1994 wurde er für die Musik zum Animations-Welterfolg „Der König der Löwen“ mit einem Oscar und einem Golden Globe ausgezeichnet; daraus entstand eines der erfolgreichsten Filmmusik-Alben aller Zeiten. Zimmers Kompositionen für diesen Film reißen das Publikum auch in den Theateraufführungen des Musicals zu Begeisterungsstürmen hin. Das Musical wurde 1998 mit dem Tony Award in der Kategorie Bestes Musical sowie mit einem Grammy in der Kategorie Best Original Cast Album ausgezeichnet.

      Sechs weitere Oscar-Nominierungen wurden ihm bereits zuteil, zuletzt für „Gladiator“, für den er auch mit einem Golden Globe ausgezeichnet und mit einer Grammy-Nominierung geehrt wurde. Weitere Oscar-Nominierungen waren „Der Prinz von Ägypten“, „Der schmale Grat“, „Besser geht’s nicht“ und „Rain Man“. Seine achte Golden-Globe-Nominierung wurde ihm für den internationalen Blockbuster „The Da Vinci Code - Sakrileg“ zuteil; zuvor war er bereits mit „Spanglish“, „Last Samurai“, „Pearl Harbor“ und „Spirit – Der wilde Mustang“ mit im Rennen. Insgesamt hat er neun Grammy-Nominierungen erhalten.

      Er komponierte auch die Filmmusik zu zwei der größten Kinohits des Jahres 2007: „Pirates of the Caribbean – Am Ende der Welt“ und „Die Simpsons – Der Film“. Unter seinen vielen weiteren musikalischen Werken befinden sich auch der Soundtrack zu „Hannibal“, „Das Versprechen“, „Pirates of the Caribbean – Fluch der Karibik 2“, Gore Verbinskis „Weather Man“, „Madagascar“, „Batman Begins“ (in Zusammenarbeit mit James Newton Howard), „Matchstick Men“, „Black Hawk Down“, „USS Alabama - Crimson Tide“, „Thelma & Louise“, „Miss Daisy und ihr Chauffeur“, „Mission: Impossible II“, „Eine Klasse für sich“, „Black Rain“, „Backdraft – Männer, die durchs Feuer gehen“, „True Romance“ und „Mein wunderbarer Waschsalon“.

      Zu seinen neuen Projekten zählen u.a. „The Dark Knight“, die Fortsetzung zu „Batman Begins“, die Leinwandadaption des Bühnenerfolgs „Frost/Nixon“ und „Madagascar: The Crate Escape“, ebenfalls für DreamWorks.


      JOHN POWELL (Musik)

      Das Oeuvre des britischen Komponisten John Powell zeugt von seiner Fähigkeit, mühelos zwischen den Genres wechseln zu können. Seit er vor knapp zehn Jahren in die USA zog, hat er seine Talente mit Kompositionen für über 38 Spielfilme unter Beweis gestellt, darunter Animationsfilme, Komödien, Action und Drama.

      Seine Vielseitigkeit hat er auch seinen breit gefächerten musikalischen Studien in jungen Jahren zu verdanken. Schon als Teenager hatte er sich bereits mit Soul, Jazz, Rock und Weltmusik auseinandergesetzt, verfügte von seinem siebten Lebensjahr an über vertiefte Kenntnisse in der Klassik – gefördert von seinem Vater, selbst Musiker der Royal Philharmonic Orchestra in London. 1986 nahm John Powell sein Kompositionsstudium am Trinity College of Music in London auf. Bereits während seiner Studienzeit wurden seine Talente mit Preisen gewürdigt, darunter der John Halford, Boosey und Hawkes Bursary Music College Prize.

      Zu seinen Studienfächern gehörten Komposition, Perkussion und elektronische Musik; außerdem experimentierte er mit dem neuen Medium der Performance-Kunst. Er schloss sich der Gruppe Media Arts an und komponierte gemeinsam mit Gavin Greenaway für die Auftritte der Truppe. Obwohl sich das Ensemble auflöste, kreierten Powell und Greenaway in den Folgejahren weiterhin viele Installationen mit Künstler Michael Petry zusammen.

