Godzilla - Special

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      Godzilla - Special



      WARNER BROS. PICTURES und LEGENDARY PICTURES präsentieren
      eine LEGENDARY PICTURES Produktion
      ein GARETH EDWARDS Film




      AARON TAYLOR-JOHNSON
      KEN WATANABE
      ELIZABETH OLSEN
      JULIETTE BINOCHE
      SALLY HAWKINS
      mit DAVID STRATHAIRN
      und BRYAN CRANSTON


      Regie
      GARETH EDWARDS

      Produzenten
      THOMAS TULL, p.g.a.
      JON JASHNI, p.g.a.,
      MARY PARENT, p.g.a.,
      BRIAN ROGERS

      Drehbuch
      MAX BORENSTEIN

      Story
      DAVID CALLAHAM

      Owned and created by
      TOHO CO., LTD

      Based on the character
      GODZILLA‘

      Executive Producers
      PATRICIA WHITCHER
      ALEX GARCIA,
      YOSHIMITSU BANNO
      KENJI OKUHIRA

      Kamera
      SEAMUS MCGARVEY, ASC, BSC

      Produktionsdesign
      OWEN PATERSON

      Schnitt
      BOB DUCSAY

      Musik
      ALEXANDRE DESPLAT

      Musikalische Leitung
      DAVE JORDAN

      Deutscher Filmstart: 15. Mai 2014

      im Verleih von Warner Bros. Pictures Germany
      a division of Warner Bros. Entertainment GmbH

      Godzilla-derFilm.de


      INHALT





      Mit dem epischen Action-Abenteuer „Godzilla“ präsentieren Warner Bros. Pictures und Legendary Pictures die spektakuläre Wiedergeburt des meistverehrten Monsters der Welt. Der visionäre junge Regisseur Gareth Edwards („Monsters“) entwickelt die mitreißende Vision menschlicher Tapferkeit und Friedenssehnsucht im Angesicht titanischer Naturgewalten, denen nur der monumentale Godzilla entgegentreten kann, weil die Menschheit ihnen schutzlos ausgeliefert ist.

      Zum internationalen Ensemble zählen Aaron Taylor-Johnson („Kick-Ass“), Oscar®-Kandidat Ken Watanabe („Der letzte Samurai“, „Inception“), Elizabeth Olsen („Martha Marcy May Marlene“), Oscar-Preisträgerin Juliette Binoche („Der englische Patient“, „Cosmopolis“) und Oscar-Kandidatin Sally Hawkins („Blue Jasmine“), außerdem Oscar-Kandidat David Strathairn („Good Night, and Good Luck.“, „Das Bourne Vermächtnis“) sowie Emmy®- und „Golden Globe®“-Preisträger Bryan Cranston („Argo“, TV-Serie „Breaking Bad“).

      Als Vorlage diente Edwards das Drehbuch von Max Borenstein sowie die Story von David Callaham nach der Figur „Godzilla“, die einst im Haus der Rechteinhaberin Toho Co., Ltd. entstand. Thomas Tull und Jon Jashni produzierten zusammen mit Mary Parent und Brian Rogers. Als Executive Producers sind Patricia Whitcher und Alex Garcia sowie Yoshimitsu Banno und Kenji Okuhira beteiligt.

      Zum kreativen Team zählen Kameramann und Oscar-Kandidat Seamus McGarvey, ASC, BSC, („Anna Karenina“, „The Avengers“), Produktionsdesigner Owen Paterson („Matrix“-Trilogie), Cutter Bob Ducsay („Looper“), Kostümdesignerin und Oscar-Kandidatin Sharen Davis („Dreamgirls“, „Django Unchained“) und der für die visuellen Effekte zuständige Oscar-Preisträger Jim Rygiel (die „Herr der Ringe“-Trilogie). Allen Maris produzierte die visuellen Effekte. Dave Jordan fungierte als Music Supervisor. Die Musik komponierte Oscar-Kandidat Alexandre Desplat („Argo“, „The King’s Speech“).

      Warner Bros. Pictures und Legendary Pictures präsentieren eine Legendary Pictures Produktion, einen Film von Gareth Edwards. „Godzilla“ startet in 3-D, 2-D und IMAX® in bestimmten Kinos. Den Verleih übernimmt Warner Bros. Pictures Germany, a division of Warner Bros. Entertainment GmbH.

      Legendary Pictures ist eine Abteilung von Legendary Entertainment.


      ÜBER DIE PRODUKTION




      GODZILLAS ERBE
      „Die Arroganz des Menschen besteht darin, dass wir meinen, wir würden
      die Natur beherrschen – und nicht umgekehrt.“
      Dr. Serizawa


      1954 startete die japanische Produktions-/Verleihfirma Toho Co., Ltd. Ishiro Hondas Monsterfilm-Meilenstein „Godzilla“ (Godzilla) in einem Land, das immer noch unter den verheerenden Auswirkungen des Zweiten Weltkriegs zu leiden hatte. Der Film war in Japan ein gewaltiger Erfolg, und seine Echowirkung ist auch 60 Jahre später noch messbar, weil es ihm gelungen ist, die mit dem Atomzeitalter verbundenen Ängste und Gräuel in einer imposanten Naturgewalt zu konzentrieren: Godzilla.

      „‚Godzilla‘ bildet den Maßstab aller Monsterfilme“, sagt der britische Regisseur Gareth Edwards, der die epische Neufassung der Toho-Original-Ikone inszeniert. Edwards ist mit japanischen Monsterfilmen aufgewachsen und entdeckte dann auch Hondas Meisterwerk von 1954 auf DVD. Ihn faszinierte der verstörende allegorische Subtext, der uns auch heute noch angeht. Rund um den Globus löst das Bild eines gigantischen Dinosauriers über der Silhouette einer Großstadt dieselbe Reaktion aus: Jeder weiß, was damit gemeint ist – ob er einen Godzilla-Film gesehen hat oder nicht. Doch den meisten Menschen ist gar nicht klar, dass der japanische Original-Film sehr ernst gemeint war. Das ist wohl auch der Grund dafür, dass die japanische Kultur ihn derart vereinnahmt hat, denn es handelt sich nicht nur um einen tollen Monsterfilm, vielmehr fühlten sich die Menschen regelrecht erlöst von den Bildern, die diese Story so intuitiv und realistisch zum Leben erweckten.“
      Zwei Jahre später wurden Teile neu gedreht, um die metaphorischen Szenen etwas abzuschwächen. Dann kam der Film in zahlreichen Synchronfassungen in die internationalen Kinos – eine Legende war geboren. Seit sechs Jahrzehnten hinterlässt der turmhohe „König der Monster“ seine Schneise der Verwüstung in der Popkultur. Zahlreiche Fortsetzungen folgten ebenso wie Spielzeugheere und neue Versionen in Comics und Videospielen. So entstand ein ganz neues Genre, kaiju eiga, und Godzilla entwickelte sich zu einem der beliebtesten und bekanntesten Filmhelden des 20. und jetzt auch des 21. Jahrhunderts.

      Bryan Cranston, einer der Hauptdarsteller des neuen Films, erinnert sich lebhaft daran, wie er als Kind den monströsen Verwüstungsfeldzug auf dem Bildschirm verfolgte: „Godzilla spie Feuer und ließ keinen Stein auf dem anderen. Eigentlich war es ein Mann im Gummianzug, der durch ein Tokio-Modell stampfte – aber wir Kinder waren begeistert. Und in dieser Hinsicht bin ich immer ein Junge geblieben. Doch wie man heute einen solchen Film dreht, zeigt sehr viel mehr Reife; auch
      das Publikum hat sich verändert. Es geht nicht nur darum, dass Godzilla alles plattmacht. Wir Zuschauer sind nach wie vor auf seiner Seite, aber wir wollen begreifen, was da vor sich geht, und wir hoffen auch, dass die beteiligten Menschen überleben.“

      Wie Cranston konnte auch Thomas Tull von Legendary Pictures als Jugendlicher nicht genug von diesen Monsterfilmen bekommen, doch vor allem das Kronjuwel in der Toho-Armada blieb ihm unauslöschlich im Gedächtnis. „Vom bekannten Brüllen über die charakteristischen Rückenflossen bis zum radioaktiven Feuer, das er speit – Godzilla ist eindeutig eine weltweit bekannte Ikone“, sagt er. „Im Laufe der Jahre hat Toho das Monster von allen Seiten beleuchtet und es immer wieder gegen neue gigantische Gegner in den Ring geschickt, doch mein Lieblingsfilm bleibt das japanische Original, das einerseits ein gruseliger Monsterfilm war, gleichzeitig aber auch eine mahnende Botschaft transportierte.“

