Hollywood Trends und Entwicklungen

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    Es gibt 574 Antworten in diesem Thema. Der letzte Beitrag () ist von GrafSpee.

      Weil wir es gerade von Regisseuren haben: Was ich an Spielberg toll finde, ist die Spannbreite seines Schaffens. Filme wie "Der weiße Hai" und "Schindlers Liste" sind in den meisten Punkten sehr weit auseinander. Sehr wahrscheinlich würde man auch da Parallelen finden, es ist ja schließlich Spielberg. Aber trotzdem, er ist ein Regisseur, der in unterschiedlichsten Genres gleichermaßen überzeugt hat. Tarantino, Nolan und Fincher sind meiner Meinung nach mit die besten Regisseure, die es zur Zeit gibt. Aber eigentlich müsste sich jeder mal in komplett fremde Gewässer wagen, um Spielberg-Status zu erreichen. Wobei es da wieder die Frage ist, wie viele Leute das wirklich wollen. Greg meinte, dass man manche Schauspieler nur in bestimmten Rollen aktzeptiert. Vielleicht gilt ähnliches auch für Regisseure. Kann durchaus sein, dass ein Großteil der Zuschauer skeptisch reagieren würde, wenn Tarantino auf einmal ein seriöses Drama ankündigt. Oder Fincher eine Komödie.

      Nolan macht ja jetzt erstmal einen Kriegsfilm. Ich kenne zwar die Story nicht, kann mir aber spontan nicht vorstellen, dass sich da die typishe Nolan-Schiene mit dem Twist groß anbietet. Von daher ist das ja erstmal spannend, was er da macht. Und ich denke, sein Name ist groß genug, dass er zieht.

      @Pepe Nietnagel

      Du hast ja gemeint, dass du die letzten 10 Jahre eher in Blockbustern oder Filmen mit Rang und Namen warst. Weil du nicht die Katze im Sack kaufen willst, wegen den teuren Preisen. Aber wenn du jetzt die letzten 10 Jahre blockbustertechnisch an deinem geistigen Auge vorbei führst: Wie oft hat dich ein "großer" Film denn so richtig, richtig glücklich gemacht? Also ich glaube, dass bei mir meine zwei Hände ausreichen, um das auszählen zu können. Ich denke, ich fahre ganz gut damit, mir hin und wieder kleinere Filme rauszupicken.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „TheKillingJoke“ ()

      TheKillingJoke schrieb:


      @Pepe Nietnagel

      Du hast ja gemeint, dass du die letzten 10 Jahre eher in Blockbustern oder Filmen mit Rang und Namen warst. Weil du nicht die Katze im Sack kaufen willst, wegen den teuren Preisen. Aber wenn du jetzt die letzten 10 Jahre blockbustertechnisch an deinem geistigen Auge vorbei führst: Wie oft hat dich ein "großer" Film denn so richtig, richtig glücklich gemacht? Also ich glaube, dass bei mir meine zwei Hände ausreichen, um das auszählen zu können. Ich denke, ich fahre ganz gut damit, mir hin und wieder kleinere Filme rauszupicken.


      Also mich macht ziemlich selten ein Film glücklich, im Normalfall reicht es mir, gut unterhalten zu werden ;)

      Welche Filme haben mich gut unterhalten in den letzten Jahren? Mumie Teil 3, Harry Potter 5 - 8, Dark Knight Teil 2 und 3, Hobbit Teil 2 & 3, Jurassic World, ...

      Für mich haben Fortsetzungsfilme einfach mehrere Vorteile:

      - Wenn Teil 1 gut war, freut man sich auf die Fortsetzung und geht dafür auch ins Kino (höhere Kosten)
      - Wenn Teil 1 erfolgreich an der Kasse war, müssen viele Leute den Film gut finden (geringere Chance auf einen langweiligen Film)
      - Nach Teil 1 kennt man die Hauptfiguren und die allgemein Grundausrichtung der Filme (man geht nicht in einen völlig unbekannten Film)

      Und zuletzt gehe ich auch wegen der Effekte ins Kino. Nette Action in 3D. Simple Story. Zwei Stunden gute Unterhaltung mit Freunden.

