Bloodline (Netflix)

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    Es gibt 58 Antworten in diesem Thema. Der letzte Beitrag () ist von Wuchter.

      Und ich dachte nach dem ersten Überfliegen des Threadtitels, Bloodborne gäb´s jetzt als Serienadaption. ^^

      Aber Bloodline geht auch. Habe S1 ziemlich verschlungen. Neben "The Affair" eine weitere Qualitätsserie, die mit sehr klassischem Familien/Beziehungsdrama (und ´nem lauernden Thriller-Plot im Hintergrund) punkten kann. Sch´gucke.






      Am Wochenende habe ich die zweite Staffel beendet. Von der Qualität her würde ich sie in etwa auf einer Stufe mit der ersten Staffel stellen, evtl. ein kleines bisschen darunter. Vor allem zu Beginn braucht die Staffel recht lange um in Fahrt zu kommen, das 08/15-Ende der ersten Staffel wird aber gut aufgefangen und umgesetzt, und mit der Zeit wurde daraus sogar eine richtig interessante Story.

      Ihr ganz großen Momente fährt die Staffel auf jeden Fall in ihrer zweiten Hälfte auf, da wird die Spannungsschraube ordentlich angezogen und es passieren einige WTF-Momente, die einen über die Unfähigkeiten und die Lügen der Rayburns einfach nur den Kopf schütteln lassen. Kyle Chandler hat sich wieder die Seele aus dem Leib gespielt, vor allem in den Episoden 7 & 10 hatte er ganz große Momente.

      Die Staffel endet dann fies mit einem Cliffhanger, der mich schwer auf eine dritte Staffeln hoffen lässt. Die sollte aber auch die letzte dann sein, denn allzu lange kann man das Drama der Rayburns auch nicht mehr in die Länge ziehen, irgendwann ist da auch mal der Endpunkt erreicht und danach könnte es ins lächerliche abdriften, wenn man es zu sehr streckt.

      Von mir eine klare Empfehlung für die zweite Staffel und natürlich die Serie im allgemeinen. Vor allem Chandler läuft hier teilweise zu Hochform auf.
      Mein Filmtagebuch



      „I think storytelling is all about children. We human beings love to hear stories being told - and it first happens when you're a kid.“
      - David Chase

      Obwohl mir S1 wirklich gut gefallen hat, habe ich die Show ja doch ein wenig angezählt, da ich nicht mehr das ganz große Potential für eine gesamte weitere Staffel erkennen wollte. Doch in der Hinsicht hat mich die Show zumindest im Großen und Ganzen eines Besseren belehrt. Mit S1 kann die neue Staffel zwar meines Erachtens nicht mithalten, jedoch war das Gebotene durchaus gelungen und unterhaltsam.

      Wieder punktet man mit einer stilsicheren Inszenierung, ausdrucksstarkem Schauspiel und einer nachhaltigen Atmosphäre, die sich in wirklich jeder Episode unverkennbar breit macht. Die behäbige Gangart ist manchmal Fluch und Segen zugleich. Einerseits integraler Bestandteil der beklemmenden und schwermütigen Aura, andererseits gönnt man sich hier und da etwas zu viel Handlungsstillstand. Ob die Folgen teilweise wirklich über eine Stunde Laufzeit benötigten, darf freilich in Frage gestellt werden.

      Dennoch eine sehenswerte Staffel, die sich kontinuierlich steigert. Die Situation rundum Ben Mendelsohns Rolle fiel nicht so schwer ins Gewicht, wie von mir erwartet und wurde überraschend gut kompensiert. Dabei legt man auch noch solide Bausteine für eine dritte Staffel. Schließe mich dahingehend aber einwandfrei meinem Vorredner @Burning an. Mit S3 sollte man das Kapitel dann aber auch endgültig schließen.

      Für den Moment steht jedoch fest: Bloodline bleibt weiterhin eine charismatische Familien-Drama/Thriller-Show. Ihren Höhepunkt hat sie mit S1 aber hinter sich.






      Freu mich schon drauf, sehr gute Serie. Auch gut, dass es die letzte Staffel ist, noch mehr strecken kann man die Geschichte wirklich nicht.
      Mein Filmtagebuch



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      Trailer zu Staffel 3

      s-l500
      Das wars dann mit Bloodline.... und das Ende lässt mich ziemlich unbefriedigt zurück, weil viele Handlungsstränge einfach überhaupt nicht abgeschlossen wurden und so vieles noch offen ist.

