Der schlechte, deutsche Film

    Diese Seite verwendet Cookies. Durch die Nutzung unserer Seite erklärst du dich damit einverstanden, dass wir Cookies setzen. Weitere Informationen

    Es gibt 79 Antworten in diesem Thema. Der letzte Beitrag () ist von Olly.

      Ich mag weder den deutschen Film noch deutsche Serien besonders gern. Ausnahmen bestätigen die Regel. So fand ich Filme wie "die Welle", "das Experiment", "Sonnenallee", "die Wolke", "das Parfüm" oder "23" richtig gut. Aber das sind Filme aus mehreren Jahren. Und Genrefilme z.B. Thriller. Würden mehr solche Filme kommen würde ich sie auch sehen. Wenn die Kritik einen Film feiert ist es mir egal ob er aus den USA, aus Kasachstan oder Deutschland kommt. Dann würde er mein Interesse wecken. Aber den typisch deutschen Einheitsbrei mag ich nicht. Mit den Schweighöfer oder Schweiger Komödien oder den immer gleichen Dramen kann ich nichts anfangen. Und bei den Serien ist es noch schlimmer. Im Bereich Comedy sind wir nicht mal so schlecht dabei (Stromberg, Pastewka) aber Alarm für Cobra 11? Ich bitte Euch. Dabei sind wir ein Land das vom Potzential her (potentielle Zuschauer, finanzielle Möglichkeiten, talentierte Schauspieler und Regisseure) locker mit Spanien und England mithalten kann. Und dort kommen um Welten bessere Sachen raus gerade bei Spielfilmen. Ich glaube das Problem sind die Studios. Die wollen auf Nummer sicher gehen und zeigen daher das was immer funtioniert hat. Innovative Genre Produktionen bleiben auf der Strecke. Deshalb hauen unsere besten Regisseure auch nach Hollywood ab sobald sie können. Denn dort bekommen sie Möglichkeiten geboten von denen sie in Deutschland nur träumen können. Und ich meine nicht nur finanzieller Art sondern vor allem in Sachen Kreativität.

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von „sladge“ ()

      Mal ein Artikel, der das ganze anders herum - und deutlich positiver sieht: SpOn - Tom Tykwer Plans Drama Series

      Negativ gesehen wird eher der Zustand des Fernsehens, während das Deutsche Kino eher als stark herausgestellt wird mit Namen wie Rothemund, Petzold, Hirschbiegel, Link und von Donnersmarck. Allerdings sieht der Artikel auch, dass sich die Lage im dt. Fernsehen auf lange Sicht verbessern wird. Deutscher Film - Im Ausland groß, zuhause zerredet?

      "You're fighting a war you've already lost."
      "Well, I'm known for that."
      Aus Sicht eines Österreichers kann ich nur sagen es liegt an der falschen Vermarktung. Deutschland hat eine Menge gute Filme zu bieten, so wie viele andere (Film)Länder auch. Nur warum werden Gurken wie "Feuchtgebiete" oder lahme deutsche Thriller usw. groß bei uns vermarktet? Natürlich, der schnöde Mammon. Darum geht es!

      Horror? Fehlanzeige! Aus Uruguay, Argentinien und den VAE beispielweise kommt besseres. ^^ Zudem wenn ich mir am Ende des Jahres immer den Release-Kalender des abgelaufenen Jahres nochmal ansehe, dann frage ich mich wo diesen ganzen Genre-Filme geblieben sind. Bei uns wird kaum einer veröffentlicht. Und wenn bekomme ich das nicht mit. 8| Und die Thriller kannst du sowieso im Klo runterspülen. Sorry, aber da habe ich selten eine gute Erfahrung gemacht.

      Man muss halt die Augen offen halten und ganz genau hinsehen. Ich habe vor ein paar Wochen "Freier Fall" gesehen. Von einer Kollegin empfohlen. Thema: Homosexualität. Warum geht es? Verliert man bei einem Comig Out seine Männlichkeit? Sehr gut gespielt, sehr gut inszeniert und alles in allem packend präsentiert. Ein richtig gutes Drama. Leider muss man so einen Film erst mal finden (gut die tollen Bewertungen sind schon da). In den Regalen unter "Fr" weit hinter all den Frankenstein zu finden interessiert sich kaum jemand dafür.