      Tull produzierte Edwards’ „Godzilla“ zusammen mit Jon Jashni, President of Legendary Pictures, der erfahrenen Produzentin Mary Parent und dem britischen Filmemacher Brian Rogers. Seit Langem hat er sich leidenschaftlich dafür eingesetzt, den titanischen Leviathan als Sommerspektakel wieder auf die Leinwand zu bringen – wobei all die zu Herzen gehenden menschlichen Aspekte des Originals erhalten bleiben sollen. „Von vornherein wollten wir den entscheidenden Elementen gerecht werden, die dieser Figur ihre andauernde Aktualität erhalten haben“, erklärt Tull. „Wir wollten genau den Godzilla-Film produzieren, den wir als Fans gern sehen möchten – er soll nicht ein selbstzweckhaftes Action-Spektakel sein, sondern kehrt zu den Wurzeln zurück und entwickelt eine menschliche Geschichte in unserer Gegenwart. Auf diesen Film habe ich mein ganzes Leben gewartet.“

      Die Neufassung eines so legendären Stoffs erfordert einen Regisseur, der ihm neue Aspekte abgewinnt, aber auch überzeugende Kinovisionen entwickelt, wobei Godzillas Erbe nicht angetastet werden soll. All diese Eigenschaften brachte der Nachwuchsregisseur Gareth Edwards mit, der sich im Independent-Bereich mit dem preisgekrönten „Monsters“ (Monsters) einen hervorragenden Namen gemacht hat. Edwards verantwortete dabei nicht nur Drehbuch und Regie, sondern auch das Produktionsdesign und die Kamera, und er persönlich schuf alle visuellen Effekte auf seinem Laptop.

      „Schon in unserem ersten Gespräch mit Gareth merkten wir, dass er ein leidenschaftlicher Godzilla-Fan ist“, berichtet Tull. „Und nachdem wir uns ‚Monsters‘ angeschaut hatten, den er mit sehr geringem Budget gedreht hat, war uns klar, dass er mit entsprechend mehr Mitteln etwas Außergewöhnliches leisten kann.“

      Jon Jashni ergänzt, dass der junge Regisseur den Einfallsreichtum mit den menschlichen Aspekten perfekt ausbalanciert. „Nur weil man über einen ungeheuren digitalen Apparat verfügt, muss man ihn nicht ständig einsetzen, denn das hilft nicht immer, die Zuschauer in die Welt hineinzuziehen, die wir erschaffen wollen“, sagt der Produzent. „Bei ‚Monsters‘ musste Gareth vieles andeuten, was er nicht zeigen konnte. Er erzählte die Geschichte aus Sicht der Figuren, aus einer realistischen Perspektive, um dann die fremdartigen Elemente in diese reale Welt einzufügen. Insofern ist ‚Monsters‘ der Mikrokosmos dessen, was wir mit unserem neuen Godzilla-Film erreichen möchten – er soll real und wahrhaftig wirken.“

      Auch Produzentin Mary Parent war beeindruckt von Edwards’ unabhängig produziertem Hit. Sein Gefühl für die Feinheiten der Story und seine Erfahrung als Filmemacher überzeugten das Godzilla-Produktionsteam: Das Projekt war bei ihm in guten Händen. „Es war klar, dass Gareth seine künstlerischen Visionen als Geschichtenerzähler und seine Erfahrungen mit den visuellen Effekten so in den Film einbringen würde, dass er der Titelfigur gerecht wird. Und dabei gewinnt er ihr Aspekte ab, wie sie noch nie zu sehen waren“, sagt Parent. „Gleichzeitig gelingt es ihm, Hauptfiguren zu schaffen, in die wir uns hineinversetzen können, die uns am Herzen liegen – so sehen wir ‚Godzilla‘ mit den Augen der Menschen, die dieses Abenteuer durchleben.“
      Edwards war sich wohl bewusst, dass man ihm die Zügel einer Legende anvertraute. Wie damals Ishiro Honda ließ er sich von der Gegenwart inspirieren. „Natürlich klingt das unmöglich, aber stellen wir uns einmal vor, dass ein riesiges Wesen auftaucht, mit dem die Menschen nicht kommunizieren können, und erst recht können sie es nicht unter Kontrolle bringen. Wie wäre es, so etwas erleben zu müssen?“, beschreibt er die Ausgangssituation. „Wie würde die Welt reagieren? Wir alle haben unbegreifliche Katastrophen beobachtet oder miterlebt – ob natürlich oder menschengemacht: Wenn sie nicht wirklich passiert wären, würde man sie für die Drehbuchidee zu einem Film halten. Meine Herausforderung bei der Arbeit am ultimativen Godzilla-Film bestand also darin, diese Realität zu zeigen, und das führt uns direkt zurück zum Kern des Godzilla-Mythos.“
      Dazu Tull: „In Absprache mit unseren Toho-Partnern ging es uns darum, einen Teil der Story in Japan anzusiedeln und auch Godzillas Verbindung mit der Atomenergie beizubehalten. Andererseits wollen wir auch aktuelle Ereignisse mit einbeziehen.“

      Produzent Brian Rogers fügt hinzu: „Im Film von 1954 ging es um das Gleichgewicht zwischen Mensch und Natur, um die potenziellen Gefahren, die es aus dem Lot bringen könnten, und dieses Problem ist heute genauso relevant wie damals – vielleicht sogar noch dringlicher.“
      Der in London arbeitende Edwards tauschte sich in stundenlangen Skype-Konferenzen mit dem in Los Angeles ansässigen Drehbuchautor Max Borenstein aus, um der Story jene Kontur zu geben, die auf Godzillas Ursprung verweist und doch geheimnisvolle Ereignisse aufdeckt, die das Auftauchen des Monsters im heutigen Umfeld ankündigen.

      Obwohl Darsteller Ken Watanabe in Japan aufgewachsen ist, hat er den Film von 1954 kürzlich erstmals gesehen und weiß daher zu schätzen, wie behutsam Edwards ihm Reverenz erweist. „Der Originalfilm beschäftigt sich mit der provokanten Frage, mit der sich die japanische Gesellschaft damals – neun Jahre nach den Atombomben – auseinandersetzte, als die emotionalen und körperlichen Narben noch sehr präsent waren“, berichtet der Schauspieler. „Gareth hat jenen Film sehr intensiv verinnerlicht, und ich bewundere seinen Mut, mit dem er jene Ideen aktualisiert.“

      Borenstein schrieb das Skript nach einer Story von David Callaham, doch zuvor hat er umfangreich recherchiert. Unter anderem sah er sich alle 28 „Godzilla“-Filme an, die Toho Co., Ltd. produziert hat: die Showa-, Heisei- und Millennium-Serien. „Wir haben den Ehrgeiz, die Story so aufzubereiten, als ob es sich um eine reale Katastrophe handelt, die heute passiert, mit allen Konsequenzen. Gleichzeitig soll es aber auch ein großer, spektakulärer Monsterfilm werden, der Spaß macht“, erklärt Borenstein. „Der Originalfilm erzählt eine faszinierende Geschichte über die Bedeutungslosigkeit der Menschheit im Angesicht der Natur, wobei menschliche Kraft und Durchhaltevermögen letztlich ermöglichen, ein Desaster dieser Größenordnung zu überleben.“
      Bevor auch nur ein Einzelbild für „Godzilla“ gedreht worden war, erstellten der Regisseur und die Produzenten einen 90-Sekunden Vorab-Trailer, um die Stimmung anzudeuten, die sie in den Film einbringen wollten. Er wurde auf dem jährlichen „Comic Con“-Kongress fast 7000 schreienden Fans erstmals vorgeführt. Die körnigen Bilder zeigen die Ruinen einer völlig zerstörten Stadt, in der ein gewaltiges Wesen im Rauch und Staub auftaucht und sein ohrenbetäubendes Gebrüll hören lässt. Zu den Bildern fügte Edwards als gesprochenen Text die verstörenden Worte von Robert Oppenheimer ein, dem „Vater“ jener Atombomben, die die japanischen Städte Hiroshima und Nagasaki in radioaktive Asche verwandelten – er zitiert heilige Hindu-Schriften, um die unfassbare Büchse der Pandora zu beschreiben, die die Wissenschaftler geöffnet hatten: „Jetzt bin ich zum Tod, zum Weltenzerstörer geworden.“

