Terrence Malick

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    Es gibt 13 Antworten in diesem Thema. Der letzte Beitrag () ist von Olly.

      Terrence Malick



      *30. November 1943 in Waco, Texas


      Malick wuchs auf einem texanischen Bauernhof auf, wo er als Hilfsarbeiter arbeitete, bevor er an der Harvard University ein Philosophie-Studium begann. Nach dem Abschluss erhielt er ein Rhodes-Stipendium für Oxford, wo er seine Doktorarbeit über Heidegger und Wittgenstein begann. Diese brach er aber wegen einer Meinungsverschiedenheit mit seinem Dissertationsbetreuer, Gilbert Ryle, ab und kehrte in die USA zurück, wo er in New York zeitweise als freiberuflicher Journalist arbeitete. Zur selben Zeit erhielt er auch eine Anstellung am Massachusetts Institute of Technology, wo er einen Filmkurs belegte. Hier wurde sein Interesse am Filmemachen geweckt und er wechselte 1962 an das neu gegründete Center for Advanced Film Studies des amerikanischen Filminstitutes (AFI) in Los Angeles.

      Sein Filmstudium finanzierte er mit der Überarbeitung bestehender Drehbücher (unter anderem von Deadhead Miles, Drive, He Said und Dirty Harry, bei letzterem landeten aber keine seiner Änderungen im fertigen Drehbuch). Seinen Abschlussfilm, den Kurzfilm Lanton Mills, drehte er 1969.

      1972 schrieb er, zusammen mit John Gay, das Drehbuch für den modernen Western Zwei glücklose Cowboys mit Paul Newman und Lee Marvin in den Hauptrollen.

      Im selben Jahr begann er auch mit den Arbeiten an seinem Debütfilm Badlands - Zerschossene Träume, bei dem er sowohl das Drehbuch schrieb, als auch Regie führte. Um dem – möglicherweise störenden – Einfluss eines Filmstudios zu entgehen, sammelte er das Budget von verschiedenen kleineren Investoren zusammen und gründete für den Film eine eigene Produktionsgesellschaft, die Badlands Company. Obwohl er durch den Verzicht auf die finanzielle Unterstützung eines Studios nur über ein begrenztes Budget von etwa 500 000 US-Dollar verfügte, konnte er für die männliche Hauptrolle die aufstrebenden Schauspieler Martin Sheen und, für den weiblichen Gegenpart, Sissy Spacek gewinnen.


      Der Film wurde 1973 fertig gestellt und im Oktober desselben Jahres veröffentlicht. Das geringe Budget konnte man ihm aber nicht ansehen und er wurde von Kritikern als bester Debütfilm eines amerikanischen Regisseurs seit Orson Welles' Citizen Kane gefeiert. Badlands erzählt mit einem von Arthur Penns Bonnie und Clyde und Sam Peckinpahs Getaway inspirierten Drehbuch die Geschichte von Charles Starkweather und Caril Fugate, die 1958 in Nebraska und Wyoming eine Serie von brutalen Morden begingen. Kritiker loben die einfallsreiche Kameraarbeit von Tak Fujimoto, die das menschenleere Land der Badlands den Gewalttaten der Hauptfiguren gegenüberstellt. Der Film hatte einen großen Einfluss auf spätere Regisseure und Drehbuchautoren wie Tony Scott, Oliver Stone und Quentin Tarantino, die letzten beiden drehten mit Natural Born Killers eine Hommage an Badlands.
      Malick schrieb im folgenden Jahr noch das Drehbuch des Gangsterfilms Gravy Train, zog sich aber in den folgenden vier Jahren vom Filmemachen zurück.

      Erst 1978 kehrte er mit In der Glut des Südens auf die Kinoleinwand zurück. Mit dem legendären Néstor Almendros an der Kamera führte er ein visuelles Experiment durch: Die Außenszenen wurden in der sogenannten Magic Hour gedreht, der kurzen Zeitspanne des Sonnenauf- und -untergangs, die dem Himmel in einen rötlichen Farbton taucht. Um diesen Effekt nicht zu vernichten, wurde auch auf künstliches Licht, ähnlich wie bei Kubrick's Barry Lyndon, beim Ausleuchten der Szenen verzichtet . Diese Vorgehensweise hatte aber auch den Nachteil, dass die Dreharbeiten sehr langwierig wurden, da die Zeit, die zum Filmen genutzt werden konnte, etwa 30 Minuten pro Tag betrug.