      Kino ist doch mehr so eine Event-Veranstaltung heute. Freund treffen. Danach noch was trinken gehen oder ins Eiscafe. Danach nen aktuellen Blockbuster auf facebook / twitter loben oder verreißen. Oberflächlichen Film auf oberflächlicher Ebene mit den Arbeitskollegen besprechen.

      Richtige Dramen, komplexe Handlungen und Filme mit Aussagen gucke ich lieber in Ruhe zuhause. Kein Event. Keine 100 Leute um mich rum. Film in Ruhe schauen. Danach mit der Freundin diskutieren. Nochmal bestimme Szene anschauen. Bonusmaterial gucken. Mal was zu bestimmten Themen im Netz recherchieren ...

      Von daher wundert es mich nicht, dass Fortsetzungsfilme an den Kinokassen erfolgreicher sind. Anders herum ist es dann wieder bei Netflix & Co. Wenn man eh schon das Abo. bezahlt, kann man sich auch mal unbekanntere Filme oder Serien angucken. Aber finanzieren tun sich diese Dienste aber auch mit ihren drei bis vier bekannten Serien von House of Cards bis Orange is the new black :)
      Hm, okay. Also ich gehe in 80 Prozent meiner Filme im Jahr alleine. Da schau ich mir auch sehr gerne Dramen, Thriller oder irgenwdas "Anspruchsvolles" an. Irgendwie kann ich im Kino besser abschalten und bin eher "im Film". Wenn ich was daheim schaue, ist die Gefahr, abgelenkt zu werden, größer. Telefon, nebenher was anderes machen...im Kino gibt es für mich nur den Film. Und ich mag die Größe der Leinwand, die Trailer vorher, das ganze Drumherum...und nicht nur bei Blockbustern. :)

      Scholleck schrieb:

      Warum laut Filmstarts aktuell so viel Blockbuster floppen:

      Spoiler: Schlechte Filme.

      Danke, Hauptmann Offensichtlich.

      Filmstarts.de ist echt der vorletzte Husten.

      Aber mal zu den Fakten: Bis zum Labor Day hat das US-BO ein Einspiel von 4,5 Mrd. zu verzeichnen. Das ist der zweitbeste Wert aller Zeiten - nach 2013 mit 4,8 Mrd Dollar und um ein glattes Prozent besser als das Jahr 2015. 518 Mio. Karten wurden in den USA gelöst. Das sind drei Prozent weniger als 2015 aber noch immer ein besserer Wert als 2014 (497 Mio.). Der zweiterfolgreichste Sommer wird also als Niederlage wahrgenommen. Das Problem ist die Unausgereiftheit der Stoffe bei Blockbustern. Im Kampf um Startdaten werden Filme Jahre im Voraus angekündigt (oder direkt am Startwochenende ihrer Vorgänger - und zwar auf Jahr und Tag). Und dann muss irgendwer in diesem Zeitrahmen die zündende Idee haben und auch noch besser umsetzen als der vorige Teil.

      "You're fighting a war you've already lost."
      "Well, I'm known for that."

      GregMcKenna schrieb:

      Spoiler: Schlechte Filme.


      Dafür gibt es aber Spoiler-Tags! :P :D

      GregMcKenna schrieb:

      Aber mal zu den Fakten: Bis zum Labor Day hat das US-BO ein Einspiel von 4,5 Mrd. zu verzeichnen. Das ist der zweitbeste Wert aller Zeiten - nach 2013 mit 4,8 Mrd Dollar und um ein glattes Prozent besser als das Jahr 2015.


      Ich hab den Artikel (die Meinung) schon ein vor ein paar Tagen gelesen, deswegen weiß ich nicht mehr den genauen Inhalt, aber ich denke Filmstarts bezog sich hauptsächlich auf die als Blockbuster bezeichneten Filme und nicht auf den gesamten BO.