      Leider wird der deutsche Film aufgrund groß vermarkteter Gurken schlecht gemacht. Abseits von diesen Filmen findet sich aber immer wieder etwas Interessantes.
      "Man geht schon ein Risiko ein, wenn man morgens aufsteht, über die Straße geht und sein Gesicht in einen Ventilator steckt!"
      Um einen größer vermarkteten österreichischen Film zu nennen: Blutgletscher.

      Sicher, da wurde viel vom The Thing abgekupfert, dennoch finde ich, das dieser Horrorstreifen aus Österreich eine erstklassige Produktion ist und schon allein durch die Dialektsprache und den Handlungsorte eine Eigenständigkeit bewahrt hat.

      Im Grunde ist die deutsche Filmwelt wie Hollywood auch, nur eben ohne (fast ohne) Blockbuster. Ein paar Filme werden fett beworben und laufen auch richtig erfolgreich (Schweiger und Schweighöfer), die echten Perlen mit ausgefeilten Charakteren und einer Story, die mehrere Ebenen bedient, muss man oft suchen. Hollywood hat eben den Vorteil der Blockbuster, die zwar selten echte Tiefe haben, aber eben das ganze Drumherum begeistert. Die wirklich guten anspruchsvollen Sachen muss man auch in Amerika suchen.

      Deutschland hat gute Leute, nur die Masse an Filmen kommt eben aus den USA. Neben diesen und auch so mancher Perle aus UK, Frankreich oder dem asiatischen Markt bleibt prozentual den Deutschen eben nur das Backen kleinerer Brötchen übrig ...
      "Blutgletscher" hat mich als Ösi auch überrascht. The Hollywood Reporter hat ihn so treffend als "Österreichs Antwort auf The Thing" gesehen. Und das funktioniert. Südtirol hat eine wunderschöne Bergkulisse zu bieten und die hat man gut eingesetzt. Ein wirklich erstaunlich unterhaltsamer Creature-Flick. Nur, jetzt muss man doch nachlegen. Regisseur Marvin Kren hat danach einen Beitrag zu "The ABCs of Death 2" beigesteuert und jetzt inszeniert er "Tatort"-Folgen. Naja.

      Auch was die Schweiz mit "One Way Trip 3D" angeht ist es nun wieder ruhig geworden. Man schafft es mit Fördergeldern einen interessanten und erfolgreichen Film auf die Beine zu stellen, nur war es das dann wieder. Bis in ein paar Jahren sich das Szenario wiederholt ... Schade ...

      Auch größere Filmländer haben das Problem mit dem "nachlegen". Nimm Frankreich her. Mit "High Tension", "Inside", "Martyrs" usw. haben sie die Welt geschockt, jetzt kommt im Grunde fast nichts Nennenswertes mehr aus FRA was das Genre angeht. 8|
      "Man geht schon ein Risiko ein, wenn man morgens aufsteht, über die Straße geht und sein Gesicht in einen Ventilator steckt!"
      Schweighöfer will mit Streamingdienst den deutschen Film retten!

      Der Schauspieler Matthias Schweighöfer kündigte am Rande der Berlinale ein eigenes Streamingportal an: Pantaflix betreibt er gemeinsam mit Filmproduzent Dan Maag, mit dem er auch bereits die Produktionsfirma Pantaleon leitet. Pantaflix wird eine Plattform ausschließlich für deutsche Filme und richtet sich vor allem an die Millionen Deutsche oder am deutschen Film Interessierten, die im Ausland leben. Gegen einen Preis, der je nach Aktualität des Films variieren, sich aber im Schnitt auf 3,99 € belaufen soll, können sie Film ausleihen. Für 48 Stunden können diese Filme dann beliebig oft abgespielt werden.

      Quelle: filmstarts.de/nachrichten/18501386.html
      "Man geht schon ein Risiko ein, wenn man morgens aufsteht, über die Straße geht und sein Gesicht in einen Ventilator steckt!"
      Das schlechte Image des deutschen Films sorgt schon dafür, dass der deutsche Film nicht zu retten ist.

