Sieben Minuten nach Mitternacht [engl.: A Monster Calls] (Juan Antonio Bayona)

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    Es gibt 66 Antworten in diesem Thema. Der letzte Beitrag () ist von ElMariachi90.

      Conor O'Malley (Lewis McDougall) ist 12 Jahre alt und lebt zusammen mit seiner krebskranken Mutter (Felicity Jones). Diese ist durch die Behandlungen sehr angeschlagen, weswegen Conor sich viel um sie und den Haushalt kümmern muss. Doch das sind nicht die einzigen Probleme des Jungen. Er vermisst seinen Vater (Toby Kebbell), der mit einer neuen Frau in Amerika lebt und nur selten zu Besuch kommt. Conors Großmutter (Sigourney Weaver) ist wahnsinnig bestimmend und streng, und in der Schule wird der Junge von seinen Klassenkameraden verprügelt. Und als wäre das nicht schon genug, wird Conor seit vielen Tagen von einem grausamen Albtraum heimgesucht. In einer Nacht, und zwar genau sieben Minuten nach Mitternacht, geschieht etwas Unglaubliches: Die große Eibe, die auf einem Hügel neben einer alten Kirche in Sichtweite von Conors Haus steht, verwandet sich in ein knorriges Monster. Das Ungeheuer spricht mit dem Jungen und möchte ihm drei Geschichten erzählen, bevor Conor in einer vierten Geschichte seine eigene Wahrheit preisgeben soll.

      “Geschichten sind das Gefährlichste von der Welt. Sie jagen, beißen und verfolgen dich.” Dieses Zitat stammt aus Patrick Ness' Romanvorlage und fasst die schiere Wucht des Films “Sieben Minuten nach Mitternacht” perfekt zusammen. Die Geschichte geht auf eine Idee der Autorin Siobhan Dowd zurück, welche von Ness aufgegriffen und in einen Bestseller verwandelt wurde. Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass ich von dem Buch rein gar nichts wusste – doch das werde ich nach dem Film nun ändern.

      Ness ist auch für das Drehbuch verantwortlich, welches vom Regisseur Juan Antonio Bayona (“The Impossible”) visuell höchst beeindruckend umgesetzt wurde. Das Monster – im Original von Liam Neeson gesprochen – zieht den Zuschauer in jeder Szene in seinen Bann und überzeugt auf ganzer Linie. Die drei Geschichten, die es Conor erzählt, werden von wunderbar stimmigen Animationen unterstütz, die den Film über weite Phasen zu einem echten Kunstwerk werden lassen. Sämtliche Schauspieler verkörpern ihre Rollen mit genau der richtigen Intensivität und Glaubwürdigkeit. Hervorheben möchte ich an dieser Stelle Felicity Jones, die ich in “Rogue One” als relativ langweilig empfand, die aber hier wunderbar warm und ehrlich spielt. Der darstellerische Star des Films ist aber Lewis MacDougall, der die äußerst schwierige Hauptrolle des Conor bravourös meistert.

      Was den Film aber zu einem der besten des bisherigen Kinojahrs macht, sind die Themen, die er behandelt. Die Geschichten, die das Monster erzählt, sind wie Märchen und führen den Zuschauer anfangs gerne in die Irre. Man erwartet schnell einen klischeehaften Ausgang der Erzählungen, doch dann wird man eines Besseren belehrt. Die Märchen des Monsters umgehen die Klischees, fahren mit unerwarteten Wendungen auf und beinhalten dadurch sehr reflektierte und realistische Weisheiten und Wahrheiten. Allein über diese drei Geschichten innerhalb des Films könnte man lange Zeit philosophieren. Der Zuschauer wird in eine nachdenkliche Stimmung versetzt und muss sich mit einer ganzen Reihe interessanter Fragen auseinander setzen: Was ist gut und was ist böse? Wie wichtig ist der Glaube? Was bedeutet es, erwachsen zu werden? Und welche Bedeutung im Leben hat das Loslassen? Allmählich und mit dem nahezu perfekten Tempo schaukelt sich der Film über diese Themen hoch in emotionale Höhen, die eigentlichen keinen kalt lassen dürften. Tatsächlich glaube ich, dass “Sieben Minuten nach Mitternacht” bei einem Großteil der Zuschauer Tränen fließen lassen wird.

      Fazit: An der Schwelle zum obligatorischem Krach-Bumm-Sommer-Blockbuster-Kino kommt ein Film daher, der einem die wahre Kraft einer guten Geschichte aufzeigt und einem direkt ins Herz stößt. Ich spreche eine klare Empfehlung aus und verteile starke 8 von 10 Popcornguys, mit einer Tendenz nach oben!
      Haben ihn gestern auch endlich gesehen und kann eigentlich allen hier nur beipflichten. Eine wundervolle, herzzerreißende und kreative kleine Geschichte die groß verpackt und mit tollen Schauspielern besetzt ist. Er ist zwar leider etwas vorhersehbar und vielleicht hier und da eine Spur zu überemotional, läuft meiner Ansicht nach aber nie Gefahr ins Kitschige abzudriften. Somit zeigt die vermittelte Message Wirkung und regt zum Nachdenken an. Vergleiche zu Pans Labyrinth sind definitiv gegeben, wobei letzteres mir im Gesamten dann etwas mehr zusagen konnte, da er für meinen Geschmack noch schöner verpackt ist.