      Scholleck schrieb:

      Ich hab den Artikel (die Meinung) schon ein vor ein paar Tagen gelesen, deswegen weiß ich nicht mehr den genauen Inhalt, aber ich denke Filmstarts bezog sich hauptsächlich auf die als Blockbuster bezeichneten Filme und nicht auf den gesamten BO.

      Das mag sein. Aber da kommt der nächste Punkt: Was ist denn eigentlich ein "Blockbuster"? Fragen wir mal Wikipedia:

      "Ein Blockbuster, auch Event-Movie, Mainstream-Film oder A-Movie, seltener A-Film, als rhetorische Analogie zum B-Movie,
      bezeichnet in der medialen Berichterstattung kommerziell sehr erfolgreiche Kinoproduktionen mit hohen Einspielergebnissen, englisch als Box Office bezeichnet."

      Ein Blockbuster per se wird also über seinen großen Erfolg definiert. Nach dem Misserfolg eines Blockbusters zu fragen ist also so, als würde ich mich fragen, warum weiße Pferde neuerdings schwarz sind. Wer das bescheuert findet, der ahnt schon mal von welcher geistigen Höhe man bei Filmstarts.de so ausgehen kann. Aber aus reinem Selbstzweck gehen wir mal davon aus, dass ein Blockbuster nicht über den Erfolg sondern übers Budget definiert wird (was aus dem Begriff keine Erfolgswertung sondern ein Marketing-Instrument macht). Erst seit "Jaws" verbindet man die Begriffe "Blockbuster" und "Event-Filme" zunehmend und die Eventisierung hat nun wiederum mit dem Marketing (sprich: hohes Budget) zu tun.

      Kurz: Wir beziehen uns hier also auf die hoch budgetierten Filme. Und da floppt dieses Jahr nicht durchgängig alles. So ziemlich jedem Flop lässt sich ein Hit gegenüberstellen wie z.B. bei "Tarzan" vs. "The Jungle Book". Und mir soll auch keiner sagen, 2016 würde da als Flop-Jahr besonders herausragen. Weder bei den Verwertungen bestehender Franchises ("Battleship", "The Last Airbender"), dem Aufbau neuer IPs ("John Carter of Mars", "Lone Ranger") oder gänzlich neuen Marken ("Jupiter Ascending", "Blackhat", "Mortdecai").

      Aber lieber nen Jammer-Artikel über große IPs schreiben anstatt mal die kleinen aber erfolgreichen Filme wie "Don't Breathe" oder "Lights Out" zu verfassen. Clickbait halt.

      Tschuldige. Geht nicht gegen dich, @Scholleck aber Filmstarts.de kannste als Filmseite echt inner Pfeife rauchen.

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      Meine bescheide Meinung:

      Kino wird immer teuerer und immer mehr Kunden weichen aus. Ob Blu-Ray, Pay-TV oder VoD. Wenn mir mein 20jähriger Cousin sagt, dass ihm Kino viel zu teuer ist und er statt zwei Kino-Karten für den gleichen Preis drei Monate Netflix kriegt, wird das wohl kein Einzellfall sein.

      Ich wollte auch ursprünglich in den neuen Turtlesfilm gehen, aber dann war es mir auch zu schade ums Geld. Wenn dann der durchschnittle Konsument zweimal pro Jahr weniger ins Kino geht, macht sich dann das dann schon an der Statistik bemerkbar.

      Es liegt garnicht an der Qualität der Filme. Das Entertainment-Angebot wird immer größer (Angebot), aber eben nicht das Einkommen der Mittelschicht (Nachfrage) ...
      Die Eintrittspreise sind in den letzten 15 Jahren relativ konstant geblieben, lediglich bei 3D haut es rein. Was sehr teuer ist, sind Fressalien, aber da muss man selber wissen, ob man sein Abendessen ins Kino verlegt oder nicht.

      Ich mag nach wie vor den Eventcharakter im Kino. Zu Hause bekomme ich das nicht hin.