      Godzilla hatte immer etwas Geheimnisvolles und Zwiespältiges an sich – ein völlig instinktiv handelndes Wesen, das sich nach menschlichen Maßstäben nicht berechnen lässt, aber gewaltig und unerbittlich aus dem Meer emporsteigt. „Monster galten schon immer als Metapher für etwas anderes“, berichtet Edwards. „Sie repräsentieren die düsteren Aspekte unserer Natur und jener Ängste, die wir nicht beherrschen können. In gewisser Weise verkörpert Godzilla fast ‚den Zorn Gottes‘ – nicht im religiösen Sinn, sondern als Natur, die zurückschlägt und uns für das bestraft, was wir der Welt angetan haben. Diese Ideen spielen in unserem Film durchaus eine Rolle.“



      STORY UND FIGUREN





      „Godzilla“ entwickelte sich über Jahrzehnte auf mehreren Kontinenten und spürt den Auswirkungen einer Reihe geheimnisvoller, katastrophaler Ereignisse nach. Gezeigt wird das aus Sicht einer Hand voll Leute, die sich im Epizentrum befinden. „Unser Film berichtet die Story nicht aus der Perspektive des allwissenden Erzählers“, erklärt Tull. „Im Zentrum dieser Krise ändert sich das Leben der Menschen nachhaltig. Sie sind keine Superhelden, sondern normale Leute, die von extremen Umständen mitgerissen werden. Deshalb ist die Besetzung auch so wichtig für unseren Film.“

      Dementsprechend wollte Edwards Schauspieler einsetzen, die mit ihrer Leistung wahrhaftige Figuren in außergewöhnlichen Situationen darstellen können. „In einem solchen Film muss man zunächst voraussetzen, dass gigantische Monster existieren“, sagt er. „Doch der Rest muss so glaubwürdig wie irgend möglich sein, und auch deshalb schätze ich mich sehr glücklich, mit dieser Besetzung arbeiten zu können. Die Schauspieler haben den geschriebenen Text zum Leben erweckt und eine emotionale Realität geschaffen, die auch den ganzen Rest glaubwürdig machen.“
      Für die Darsteller war die Kino-Ikone in Verbindung mit Edwards’ Vision für diese epische Wiedergeburt von Godzilla ein unwiderstehlicher Anreiz. „Als Gareth und ich uns erstmals über den Film verständigten, meinte er, ich sollte völlig außer Acht lassen, dass es sich um einen großen Monsterfilm handelt“, erinnert sich Aaron Taylor-Johnson. „Ich war begeistert von seiner Verehrung für Godzilla. Er wollte ihn zwar als großes Katastrophenspektakel auf die Leinwand bringen, die Story aber mit hohem künstlerischen und emotionalem Anspruch erzählen. Deshalb wollte ich bei diesem Projekt mitmachen, und durch Gareth war das eine ganz besondere Erfahrung.“
      Der Schauspieler übernimmt die zentrale Rolle des Marineoffiziers Ford Brody, der sich auf die Entschärfung von Bomben spezialisiert hat. Gerade ist er mit seiner Frau und seinem kleinen Sohn in San Francisco wiedervereint, als er von seinem Vater zu Hilfe gerufen wird, der in Japan in Schwierigkeiten steckt.

      „Ford ist der Held unseres Films und hat alle Hände voll zu tun“, kommentiert Edwards. „Ein Großteil unseres Films entwickelt sich ohne viele Worte – um so wichtiger ist es, dass wir verstehen, was Ford denkt und fühlt. Wir brauchten also einen Schauspieler, der mit einem einzigen Blick sehr viel ausdrücken kann. Ich schaute mir ‚Nowhere Boy‘ (Nowhere Boy) an, in dem Aaron John Lennon spielt, eine seelisch sehr starke Leistung. Was er mit den Augen ausdrückt, ist ungeheuer intensiv und gefühlvoll. In diesem Moment hatte ich meinen Hauptdarsteller gefunden.“
      Weil Ford sich mit dem Entschärfen von Bomben auskennt, gerät er an die vorderste Front der Verteidigung gegen die größte Bedrohung, die die Menschheit je erlebt hat. Aber er ist hin- und hergerissen zwischen seiner Pflicht und seinem Bemühen, seine Familie zu finden und zu beschützen. „Er ist einer der Spezialisten, auf die das Militär angewiesen ist, und jetzt wird jeder Mann gebraucht“, erklärt Taylor-Johnson. „Gleichzeitig ist es seine Aufgabe, sich um seine Familie zu kümmern, und nur aufgrund seiner militärischen Pflichten gelingt es ihm, eine Position in der Nähe von San Francisco zu bekommen. Aber herzzerreißend ist die Erkenntnis, dass er es vielleicht gar nicht mehr bis nach Hause schafft.“

      Als Godzilla San Francisco ins Visier nimmt, sitzt Fords Frau Elle Brody dort in der Falle – Elizabeth Olsen übernimmt diese Rolle. Elle arbeitet als Krankenschwester in einem überlasteten Krankenhaus und muss weitreichende Entscheidungen treffen, um sich einerseits um die menschlichen Opfer der Katastrophe zu kümmern, andererseits aber auch ihren vierjährigen Sohn Sam zu beschützen, der von dem Newcomer Carson Bolde gespielt wird. „Elle ist als Heldin gefordert, weil sie eine Aufgabe erfüllen muss, aber gleichzeitig verzweifelt versucht, ihr eigenes Kind in Sicherheit zu bringen“, sagt Olsen. „Diese Geschichte und Fords Versuch, zu seiner Familie zurückzukehren, gefällt mir besonders an diesem Film. Die Familienwerte bilden den Kern der Story: Wie bringt die Krise den Mut und das Heldentum zum Vorschein, Fähigkeiten, die wir alle in uns tragen?“

      Olsens Einfühlungsvermögen sorgte dafür, dass Edwards ihre Leistung gebannt mitverfolgte. „Elizabeth geht bei ihrer Darstellung fast dokumentarisch vor – man hat nie das Gefühl, dass sie eine Rolle spielt. Bei ihr wirkt das wie eine ernsthafte dramatische Situation, in der zufällig auch Riesenmonster vorkommen.“

      Wie realistisch Edwards den Film gestalten wollte, konnte Olsen bereits ahnen, als sie seinen atmosphärischen Trailer erstmals sah. „Für mich war Gareths Ansatz ausschlaggebend, mit dem er bekannte Bilder von Katastrophen in aller Welt einbezog“, stellt sie fest. „Was Elle in diesem Film durchmacht, ist vergleichbar mit dem Schicksal von Menschen während solcher Ereignisse – sie bemühen sich, ihre Angehörigen vor dem Schlimmsten zu bewahren.“

      Genau das ist es, was auch Ford immer wieder antreibt, und Taylor-Johnson gesteht, dass selbst mitten in der ungeheuren filmischen Action all die körperlichen Anstrengungen von den emotionalen Herausforderungen seiner Rolle in den Schatten gestellt wurden: „Ford wird im Laufe des Films innerlich und äußerlich durch die Mangel gedreht. Wir lernen ihn als Ehemann, Vater und Sohn kennen, und all diesen Aufgaben möchte er trotz ernsthafter emotionaler Altlasten gerecht werden. Die Probleme mit seinem Vater hat er nie gelöst, und als der diese Beziehung endlich kitten möchte, muss er das weit weg von zu Hause tun, als seine Familie gerade besonders intensiv auf ihn angewiesen ist.“

      Vor 15 Jahren, als Ford mit seinen Eltern in Japan lebte, ist die Familie zerbrochen – durch ein Ereignis, das Ford immer noch zu schaffen macht. Doch was zu jenem schicksalhaften Tag im Jahre 1999 führte, begann weiter südlich, auf den Philippinen, wo der Film einsetzt.
      Ein entlegener Bergwerkstollen im philippinischen Dschungel bricht ein. Dadurch kommen stark radioaktive, versteinerte Überreste von etwas sehr Großem und sehr Altem zutage. Zwei Wissenschaftler einer geheimen Regierungsorganisation, Dr. Ishiro Serizawa und Dr. Vivienne Graham, treffen vor Ort ein und untersuchen das bizarre Relikt.