      Selbst wenn jetzt mal ein toller Genre Film aus Deutschland positiv überraschen würde, wäre das vermutlich ein finanzieller Flop im Kino.
      Da würde jeder vorher schon denken, ach der Streifen ist eh Mist, der kommt ja aus Deutschland, der kann nichts taugen...
      Immerhin bewesen Perlen wie "Oh Boy", "Victoria" oder "Zeit der Kannibalen", wie gut der deutsche Film sein kann. Auch im Serienmarkt bewegt sich in Form von "Mörgen hör ich auf", "Deutschland 83" oder "Weinberg" etwas. Zwar hat mich keine der Genannten völlig überzeugt, aber die Ansätze sind da, die hoffentlich weitere Türen öffnen. Zumal man immer mehr die typisch-deutsche Inszenierung ablegt. "Who am I" etc. bedienen sich schon recht gekonnt am Hollywood-Vorbild. Vielleicht entsteht ja im nächsten Schritt tatsächlich eine eigene (und gute) Handschrift.

      Doch die "Kein Ohrirgendwas"-Front wird wohl weiterhin das Bild prägen, weil ganz einfach die Nachfrage da ist. Im Bestfall etabliert sich daneben oder immerhin dahinter ein zweiter, qualitativ hochwertiger(er) Markt. Die Aussichten dahingehend waren jedenfalls schon schlechter.






      Bavarian schrieb:

      Immerhin bewesen Perlen wie "Oh Boy", "Victoria" oder "Zeit der Kannibalen", wie gut der deutsche Film sein kann. Auch im Serienmarkt bewegt sich in Form von "Mörgen hör ich auf", "Deutschland 83" oder "Weinberg" etwas.


      Den "Tatortreiniger" bitte nicht vergessen. ;-p

      "Schwarze Schafe" war auch ein gelungener Film aus Deutschland, der mal völlig anders war....
      Richtig. Tatortreiniger. :) Da finde ich sogar nicht nur die Ansätze gut, wie bei den oben Genannten, sondern die Show ist einfach an sich gut. :D 20-30 Minuten-Kömodien habe ich jetzt aber bewusst außen vor gelasssen. Da haben wir schon immer mal wieder was Nettes rausgehauen, wie z. B. Stromberg, wenn auch nach britischem bzw. US-amerikanischem Vorbild.






      Das Metall schrieb:

      Selbst wenn jetzt mal ein toller Genre Film aus Deutschland positiv überraschen würde, wäre das vermutlich ein finanzieller Flop im Kino.

      Ich glaube, genau da liegt im Moment viel Potenzial zur Ausbesserung: Image und Marketing. Es gibt gute, deutsche Filme. Das ist ja keine Frage. Nur teilweise werden die auch hundsmiserabel vermarktet. Damit meine ich nicht reines Marketing sondern auch die Konkretheit von Zielgruppen, das Kommunizieren von Fakten, etc. In einer Filmwelt, in der die Produktion eines Films schon mit einem Teaser abgefeiert wird, in der man per ARG mit Filmfiguren interagieren und in der die Protagonisten um Monate im Voraus im Trailer vorgestellt werden, kann man eben nicht ca. 1 1/2 Monate vor Filmstart mit nem durchschnittlichen Trailer kommen und denken, jemand würde sich dann dafür interessieren.

      Was wäre zB mal los, wenn ein deutscher Film mit Michael Fassbender käme? Interesse hat er durchaus bezeugt an deutschen Produktionen im Film- und Theaterbereich. Gerade Dennis Gansel und Baran Bo Odar werden in den nächsten Jahren eine Brücke in die US-D-Richtung schlagen. Odar macht mit Wiedemann&Berg die erste Netflix Original-Serie in Deutschland. Da kommt auch noch was. Wenn erstmal "Netflix" draufsteht, werden auch viele wieder die Serie schauen - und gerade da wird man auch aufholen: Marketing und Image. Aber das ist eben auch zumeist Kopie und Nachahmung.

