Die ndF: neue deutsche Filmgesellschaft und Caligari Film
In Koproduktion mit Universum Film, Beta Film, dem WDR und Ismael Feichtl
Gefördert durch FFA, DFFF und Filmstiftung NRW
präsentieren
Auf der Grundlage der Kinderbücher von Monika Finsterbusch,
erschienen im Coppenrath Verlag
KINOSTART: 26. März 2009
KURZINHALT
Im Feenreich Rosarien herrscht Harmonie. Wie jeden Morgen kümmert sich Prinzessin Lillifee gemeinsam mit ihrem besten Freund Pupsi, dem Schwein, darum, dass ihre Welt im schönsten Glanz erstrahlt und alle glücklich sind. Doch der Schein trügt. Viele Rosarier sind unzufrieden. Elfen, Trolle, Kobolde und Meerjungfrauen – sie alle würden am liebsten das Land verlassen. Sie ärgern sich über die Feen, die nur an sich selbst denken und reichlich Unruhe stiften. Dabei droht das ganze Feenreich ins Chaos zu stürzen. Prinzessin Lillifee muss schnell etwas tun!
Ihr Plan, ein rauschendes Fest zu veranstalten, um alle miteinander zu versöhnen, geht leider nicht auf. Die Feen sind untereinander so zerstritten, dass sie gar nicht daran denken, anderen zu helfen und sich gegenseitig zu unterstützen.
Prinzessin Lillifee ist verzweifelt und das hat schreckliche Folgen: Denn je mehr sie die Hoffnung verliert, umso schneller schwinden ihre Zauberkräfte ... Kurz bevor sie vollkommen mutlos aufgeben will, hat sie jedoch eine tollkühne und clevere Idee. Wird es ihr gelingen, gemeinsam mit ihren Freunden die Harmonie in Rosarien wiederherzustellen …?
PRESSENOTIZ
Prinzessin Lillifee ist eine Heldin, wie Mädchen sie lieben. Seit Jahren stehen die Bücher der magischen Fee ganz oben auf den Bestsellerlisten, und die Accessoires aus dem Lillifee-Universum sind beliebte Hits bei den Kindern. Jetzt können sich die kleinen und großen Fans im Kino von einem glitzernden und spannenden Abenteuer der geliebten Prinzessin Lillifee verzaubern lassen.
PRINZESSIN LILLIFEE wurde von der ndF: neue deutsche Filmgesellschaft und Caligari Film produziert, wie zuvor auch schon die erfolgreichen Kinofilme „Felix – Ein Hase auf Weltreise“, „Felix 2 – Der Hase und die verflixte Zeitmaschine“ sowie „Der Mondbär – Das große Kinoabenteuer“. Der Film entstand in Koproduktion mit Beta Film, Universum Film, dem WDR und Ismael Feichtl. Gefördert wurde die Produktion von der FFA Filmförderungsanstalt, der Filmstiftung Nordrhein-Westfalen und dem DFFF Deutschen Filmförderfonds. Das Drehbuch stammt aus der Feder von Mark Slater und Gabriele M. Walther. Der Film basiert auf den Kinderbüchern von Monika Finsterbusch, die im Coppenrath Verlag erscheinen.
INHALT
Im Feenreich Rosarien herrscht idyllische Harmonie. Prinzessin Lillifee lebt mit ihrem besten Freund, dem frechen Schwein Pupsi, in einem Traumschloss, umgeben von Blumen, schönen Dingen und viel Rosa. Draußen im Teich träumt Carlos, der Frosch, davon, irgendwann durch den Kuss einer Prinzessin in einen Prinzen verwandelt zu werden, und die Mäuse Cindy und Clara sorgen liebevoll für Prinzessin Lillifees Wohl.
Jeden Morgen kümmert sich Prinzessin Lillifee gemeinsam mit Pupsi darum, dass die Welt hübsch aussieht und dass alle glücklich sind. Aber der Schein trügt. Viele Rosarier sind unzufrieden, und Prinzessin Lillifee ahnt nichts davon. Im Nachbardorf leben übermütige und rücksichtslose Feen, die einfach alles durcheinanderbringen: Feuer, Eis und Wind konkurrieren darum, wer die größte Macht hat. Regelmäßig veranstalten sie wilde Wettflüge, bei denen sie übers Land donnern, sich mit ihren magischen Kräften austricksen und so manchen Bauernhof im Vorbeifliegen verwüsten.