      Der aufwendigen Kameraarbeit setzte Malick eine verhältnismäßig einfache Dreiecksliebesgeschichte entgegen, die Anfang des 20. Jahrhunderts in Texas spielt - Die beiden Farmarbeiter Bill und Abby flüchten vor der Polizei nach Texas, wo sie Arbeit bei einem reichen Farmer finden. Als sich der todkranke Farmer in Abby verliebt, beschließen die beiden, dies auszunutzen um an sein Vermögen zu kommen. Malick hatte für diese Geschichte ein ausgefeiltes Drehbuch erarbeitet, das er allerdings nach einiger Zeit verwarf und statt dessen die Schauspieler ihre Dialoge improvisieren ließ. Mit In der Glut des Südens verarbeitete Malick seine Eindrücke von seiner Jugend als Hilfsarbeiter auf einer Farm in Texas. Das Ergebnis war ein – besonders visuell – eindrucksvoller Film. In der Dokumentation Visions of Light hob der Regisseur Martin Scorsese diesen Film hervor mit der Aussage, "man könne jedes Einzelbild diesen Filmes vergrößern und als Gemälde in einem Museum ausstellen." Die Oscar-Juroren waren von der Kameraarbeit ähnlich beeindruckt und verliehen Néstor Almendros den einzigen Oscar seiner Karriere. Malick wurde 1979 als bester Regisseur bei den Internationalen Filmfestspielen von Cannes ausgezeichnet.



      Nachdem er den Preis entgegen genommen hatte, verschwand Malick wieder. Als Grund hierfür vermutete John Travolta (der von Malick für die Hauptrolle von In der Glut des Südens vorgesehen war), seine Enttäuschung über die Einmischung der Produktionsfirma Paramount in die Besetzung und den Schnitt des Films.

      Er bekam ca. 1 Million Dollar als Vorschuss für seinen nächsten Film, mit dem er nach Paris zog, wo er zurückgezogen lebte und Kontakt mit Journalisten und Produzenten vermied. Viele Gerüchte gab es; zeitweise wurde vermutet, er filme in Mexiko mit einem Team die dortigen Sonnenaufgänge. Dies alles verstärkte die ohnehin reiche Legendenbildung um seine Person und seine Filme. Bis Mitte der 90er Jahre existierte zum Beispiel kein aktuelles Foto von ihm.

      Es dauerte 20 Jahre, bis er sich wieder dem Filmemachen widmete. Schon 1995 kursieren erste Gerüchte über eine Rückkehr von Malick, aber als dann 1996 sein ehemaliger Agent und jetziger Geschäftsführer von Phoenix Pictures, Mike Medavoy Probeaufnahmen für Malicks nächsten Film ankündigte, schlug dies wie eine Bombe in Hollywood ein. Unzählige Filmstars (unter anderem Kevin Costner, Brad Pitt, Johnny Depp und Ethan Hawke) rissen sich um eine Rolle in diesem Film, und so muss Malick diesmal keine Kompromisse bei der Besetzung eingehen, die Hauptrollen besetzt er mit etablierten Schauspielern wie Sean Penn, Nick Nolte, Adrien Brody und James Caviezel, viele weitere tauchen in Cameos auf.

      Am 23. Juni 1997 beginnt Malick in Australien mit den Dreharbeiten zu Der schmale Grat, einem Kriegsfilm über die Schlacht um Guadalcanal während des Pazifikkrieges. Entgegen der üblichen Praxis beim Filmemachen, sollte der Komponist Hans Zimmer bei Der schmale Grat die Filmmusik anhand des Drehbuchs schreiben und nicht – wie üblich – anhand der Rohfassung des Films.

      Auf den Internationalen Filmfestspielen von Berlin (Berlinale) wurde ihm im folgenden Jahr für Der schmale Grat der Goldene Bär verliehen. Bei der Oscar-Verleihung ging der Film trotz sieben Nominierungen leer aus.

      Wider Erwarten zog sich Malick diesmal nicht vom Filmemachen zurück. Er produzierte 1999 den Dokumentarfilm Endurance über die Karriere des äthiopischen Langstrecken-Läufers Haile Gebrselassie von seiner Kindheit in Äthiopien bis zum Gewinn der Goldmedaille bei den Olympischen Sommerspielen 1996 in Atlanta.