      Die ersten 8 Folgen der 3.Staffel waren gewohnt gutes hohes Bloodline-Niveau, auch wenn man -genau wie Season 2- nie an die großartige erste Staffel rangekommen ist. Aber es war spannend, dramatisch, finster, depressiv, unterhaltsam und verdammt stark gespielt von allen Beteiligten. Der Weg, den man nach dem Ende von Staffel 2 eingeschlagen hat, war der logische und der wurde auch konsequent beschritten. Fand von den ersten 8 Folgen lediglich 2 mit Schwächen in Form von Längen versehen, aber im Großen und Ganzen war das sehr überzeugend, was man da in der dritten und finalen Staffel abgeliefert hat.

      Über die vorletzte Folge will ich eigentlich kein Wort verlieren außer dass das eine schreckliche und total unnötige Filler-Folge war, die man getrost skippen kann, weil sie null Zweck erfüllt und nichts anderes ist als Zeitverschwendung. Irgendwie ne Frechheit, dem Zuschauer eine Folge vor dem Ende der Serie sowas zuzumuten. Gedanke hinter der Folge ist zwar klar, aber die Umsetzung misslungen.

      Das Finale war dann eigentlich okay, führt die Handlung konsequent und aussichtslos weiter.... doch je mehr von den 68 Minuten vorangeschritten sind und umso weniger Minuten übrig waren, desto mehr machte sich das unangenehme Gefühl breit, dass man mit einem großen Fragezeichen sowie den Fragen "Okay, und was nun.... ?" und "Aber diese und jene Sache ist doch jetzt noch offen und ungeklärt...?!" zurückgelassen wird.... und genauso war es dann auch. Irgendwie gibts nen Abschluss, aber aus meiner Sicht kann man das Ende so einfach nicht stehen lassen, denn es gibt bei so vielen Sachen eben keinen Abschluss. Scheint mir fast so, als ob die Autoren nicht gewusst haben, wie sie die Serie beenden sollten, oder sich einfach nicht getraut haben, konsequente und harte Schlussstriche unter die Handlungen zu ziehen. Und das ist sehr enttäuschend und hat diese so gute Serie nicht verdient.

      6,5/10. Eigentlich wollte ich 7/10 geben, weil die ersten 8 Folgen wirklich gut waren, aber die letzten beiden Folgen trüben das Gesamtbild der Staffel dann doch zu sehr.
      Bin nun auch mit der finalen dritten Staffel durch. Insgesamt hat sie mir auch gut gefallen, muss mich der Kritik über die letzten beiden Folgen aber auch anschließen. Gerade Folge 8 war echt unnötig, hat aus der Geschichte etliches an Spannung genommen und das Ende unnötig ausgebremst. Hätten sie diese Art von Folge an anderer Stelle gebracht, wäre das völlig in Ordnung gewesen, aber eine vor dem Finale. Ne, das war nicht sehr clever.

      Insgesamt wurde die Geschichte der Rayburns konsequent weiter erzählt, wenn dann auch leider nicht ganz so konsequent abgeschlossen. Die ersten acht Folgen waren daher gewohnt gute Bloodline-Qualität und haben meine Erwartungen auch komplett erfüllt. Kyle Chandler hat auch wieder gewohnt großartig gespielt, ich hoffe der kommt schnell in einer anderen guten Serie unter.

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      Dass die Serie nicht hunderprozentig abgeschlossen ist und etwas offen endet, stört micht gar nicht mal allzu sehr. Aber die Umsetzung war halt nicht so das ganz wahre. Wirkte etwas schludrig, bzw. unsicher, so als ob die Produzenten nicht ganz wussten, wie ab einem bestimmten Punkt weiter machen sollten, da sie ihren fünf Jahres Plan nicht mehr umsetzen konnten. Die letzte Szene, mit John und Nolan am Pier geht für mich in Ordnung, John wird das mit Nolan schon in Ordnung bringen und ihn nicht in die Rayburn-Schreiße reinziehen. Aber ich hätte mir insgesamt ein etwas härteres Ende für die Rayburns gewünscht. So kamen sie ja mehr oder weniger mit einem blauen Auge davon.



      RP_McMurphy schrieb:

      und das Ende lässt mich ziemlich unbefriedigt zurück, weil viele Handlungsstränge einfach überhaupt nicht abgeschlossen wurden und so vieles noch offen ist.

      Dem muss ich mich anschließen, auch wenn mich das offene Ende jetzt nicht sooo sehr stört. Aber ein paar abgeschlossene Storylines wären definitiv wünschenswert gewesen.

      RP_McMurphy schrieb:

      Über die vorletzte Folge will ich eigentlich kein Wort verlieren außer dass das eine schreckliche und total unnötige Filler-Folge war, die man getrost skippen kann, weil sie null Zweck erfüllt und nichts anderes ist als Zeitverschwendung. Irgendwie ne Frechheit, dem Zuschauer eine Folge vor dem Ende der Serie sowas zuzumuten. Gedanke hinter der Folge ist zwar klar, aber die Umsetzung misslungen.