      Powell fasste schon bald darauf als professioneller Komponist Fuß, als er bei der in London ansässigen Firma Air-Edel Music mit Werbespots und TV-Musik beauftragt wurde. Dabei lerne er auch seine Kollegen Hans Zimmer und Patrick Doyle kennen.

      Gemeinsam mit Greenaway gründete er dann die Firma Independently Thinking Music (ITM) in London, wo sie über 100 Kompositionen für Werbespots und unabhängige Spielfilmproduktionen erschufen. Powell widmet sich dann verstärkt längeren Kompositionen, z.B. mit der Oper „An Englishman, Irishman and Frenchman“, die er ebenfalls gemeinsam mit Greenaway und Petry erarbeitete.

      Unmittelbar nach seiner Ankunft in den USA 1997 betätigte er sich an zwei TV-Projekten für DreamWorks: die zweite Staffel von Steven Spielbergs „High Incident“ und der Pilotfilm zu „For the People“. Außerdem zeichnete er für die Arrangements der Songs von Stephen Schwartz für „Der Prinz von Ägypten“ verantwortlich.

      Seine intensiven, nervenzerfetzenden Klänge zu John Woos Blockbuster „Im Körper des Feindes“ mit Nicolas Cage und John Travolta brachten ihm von Seiten der Kritik höchstes Lob ein. Er schrieb dazu eine Stunde und 45 Minuten packender Musik, mit nicht aufgelösten Harmonien, tragischen Melodien und donnernder Perkussion, um die Spannung auf ein Maximum zu steigern.

      Seither hat er für zahlreiche weitere Spielfilme der unterschiedlichsten Genres komponiert, darunter „Antz – Was krabbelt da?“, „Chicken Run – Hennen rennen“, „Robots“, „Shrek“, „Ice Age – Jetzt taut’s“ und „Happy Feet“, „Mr. & Mrs. Smith“, „The Italian Job – Jagd auf Millionen“, „Die Bourne Identität“ und „Die Bourne Verschwörung“. Sein Interesse an musikalischer Vielfalt setzte sich mit „Drumline“, „Ich bin Sam“, und „Alfie“ (mit Dave Stewart und Mick Jagger) fort, außerdem mit „X-Men – Der letzte Widerstand“ und „Flug 93“.

      Im vergangenen Jahr vervollständigte er mit „Das Bourne Ultimatum“ den letzten Teil der Trilogie; zu seinen weiteren Filmen zählen „P.S. Ich liebe dich“, „Jumper“ von Doug Liman, aktuell außerdem „Horton hört ein Hu!“ mit den Stimmen von Jim Carrey und Steve Carrell.

      Powell wurde zwei Mal mit dem Ivor Novello Preis in der Kategorie Beste Originalfilmmusik von der British Academy of Composers and Songwriters ausgezeichnet: 2001 für „Shrek“ und 2006 für „Ice Age - Jetzt taut’s“. Für „Happy Feet“ bekam er 2008 eine Grammy-Nominierung.

      John Powell lebt mit Ehefrau Melinda und Sohn in Los Angeles.


      RODOLPHE GUENODEN (Supervising Animator / Fight Choreographer)

      Seine Tätigkeit nahm Guenoden mit DreamWorks „Sindbad – Herr der sieben Meere“ als Story Artist auf; danach betätigte er sich als Supervising Animator für die Figur Proteus in der Animationsabteilung. Zu DreamWorks kam er als Supervising Animator der Figur Tzipporah im allerersten, noch traditionell animierten Film des Studios, „Der Prinz von Ägypten“. Später arbeitete er an der Überwachung der Animation der Figur Chel in der Abenteuerkomödie „Der Weg nach El Dorado“ sowie als zusätzlicher Storyboard Artist an den Hits „Madagascar“ und „Ab durch die Hecke“.

      Zuvor hatte er bei Amblimation als Supervising Animator und Story Artist an „Balto – Ein Hund mit dem Herzen eines Helden“ mitgewirkt, als Senior Animator außerdem an „4 Dinos in New York“ und als Animations-Fachmann an „Feivel, der Mauswanderer im Wilden Westen“.

      Guenoden stammt aus Noyon, Frankreich, und studierte an der C.F.T. Gobelins in Paris.


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