      Malick konzentrierte sich nun auf seine Arbeit als Filmproduzent. Dafür gründete er 1999 mit Edward R. Pressman die Produktionsgesellschaft Columbine Productions, die im selben Jahr mit Sony einen Vertrag über die Entwicklung von drei Filmen bis zum Jahr 2002 abschloss. Daneben war er auch bei dem italienisch-russischen Spielfilm Der Kuss des Bären an der Entwicklung des Drehbuchs beteiligt.

      Da er öffentliche Auftritte meidet, war es eine große Überraschung, als er 2004 auf der Berlinale unangemeldet zu einer Aufführung der restaurierten Fassung von Badlands auftauchte.

      2006 kam die Liebesgeschichte The New World zwischen dem britischen Entdecker John Smith und der Indianerprinzessin Pocahontas in die Kinos, zu der er auch das Drehbuch schrieb. Zuvor war er als Regisseur des Biopics Che vorgesehen, verließ dieses Projekt aber vorzeitig. Die Regie hat nun Steven Soderbergh übernommen. Im Jahr 2008 drehte er The Tree of Life, zu dem er auch das Drehbuch schrieb. Der Film soll 2010 ins Kino kommen. Die Hauptrollen spielen Brad Pitt und erneut Sean Penn.



      Regie


      1969 - Lanton Mills
      1973 - Badlands – Zerschossene Träume (Badlands) - zum Thread
      1978 - In der Glut des Südens (Days of Heaven) - zum Thread
      1998 - Der schmale Grat (The Thin Red Line) - zum Thread
      2005 - The New World - zum Thread
      2010 - The Tree of Life - zum Thread
      2011 - The Burial - zum Thread

      Produzent


      1973 - Badlands – Zerschossene Träume (Badlands)
      1999 - Endurance (Dokumentarfilm über Haile Gebrselassie)
      2000 - Verschollen im Packeis - Das Antarktis-Abenteuer des Sir Ernest Shackleton (The Endurance: Shackleton's Legendary Antarctic Expedition)
      2001 - Happy Times (Xingfu shiguang)
      2004 - Beautiful Country
      2004 - Undertow
      2006 - Amazing Grace

      Drehbuchautor


      1971 - Drive, He Said
      1972 - Zwei glücklose Cowboys (Pocket Money)
      1972 - Deadhead Miles
      1974 - Gravy Train
      2002 - Der Kuss des Bären (Bear's Kiss)
      2005 - Che
      2010 - The Tree of Life

      Quelle: Wikipedia / IMdB



      Ich persönlich mag Malick's Filme sehr. Badlands war ein Film der mir über Jahre hinweg im Gedächtnis blieb. Seine von bildlich und sprachlicher Poesie gezeichneten Filme seh ich mir immer wieder gern an. Für mich einer der genialsten Regiseure unserer Zeit.

      Dieser Beitrag wurde bereits 3 mal editiert, zuletzt von „Dein Vater“ ()

      RE: Terrence Malick

      Original von Dein Vater
      Für mich einer der genialsten Regiseure unserer Zeit.


      Amen dazu....allein die 20 jahrige Pause wischen Days und Red Line kommt fast schon einem Mythos gleich.
      Spätestens seit The New World bin ich vollkommen von seinem Stil gefangen.

      Seine Filme zu sehen ist, als ob man langsam in einen Traum gleitet....

      Mehr braucht man auch nicht zu sagen, wenn man jemals einen "Malick" gesehen hat...

      Und nun zum anstimmen: youtube.com/watch?v=AsD0FDLOKGA
      (aus den Opening Credits zu Days of Heaven) - The Carnival of the Animals: The Aquarium

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „Jim_Dandy“ ()

      Bin mir bei malick nicht ganz sicher , was ich von ihm halten soll . Der schmale Grad ist sehr geil - eine interessante art die welt zu beleuchten - aber The new world war dann einfach schon zu viel des guten für mich - der war eher langweilig .
      ich find malick wandert selber auf soner art schmalem grad - zwischen faszinierend und langweilig . muss mal mehr von dem kucken , um mir darüber klarer zu werden .
      aber sicher ein interessanter regisseur .
      Malick ist in der Tat eine ganz eigene Type. Mich beeindruckt, dass seine Filme 1. immer einen poetischen Hauch haben (Der schmale Grat weit mehr als nur ein bisschen) und 2. durchwegs wunderschöne Bilder bieten.
      Allerdings übertreibt er es teils mit der Langsamkeit der Erzählung, vor allem in Tage des Himmels, der einzige seiner bisher ja leider nur vier Filme, den ich nicht mochte, aber teils auch in The New World.
      Wie auch immer: Seine Regieleistung für Der schmale Grat war meines Erachtens nicht nur die beste des Jahres 1998, sondern auch eine der besten aller Zeiten.

