Gotham (FOX) - Season 01

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    Es gibt 200 Antworten in diesem Thema. Der letzte Beitrag () ist von Belphegor.

      So da ich jetzt Staffel 4 begonnen habe und die Serie wahrscheinlich demnächst beende (Staffel 5 ist ja nur noch ne Halbstaffel), werde ich jetzt mal nach und nach Bewertungen zu der Serie reinstellen.

      Was war ich nicht skeptisch gegenüber diesem Projekt als es vor 6 oder 7 Jahren angekündigt wurde. Eine Prequel-Serie zu Batman (also Batman smallvillen wie es @JosephWilliam so schön auf Seite 1 beschrieb), in der Bruce noch ein Kind ist und es sich vorrangig um James Gordon (hier noch einfacher Detective da es hier noch Commissioner Loeb gibt) geht. Das konnte ja nichts werden, zeigt nur wieder die Geldgier Warners und das Melken der Cashcow. Das war in etwa meine Meinung da drauf. Das fertige Produkt war dann aber viel viel besser als erwartet auch wenn die Serie sicherlich die Fans spaltet. Die Änderung an sich aller Origins sind schon immens und man muss sich auf dieses neue Setting wirklich einlassen. Wenn man das Produkt aber als Spin-Off ohne Bezug auf alles andere kanoisches sieht, dann funktioniert die Serie erstaunlich gut.

      Interessant ist hier natürlich das alle Protagonisten sehr jung sind. Jeder Super Villian Batman's ist ebenfalls noch ein Teenager oder junger Erwachsener und man sieht mitunter komplett andere Geschichten, die das Geschehen dann interessant machen. In der ersten Staffel dreht sich vieles auch noch nicht um die Super Villians sondern eher um den Verbrecherkrieg zwischen Falcone und Maroni und neben James Gordon wird der Pinguin als Showrunner aufgebaut. Bruce Wayne? Ist hier eher noch eine Nebenhandlung. Interessant ist die Figur der Fish Mooney die komplett neu ist und in der Will Smith' Ehefrau Jada Pinkett Smith brilliert. Das Schauspiel ist in weiten Teilen massiv übertrieben und soll die Eloquenz vieler Charakter (wenn nicht gar komplett Gothams) zur Schau stellen. Und es stehen weniger die Waffen und Superpläne der Bösen, als die feinen Maßanzüge und überkandidelte Krawatten im Vordergrund. Optisch sehr interessant und definitiv mal was anders. Aber wie gesagt, dieses Änderung des kompletten Batman-Settings wird nicht allen gefallen.

      Die Macher nehmen sich zudem viele Freiheiten um die jungen Jahre von vielen Charakteren zu erklären. Niemals hätte man so ein Leben von James Gordon erwartet wenn man ihn als älteren Mann bis Frührentner in Batman - The Animated Series oder des Nolan Zweiteilers ääähhh Trilogie sieht. Oder auch eine ganz ganz junge Selina Kyle die schon mit 12 Jahren mit Bruce rummachte. Einige Charaktere (wie Poison Ivy oder der Riddler) erkennt man zwar aber die richtige Wandlung erfolgt erst in späteren Staffeln. Aber sie werden zumindest schon mal eingeführt. Von den Hauptcharakteren sind aber zumindest schon mal folgende in der ersten Staffel dabei... einige werden aber wirklich nur kurz angeteast:

      Spoiler anzeigen

      James Gordon
      Harvey Bullock
      Commissioner Loeb
      Renee Montoya
      Bruce Wayne
      Alfred Pennyworth
      Lucius Fox

      Falcone
      Maroni
      Pinguin
      Catwoman (eher Selina Kyle als Teenie)
      Riddler (auch noch eine komplette andere Rolle)
      Zsasz
      Poison Ivy (auch noch ein Teenie ohne Kräfte)
      Harvey Dent
      Scarecrow (weit weg von der Vogelscheuche - aber sie kommt später... versprochen)
      Der Joker (an sich noch ein völlig anderer Charakter)


      Ich glaube das waren sie so weit auf die schnelle. Mit Fish, Butch, Barbara Keen (nicht Gordon), Lee Thompkins und etlichen anderen Charakteren werden halt auch neue Figuren abseits der Batman-Super-Villians aufgebaut.

      Auch wird es in Zeiten von Halbstaffeln, Miniserien und 20 Minuten Episoden der Generation Netflix, Instagram und TikTok sehr schwer fallen die Aufmerksamkeit aufrecht zu erhalten, da dies endlich mal wieder eine richtige Serie mit Vollstaffeln (22 Folgen) und voller Länge (40 Minuten Episoden) ist. Die Generation "Aufmerksamkeitsdefizit" findet in Gotham ihren persönlichen Endboss. Zumal sich die Folgen mit einer roten Linie und Monster of the Week auch gerne abwechseln bzw. miteinander verweben. Wer hier 3 Folgen aussetzt ist raus weil einfach super viel in einer Episode passiert.

      Tja und wie gefällt mir das Ganze jetzt? Nach der ersten Staffel war ich Zwiespalten. Einerseits gefielen mir die vielen neuen Ansätze und grad Ben McKenzie als Gordon ist einfach cool. Aber schon hier ist irgendwie der heimliche Star unser kleiner Pinguin, der einfach immer unterschätzt wird. Er brilliert in späteren Staffeln umso mehr. Das Setting und auch die Geschichten gefallen mir sehr gut. Die Änderung der Origins ist allerdings ganz harter Tobak und wirklich nur zu ertragen wenn man die Serie "Stand Alone" und als Experiment sieht. Lässt mich sich aber drauf ein dann entfaltet sie ein echtes Suchtpotential. Auch weil jede Episode mit einem Cliffhanger endet und man so wirklich am Ball bleibt. Der Cliffhanger der Staffel ist spielt dann nochmal in einer ganz anderen Liga.

      Batmanfans oder Superheldenliebhaber sollten auf jeden Fall einen Blick riskieren. Wegen dem doch recht hohen benötigen Backgroundwissen ist die Serie für Quereinsteiger aber eher ungeeignet. Es wird zwar alles erklärt und theoretisch braucht man gar nichts zu wissen. Aber ob dann verpasst man die ganzen kleinen Andeutungen und wird an der einen oder anderen Stelle auch nicht Schmunzeln können. Mich, als wirklich großen und kritischen Batfan, hat die Serie auf jeden Fall gecasht und das obwohl meiner ganzen Vorurteile und Vorbehalte. Das schaffen wirklich nur wenige Dinge.

      9 von 10 verrückten aber stylischer Pinguin-Frisuren

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „Belphegor“ ()