      Dennoch gibt es starke 8 von 10 Faustschlägen
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      7 Minuten nach Mitternacht ist ein wundervoller und gleichzeitig zutiefst melancholischer Film geworden. Regisseur J. A. Bayona inszeniert ein hochemotionales und vor allem menschliches Drama mit Fantasyelementen, die mit wunderschönen Animationen illustriert werden.
      Trotz der Einsamkeit, der Trauer und der Machtlosigkeit des Hauptcharakters versprüht 7 Minuten nach Mitternacht immer wieder Optimismus. Dabei schafft es Bayona zu keinem Zeitpunkt kitschig zu wirken. Der Hauptdarsteller Lewis MacDougall, schafft es trotz seines jungen Alters seine Rolle perfekt zu spielen und die unterschiedlichen Gefühlszustände glaubwürdig zu vermitteln.
      7 Minuten nach Mitternacht schafft es den Zuschauer von der ersten bis zur letzten Minute zu berühren. Es ist ein toller Film, der leider unter all den belanglosen Blockbustern zu unrecht untergegangen ist.
      Definitiv einer der besten Filme des Jahres.
      9/10
      Grandioses "Guardians of the Galaxy"-Prequel, in dem Groot dem jungen Peter Quill über seinen Verlust hinweg hilft.


      J.A. Bayona hat mit A Monster Calls einen berührenden Film geschaffen, der ganz hervorragend mit Einsamkeit, Verlustängsten und Trauer umgeht und durch den jungen Lewis MacDougall erstklassig auf den Zuschauer übertragen wird. Mit vielen tollen Bildern, kann der Film auf ganzer Linie überzeugen und bietet vor allem auf emotionaler Ebene so viel und behandelt alle angeschnittenen Themen mit sehr viel Feingefühl.

      Auf Seite der Darsteller ist auf jeden Fall Lewis MacDougall hervorzuheben, der liefert hier eine grandiose Leistung als trauernder Junge ab. Felicity Jones ist auch klasse, nur Sigourney Weaver bleibt leider etwas blass und hinter ihren Möglichkeiten zurück. Was aber auch stark der Rolle geschuldet ist.

      Erwähnenswert wäre auch noch der Score, der jederzeit passend ist und jede Szene perfekt untermalt. Sehr schön auch, dass A Monster Calls in keiner Minute kitschig wirkt, sondern immer auf einer bodenständigen Ebene bleibt und die Gefühle des Jungen in den Vordergrund stellt.


      8/10
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      Mein Filmtagebuch



      „I think storytelling is all about children. We human beings love to hear stories being told - and it first happens when you're a kid.“
      - David Chase

      Kurz und knapp, da eigentlich alles gesagt: Ein bezaubernder, melancholischer Film mit einfachen, aber wichtigen Botschaften. Gut gespielt und magisch-kreativ verpackt. Die Visualisierungen der Geschichten waren zudem recht stimmig wie ansehnlich. Spätestens der dritte Akt hat mich dann auch emotional bestens abholen können. Zudem rechne ich es dem Film an, dass er in Momenten, in welchen Werke ähnlicher Gattung gerne mal endgültig in den Kitsch driften, meist eine gewisse Nüchternheit an den Tag legt. Klang auf dem Papier nicht unbedingt nach Stoff für mich - darf aber nun vom Gegenteil berichten.






      Mit einer schönen Geschichte bietet Bayonas Sieben Minuten nach Mitternacht eine hervorragende Grundlage für einen wundervollen Film. Auch optisch wird hier vieles richtig gemacht. Effekte wie Design des Monsters überzeugen. Dazu kommen mit Sigourney Weaver und Felicity Jones zwei Darstellerinnen, die gute Leistungen zeigen.
      Doch leider konnte das Werk mich nicht so richtig abholen. Zum Großteil lag es an dem unsympathischen Hauptdarsteller, der weder von der Figurenzeichnung noch von seiner Darstellung viel Empathie zuließ. Dazu kam die recht vorhersehbare Pointe, die eigentlich schon vom ersten Besuch des Monsters an klar war. Aber schließlich ist oft das Wie wichtiger als die Auflösung selbst. Aber auch das war alles zwar nett anzusehen, aber der Funke wollte nicht so recht überspringen.
      Mit der emotionalen Geschichte war die Verwunderung am Ende doch groß, dass der Film im ganzen mich nicht recht berühren wollte. Aber alles in allem ist Sieben Minuten nach Mitternacht ein nettes Märchen, was erfrischend düster umgesetzt wurde. Kein Meilenstein, aber auch keine Standartkost.