      Emily schrieb:

      Die Eintrittspreise sind in den letzten 15 Jahren relativ konstant geblieben, lediglich bei 3D haut es rein. Was sehr teuer ist, sind Fressalien, aber da muss man selber wissen, ob man sein Abendessen ins Kino verlegt oder nicht.

      Ich mag nach wie vor den Eventcharakter im Kino. Zu Hause bekomme ich das nicht hin.


      Bitte? Ich habe für Star Wars Episode III vor 11 Jahren im Kino 6,50 Euro eintritt bezahlt. Und der Film hatte mit über zwei Stunden damals schon Überlänge. Für Dark Knight habe ich dann 2008 schon 8,50 Euro bezahlt. Avatar war dann schon mit 3D 10,50 Euro 2010. Für den ersten Hobbit habe ich dann 13 Euro pro Karte bezahlt 2012.

      Günstiger ist es nicht mehr geworden. Und ja, ich rechne mal mit 3D als Standard-Preis, was vieles in meinen Kinos garnicht mehr in 2D angeboten wird. Und ohne 3D würde ich garnicht mehr ins Kino gehen. Das ist dann garnichts besonders mehr im Kino. Das ist dann einfach nur noch ein großer Fernseher ;)

      Denke, dass diese Preise auch eine Rolle spielen. Überlege mir inzwischen auch 10x, ob mir Film XY noch der Kinobesuch wert ist. Für zwei bis drei Kinobesuche bekommt man schon amazon prime ...
      Als "mein" Kino eröffnete, kostete Loge am Wochenende DM 16.50. Nun zahlt man um die EUR 8. Schon seit Jahren. Günstiger waren früher die Kinotage, die sich seitdem mehr dem Wochenende angeglichen haben. Aber dann gibt es zumindest im Cinestar 5er-Karten, wo man umgerechnet 6.50 zahlt. Oh, dieser Preis ist auch seit der Euro-Einführung konstant. Kommt sicherlich auf das Kino an, aber ich sehe bei den Preisen kaum eine Steigerung. Überlängenzuschläge gab es auch früher schon. Und die werden bei Filmen wie dem Hobbit usw gerne mal vergessen, denn nicht das Kino ist teuer, sondern der Film bzw dessen Überlänge.
      Der Preis der Kinos ist konstant. Das "Problem" sind VoD-Anbieter wie Netflix, die mehr oder weniger Preisdumping betreiben können, weil ihr Verbreitungsrahmen bei den Konsumenten im Zimmer steht, anstatt dass man erst hinfahren muss. Wer nun allerdings einen Film lieber auf 15 Zoll anstatt auf der weltgrößten Leinwand mit IMAX ansieht, muss aber auch einberechnen, was er dadurch verliert: Bombastbild und Bombastsound. Das mag bei "Birdman" oder "Anomalisa" noch klargehen, macht aber bei großen Filmen schon einiges in Sachen Genuss aus. Denn das Kino-Umfeld (für die Abiturienten: "Dispositiv") macht einiges in Sachen Rahmen aus. Tarantino selbst wollte doch bei "Hateful Eight" die Sache mit der Roadshow-Edition befeuern. Die Roadshow stammt noch aus einer Zeit, als Leute im Sonntagsstaat ins Kino gingen.

      Die zogen sich Anzüge und schicke Kleidung an, um ins Kino zu gehen. Das muss man sich heute auch erstmal vorstellen.

      Aber Netflix und Konsorten würden ohne Streaming nicht in der Breite so akzeptiert werden. Piraterie und die Verbreitung von Filmen im Web in illegaler Form ist immernoch einer der größten Dorne im Auge der Industrie. Kein Wunder, dass 3D dann gerne als Heilsbringer rangeholt wird. In erster Linie ist das ja auch ein Werkzeug gegen die Piraterie. Napster ist ja auch nicht für sein erfolgreiches Geschäftsmodell bekannt sondern eher dafür, die Tonträgerverkäufe zerstört zu haben (und damit wären wir wieder bei dem Rechtegeschmurgel von Filmen und dem Fehlen der vernünftigen Distribution im Internet). Netflix kriecht also im Moment nur in die Kerbe rein - wenn auch ziemlich erfolgreich. Es ist durchaus spannend zu sehen, wie es weitergeht. Meine Prophezeiung ist nach wie vor bei Kinos, dass es sich wie mit Büchern und mit Kerzen verhält: Sie werden weniger und zu Luxusgütern - und damit für die Genießer. Erstes Symptom dafür sind zB die "Deluxe-Kinos". Netflix, eBooks und Glühbirnen sind einfach billiger und verfügbarer.