      Ken Watanabe spielt den japanischen Wissenschaftler Serizawa, der sein Leben der Suche nach Godzilla gewidmet hat und in der Höhle Beweise für die Existenz des mythischen Monsters zu finden hofft. „Ihm geht es um mehr als um wissenschaftliche Neugier“, sagt Watanabe. „Er macht sich Sorgen wegen des Grauens, das in die Welt gelangen könnte, und er entwickelt eigene Theorien zum sogenannten ‚Alpha Predator‘ und dessen Rolle auf unserem Planeten.“
      Im Film wird Godzillas Ursprung mit einer alternativen Sichtweise der jüngsten Geschichte in Verbindung gebracht – einem düsteren Vorfall, der Serizawa immer wieder beschäftigt. Der Name des Wissenschaftlers und auch Serizawa selbst bezieht sich auf eine Schlüsselfigur im japanischen Originalfilm.

      „Dr. Serizawa ist der Wissenschaftler, der sich mit dem Monster am besten auskennt – Ken gestaltet die Rolle sehr komplex und mit großem Einfühlungsvermögen“, sagt Edwards. „Beim Filmen witzelten wir darüber, dass niemand seine Mimik mehr verändert als Ken. Es ist faszinierend, ihm beim Spielen zuzuschauen, denn all seine Gedanken spiegeln sich auf seinem Gesicht. Beim Drehen bot er ständig einen neuen Ausdruck an, oder er holte Luft, und wenn er den Raum verlassen wollte, reagierte ich unwillkürlich: ‚Oh nein, hör nicht auf, hör nicht auf!‘ Die Einstellungen wurden endlos, weil ich einfach nicht ‚Cut!‘ rufen wollte.“

      Watanabe stellte sich auf Edwards’ Wunsch ein, die Themen des Originalfilms aufzunehmen und sie in unsere heutige Welt zu übertragen. „Ich glaube, dass Japan und eigentlich die gesamte Welt ähnliche Probleme haben wie zu der Zeit, als der erste Film entstand“, sagt Watanabe. „Godzilla lässt sich von den atomaren Aspekten nicht lösen und dient als dringende Warnung dafür, dass wir in die Zukunft schauen und uns Gedanken darüber machen müssen, wie die Welt einst aussehen soll. Beim Lesen des Drehbuchs war ich daher beeindruckt davon, dass Gareths Film Godzillas Verbindung mit den Konsequenzen beibehält, die sich aus der Beherrschung jener Energien ergeben, die wir nur ansatzweise verstehen.“

      Sally Hawkins spielt Serizawas Kollegin Dr. Graham. Sie berichtet, dass Edwards’ Begeisterung für das Projekt jede kreative Entscheidung am Set beeinflusste. „Er musste sich um sehr viele Dinge kümmern, widmete sich aber den Schauspielern und der Story mit großer Sorgfalt. Immer wieder betonte er, dass wir der darin angelegten Emotionalität und Wahrhaftigkeit gerecht werden müssen.“

      Da sie stets gemeinsam vor der Kamera auftraten, verstanden sich Hawkins und Watanabe auf Anhieb. „Graham und Serizawa arbeiten an diesem Projekt, weil beide ihm ihr Leben gewidmet haben“, berichtet Hawkins. „Als das Publikum sie kennenlernt, merkt man, dass sie fast telepathisch miteinander kommunizieren. Ich halte Ken für ein Genie. Er hat ungeheure Präsenz, und es hat mir viel Freude gemacht, mit ihm zusammen die Beziehung der beiden Wissenschaftler herauszuarbeiten.“

      Als sich Graham und Serizawa tiefer in den Berg vorwagen, merken sie, dass das Höhlensystem früher den Kadaver eines gigantischen Wesens beherbergt hat – und noch mehr. Am Ausgang des Systems müssen sie schockiert feststellen, dass der Berg von innen aufgeplatzt ist. Von hier führt ein Pfad der Vernichtung durch den Wald direkt zum Meer.

      Im Norden, jenseits des östlichen chinesischen Meeres, wird das Atomkraftwerk Janjira in der Nähe von Tokio von etlichen Erdstößen erschüttert. Dort lebt Ford, als Jugendlicher gespielt von CJ Adams, mit seinen Eltern Sandra und Joe Brody, dargestellt von Juliette Binoche und Bryan Cranston. 1999 arbeiten sie beide als Wissenschaftler im Kraftwerk, und am Morgen nach dem Erdbeben ist der Vater der Erste, der den Alarm auslöst. Dazu Cranston: „Joe ist ein sehr fähiger Atomingenieur. Er hat in diesen Erdstößen anormale Klangmuster entdeckt, die von den Kollegen auf das Erdbeben zurückgeführt werden, doch seine Daten sagen etwas anderes aus. Er merkt, dass mehr dahinter steckt, und fordert, dass das Atomkraftwerk abgeschaltet wird, doch niemand hört auf ihn. Und als er schließlich Gehör findet, ist es zu spät. Er ist ein Whistleblower im positiven Sinn, gilt jetzt aber als Querulant, und dieses Image verfolgt ihn bis in die Gegenwart.“
      Cranstons bekannteste Rolle ist das spannende, tragische Schicksal von Walter White in der TV-Serie „Breaking Bad“ (Breaking Bad). Doch Edwards kannte und erinnerte sich an ihn bereits als Vater aus der Serie „Malcolm in the Middle“ (Malcolm mittendrin) und stellte ihn sich von Anfang an als Joe vor. „Mich hat die Serie begeistert. Sicher ist es oft schwieriger, in guten komischen Rollen zu glänzen als in dramatischen, doch Bryan bringt die Pointe jedes Mal auf den Punkt, und gleichzeitig gelingt es ihm, seine Rollen sehr emotional zu gestalten. Also dachte ich immer an Bryan, solange wir an der Joe-Rolle schrieben, und glücklicherweise hat er den Part akzeptiert.“
      Obwohl Cranston seine Neigung zu Godzilla-Filmen bestätigt, hat er sich nie vorstellen können, selbst in einem aufzutreten. „Doch Gareth hat mir erklärt, dass dieser Film anders ist“, berichtet der Schauspieler. „Die Figuren sind intensiv ausgearbeitet, was auch die fantastischen Elemente der Story bereichert, denn wenn wir die Figuren durch das Abenteuer begleiten, erleben wir ihre guten und schlechten Entscheidungen, Beziehungen zerbrechen, andere formieren sich. Alle Elemente einer guten dramatischen Geschichte sind vorgegeben und werden in einen großen, epischen Monsterfilm verpackt.“

      Juliette Binoche bestätigt das: „Monster haben ein erhebliches kathartisches Potenzial. Mithilfe solcher Geschichten verstehen wir uns selbst besser, erleben unsere Gefühle wie unter einer Lupe, und als Erzähler begreift Gareth das instinktiv. Er ist sehr begabt, und ich habe sehr gern mit ihm an diesem Film gearbeitet.“

      Die von Binoche gespielte Sandra Brody ist wie ihr Mann Joe eine engagierte Wissenschaftlerin, doch am Morgen des Unfalls reagiert sie instinktiv als Mutter – alles andere ist Nebensache. „Als sich die Situation im Werk zur Krise ausweitet, muss sie eine Entscheidung treffen“, berichtet Binoche. „In einer solchen Lage kommt oft die Wahrheit ans Licht, und in diesem Fall handelt sie aus Liebe zu ihrem Sohn und ihrem Mann.“

      15 Jahre später reist Ford nach Japan, und ihm ist sehr unwohl bei dem Gedanken an das Treffen mit seinem Vater. Er merkt, dass Joe sich immer noch mit dem Unfall beschäftigt, der das Kraftwerk und auch seine Familie zerstört hat. Cranston kommentiert: „Sein ganzes Leben lang versucht Joe herauszufinden, was an jenem Tag passiert ist, doch das größte Opfer seiner Besessenheit ist die Beziehung zu seinem Sohn.“

      Als sein Sohn eintrifft, um ihn nach Hause zu holen, hat es Joe fast geschafft, den Beweis zu erbringen, dass die mächtigen Kräfte, die 1999 zur Zerstörung des Janjira-Atomkraftwerks geführt haben, wieder aktiv sind und dass die Berichte von radioaktiven Lecks nur Lügen sind, die von der Regierung vorgeschoben werden, um die Wahrheit zu kaschieren. Joe fleht Ford ein letztes Mal an, die Ruinen ihres Hauses aufzusuchen und dort die Beweise dafür zu sichern, dass es sich durchaus nicht um eine Naturkatastrophe gehandelt hat. Nachdem sie von den Sicherheitsleuten aufgespürt und gejagt worden sind, entdecken sie in der Quarantänezone eine noch viel fürchterlichere Wahrheit.