Als Prinzessin Lillifee eines Morgens mit Pupsi einen Rundflug durch ihr Reich macht, muss sie feststellen, dass die Bewohner empört sind: Die Bauern, deren Heuhaufen von den Feen durcheinandergewirbelt wurden, die Nixen, deren Frisuren zerstört wurden, die Fischer, deren Netze verheddert sind, sie alle haben die Nase voll vom Chaos und setzen ein Ultimatum: Sie drohen, ins Nachbarland auszuwandern. Prinzessin Lillifee ist entsetzt. In Rosarien sollen doch alle glücklich sein!
In ihrem Schloss grübelt sie gemeinsam mit Pupsi und ihren anderen Freunden darüber, wie man die aufmüpfigen Feen und die anderen Bewohner Rosariens miteinander versöhnen könnte. Da hat Prinzessin Lillifee eine Idee: Sie will in ihrem Schloss ein großes Feen-Musical veranstalten. Ein prächtiges Fest, bei dem die Feen für die Nixen und Elfen, für die Gnome und Kobolde Rosariens tanzen und singen sollen. So könnten alle Rosarier sehen, dass die Feen doch ihre Freunde sind – ein fröhliches Friedensangebot. Doch als Prinzessin Lillifee ihre Idee vorträgt, winken die Feen ab. Sie sind untereinander so zerstritten, dass sie unmöglich zusammen etwas einstudieren können. Jede Fee neidet der anderen ihre Talente. Jede will der Star sein. Und weil das nun einmal nicht geht, weigern sie sich, bei Prinzessin Lillifees Musical mitzuwirken. Prinzessin Lillifee ist verzweifelt.
Die Einladungen sind längst ausgesprochen, die Vorbereitungen in vollem Gange – und wenn bis zum nächsten Vollmond nicht alle wieder Freunde sind, ist sie gescheitert und die Bewohner werden Rosarien verlassen. Eine Katastrophe. Zum ersten Mal in ihrem Leben verliert Prinzessin Lillifee die Hoffnung – und das hat fatale Auswirkungen auf ihre Zauberkräfte. Anstelle von Rosa und Glitzer beschwört sie mit ihrem Zauberstab nur noch Scheußlichkeiten herauf. Alles geht schief, das Paradies Rosarien ist in Gefahr. Doch Carlos, der kluge und feinfühlige Frosch, gibt Prinzessin Lillifee neuen Mut. Langsam kehrt ihre Hoffnung zurück. Sie entwickelt einen tollkühnen und cleveren Plan. Wird es ihr gelingen, gemeinsam mit ihren Freunden die Harmonie in Rosarien wiederherzustellen …?
PRODUKTIONSNOTIZEN
Endlich kommt PRINZESSIN LILLIFEE ins Kino. Der Film ist als klassisch animiertes Zeichentrickabenteuer in einer einzigartigen Ästhetik umgesetzt, mit ganz viel Glitzer, Rosa, Gold und Silber.
PRINZESSIN LILLIFEE setzt die erfolgreiche Zusammenarbeit von der ndF: neue deutsche Filmgesellschaft, Caligari Film und dem Coppenrath Verlag fort. Nachdem die in derselben Konstellation entstandenen Kinofilme „Felix – Ein Hase auf Weltreise“, „Felix 2 – Der Hase und die verflixte Zeitmaschine“ sowie „Der Mondbär – Das große Kinoabenteuer“ bereits Millionen von Kindern verzaubert hatten, beschlossen die Partner, einen Film mit der bei allen Mädchen so beliebten Prinzessin Lillifee zu erschaffen.