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      Also bei uns ist das Kino zumindest gefühlt auch teurer geworden. Und sei es nur durch “versteckte“ Preiserhöhungen wie etwa Zuschläge für Überlänge die mittlerweile schon bei 2 Stunden beginnt oder die Erweiterung der Logen die früher Reihe A und B umfassten (eventuell noch bis Reihe C ging) und nun bei Reihe H angelangt ist.

      Ich pack's mal hier rein:

      Seiten wie Rottentomatoes zerstören laut Brett Ratner das Filmgeschäft

      Ratner schätzt zwar die Filmkritik an sich, findet aber, dass man sich nur noch auf Zahlen konzentriert und diese dazu führen, dass ein schlecht bewerteter Film gar nicht mehr angesehen wird.

      Ich denke, so pauschal kann man das nicht sagen. Schließlich sind unter den finanziell erfolgreichsten Filmen schon ein paar Streifen mit mauen Kritiken (zum Beispiel die "Transformers"-Filme). Und auch "Batman v Superman", der von Ratner angeführt wird, hatte doch ordentliche Zuschauerzahlen. Ich glaube, wenn Marketing und Branding stimmen, spielen Kritiken maximal eine sekundäre Rolle.

      Wäre mal interessant zu erfahren, wie viele Kinobesucher im Schnitt überhaupt Rottentomatoes oder IMDb nutzen. Oder woanders her sich beeinflussen lassen, ob sie einen Film nun ansehen oder nicht. Ich habe eher das Gefühl, dass ein Großteil den Kinobesuch davon abhängig macht, ob der Trailer zusagt oder nicht. Und mit Trailern kann man ja Dinge suggerieren, die dem letztendlichen Film eigentlich nicht so entsprechen...
      Hach, der Ratner. Wieder ein Millionär, der glaubt er wäre noch nicht reich genug und glaubt, es gäbe eine Verpflichtung in seine Filme zu gehen. Es gibt keine moralische oder sonstige Obligation, die einen Zuschauer dazu zwingen kann, ins Kino zu gehen. Es gibt immer unterschiedliche Arten eines Konsens in der Gesellschaft, in der Zuschauerschaft oder in der Nerdschaft zu einem Film. Hier im Forum wurde "Rogue One" recht gut aufgenommen und ich kann euch sagen, dass "Rogue One" in der Reihe der Filmschaffenden eher verachtet wird. So what? Was für mich an diesem "Rottentomatoes/imdb-Bewertungsphänomen" viel eher interessant ist, sind zwei Faktoren:

      1. Die Faulheit der Zuschauer und Rezipienten. Das hat schon der Videospieljournalismus erleben müssen. Am Ende zählen keine Zwischentöne oder Artikel sondern nur noch nackte Zahlen. Man kann einen klugen und reflektierten und auch begründeten Artikel über etwas schreiben aber wenn am Ende "75 von 100" steht, geht das Gegifte los. Sicher, der Journalismus befeuert das derzeit auch mit vielen unverantwortlichen Mechanismen aber wenn Kritiker Todesdrohungen bekommen, weil sie einen Film oder ein Spiel mit 8 oder - Gott bewahre - nur 7 von 10 Punkten bewerten - dann muss man sich mal fragen, wo das herkommt.
      2. Die Identifikation mit dem Material. Also kurz gesagt: Wo das herkommt. Viele Film- oder Franchisefans identifizieren sich sehr stark mit ihren Stoffen und jede Kritik daran wird als Kritik an ihnen persönlich wahrgenommen (sieht man auch hier im Forum alle naselang und war bei mir teilweise auch schon so). Das sorgt für die emotionale Aufladung, die dann wiederum in den emotionalen Reaktionen auf Kritik resultiert. Es ist ein Stammesverhalten, das auch mit der Bildung sozialer Blasen infolge des Internets zu tun hat. Oder auch sträflich verkürzt: Ein zunehmend größer werdender Haufen Menschen lernt in seinem Leben immer weniger, mit immer mehr Kritik umzugehen.