      Im Krater der Janjira-Ruine werden sie mit der enormen Dimension des Staatsgeheimnisses konfrontiert: Etwas hat sich von den Atomreaktoren ernährt und ist nach 15 Jahren endlich erwacht. Dazu Mary Parent: „In unserem Film stellen wir eine zerstörerische Kraft vor, die sich gewissermaßen aus der Anmaßung des Menschen gegenüber der Natur ergibt. Wie das mit Godzillas Vorhaben kollidiert, führt zu dem gewaltigen Konflikt, der den gesamten Planeten bedroht.“
      Im Zuge der anschließenden grausigen Ereignisse finden sich Ford und Joe mit Dr. Serizawa und Dr. Graham auf jenem Schiff der Navy wieder, auf dem die Kommandozentrale für die rapide eskalierende Krise eingerichtet wird. Die Leitung der an der taktischen Operation beteiligten Truppen übernimmt Admiral Stenz, um die Erde vor dieser fürchterlichen neuen Bedrohung zu bewahren. Er verfolgt Godzilla über den Pazifik in Richtung USA.

      Der gefeierte Darsteller David Strathairn übernimmt die Rolle des Admiral William Stenz. Er sagt: „Etwas in dieser Größenordnung hat noch niemand auf der Erde erlebt – also kann auch Stenz nicht richtig beurteilen, wie er damit umgehen soll. Wenn man Monster mit der üblichen Munition nicht ausschalten kann, was soll man dann machen? Nukleare Waffen einsetzen? Das ist die letzte Option der Militärs, verschärft die Situation aber auch dramatisch, und als Leiter des Einsatzkommandos gerät Stenz in strategischen Fragen mit Serizawa aneinander.“
      Strathairn genoss diese philosophische Konfrontation mit Watanabe. „Serizawa ist ein sehr leidenschaftlicher und engagierter Wissenschaftler – tief traurig und voll Furcht reagiert er auf die
      Arroganz unserer Spezies gegenüber der Natur“, stellt Strathairn fest. „Stenz muss extrem weitreichende Entscheidungen treffen, die Serizawas Lösungsvorschlägen widersprechen. Und Ken hat diese intensiven Momente mit großer Anmut gestaltet. Serizawa steht in dieser Story für das Mitgefühl.“

      Wie seine Kollegen war auch Strathairn beeindruckt von Edwards’ Präzision bei der Betonung der menschlichen Aspekte in der Godzilla-Story. „Im Grunde geht es in diesem Film um uns verletzliche, umwelttechnisch häufig verantwortungslose menschliche Wesen und wie wir auf das Symbol Godzilla reagieren, ein metaphorisches Konstrukt für viele Dinge, mit denen wir uns als Spezies immer noch beschäftigen. Gareth hat bei diesem Film ein sozusagen monströses Pensum zu bewältigen, und ich bin schwer beeindruckt davon, wie er mit dieser Serie und diesem Dinosaurier jongliert, ohne die menschliche Seite zu kurz kommen zu lassen.“
      Nachdem Ford miterlebt hat, wie Godzilla am Honolulu Airport die Erde beben lässt, begleitet er eine militärische Einheit in Richtung Festland und folgt einer ungeheuren Spur der Zerstörung durch Städte und Metropolen, die mit unvorstellbarer Gewalt und Wut dem Erdboden gleichgemacht wurden. Ford ergreift die letzte Chance, seine Familie in Sicherheit zu bringen, indem er sich freiwillig für eine Mission meldet, die sich schnell als Selbstmordkommando entpuppen könnte: Es geht darum, ins bedrohte San Francisco vorzustoßen, um die Stadt vor der unmittelbar bevorstehenden atomaren Vernichtung zu bewahren.

      Während die Wolkenkratzer wie Strohhalme zerknicken und die unterirdischen Schutzräume von entsetzten Flüchtlingen überfüllt sind, entwickelt sich die schutzlose Stadt zu einer riesigen Arena, in der der Alpha Predator seine bösartige Beute einkreist und mit der ganzen Gewalt seines Zorns einen epischen Kampf um die Vorherrschaft austrägt. Die Zukunft der Menschheit hängt in der Schwebe.

      „Wir mussten vom Konzept her entscheiden, auf welche Art wir Godzilla in diesem Film auf die Welt loslassen“, sagt Edwards. „Die Entscheidung fiel uns schwer, denn es geht dabei auch um die Frage, ob Godzilla gut oder böse ist. Ich finde, dass er für etwas ganz anderes steht. Wie kann man fragen, ob ein Hurrikan gut oder böse ist? Godzilla ist eine Naturgewalt, aber gewalttätiger und unberechenbarer. In unserem Film bekommt er es mit dem zu tun, was in mancher Hinsicht unseren Missbrauch der Natur spiegelt. Godzilla erhebt sich also, um die Dinge in Ordnung zu bringen.“



      NEUES LEBEN FÜR DIE 60 JAHRE ALTE LEGENDE






      Das größte Problem und die größte Begeisterung der Filmemacher bei einem solchen komplexen Unternehmen lag im Konzept des Hauptevents. „Von Toho bekamen wir den Segen für unsere Neufassung der Figur, aber ebenso wie in unserem Team legte man dort Wert darauf, dass Godzilla wie Godzilla aussieht“, sagt Tull. „Wir wollen ihn in einem aktuellen, realistischen Umfeld zeigen, uns aber auch nicht allzu weit von der klassischen Silhouette entfernen, mit der so viele Fans unserer Generation aufgewachsen sind. Dabei haben Gareth und das gesamte Team mit Leidenschaft und Ideen eine gute Balance eingehalten.“

      Um Godzilla auf der Leinwand mit möglichst großer, realistischer Detailgenauigkeit zum Leben zu erwecken, mussten viele kreative Köpfe eng zusammenarbeiten, darunter der für das Monster zuständige Konzeptdesigner Matt Allsopp sowie die Monster-Designer Andrew Baker, Christian Pearce und Greg Broadmore von Weta Workshop, Ltd. Hinzu kommen Storyboard-Illustratoren, Vorab-Animatoren und Oberflächen-Experten der Moving Picture Company (MPC), Spezialisten für Ton, Bewegung und Darstellung, die sich alle um die Verwirklichung von Edwards’ Vision bemühten.
      „Alle haben ihren Beitrag geleistet“, erinnert sich der Regisseur. „Wir versuchten uns vorzustellen, wie Godzilla wohl aussehen würde, wenn wir ihn in der realen Welt erleben würden. In unseren vielen Gesprächen tauchte immer wieder die Frage auf: ‚Wenn er ein Mensch wäre, wem würde er ähneln?‘ Wir dachten eine Weile darüber nach und entwickelten dann die Idee, dass er der letzte Samurai ist, ein einsamer uralter Krieger, der am liebsten nichts mehr mit der Welt zu tun haben würde, doch die Umstände zwingen ihn, wieder aufzutauchen. Es gab eine Menge Illustrationen und Konzepte – letztlich dauerte es über ein Jahr, bis alles stimmte.“

      Mit seiner Größe von 108 Metern überragt Godzilla alle bisherigen Darstellungen. Von Anfang an sollte er komplett digital umgesetzt werden, wobei die klassische Gestalt und Identität beibehalten werden. Der radioaktive Leviathan bewegt sich auf zwei Beinen, ist aber auch ein Amphibienwesen mit gepanzerten Rückenflossen, die bedrohlich sogar aus seinem langen, peitschenden Schwanz hervorragen. Godzilla gehört zu der fiktiven Spezies Godzillasaurus, die die Paläontologen ironisch mit den Familien des Tyrannosaurus Rex oder des Ceratosaurus vergleichen, aber er ist ungleich größer.

      Um Godzilla essenziell gerecht zu werden, schauten die Filmemacher zurück ins Jahr 1954 und auf den berühmten Latex-Anzug, den Teizo Toshimitsu für Toho entwarf – hergestellt wurde er von Toshimitsu zusammen mit Kaimai Eizo, Kanju Yagi und Yasue Yagi. Der in ihm steckende Schauspieler Haruo Nakajima wusste sich sehr effektiv zu bewegen, und vor Ishiro Hondas Kamera verwandelte sich das Kostüm in eine Fleisch gewordene Atomkatastrophe, die einen erkennbaren Atompilz auf das zerstörte Tokio spie. Obwohl diese frühen Spezialeffekte damals sehr innovativ waren, hatten die Filmemacher 60 Jahre später Tools zur Verfügung, mit dem sie Godzilla wirklich zum Leben erwecken konnten.