      Badlands 7,5/10
      Days of Heaven 4/10
      Der schmale Grat 10/10
      The New World 8/10

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „JimMalone“ ()

      Ab heute im Handel: die Terrence Malick Collection (BD)!

      The Tree of Life:
      # Die Hintergünde von "The Tree of Life"
      # Trailer

      To the Wonder:
      # Interviews mit Olga Kurylenko und Rachel McAdams
      # Making of
      # Promo-Featurette
      # Trailer

      Knight of Cups:
      # Featurette
      # Aufnahmen von der Premiere
      # Pressekonferenz Berlinale
      # Trailer

      Song to Song:
      # Interviews mit Natalie Portman, Michael Fassbender, Sarah Green, Ken Kao und Jacqueline West
      # Die Musik im Film
      # Trailer

      Quelle: bluray-disc.de/blu-ray-filme/t…k-collection-blu-ray-disc
      Bilder
      • Terrence Malick Collection 1.jpg

        35,55 kB, 388×500, 55 mal angesehen
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        183,23 kB, 1.348×1.500, 42 mal angesehen
      "Man geht schon ein Risiko ein, wenn man morgens aufsteht, über die Straße geht und sein Gesicht in einen Ventilator steckt!"
      Ich habe jetzt keine Lust einen Thread zu erstellen. Sein kommender neuer Film heißt "The Last Planet" und kann als nächster "The Tree Of Life" angesehen werden. Das Leben von Jesus soll in mehreren Parabeln nacherzählt werden.

      Quelle: filmstarts.de/nachrichten/18527318.html
      "Man geht schon ein Risiko ein, wenn man morgens aufsteht, über die Straße geht und sein Gesicht in einen Ventilator steckt!"
      Und dieser oben genannte Film ist nach wie vor noch nicht fertig gestellt!

      "The Way of the Wind" heißt die freie Christus-Verfilmung nun. Man soll sich hier aber keine geradlinige Abhandlung vom Leben Christus erwarten. Insgeheim spielt auch die "Welt der Toten" eine Rolle. Aber anders will man es von Meister Malick ja ohnehin nicht haben.

      Im Sommer 2019 begann der Dreh, aktuell befindet er sich in der post-production. Dieses Jahr kommt er aber definitiv nicht mehr raus.

      Quelle: worldofreel.com/blog/2023/4/pzs144lyjds5fyyovzk1yu9l2pkz0h
      "Man geht schon ein Risiko ein, wenn man morgens aufsteht, über die Straße geht und sein Gesicht in einen Ventilator steckt!"
      Terrence Malick soll noch immer seinen neuesten Film schneiden!

      In der Postproduction wird angeblich gerade der abgemischte Ton geschnitten. Eine VÖ 2024 scheint möglich.

      Quelle: worldofreel.com/blog/2023/7/28…6rsl5ad4vl86ncr2zeefs37yg

      Ja bitte, ich brauche dringend mal wieder einen neuen Malick-Streifen. ^^
      "Man geht schon ein Risiko ein, wenn man morgens aufsteht, über die Straße geht und sein Gesicht in einen Ventilator steckt!"
      Laut Mathieu Kassovitz hat Malick um die 3.000 Stunden Material für das Jesus-Projekt gefilmt!

      Dies gab der Schauspieler in einem Radio Interview bekannt. Er selbst spiele John, den Bruder von Jesus. Er habe eine kleine Rolle. In einer Szene zB schreit er seinen Bruder zusammen, damit dieser mit dem Rauchen endlich aufhöre um seiner Mutter zu helfen. Er wisse auch gar nicht, ob er im fertigen Film auftaucht. Jedenfalls hat Malick jeden Tag 5 Stunden Material gefilmt. Insgesamt belauft sich das Material auf glatte 5.000 Stunden. Der Editing-Prozess läuft seit 2019.

      Quelle: worldofreel.com/blog/2023/8/11…q31653n7zoo66n7jdyszf7wtr
      "Man geht schon ein Risiko ein, wenn man morgens aufsteht, über die Straße geht und sein Gesicht in einen Ventilator steckt!"

      Laut dem Hauptdarsteller kommt der neue Malick-Streifen nächstes Jahr in Cannes raus.
      "Man geht schon ein Risiko ein, wenn man morgens aufsteht, über die Straße geht und sein Gesicht in einen Ventilator steckt!"