PRINZESSIN LILLIFEE erzählt eine neue Geschichte, die aus den Büchern nicht bekannt ist. Gabriele M. Walther und Co-Autor Mark Slater entwickelten das Drehbuch, in dem es um Freundschaft, Toleranz und Selbstbewusstsein geht. „Es war mir wichtig, dass Prinzessin Lillifee trotz ihrer lieblichen Anmutung, ihrer süßen Kleider und ihres Faibles für die Farbe Rosa keine oberflächliche Figur ist“, erklärt Gabriele M. Walther. „Im Gegenteil: Sie ist ein selbstbewusstes und energisches Mädchen. Sie will Gutes tun. Und wenn ihr dabei Fehler unterlaufen, dann legt sie eine ungeheure Kraft und Fantasie an den Tag, um sie zu korrigieren. Aber natürlich zweifelt sie auch an sich selbst, erlebt Tiefpunkte und macht neue Erfahrungen, die sie weiterbringen. Eine Figur braucht in einem Film stets eine Entwicklung – und auch Prinzessinnen sind nicht perfekt.“
Monika Finsterbusch, Erfinderin von Prinzessin Lillifee und deren Welt, erinnert sich an die Zusammenarbeit mit dem Filmteam: „In die Gestaltung des Films war ich sehr involviert. Ich habe es genossen, mit all diesen kreativen Menschen zusammenzusitzen und über Figuren, Farben und Design zu grübeln. Die Feen zum Beispiel, die extra für diesen Film erfunden wurden, habe ich mit entworfen. An der eigentlichen Story habe ich dagegen kaum mitgewirkt. Mir wurden die einzelnen Entwürfe und Fassungen gezeigt, und ich sagte meine
Meinung dazu. Hier und da gab es Kleinigkeiten, die ich anmerkte. Manchmal schien mir Lillifee ein wenig zu zickig, diese Szenen wurden dann geändert. Ansonsten erzählt der Film aber eine Geschichte, die der Figur der Lillifee, die ich entwickelt habe, absolut gerecht wird.“
Wie bei Trickfilmen keineswegs unüblich, wurde mehr als ein Regisseur mit der Arbeit an PRINZESSIN LILLIFEE betraut. „Das Aufgabenfeld der Regie teilt sich im konventionellen Zeichentrickfilm für gewöhnlich in die Bereiche Pre-Produktion und Animation auf“, erklärt Producer Hubert Weiland. „Die Pre-Produktion, hier konkret die Designentwicklung und die Erstellung des Storyboards, wurde von Ansgar Niebuhr und Alan Simpson betreut. Zuständig für die Animationsregie im Studio in Asien, also für die Umsetzung des Storyboards, war Zhijian Xu.“
Es war ein Mammut-Projekt: Der fertige Film hat über 1200 Einstellungen, davon sind fast 1000 mit Glitzereffekten versehen. Er enthält über 1100 gezeichnete Hintergründe und bei 24 Bildern pro Sekunde über 100.000 Einzelbilder. Während der 10 Monate langen Pre-Produktion arbeiteten in Deutschland bis zu 40 Personen (Designer, Storyboard-Zeichner, Producer, Regisseure und Cutter) an PRINZESSIN LILLIFEE, während der Animationsphase etwa 50 bis 60 Mitarbeiter in Asien. Die Animation dauerte 14 Monate, die Post-Produktion in Deutschland nochmals 3 Monate, in denen die Bildendfertigung (z. B. Glitzer, Zauberstabeffekt etc.) und die komplette Vertonung des Films stattfand.
Die Entscheidung, PRINZESSIN LILLIFEE entgegen dem internationalen Trend nicht als computergenerierten 3-D-Animationsfilm zu produzieren, fiel schon sehr früh. Producer Thomas Bodenstein erklärt: „Klassische Zeichentrickfilme werden weiterhin weltweit hergestellt. Es gibt viele erfolgreiche europäische Produktionen. Japanische Anime-Filme werden fast ausschließlich in klassischer Zeichentricktechnik erstellt. Es ist meist eine künstlerische Entscheidung, mit welcher Produktionstechnik gearbeitet wird. Wichtig ist es nach unserer Meinung, eine gute Geschichte zu erzählen, die Produktionstechnik richtet sich danach aus. Mit welchen visuellen Mitteln kann man die Geschichte und das (eventuell schon vorhandene) Grunddesign am besten umsetzen? Wir benutzen die Technik, die für den angestrebten Look am ehesten geeignet ist. Handzeichnungen z. B. passten für PRINZESSIN LILLIFEE sehr gut.