      „Es war unglaublich spannend, sich von diesen frühen Filmen inspirieren zu lassen, doch von Anfang an gab Gareth vor, dass unser Film in jeder Hinsicht absolut echt wirken muss“, berichtet
      der für die visuellen Effekte verantwortliche Jim Rygiel. „Denn wir wollen glauben, dass eine 108 Meter große Bestie durch die Straßen von San Francisco brettert.“
      In der frühen Produktionsphase führte Rygiel den Filmemachern die ersten fertiggestellten Tests der Monsterbewegungen vor. „Man hörte förmlich, wie alle im Raum den Atem anhielten“, erinnert sich Tull. „Gareth und die Spezialisten der visuellen Effekte haben Erstaunliches geleistet und statteten die Figur mit einer Detailfreude und mit derart natürlichen Bewegungen aus, wie sie noch vor fünf Jahren nicht möglich gewesen wären. Wir kamen uns fast so vor, als ob wir Godzilla erstmals leibhaftig vor uns sahen.“

      Doch unter seinem Panzer steckte in Godzilla immer schon eine unverwechselbare Persönlichkeit und Ausstrahlung. „Das Verblüffende ist ja, dass er die Zuschauer gleichzeitig gruselt und anzieht – sonst hätte die Figur nie so lange überlebt“, sagt Mary Parent. „Godzilla ist echt krass, aber er bewahrt sich auch eine gewisse Unschuld und Integrität. Auf der instinktiven Ebene weiß man nie, was er als nächstes anstellt. Gleichzeitig hat er durchaus das Zeug zum Helden, und gerade durch diesen interessanten Zwiespalt reißt er uns mit.“

      Wie bei seinen menschlichen Filmkollegen kann man auch bei Godzilla die Seele in seinem Gesicht erkennen. Die Neufassung des Monsters entspricht sehr genau den Dimensionen des kurzen, steilen Schädels mit der breiten Schnauze und dem Maul eines Fleischfressers, aber die Filmemacher wollten ihn für die Kämpfe mit der gesamten mimischen Skala ausstatten und studierten zu diesem Zweck die Ausdrucksweise von Hunden und Bären, wobei aber auch die aristokratische Anmutung eines Adlers zum Tragen kam.

      Um der Figur eine subtile Darstellung abzugewinnen, verließ sich Edwards auf einen fähigen Mitstreiter, der mit Rygiel an „The Lord of the Rings“ (Der Herr der Ringe) gearbeitet hatte: der Performance-Capture-Pionier Andy Serkis hat mit seiner einzigartigen Kunst digitale Figuren wie Gollum, Caesar und King Kong gestaltet – er war auch hier für die emotionale Bandbreite des Titelhelden verantwortlich.

      „In der Entwicklungsphase meinte ich noch, dass wir selbst bestimmen und beeinflussen konnten, was Godzillas Wesen ausmacht“, berichtet Edwards. „Doch im Laufe der Arbeit merkten wir, dass Godzilla selbst uns vorgibt, wer er ist – genauso wie Schauspieler ihr eigenes Konzept für ihre Rollen entwickeln. Wir konnten ihm nicht haargenau vorschreiben, wie das laufen sollte – vielmehr probierten wir verschiedene Ideen und Verwandlungen durch. Und langsam offenbarte er sich uns.“
      Das letzte Element in Godzillas Alchemie ist nicht sein Aussehen, sondern seine Stimme. Akira Ifukube, der die eindringliche Filmmusik zu Godzillas erstem Leinwandauftritt komponierte, kam auf die Idee, seinen berühmten Schrei zu kreieren, indem er einen geharzten Lederhandschuh über die gelockerten Saiten eines Kontrabasses strich. Diese Aufnahmen wurden dann vom Ton- und Musikeffekte-Designer Ichiro Minawa manipuliert, indem er die Schreie in verschiedenen Geschwindigkeiten abspielte und sie so Godzillas Äußerungen in der jeweiligen Szene individuell anpasste.

      „Bei Godzillas Brüllen kann man nicht mogeln oder tricksen“, sagt Tull. „Es gibt nur einen echten Sound, den man fast unmöglich imitieren kann – egal wie sehr man sich bemüht.“
      Lange vor Drehbeginn engagierten die Filmemacher die Oscar-preisgekrönten Sounddesigner Erik Aadahl und Ethan Van der Ryn („Transformers“/Transformers), die verschiedene Techniken ausprobierten, um schließlich Godzillas herzzerreißendes, durch Mark und Bein gehendes Gebrüll nachzuahmen. Hinzu kam eine komplette Welt aus Geräuschen, die die Action mit einem intuitiven Sound unterstützen, der das Kino zum Beben bringt. „Wenn man sich Godzilla als reales Wesen vorstellt, dann hören wir im Film von 1954 den Sound, den die Tonbandgeräte damals aufzeichnen konnten“, beschreibt Edwards die Situation. „Wir wollten jetzt dieses Live-Geräusch mit der gesamten hochempfindlichen Technik und Naturtreue wiedergeben, die uns heute zur Verfügung steht.“

      Die Sounddesigner verwendeten eine ganze Bandbreite verschiedener Geräte und testeten sogar einen mit Pinienpech eingeriebenen Lederhandschuh auf einem Kontrabass, um das scheinbar Unmögliche zu erreichen. „Dieses Brüllen ist wohl der berühmteste Soundeffekt der Filmgeschichte, und dem wollten wir unsere Reverenz erweisen, wobei wir gleichzeitig etwas Neues schaffen wollten“, sagt Aadahl. „Am Ende hatten wir Hunderte verschiedener Geräusche aufgenommen, die alle dieselbe Qualität und Klangfarbe aufweisen wie das Original. Und schließlich fanden wir zufällig eine Kombination, bei der es uns allen kalt den Rücken hinunterlief. Im Grunde ging es uns darum, Godzilla als eine mächtige und wilde Naturgewalt wirken zu lassen, bei der die Leute auch bei geschlossenen Augen sofort wissen: ‚Das ist Godzilla!‘“

      Das Originalgeräusch wurde in drei Teile aufgesplittet – ein metallisches Kreischen, dem ein erdbebenartiger Klagelaut folgt, der in einen bellenden Schlusseffekt mündet. Die Sounddesigner experimentierten mit den unterschiedlichsten Klängen, bis sie eine Mischung gefunden hatten, die die Struktur und die markerschütternde Dramatik von Godzillas Original-Schrei aufweist. Dazu Tull: „Das Resultat wird den Zuschauern die Haare zu Berge stehen lassen. Es ist genau das gewaltige, respekteinflößende Brüllen, das Godzilla immer verdient hat.“

      Die riesige Menge weiterer exotischer Klangeffekte im Film wurden mit der hohen Tonqualität von 192 kHz aufgenommen, die über die für das menschliche Ohr wahrnehmbaren Frequenzen hinausgeht. Erst als man die Hertz-Zahl reduzierte, wurde das Geräusch hörbar. Der „Godzilla“-Klangteppich enthält aber auch realistische Geräusche, die in der Story eine Rolle spielen. Aadahl und Van der Ryn reisten mit dem Filmteam zu den Sets, um Aufnahmen in Tunneln und auf Flugzeugträgern zu machen. „Gareth ist ein Visionär und Perfektionist und hat uns immer wieder aufgefordert, zu experimentieren und Neues auszuprobieren“, berichtet Van der Ryn. „Die Arbeit an ‚Godzilla‘ war ein wirklich ganz besonderes Abenteuer, dem wir uns alle gemeinsam gestellt haben – eine der besten Erfahrungen unserer Laufbahn.“
      Die Sounddesigner setzten sich das Ziel, Godzillas Schrei in die reale Welt zu bringen. Deshalb bauten sie auf einer Straße des „Warner Bros“.-Studiogeländes in Burbank eine vier Meter hohe, die ganze Straßenbreite einnehmende Soundanlage auf. Die gruppierten 100.000-Watt-Lautsprecher donnerten los, und entsprechende Echowirkungen und Reflexionen wurden aus verschiedenen Winkeln, zum Beispiel auch im Inneren von Autos, hinter Schaufenstern und in Gassen aufgezeichnet. Der Sound brachte nicht nur Rohre und Dächer zum Beben, sondern war sogar noch in fünf Kilometern Entfernung zu hören.

