Serien vs Spielfilme

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    Es gibt 45 Antworten in diesem Thema. Der letzte Beitrag () ist von Der siebte Samurai.

      TheKillingJoke schrieb:

      Aber wie viele bereits abgeschlossene Serien endeten auch auf diesem Niveau und stellten den Zuschauer rundum zufrieden?


      Also gerade die HBO-Produktionen bekommen das meist sehr gut hin (siehe etwa "Die Sopranos" oder "Six Feet Under"). Aber es hängt sicherlich auch davon ab, was die Macher und die dahinterstehenden Studios wollen. Hauptsächlich Geld scheffeln und die Serien auslutschen bis zum geht nicht mehr oder von Anfang an einen Plan haben und konsequent ohne größere Streckungen darauf hinarbeiten.

      Früher war ich auch mehr den Filmen zugetan als den Serien, aber seit einigen Jahren hat sich das ziemlich in die andere Richtung verschoben. Bin ich als Kind noch mit so 08/15 Serien wie Stargate aufgewachsen (trotzdem, oder gerade deshalb, eine meiner liebsten Serien, auch wenn ich sie in keine Top-Liste packen würde), kam meine erste große Liebe mit 24. Serielles Erzählen war mir in dieser Form bis dahin nicht bekannt, jede Folge baut auf der vorherigen auf, man darf nichts verpassen, wenn man der Handlung komplett folgen wollte. Und dann später bin ich auf The Sopranos gestoßen (bis heute das Beste, das ich je gesehen habe) und meine Liebe zu Qualitätsserien war komplett aus mir herausgebrochen. Ich lechzte nach immer mehr auf diesem Level (auch wenn es auf dem Level von The Sopranos nichts gibt :p) und verschlang viele Serien. Und gerade HBO machte da einen ganz hervorragenden Job. Müsste ich eine All-Time Liste anlegen, die ich nicht mehr ändern dürfte, wären die meisten Serien sicher HBO Produktionen. The Sopranos, The Wire, Deadwood, Treme, Band of Brothers oder auch The Leftovers, um mal etwas aktuelles zu nennen. Selten so geniale Serien gesehen. Das liegt vor allem daran, dass in Serien viel viel mehr Zeit für die Charakterentwicklung bleibt. Was weiß ich nicht alles über einen Tony Soprano, seine Vorlieben, seine Einstellung dem Leben gegenüber, seine tiefsten Gedanken und Wünsche, Träume, Ängste, ja sogar welchen verdammten Orangensaft er am liebsten mag. All das, in dieser Komplexität und Tiefgründigkeit, kann mir kein Film der Welt bieten. Auch nicht wenn es eine Filmreihe ist. Gegen einen Tony Soprano verblasst ein Don Corleone völlig (nichts gegen Der Pate, einer der besten Filme aller Zeiten).

      Also bei mir stehen die Serien definitiv an erster Stelle, sowohl was Unterhaltung angeht, als auch was die Geschichten und Charaktere angeht, da ist einfach so viel mehr möglich als im Film.


      Scholleck schrieb:

      TheKillingJoke schrieb:

      Aber wie viele bereits abgeschlossene Serien endeten auch auf diesem Niveau und stellten den Zuschauer rundum zufrieden?


      Also gerade die HBO-Produktionen bekommen das meist sehr gut hin (siehe etwa "Die Sopranos" oder "Six Feet Under"). Aber es hängt sicherlich auch davon ab, was die Macher und die dahinterstehenden Studios wollen. Hauptsächlich Geld scheffeln und die Serien auslutschen bis zum geht nicht mehr oder von Anfang an einen Plan haben und konsequent ohne größere Streckungen darauf hinarbeiten.

      Ja, die HBO-Produktionen stehen da wirklich ganz vorne. The Sopranos und Six Feet Under haben sehr gute Enden, aber auch die ganzen David Simon Serien (The Wire, Treme etc.) haben grandiose Enden, das tiefgründige Ende von The Wire ist für mich heute noch eines der besten. Oder auch FX ist da ganz gut aufgestellt. The Shield wurde super zu einem konsequenten Ende gebracht, oder eben AMC mit Breaking Bad oder Mad Men.

      Über das Thema könnte ich noch Stunden diskutieren. Und auch bei The Leftovers bin ich mir sehr sicher, dass da ein grandioses Ende am Ende bei rum kommt, auch wenn die Serie leider nie den Erfolg hatte, den sie verdient hat.
      Mein Filmtagebuch



      „I think storytelling is all about children. We human beings love to hear stories being told - and it first happens when you're a kid.“
      - David Chase

      Also wenn "The Leftovers" wirklich grandios endet, könnte es die Serie ja eventuell gerade der Tatsache zu verdanken haben, dass sie nie sonderlich erfolgreich war. Also mal angenommen, die Macher haben einen Plan, wie das ganze verlaufen und vor allem enden soll. Und dann passiert folgendes: Die Serie kriegt total viele Fans und es wird ein Hype generiert. Dann wäre ja vermutlich der nächste konsequente Schritt, mehr Staffeln zu produzieren, sich was neues einfallen zu lassen und das Ganze in die Länge zu ziehen. Gut, es kann natürlich auch was Gutes bei rumkommen. Aber meiner Meinung nach wäre dann die Gefahr, die eigentliche Serie aus dem Auge zu verlieren, größer.
      Die Macher sagten doch mal, dass ihre eigentlich Planung fünf Staffeln umfasste, wenn ich mich nicht irre. Und ich gehe mal stark davon aus, dass sie diese fünf Staffeln genau so genial hätten füllen können, wie die ersten beiden. Auch bei HBO ist mein Vertrauen groß genug, dass sie das nicht endlos in die Länge ziehen, sind sie ja schon oft genug mit gutem Beispiel voran gegangen. Ist ja nicht Showtime :p
      Mein Filmtagebuch



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