Heute verschwimmen oft die Grenzen zwischen klassischer Animation und CGI-Animation, unterschiedliche Techniken werden kombiniert. Auch bei PRINZESSIN LILLIFEE gibt es 3-D-Elemente, z. B. sind der Schmetterlings- und der Mottenschwarm sowie die gesamten Glitzereffekte im Film computergeneriert.“
Produzentin Gabriele M. Walther weist darauf hin, dass kurioserweise ausgerechnet die Farbe Rosa den Machern einiges Kopfzerbrechen bereitet hat: „Rosa muss bei einem Kinofilm über Prinzessin Lillifee natürlich reichlich vorhanden sein. Wir haben sehr lange nach den richtigen Rosatönen und Schattierungen gesucht, bis die Szenen nicht nur als Standbilder visuell ansprechend waren, sondern auch in der Animation funktionierten. Bilder, die auf dem Computerbildschirm wunderschön anmuteten, wirkten auf der großen Kinoleinwand plötzlich diffus und verschwommen. Daher mussten wir bei der Lookentwicklung die zentralen Szenen immer wieder auf der Leinwand überprüfen. Eine weitere Herausforderung waren die zahlreichen Glitzereffekte. Es war sehr kompliziert, hier eine Analogie zur Optik der Originalbücher zu schaffen. Denn der Glitzer gehört nun mal zur Welt von Prinzessin Lillifee und ist daher stets ein fester Bestandteil bei der filmischen Umsetzung gewesen. Es hat uns alle viel Geduld gekostet, aber die Mühe hat sich gelohnt. Dieser Glitzerlook ist etwas ganz Besonderes.“ Die Produzenten arbeiten bereits am zweiten Kinofilm „Prinzessin Lillifee und das Einhorn“ und
parallel an der Lillifee-Fernsehserie. Natürlich wieder mit ganz viel Rosa und Glitzer.
INTERVIEW: GABRIELE M. WALTHER
Wann stießen Sie das erste Mal auf Prinzessin Lillifee?
Das war 2003. Während eines Treffens mit dem Coppenrath Verlag wurde ich auf die ersten Produkte aus der Lillifee-Kollektion aufmerksam; ein wunderschönes Armband lag da und das erste Lillifee-Buch – in rosa Samt eingebunden, auf dem Umschlag eine glitzernde Lillifee, die vor dem Spiegel steht. Spontan erinnerte mich diese Glitzerwelt an die Fleißkärtchen, die in meiner Schulzeit verteilt wurden. Leider habe ich davon nie sehr viele bekommen, aber umso mehr hat mich natürlich die Lillifee-Welt begeistert. Prinzessin Lillifee war damals noch völlig unbekannt; aber mir war sofort klar, dass
Lillifee alle Mädchenherzen begeistern würde. Ich sicherte
mir die Filmrechte und brachte sie später in eine Koproduktion mit der ndF ein.
Die Filmstory basiert ja nicht auf einem der Bücher, sondern wurde komplett neu entwickelt. Wie war da die Herangehensweise?
Das Drehbuch habe ich zusammen mit Mark Slater geschrieben, mit dem ich bereits den Mondbär-Kinofilm entwickelt habe.
Zunächst mussten wir die Figur der Prinzessin Lillifee genau ergründen. Welchen Typ Mädchen verkörpert sie?
Welche Fähigkeiten als Fee hat sie? Was kann sie mit ihrem Zauber bewirken, was nicht, wo liegen ihre Stärken, was sind ihre Schwächen, was kann sie und was muss sie lernen?
Mir war es bei der Charakterentwicklung von Prinzessin Lillifee sehr wichtig, eine Figur zu zeichnen, die auch eine zeitgemäße Botschaft für Mädchen transportiert: Mädchen können stark, erfolgreich, kreativ und sozial kompetent sein, ohne dabei auf ihre Weiblichkeit, ihre Liebe zu Rosa, zu Gold und Silber verzichten zu müssen.
Inwieweit war die Lillifee-Erfinderin Monika Finsterbusch in die Entstehung des Kinofilms involviert?
Wir haben sehr eng und sehr gut zusammengearbeitet. Monika Finsterbusch stammt ursprünglich aus dem Modedesign und ihrem unerschöpflichen Ideenreichtum verdankt Lillifee natürlich ihre gesamte Welt. Alle durch die Bücher bekannten Schauplätze – wie z. B. Lillifees Schloss und ihr Zimmer – und die bereits bestehenden Figuren aus den Büchern – wie die Mäuse Cindy und Clara, den Frosch Carlos und den Igel Iwan – haben wir übernommen und für die Erfordernisse des Films überarbeitet. Alle neuen Schauplätze haben wir entsprechend entwickelt und stets mit Monika Finsterbusch abgesprochen. Das Gleiche trifft auch auf die neuen Figuren zu, die wir für den Kinofilm erfunden haben. Monika Finsterbusch hat hier zum Beispiel die Feen mitgestaltet. In den Prozess, Lillifee zum „Leben“ zu erwecken, was natürlich auch einige Veränderungen mit sich bringt, war Monika Finsterbusch stets ganz eng eingebunden.
War von Anfang an klar, dass „Prinzessin Lillifee“ ein 2-D-Film wird und nicht in
3-D computeranimiert werden sollte?