      Im Tierreich kann ein Brüllen ein ganzes Spektrum an Emotionen ausdrücken – am effektivsten wirkt es wohl in dem Moment, wo es Dominanz beansprucht, zum Beispiel, wenn der Alpha Predator bedroht wird, „was in unserem Film durchaus vorkommt“, wie Edwards andeutet. „In unserer Geschichte ist es nicht Godzilla allein, der die Welt zerstören will. Er schert sich überhaupt nicht um unsere Gegenwart; er nimmt uns eher als Ameisen wahr. Aber unser Lebensraum ist derselbe, und unser Verhalten spielt eine Rolle, die sich zu einer gewaltigen Bedrohung für die Erde und auch für Godzilla persönlich ausweitet. Wir möchten Godzilla den ultimativen Erzfeind gegenüberstellen, und dadurch bieten wir den Zuschauern hoffentlich etwas völlig Neues.“



      EINE VERÄNDERTE WELT





      Gareth Edwards hat sich als Do-it-Yourself-Filmemacher profiliert – doch auch auf die Mammut-Produktion stürzte er sich mit derselben Begeisterung und mit dem Ideenreichtum, die ihn damals beim Independent-Film „Monsters“ inspirierten. Er holte Künstler zusammen, die er seit Langem bewundert, und konnte so mit einem Team arbeiten, das seine Vision enthusiastisch aufnahm und ausbaute.

      „Wenn man einen Film wie diesen machen darf, ist man in der Lage, eine Wunschliste mit den Spitzenkräften aus aller Welt zusammenzustellen, mit denen man arbeiten möchte. Und ich hatte großes Glück: Alle Leute, die oben auf der Liste standen, habe ich bekommen“, sagt er. „Alle Abteilungschefs bei diesem Film haben bereits das Kino auf ihre Art verändert, und alle engagierten sich auch jetzt wieder für ein tiefgreifendes, emotionales, episches Kinoerlebnis in der Tradition der Filme, mit denen wir aufgewachsen sind. Denn jene Filme sind letztlich der Grund dafür, dass wir in dieser Branche arbeiten. Alle brachten sich auf geniale Art ein und haben mich sehr intensiv unterstützt. Dies ist mein erster großer Film, und ich fragte immer wieder: ‚Ist das normal?‘ Einfach fantastisch.“

      Elizabeth Olsen berichtet, dass Edwards immer seine Fassung bewahrte, obwohl er eine große Besetzung, sieben Drehteams und 500 Mitarbeiter dirigierte. „Er nahm sich die Zeit, mit den Schauspielern über die Story zu sprechen, und aufgrund seiner Erfahrungen hatte er die technischen Aspekte der Produktion und sein Team voll im Griff. Ich halte es für die einzigartige Leistung eines Regisseurs, gleich bei seinem ersten Film all das im Auge zu behalten, ohne darin unterzugehen. Seine Führungspersönlichkeit und Ausgeglichenheit gaben die Atmosphäre am Set vor und halfen allen Beteiligten, Spitzenleistungen abzuliefern.“

      Immer wieder hielt sich der Regisseur vor Augen, dass es bei „Godzilla“ in erster Linie um die Story geht: „Uns allen lag sehr viel daran, dass sich die Zuschauer davon mitreißen lassen, was da vor sich geht und warum. Es ging uns also nicht darum, eine spektakuläre Szene an die andere zu reihen. Stattdessen halten wir uns zurück, um die Spannung zu steigern, bis sie sich in dem Moment entlädt, in dem wir Godzilla in seiner ganzen Pracht erstmals zeigen.“
      Dieser Ansatz wirkte sich auf jeden kreativen Aspekt des Films aus und bestimmte auch die Optik, die selbst die atemberaubendsten Leinwandmomente absolut naturgetreu wirken lässt. „Ich schätze es nicht, die Kamera da zu platzieren, wo eine Kamera eigentlich gar nicht stehen kann – also verzichte ich auf alle Kamerafahrten, die im realen Leben unmöglich wären“, sagt Edwards. „Wir drehten die großen Monsterszenen eher mit den Schwenks und Effekten, wie man sie bei einer Sportveranstaltung erleben würde. Solche TV-Kameraleute sind ja keine Hellseher – ihre Bilder können also gar nicht perfekt sein. Sie bauen die Kameras dort auf, wo sie ihrer Meinung nach die besten Bilder aufnehmen können, und sie bereiten sich auf alles vor. Das ist der Effekt, der uns vorschwebt.“

      Kameramann Seamus McGarvey schaute sich Edwards’ „Monsters“ auf dem Edinburgh Film Festival an und war beeindruckt vom Gespür des Regisseurs für die menschlichen Interaktionen selbst unter extremen Umständen. „Bei ‚Godzilla‘ haben wir es mit einem mythischen Monster zu tun, und visuell interessant ist der Kontrast zwischen der Erfahrung der winzigen Menschen, die wir dann mit dem riesigen Monster konfrontieren, indem wir mit der Kamera zurückfahren“, berichtet McGarvey. „Wenn man einen Menschen neben einem 100 Meter hohen Monster sieht, dann prallen ‚winzig‘ und ‚riesig‘ derart aufeinander, dass es einem den Atem verschlägt.“

      Um die umfassende Kombination von real gedrehten und im Computer erstellten Elementen zu orchestrieren, wurde der gesamte Film durch Vorab-Animation (previs) durchgespielt, mit deren Hilfe Cutter Bob Ducsay die Sequenzen zusammenstellen konnte, wobei er oft Previs-Szenen mit fertigen Szenen mischte. „Es handelt sich um einen sehr komplizierten Film, aber es ist wunderbar, wenn man miterlebt, wie er langsam zusammenwächst“, berichtet Ducsay. „Gareth dreht ungeheuer viel Material, was uns in die Lage versetzt, selbst die komplexesten Sequenzen sehr nuanciert zu gestalten.“

      Die ständig weiterentwickelte Previs-Fassung war auch ein entscheidendes Hilfsmittel für Edwards, um allen Mitarbeitern seine Vision zu erklären. „Schon in dieser Vorab-Fassung entstand eine ungeheure Spannung, und das ist durchaus nicht die Regel, wenn man sich diese groben, eckigen Animationen anschaut“, verrät Tull. „Deutlich bekam man das Gefühl nahenden Unheils, ein Geheimnis, das uns allen Appetit auf die fertige Fassung machte.“

      Vor dem Dreh der großen Sequenzen zeigte Edwards die Animation seinen Schauspielern, um ihre Fantasie anzuregen und ihnen zu helfen, auf ihren unsichtbaren gigantischen Filmpartner zu reagieren. Und während die Kameras liefen, erzählte Edwards per Lautsprecher, was gerade passierte, genau wie der Moderator einer Sportveranstaltung, oft unterbrochen von einer Explosion, die der für die Spezialeffekte zuständige Joel Whist zündete, oder von dem Gebrüll, das sie akustisch vorbereitet hatten, um entsprechend Eindruck zu machen.

      „Ich hielt das Mikro an den Lautsprecher des iPods, sodass dieses Gebrüll tatsächlich synchron ertönte, und es war wirklich sehr effektiv“, erinnert sich Edwards. „Ich finde, dass man den Unterschied zwischen den Einstellungen tatsächlich sehen kann – ob bei der Aufnahme nichts zu hören war oder ob Godzillas Schrei wirklich ertönte, denn der hat etwas echt Urwüchsiges, und darauf muss man einfach reagieren.“

      Mitten im Chaos wurden umfangreiche Stunts inszeniert – geleitet von den Stunt Coordinators John Stoneham, Jr. und Jake Mervine sowie Layton Morrison, Stunt Coordinator des 2. Drehteams; eine Arbeitsweise, die Schauspieler begeisterte. Dazu Aaron Taylor-Johnson: „Mitten im Chaos wird man von der Kamera ständig begleitet, dadurch bekommt der Zuschauer genau dasselbe Gefühl wie ich, der ich dabei war“, berichtet er. „Gareth dreht den Film so, dass der Zuschauer direkt mit im Auto sitzt oder auf dem Dach des Hauses steht – das ist auch ohne die Spezialeffekte schon ein außergewöhnliches Erlebnis.“