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      Wollte keinen neuen Thread aufmachen, deshalb pack ich's mal hier rein:
      Ich wünsche mir als neuen Trend, dass alte/ältere Filme einfach wieder ins Kino kommen.
      Ich hab im Sommer Terminator 2 im Kino sehen können und obwohl ich den Streifen schon so oft gesehen hatte, empfand ich es als absolut geiles Erlebnis.
      Seitdem fallen mir immer wieder Filme ein, dich ich entweder einfach nochmal gerne auf der großen Leinwand sehen würde oder von denen ich mir wünschen würde, dass sie das jüngere Kinopublikum auch im Kino sehen kann. Von mir aus gerne ein bisschen digital aufbereitet. Aber bitte ohne 3D.
      Dafür muss es doch einen Markt geben. Was meint ihr?
      Ich jedenfalls würde eine weitere Kino-Sichtung von Terminator 2 - von mir aus jeden 29. August - jedem weiteren Aufguss a la Genisys vorziehen.
      Ich will Indy, Ghostbusters, Herr der Ringe, Star Wars IV-VI usw. usf. Da wäre sooo viel.
      :popcorn:

      Pete Venkman schrieb:

      Dafür muss es doch einen Markt geben. Was meint ihr?

      Den Markt gibt es, er ist allerdings nicht sehr groß. Größere Kinos können den aber immer mal wieder bedienen. Von Zeit zu Zeit zeigt das Cinecitta in Nürnberg zum Beispiel Klassiker. Es gibt auch immer mal wieder ein paar Programmkinos die Klassiker zeigen. Dann aber eher Klassiker a la "Citizen Kane" denn "Terminator".

      "You're fighting a war you've already lost."
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      Mir kommt es so vor, als würden das auch nur spezielle Kinos machen, beziehungsweise ist das ein Angebot, welches man nur in Großstädten bekommt. Die Jungs von den Rocketbeans haben anscheinend in Hamburg ein Kino, wo sie glaub mal "Der weiße Hai" oder "Alien" gezeigt haben. Also quasi Klassiker, wie sie Filmnerds definieren und wo ich auch mitgehen würde. Leider gibt es so ein Angebot in meiner Nähe nicht.

      Wie stehen die Chancen, dass das Trend wird? Ich meine, eigentlich könnte sich das doch rechnen. Die großen Einspielergebnisse liefern Fortsetzungen, Reboots und Remakes. Es hat quasi alles einen Vergangenheitsbezug, in vielen Fällen bis in die 80er Jahre hinein. Vermutlich wäre es jetzt ökonomisch nicht so klug, eine ganze Woche lang altes Zeugs laufen zu lassen. Aber ist es nicht möglich, dass sich ein "Klassiker-Tag" mit Filmen dieser Art einmal pro Woche rechnen würde? Also neben dem Arthouse-Tag (bei meinem Kino immer mittwochs) auch ein Klassiker-Tag?
      In Hannover zeigt das beste Kino (Astor) jeden Sonntag Klassiker - von Citizen Kane über die Dollar Trilogie (leider hab ich The Good, The Bad and the Ugly" verpasst. Auch Alien lief da letztens (hab ich aber zu spät mitgekriegt...)

      Finde das gut - vor allem scheints immer recht voll zu sein.... Teilweise sogar jüngeres Publikum, womit ich nicht gerechnet hätte...
      Ich darf leider nicht zu sehr ins Detail gehen....

      Aber das ist meine Signatur....