Die Figuren und die Geschichte diktieren, wie ein Film animiert wird. Als wir die Mondbär-Serie und den Kinofilm produzierten, wählten wir zum Beispiel eine ganz spezielle Kombination aus 2-D und 3-D-Technik, um so den Look der Buchvorlage optimal umzusetzen. Bei PRINZESSIN LILLIFEE haben wir uns für 2-D entschieden, da mir eine Vielzahl von ganz unterschiedlichen Schauplätzen hier besonders wichtig war. Lillifee beschäftigt sich ja mit Vorliebe damit, die Welt schöner zu machen. Davon wollte ich natürlich möglichst viel zeigen, wie z. B. ihr Ankleidezimmer, den Ballsaal und vieles mehr, das sich in der 3-D-Technik so nicht realisieren lässt bzw. nur mit einem erheblich höheren Budget, was jedoch wiederum nicht im Verhältnis zu der Funktion der einzelnen Schauplätze steht.
Was war das Schönste beim Lillifee-Dreh?
Eine komplette Lillifee-Welt zu erfinden! Lillifees Ankleidezimmer übertrifft um Längen die eigene Wunschvorstellung. Auch die Häuser der anderen Feen sind ihren Eigenschaften entsprechend entwickelt worden: Die Glücksfee lebt umringt von baumhohen vierblättrigen Kleeblättern in einem hochmodernen Kleeblatthaus, zum Haus der Regenwolke führt eine Allee aus riesigen Regenschirmen und die Feuerfee hat es sich in einem Vulkan gemütlich gemacht. Solche Welten zu erfinden erlaubt einem nur der Animationsfilm, und es begeistert mich immer wieder, wenn meine Vorstellungen dann in Zusammenarbeit mit einem wirklich tollen Team lebendig werden.
Solange ich mich mit der Gestaltung von Lillifees Welt beschäftigt habe, habe ich meine eigenen Renovierungspläne zurückgestellt, denn das Alltägliche ist im Vergleich zur filmischen Welt dann so begrenzt, dass es fast langweilig wird, wenn sich solche fantastischen Alternativen bieten.
? Wie bekommt man drei männliche Regisseure dazu, in Rosa zu schwelgen?
Die drei Regisseure waren mit ganz unterschiedlichen Arbeitsphasen befasst. Die Lookentwicklung und die Gestaltung der Schauplätze gehörte hierbei nicht zu den Regieaufgaben.
Alan Simpson und Ansgar Niebuhr haben sich die Pre-Produktion geteilt; hierzu gehört unter anderem die Designanpassung der Figuren an die Animationserfordernisse sowie die Erstellung des Storybords, d.h. die filmische Erzählhandlung wird in einzelne Szenen aufgelöst.
Zuständig für die Animationsregie im chinesischen Studio, also für die Umsetzung der Vorgaben, war dann Zhijian Xu. In der direkten Designentwicklung habe ich diesmal mit sehr vielen Frauen zusammengearbeitet. Immerhin hat Lillifee unzählige Diademe und Kleider, und überall musste noch ein Röschen hin oder eine Federboa. Hier war es „unter Mädchen“ stets viel schneller klar, was noch gebraucht wurde.
Wird die Lillifee-Welt noch expandieren?
Unbedingt. Wir entwickeln bereits den zweiten Kinofilm: „Prinzessin Lillifee und das Einhorn“ und parallel die Lillifee-Fernsehserie. Es bleibt bei Rosa, Silber und Gold!
INTERVIEW: MONIKA FINSTERBUSCH
Wie kamen Sie auf die Figur der Prinzessin Lillifee?
Ich hatte gerade meinen Job als Modedesignerin aufgegeben und angefangen, Stofftiere zu entwerfen. Ich hatte eine Plüschtier-Serie namens „Moonshine Gang“ gebastelt, die auch erfolgreich lief, konnte dann aber an diesen Erfolg nicht anknüpfen. In der Zeit hatte ich einen ersten Kontakt zum Coppenrath Verlag aufgebaut und ein Kinderbuch für ihn gestaltet, das aber leider nicht gut lief. Ich war begeistert von Coppenrath und wollte unbedingt noch einmal etwas für diesen Verlag machen. Ein Mädchen mit dem Namen Lilli hat mich zu einer gleichnamigen Figur inspiriert. Ich nahm diese Entwürfe, nähte eine kleine Puppe, mischte sie mit Feen-Elementen, die mir der Verleger ans Herz gelegt hatte, und schuf so Prinzessin
Lillifee. Anstatt einfach nur ein Konzept zu schreiben und zu zeichnen, gestaltete ich ein komplettes, aufwendiges Buch mit einem ungewöhnlichen textilen Cover und einer guten Geschichte. Ich ließ es sogar drucken und legte es dann dem Verleger vor. Und es gefiel ihm.
