Architecture in Helsinki - Fingers Crossed (2003)

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      Architecture in Helsinki - Fingers Crossed (2003)




      Architecture in Helsinki
      Fingers Crossed

      Genre: Indie-Pop, Twee-Pop

      01. "One Heavy February" – 0:59
      02. "Souvenirs" – 2:26
      03. "Imaginary Ordinary" – 2:17
      04. "Scissor Paper Rock" – 2:30
      05. "To and Fro" – 2:33
      06. "Spring 2008" – 2:52
      07. "The Owls Go" – 3:35
      08. "Fumble" – 3:07
      09. "Kindling" – 1:49
      10. "It's Almost a Trap" – 2:22
      11. "Like a Call" – 3:06
      12. "Where You've Been Hiding" – 2:41
      13. "City Calm Down" – 2:50
      14. "Vanishing" – 4:13


      Schon im Debütalbum lässt sich die Bandbreite des australischen Oktetts erkennen. Nicht nur der Gebrauch von vielzähligen und exotischen Instrumenten, sondern auch die Verwendung von klanglich divergenter Stimmen machen die Songs interessant. Auch Händeklatschen, Synthesyer und Katzengejaule kommen exzessiv zum Einsatz. Schon die Tracklist lässt vermuten wie verspielt sich die Australier auf der CD geben. So sind die Songs zum Teil nach Kinderspielen benannt ("Scissor Paper Rock") oder reimen sich ("To and Fro").

      Have we missed an opportunity?

      Trotz meiner Abneigung gegen Intros muss ich eingesteht, dass One Heavy February einfach wunderbar gelungen ist. Es führt den Hörer in die verspielt-melancholische Welt der Band ein und lädt zum Mitklatschen ein. Doch leider ist nach einer Minute schon wieder Schluss und man wünscht sich, dass die beste Melodie des Albums nicht für die Einleitung ver(sch)wendet worden wär. 8/10

      Souvenirs bremst die Geschwindigkeit dann sofort etwas ab. Schwermütig singt Sutherland über verpasste Chancen und auch der Song droht in der Mittelmäßigkeit zu verblassen, doch wenn Bird mit seiner tränenerstickten Stimme in der zweiten Stropfe hinzustößt wird das Lied dadurch ungemein aufgewertet. Das rasante instrumentale Ende wirkt da schon fast versöhnlich. 7/10

      Wie uns die "Helsinkier" zeigen, machen funkensprühende Glühwürmchen in einer milden Sommernacht gutturale Laute. Auch wenn die Architekten sich verspielt und kindisch geben, so sind ihre Klangbilder stets treffend. In Imaginary Ordinary wird sich nicht mehr versteckt, sondern mit aussergewöhnlichen Instrumenten (Bongos, Glockenspiel) Aufmerksamkeit erregt. Leider passt die Stimme nicht so gut ins Konzept. Für die bewegenden Texte über Freundschaft und Liebe gibt's dennoch 6/10

      Scissor Paper Rock könnte auch gut als Hintergrundmusik für jegliche Handywerbung dienen, wie die meisten Songs auf dieser Platte. In diesem Fall ist das kein Lob, denn leider ist das Lied etwas dudelig geraten. Die Emotionen können nicht richtig übermittelt werden. Doch für ein klitzekleines Intermezzo in der Mitte des Liedes, das tief in die Gefühls- und Klangwelt der Australier blicken lässt, 6/10

      Der bisher langweiligste Song der CD - To and Fro - wartet zwar mit elektronisch-verzerrten Posaunen auf, ist aber ansonsten wenig einfallsreich. Wiedereinmal beweist Bird, dass seine Stimme nicht zu jeder Melodie passt. Durch den Melodiebruch - den jedes Lied auf diesem Album durchläuft - zerfällt das Klanggebäude dann völlig. 5/10

      Das zweite Instrumentalstück Spring 2008 besticht durch eine Melange aus bayrischer Blasmusik und asiatischem Glockenspiel. Der darübergelegte Bababa-Gesang der Band, macht das Lied hörenswert. 7/10

      Nach diesem gelungen Vorspiel, zählen die Acht mit The Owls Go den Klimax ein. Eine catchy Melodie, das Spiel mit den alten und jungen Stimmen, die Posaunen, das Schlagzeug, das Geflüster, die platzenden Seifenblasen. Alles klingt wunderbar aufeinander eingestimmt und unterhält trotzdem, was bisher selten funktionierte. 8/10

      Mein Lieblingslied des Albums ist allerdings Fumble. Der Refrain lädt zum Abrocken ein, auch wenn die melancholischen Gefilde nie verlassen werden. Trotz des stark abfallenden Endes und dem Überhand nehmenden Wehmut im zweiten Teil des Songs, verliert das Stück nicht an Wirkung. 8/10

      Kindling besitzt zwar eine wunderbare Melodie und einen noch besseren Liedtext, doch zusammen mit dem Schlagzeug und den Gitarren wirkt die Lied fast schon mainstreamig. Leider fehlen zudem noch die Höhepunkte. 6/10

      Nach einem langatmigen Einstieg hat It's Almost a Trap es schwer in Fahrt zu kommen. Gerade als man den Punkt der Langeweile überwunden zuhaben scheint, bricht der Gesang ab und das Ende wird schon wieder eingeleitet. Langweilig. 5/10

      Das wohl bekannteste Lied der Platte: Like a Call sprüht von Anfang an eine geballte Energie aus, die sich innerhalb des Liedes entfalten kann. Man möge den Song fast als Resümee der Platte bezeichnen, denn hier gelingt es der Band die Verspieltheit und die Melancholie zu einer stimmigen Einheit zu verknüpfen. 7/10

      Wie alle Lieder von Architecture in Helsinki ist auch Where You've Been Hiding melodisch und ein bisschen ausgefallen, so sind die Repitio von Bird gut gelungen, doch ansonsten bleibt dem Song nichts Besonderes, außer den vornehmlich quäkigen Stimmen. Besonders Gerade nach mehrfachem Hören, kristallisiert sich das Lied als das Uninspirierteste heraus. 5/10

      City Calm Down besticht mit seinen Gitarren und den Synthesizerklängen. Gegen Ende zieht das Lied auch die Geschwindigkeit an. Hätte auch als runder Abschluss der Platte fungieren können. Netter Song aber ein bisschen zu glatt geschliffen. 6/10

      Den Abschluss der CD bildet dann Vanishing. Erst nach 2 Minuten setzten die Stimmen von Bird und Sutherland ein, die dann (nomen est omen!) langsam wieder verblassen. Passender Abschluss, dennoch wenig aufregend. 6/10

      Fazit: Fingers Crossed beinhaltet wunderschöne, traurige Melodien und durchdacht-verspielte Klangschemata, doch verliert sich die Band zu oft in ihren melancholischen Songs. Auch passt die weinerliche Stimme von Cameron Bird nicht zu jedem Stück. Wer auf verspielten Indie-Pop steht, sollte auf jeden Fall einen Blick riskieren. Allen anderen seien die Nachfolger ans Herz gelegt.

      6,43/10 Punkte

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      (Anspieltipp: Fumble)

      "Tip zur warmen Jahreszeit
      Der Thrill beim Verspeisen ganzer Erdbeeren kann beträchtlich gesteigert werden, wenn man sich vorstellt, man verzehre die plumpen, haarigen Hinterleiber der gemeinen Wolfsspinne." Titanic Juli 2008

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