      Und wenn man das geschafft hat, kommt auch der Mut für was Eigenes. Die Formexperimente kommen von ZDFneo oder Arte. Ob die sich durchsetzen, wird dann eine spannende Frage.

      "You're fighting a war you've already lost."
      "Well, I'm known for that."
      Die Pflaume Schweighöfer wird es schaffen mit Pantaflix den deutschen Film noch unbeliebter zu machen. Er glaubt wohl, dass seine Filme in denen er ständig seinen "megageilen" Hintern präsentieren muss damit weltweit großen Anklang finden. Darum geht es ihm ja, seine Schrottfilme wie "Der Nanny" oder wie die alle heißen groß zu vermarkten.
      "Man geht schon ein Risiko ein, wenn man morgens aufsteht, über die Straße geht und sein Gesicht in einen Ventilator steckt!"
      ... und es gibt auch schon nen Dokumentationsfilm drüber. :P

      Trailer VLdF

      Trailer Verfluchte Liebe Deutscher Film

      Posted by Verfluchte Liebe Deutscher Film on Mittwoch, 17. Februar 2016

      "You're fighting a war you've already lost."
      "Well, I'm known for that."
      Also dieses "Der deutsche Film ist eh nicht zu retten" Gerede ist in meinen Augen für Ar...

      Das ist aber auch grundsätzlich erst einmal das Problem.... Man sollte erst mal definieren was deutscher Film überhaupt ist.... Die meisten definieren den ja wie einen Schweighöferfilm, also offensichtlich in D gedrehten Film....
      Da hat ja gerade der leider zu früh gestorbene Bernd Eichinger weit über den Tellerrand rausgeschaut....

      Ich glaube das Hauptproblem ist, dass der deutsche Film in der Erwartungshaltung auf Komödien nach meist gleichem Strickmuster und Problemfilm / Dramen reduziert ist und dementsprechend auch "vorsichtig" reagiert wird wenn mal was anderes kommt. Davon kommt an sich auch was, geht nur am Publikum vorbei, dass sich dann beschwert, dass nix kommt.
      Das liegt auch am schwachen Marketing, wie bei Greg erwähnt, dürfte aber noch so viele Gründe mehr haben, dass man darüber bestimmt eine Doktorarbeit schreiben könnte...

      Also ich habe einige deutsche (Genre)Filme in meiner Sammlung. Davon sind einige, die auf extrem hohen Niveau produziert wurden, interessante Geschichten erzählen, durchaus auch spannend sind und Action enthalten und lese ich über die was hier im Forum? In der Regel nicht..... Und bei einigen Threads in denen über gute deutsche Filme geschrieben (diskutiert kann man ja nicht sagen, dazu ist zu wenig los dort) wird, stehen dann noch 2-3 Antworten a la "Ich gucke keine deutschen Filme".

      Es gibt da sowohl beim Publikum als auch bei den Produzenten Einstellungsprobleme, die auch mit der Sicht von sich selbst zu tun haben, die der deutsche Film und das Land nach dem Krieg hatten (vorher war ja Deutschland ein Land in dem riesige Produktionen gestemmt wurden). Und irgendwie hat sich in Deutschland ewig lange Film auch provinziell angefühlt...

      Aber wenn ich die guten Filme ignoriere darf ich auch nicht jammern, dass der Film so schlecht wäre...
      Ich darf leider nicht zu sehr ins Detail gehen....

      Aber das ist meine Signatur....
      Es gibt einige gute deutsche Filme (meiner Meinung nach), die aber auch schon ein paar Jahre alt sind:

      Bang Boom Bang
      Was nicht passt, wird passend gemacht
      Lammbock
      Kai Rabe gegen die Vatikankiller
      Kein Pardon
      Der Wixxer
      Was tun, wenns brennt?

      Aktuellere sind:

      Fuck ju Göthe
      Nicht mein Tag

      Also zumindest im Bereich "Komödie" gibt es einiges. Bei Genres wie Horror, Science-Ficition muss man wohl allerdings wesentlich weiter zurückgehen, um da gute Filme zu finden...