Der Beginn eines gigantischen Erfolges …
… den niemand so erwartet hatte! Der Verlag versuchte von Anfang an, meine Erwartungen zu dämpfen. Die Auflagen im Kinderbuchmarkt seien rückläufig. Doch dann wurde Lillifee so großartig angenommen.
Was ist das Geheimnis, das Prinzessin Lillifee für Kinder so unwiderstehlich
Es ist ja nicht so, dass ich Lillifee nach marktstrategischen Konzepten konstruiert hätte. Und auch die Farbe Rosa war ja schon vor Lillifee bei Kindern sehr beliebt. Ich habe das alles sehr instinktiv gemacht – und vielleicht ist gerade das das Geheimnis. Außerdem hat auch der Coppenrath Verlag einiges dazu beigetragen. Was helfen einem die schönsten Ideen und das tollste Buch, wenn sie dann nicht gut umgesetzt werden?
Was ist das für ein Gefühl, wenn man nun den fertigen Film sieht?
Es ist ein tolles und ganz neues Erlebnis und eine wunderschöne Geschichte. Natürlich gibt es Unterschiede. Die Grafik des Films unterscheidet sich von der der Bücher durch mehr Klarheit und schärfere Konturen, und der Film kann viel mehr Details zeigen. Die Bilder sind weniger zart. Doch das ist logisch und völlig in Ordnung. Alle Beteiligten sind große Profis und haben das alles sehr liebevoll umgesetzt. Ich weiß noch, wie amüsant und beeindruckend ich es fand, als ich zur ersten Besprechung mit dem Filmteam kam. Neben Gabriele Walther saßen da viele Männer. Die meisten von ihnen waren noch sehr jung. Moderne Kerle aus aller Welt. Um sie herum hingen haufenweise Lillifee-Bilder. Sie waren umzingelt von Lillifee. Ich fand es unglaublich beeindruckend, wie sich diese Menschen problemlos und blitzschnell in die zarte, pinkfarbene Pastellwelt einfinden konnten, die sie zu gestalten hatten.
Tragen Sie selbst eigentlich auch Pink?
Rosa ist ja eigentlich keine Farbe. Es ist ein sehr abgeschwächtes Rot. Es gibt viele verschiedene Rosa-Töne, die alle einen eigenen Namen haben. Und sie sind allgegenwärtig. Ich trage selbst durchaus auch Rosa, je nach Lust und Laune. Ich mag überhaupt alle Pastellfarben. Rosa gilt als mädchenhaft, zart und positiv, aber im
19.Jahrhundert war Rosa noch eine männliche Farbe. Früher wurden kleine Jungen in Rosa gekleidet und kleine Mädchen in Hellblau.
DER STAB:
Das Team:
Produzenten
Gabriele M. Walther (Caligari Film)
Frank Piscator (ndF: neue deutsche Filmgesellschaft)
Koproduzenten
Tania Reichert-Facilides (Universum Film)
Eric Welbers (Beta Film)
Siegmund Grewenig (WDR)
Ismael Feichtl
Inhaltliche Gesamtkonzeption
Gabriele M. Walther
Regie
Ansgar Niebuhr
Zhijian Xu
Alan Simpson
Drehbuch
Mark Slater
Gabriele M. Walther
Musik
Wolfgang Simm
Songs
Gerd Baumann
Producer
Thomas Bodenstein
Hubert Weiland
Herstellungsleitung
Gisela Schäfer
Schnitt
Sascha Wolff-Täger
Michael Krotky
Dialogbuch und Synchronregie
Ursula von Langen
Redaktion WDR
Heike Sistig
Fee Zingler
Manuela Schöbel-Lumb
Character Design
Conny Freche
Luba Medekova-Klein
Robert Schlunze
Michaela Wagner
Set Design
Markus Hoogveld
Oliver Skora
Prop Design
Laila Petersen-Jama
Color Design
Daniela Raisig
FX-Design
Volker Collmann
Tim Elschner
Art Direction der Key Backgrounds
Christoph Baum
Key Backgrounds
Wild Brush
Conny Freche
Anna Jander
Volker Krafzel
Klaus Kuschek
Randi Pusch
Tilmann Seelenmeyer
Storyboard
Adam Beer
Volker Collmann
Boris Kieselicki
Katjenka Krause-Schrader
Christine Neumann