      An sich habe ich ja nichts gegen solche Folgen, die hätte nur wesentlich früher in der Serie/Staffel kommen müssen, als eine Folge vor Schluss. Da ist sie einfach deplatziert und bremst das Finale unnötig aus.

      RP_McMurphy schrieb:

      Scheint mir fast so, als ob die Autoren nicht gewusst haben, wie sie die Serie beenden sollten, oder sich einfach nicht getraut haben, konsequente und harte Schlussstriche unter die Handlungen zu ziehen.

      Das Gefühl hatte ich auch. Sie hatten ihren fünf Jahres Plan, Netflix ließ sie jetzt nur drei davon machen, und sie wussten anscheinend nicht, wie sie das ganze ansprechend kürzen sollten. Schade, denn das hat die Serie echt nicht verdient.
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      „I think storytelling is all about children. We human beings love to hear stories being told - and it first happens when you're a kid.“
      - David Chase

      Habe mittlerweile auch nachgezogen und Staffel 3 beendet - damit also die gesamte Serie. Wie immer nehmen mir die selben Nasen schon vieles vorweg. ;)

      Jau, das war´s also. Ich denke wir sind uns alle einig, dass Season 1 in dieser Figuren-Konstellation die brisanteste und spannendste der drei Staffeln war. Dennoch konnte mich Bloodline durchaus positiv überraschen und mir noch zwei weitere, gelungene Performances spendieren. Die Intensität in S3 war direkt gegeben, da Staffel 2 binnen einiger Schlüsselmomente bzw. -phasen endete. Diese Steilvorlage war also relativ dankbar und erforderte wenig Aufbauarbeit. S3 machte das (nahezu) konstant gut in meinen Augen. Wie gewohnt beklemmend und behäbig-erdrückend. Eben diese gewisse Bloodline-Atmosphäre, die sich fest eingenistet hat mit der Zeit. Da verzeihe ich der Serie auch gerne, dass man inszenatorisch gerne mal etwas mehr Tiefe vorgibt, als eigentlich tatsachlich in den Szenen steckt. Plot-Entwicklungen und so manches Verhalten scheinen zudem hier und da ein wenig holprig, doch so rollt die Story und den Rahmen sprengt man dabei selten bis nie. Alles okay.

      Season 3 führt die Story relativ rund zu Ende. Ein wenig kreativer ist man noch geworden, was den Musikeinsatz angeht und man experementierte mit ein paar erfrischenden Einstellungen herum. Die Kritik an den letzten beiden Episoden kann ich (teilweise) verstehen. Episode 9 als psychedelische Reflexion zu diesem Zeitpunkt wirkte durchaus ein wenig deplatziert und zu umständlich, jedoch griff man damit so vor dem Ende nochmal all die Dämonen auf, die mit der Rayburn-Familie einhergehen. Das muss einem nicht schmecken, aber so als Final-Warm-Up konnte ich mich irgendwie doch damit anfreunden. Sah das recht neutral. Das Finale, ergo Folge 10, fand ich aber dann ohne wenn und aber gelungen. Konsequent ist zwar etwas anderes - da bleibt manches, wenn auch imho nichts absolut Essentielles, auf der Strecke (u. a. Megs Werdegang usw.), jedoch wurde dieser etwas gemächliche Abschluss, mit sehr viel Brisanz zwischen den Zeilen, der Serie und ihrer Art völlig gerecht. Da kamen ein paar symbolisch perfekte Zeilen zum Vorschein. "We´re not bad people, but..." - oft eingesetzt dieser Satz, im Laufe der Story, aber
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      im Finale passenderweise nicht zu Ende gesprochen.
      Am Ende definieren wir uns also doch einzig allein über unsere Taten.

      Drei Seasons lang kreiste die Kamera um die Rayburns umher. Zwischen Kamera und Protagonist versperrten uns oft Gegenstände, Büsche, Säulen oder Balken ein wenig die Perspektive. Wir waren stillheimliche Beobachter, wie das Idyll immer mehr und mehr bröckelte. Rayburn - ein passendes Symbol für das Phänomen unserer Gesellschaft, dass wir Prestige, Ansehen, Außendarstellung und die Meinung anderer, gesundem Menschenverstand, Moral, Ethik und Wahrhaftigkeit überordnen. Serien wie Bloodline sind in diesen Zeiten nun kein absolutes Highlight im Geschäft, tragen aber sicherlich dazu bei, dass der Serienmarkt auch in der Breite so stark ist und es quasi immer was Qualitatives zu sehen gibt.
      7 / 10






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