Michael Maurus
Laila Petersen-Jama
Alexander Pierschel
Alexandra Prosen
Christian Puille
Alexander Tiedtke
Doris Umschaden
Konrad Weise
Pete Western
dt. Sprachaufnahmen
Boom Company GmbH
Klaus Wendt
Post Production Sound Services
Ruhr Sound Studios
Re-Recording Mixer
Jürgen Roth
Tobias Fleig
Foley Artists
Roland Platz
Peter Klinkenberg
Sound Design
Guido Zettier
Digitale Postproduktion & Kopierwerk
CinePostproduction GmbH
Bavaria Bild & Ton
Die Stimmen:
Clara und Wolke - Sabine Bohlmann
Feuer - Max Felder
Iwan - Stefan Günther
Cindy - Julia Haacke
Carlos - Gudo Hoegel
Pechfee - Dominik Redl
Eis - Patrick Roche
Wind - Barbi Schiller
Pupsi - Sandra Schwittau
Lillifee - Maresa Sedlmeier
Plätzchen - Andrea Wick
Glücksfee - Angela Wiederhut
GABRIELE M. WALTHER – Produzentin und Autorin
Gabriele M. Walther ist Geschäftsführerin und Eigentümerin der seit 20 Jahren bestehenden Caligari Film- und Fernsehproduktions GmbH. Zu den Geschäftsfeldern der Caligari Film gehören die Bereiche Animation, Kino, Comedy, TV-Movie, Factual Entertainment und Dokumentation.
Filmografie (Auswahl) Produzentin und Autorin:
- „Entscheidung in den Wolken“ (TV-Movie)
- „Ritter Rost“ (Kino)
- „Ritter Rost“ (TV-Serie)
- „Prinzessin Lillifee“ (Kino)
- „Der Mondbär – Das große Kinoabenteuer“ (Kino)
- „Der Mondbär “ (TV-Serie)
- „Hausmeister Krause – Ordnung muss sein“ (TV-Comedy-Serie), (Deutscher Comedypreis 2002)
- „Windstärke 8 – Das Auswandererschiff 1855“ (TV-Dokumentationsserie)
- „Briefe von Felix“ (TV-Serie)
- „Felix – Ein Hase auf Weltreise“ (Kino)
- „Felix 2 – Der Hase und die verflixte Zeitmaschine“ (Kino)
- „Die Nimbols“ (TV-Serie)
- „Kanalschwimmer“ (TV-Dokumentation), (Deutscher Fernsehpreis 2005)
- „Siegfried“ (Kino)
FRANK PISCATOR – Produzent
Frank Piscator ist als Produzent zuständig für die Animationsprojekte der ndF: neue deutsche Filmgesellschaft mbH und leitet den Bereich Business Affairs für alle Geschäftsfelder der Firma.
Filmografie (Auswahl) Produzent
- „Der kleine Ritter Trenk“ (Animationsserie),
- „Die wilden Kerle“ (Animationsserie)
- „Prinzessin Lillifee“ (Kino)
- „Der Mondbär – Das große Kinoabenteuer“ (Kino)
- „Der Mondbär“ (TV-Serie)
- „Briefe von Felix“ (TV-Serie)
- „Felix – Ein Hase auf Weltreise“ (Kino)
- „Felix 2 – Der Hase und die verflixte Zeitmaschine“ (Kino)
MARK SLATER – Autor
Seit über zwölf Jahren ist Mark Slater als Drehbuchautor, Regisseur und Animator für TV-Animations- und Kinderprogramme tätig. Einige seiner Arbeiten wurden ausgezeichnet, darunter 2001 die BBC-Vorschulserie „Yoho Ahoi“. Für PRINZESSIN LILLIFEE erarbeitete er das Drehbuch gemeinsam mit Gabriele M. Walther.
Filmografie (Auswahl) Autor
- „Prinzessin Lillifee“ (Kino), Drehbuch
- „Der Mondbär – Das große Kinoabenteuer“ (Kino), Drehbuch
- „Der Mondbär“ (TV-Serie), Drehbuch
- „Felix 2 – Der Hase und die verflixte Zeitmaschine“ (Kino) , Drehbuch
- „Briefe von Felix II“ (TV-Serie), Drehbuch
- „Yoho Ahoi“ (TV-Serie), Regie und Drehbuch
DIE REGISSEURE
Ansgar Niebuhr gab seinen Trickfilm-Einstand 1993 als FX-Assistent bei dem Film „Felidae“. Seitdem arbeitete er in verschiedenen Funktionen an zahlreichen Projekten mit, u. a. an „Werner – Das muss kesseln“, „Das kleine Arschloch“, „Pippi Langstrumpf“, „Tobias Totz“ und „Globi und der Schattenräuber“. Zuletzt führte er Regie bei der animierten TV-Serie „TKKG“.
Alan Simpson arbeitete bereits Anfang der 70er Jahre im Trickfilmbereich. Seine Anfänge hatte er bei TV-Serien wie der „Addams Family“. Danach arbeitete er u. a. an den Kinofilmen „Watership Down“, „Falsches Spiel mit Roger Rabbit” und „Bernard und Bianca im Känguruhland” mit. Simpson war Supervising Director bei der TV-Serie „Briefe von Felix“.
Zhijian Xu ist Mitarbeiter des chinesischen Studios Colorland Animation in Shenzhen. Er arbeitete an zahlreichen 2-D- und 3-D-Filmen und -Serien für europäische, australische und US-amerikanische Produktionsfirmen, darunter „Moonbeam Bear“, „Rudolph the Red-Nosed Reindeer“ und „In Search of Santa“.
WOLFGANG SIMM – Musik
Wolfgang Simm arbeitet seit über 20 Jahren als Komponist für Film und Fernsehen. Neben seiner Arbeit in der Werbung und für Dokumentationen hat er sich in den letzten Jahren verstärkt Kinder- und Jugendfilmen zugewendet.
Er hat u. a. den Soundtrack zum Zeichentrick-Spielfilm „Heidi“ (2005) komponiert und die vielbeachtete Musik zum letzten Petterson & Findus-Film „Morgen Kinder wird´s was geben“ geschrieben (2006).
„Gerade kleine Zuhörer sind ein spannendes, unvoreingenommenes Publikum“, beschreibt der Komponist und zweifache Vater seine Motivation bei der Vertonung von PRINZESSIN LILLIFEE und betrachtet seine eigenen Kinder dabei als die schärfsten Kritiker. Mit seinen melodiösen Themen und leichten Orchestrierungen gibt er dem Film eine emotionale Note, die Kinder wie Erwachsene gleichermaßen anspricht. Eine lebhafte musikalische Begleitung für eine Prinzessin in all ihren Stimmungen.
Über den Coppenrath Verlag
Bereits 1768 gründete Josef Heinrich Coppenrath den Verlag, der 1977 von dem jungen Grafiker und Verleger Wolfgang Hölker übernommen wurde. Dieser gab dem traditionsreichen Unternehmen mit seinen innovativen Ideen entscheidende Impulse und führte es auf neue Wege. Ein Schwerpunkt des Programms sind Kinderbücher. „Ich muss stolz auf das Buch sein, das ich mache“, sagt Wolfgang Hölker. So entstehen Bücher von anspruchsvoller grafischer Qualität mit dem besonderen Etwas.
Einen weiteren Schwerpunkt bildet seit 1992 „Die Spiegelburg“. Mit dieser Kollektion verfolgt der Verlag die Philosophie, spielerisch eine Verbindung zum Buchprogramm herzustellen. So tauchen Felix, Prinzessin Lillifee, Käpt`n Sharky, die Lieben Sieben und der Mondbär als bunte Spielkissen, kuschelige Plüschtiere, spannende Brettspiele oder praktische Kindergarten- und Schulartikel auf.
coppenrath.de
Über Universum Film GmbH
Koproduzent und Verleih für den deutschsprachigen Raum
Die Universum Film GmbH ist seit fast dreißig Jahren im Filmgeschäft tätig und einer der führenden Filmverleiher im Independent-Bereich in Deutschland. Seit dem Einstieg ins Kinogeschäft 2002 brachte Universum Film erfolgreiche Titel wie „In 80 Tagen um die Welt“, „Crank“, „Nach der Hochzeit“, „L.A. Crash“ und „Die Fälscher“ in die Kinos. Ein besonderes Highlight war 2008 die Naturdokumentation „Unsere Erde“, die von mehr als 3,6 Millionen Besuchern gesehen wurde. Als erstes Koproduktionsprojekt der Universum Film kam 2006 der Thriller „Open Water 2“ von Hans Horn in die Kinos und wurde in über 90 Territorien weltweit verkauft. Im letzten Jahr brachte Universum Film den Animationsfilm „Der Mondbär – Das große Kinoabenteuer“ in die Kinos.
ACHTUNG:
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