      McGarvey gestaltete die abwechselnd emotionalen, actionreichen und gruseligen Sequenzen unter Verwendung von Naturlicht oder auch einem düsteren, atmosphärischen Beleuchtungskonzept, durch das sich eine weitere Ebene visueller Kontraste ergibt. Zu diesem Zweck montierte er anamorphische Objektive der C-Serie aus den 1970er-Jahren auf die Arri-Alexa®-Digitalkameras, die den neuesten Stand der Technik darstellen. „Digital und auch bei den visuellen Effekten setzten wir die neuesten Entwicklungen der Filmtechnik ein, aber immer in dem Bemühen, die Technik unsichtbar zu machen und sie nur dazu zu benutzen, dass die Handlung lebendig wirkt und den Zuschauern das Gefühl vermittelt, dass sie wirkliche Ereignisse miterleben“, berichtet McGarvey. „Wir verwenden ältere Objektive auf modernen Kameras, um klassische Lichtreflexe und Eigentümlichkeiten nachzuahmen, wie wir beide sie an den Filmen der damaligen Zeit schätzen. Ganz bewusst haben wir viele Aufnahmen mit der Handkamera ‚aus dem Bauch heraus‘ gedreht – fast so, als ob der Kameramann selbst live bei den Ereignissen dabei wäre.
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      Gleichzeitig drehen wir aber im Breitwandformat und zeigen gewaltige Monsterszenen im Film – es entsteht also durchaus das CinemaScope-Gefühl, das man von einem Film dieser Größenordnung erwartet.“

      „Godzilla“ spielt im Wesentlichen auf zwei Zeitebenen: 1999 in Tokio beziehungsweise auf den Philippinen sowie in der Gegenwart. Produktionsdesigner Owen Paterson freute sich darauf, die Motive der verschiedenen Schauplätze und Zeitebenen einzufangen, in denen das Alltagsleben ebenso gezeigt wird wie die völlig zerstörten Städte. „Für das Konzept haben wir sehr viele Skizzen der Schauplätze angefertigt – letztlich waren es dann fast 100 Sets, die wir gebaut haben – das ist sehr viel für einen einzelnen Film, und einige waren auch sehr ausgedehnt. Immer ging es uns darum, sie in Bezug auf Zeit und Ort optisch möglichst glaubwürdig und interessant ins Bild zu setzen.“

      Kostümdesignerin Sharen Davis beschäftigte sich ebenfalls intensiv mit den Zeitebenen des Films und achtete bei ihren Entwürfen darauf, dass die Kostüme nie die Aufmerksamkeit auf sich ziehen, sondern sich auf natürliche Weise den Figuren und ihrer Filmgeschichte anpassen. „Soldaten spielen eine große Rolle im Film – das bedeutete für uns die Suche nach oder Anfertigung von Uniformen für Offiziere der 1950er-Jahre, japanisches Wachpersonal der 1990er-Jahre, aktuelle Outfits für amerikanische Army- und Navy-Soldaten, die alle absolut korrekt sein müssen“, bestätigt Davis. „Ebenso faszinierend war es, die Entwicklung der Figuren nachzuvollziehen. Joe Brody macht zum Beispiel innerhalb von 15 Jahren einen dramatischen Wandel durch. Jeder Look des Films ist so angelegt, dass er sich in den Alltag einfügt – also Kleidung, wie man sie manchmal in Nachrichtenberichten an Leuten sieht, die sich plötzlich in außergewöhnlichen Ereignissen wiederfinden.“

      Unter der Vorgabe, jene Illusion zu erzeugen, mit der unvorstellbare Ereignisse in den Alltag eingebettet werden, entwarf und baute Paterson die unterschiedlichen Schauplätze, wobei er darauf achtete, das alles natürlich und echt wirkt. „Gareth wählt eine sehr interessante Erzählweise für eine derartige Story“, bestätigt er. „Er will uns offenbar das Gefühl vermitteln, dass wir einem Naturfilmer zuschauen, der im afrikanischen Savannengras ein Nashorn beim Fressen beobachtet, als es ihn plötzlich angreift … nur dass es sich in unserem Fall um Riesenmonster handelt. Er ist ein hervorragender Geschichtenerzähler – entsprechend wunderbar war es, die passenden Szenerien für ihn zu gestalten, die real wirkten, aber auch die Existenz dieser recht exotischen digitalen Figuren mit einbeziehen. Er wollte möglichst viele Szenen real drehen, was bedeutet, dass wir detailgetreue Sets mit Vordergrund und Mittelgrund gebaut haben, die dann durch visuelle Effekte erweitert oder mit solchen kombiniert werden können, um das Panorama zu vergrößern oder beeindruckender zu gestalten.“

      Der Regisseur hat am Anfang seiner Laufbahn beim britischen Fernsehen Erfahrung mit Spezialeffekten gesammelt und freute sich auf die Zusammenarbeit mit Jim Rygiel, Pionier im Bereich visueller Effekte, der in der Trilogie „Der Herr der Ringe“ ganz Mittelerde zum Leben erweckt hat. Außerdem hatte Edwards Gelegenheit, zusätzliche Effekte mit John Dykstra zu gestalten, dessen legendäre Karriere in der Branche bis zu „Star Wars“ (Krieg der Sterne) zurückreicht.

      „Gareth weiß, wie man 3-D-Monster auf einem Laptop gestaltet – das erleichterte meine Arbeit und brachte mehr Spaß“, sagt Rygiel. „Bei anderen Projekten hätte ich wohl ständig mit einer Greenscreen gearbeitet, doch Gareth wollte unbedingt vor einem komplett schwarzen Hintergrund drehen, um sich besser auf Seamus’ stimmungsvolle Kamerabilder einstellen zu können. Die Experten für visuelle Effekte hassen Rauch und Staub, weil sie solche Bilder rausmalen und dann wieder einsetzen müssen, doch wenn man dann das fertige Bild sieht, spürt man die Tiefenwirkung, statt wie in einer hell ausgeleuchteten Szene jedes Detail klar erkennen zu können.“
      Was an visuellen Effekten zu bewältigen war, wurde auf zwei Firmen verteilt: die in London ansässige Firma Double Negative nahm sich die Erweiterung der Hintergründe vor, und in der kanadischen Moving Picture Company kümmert man sich um die Monstereffekte. Das Problem bestand darin, zwischen den digitalen Elementen und den real gefilmten Szenen nahtlose Übergänge zu schaffen. „In unserem Film gibt es große Monsterkämpfe, die Zerstörung von Städten, einen Tsunami, intensive Militäreinsätze und viele ungewöhnliche Elemente, und jede der Komponenten muss absolut realistisch wirken.“

      Als Letztes wurde die Filmmusik hinzugefügt, deren Konzept Edwards bereits entwickelte, bevor er den Komponisten Alexandre Desplat engagierte. „Bei einem Film wie diesem ist das inspirierendste Element die Musik“, sagt Edwards. „Ganz zu Anfang stelle ich in meinem Handy eine Wiedergabeliste mit meinen Lieblings-Soundtracks zusammen, die sich in Bezug auf Atmosphäre und Qualität für meinen neuen Film eignen würden, dem Geschehen einen nachhaltigen emotionalen Eindruck hinzufügen, aber auch zwielichtige und düstere Horrorelemente, die eine Rolle spielen werden, und bei dieser Auswahl tauchte immer wieder Alexandres Name auf.“
      Desplat kannte „Monsters“ und freute sich darüber, wie sehr Edwards sich sogar im größten Chaos auf die emotionale Untermauerung seiner Figuren konzentriert – und dies ist auch der Ansatz, der den Score zu „Godzilla“ prägt. „Obwohl die Figuren in großer Gefahr schweben, leiden wir nur mit ihnen mit, wenn wir Mitgefühl für sie aufbringen“, stellt der Komponist fest. „Bei ‚Godzilla‘ achtete ich vor allem darauf, mich bei Ford und Joe auf das Gefühl zu konzentrieren, dass sie am Anfang etwas Wichtiges verloren haben – und dieses Gefühl ist immer noch präsent, wenn wir diesen gebrochenen Seelen in die Gegenwart folgen.“

      Godzilla treibt die Handlung unaufhaltsam voran, und Desplat begrüßte die Gelegenheit, mit seiner Musik einen großen akustischen Akzent zu setzen, als er die endgültige Fassung des Scores mit dem Hollywood Studio Orchestra einspielte. „Ich habe noch nie an einem Monsterfilm gearbeitet, und weil ich dafür über 100 Musiker zur Verfügung habe – Hörner und Blechbläser doppelt besetzt –, konnte ich meiner Fantasie eine neue Dimension eröffnen, und das war sehr spannend“, berichtet Desplat. „Gareth hat ein großes Gespür für Musik – was für mich fantastisch ist. Als ich ihm in meinem Studio Musik vorspielte, merkte ich, wie er sich beim Zuhören die Bilder dazu vorstellte. Ich versuchte die Spannung stets aufrecht zu erhalten – der Trick besteht darin, auch mal Pausen einzubauen. Zum Beispiel kann eine Straße mit Passanten sehr alltäglich wirken. Es passiert gar nichts, aber statt in der Spannung nachzulassen, erhält man sie mit der Musik aufrecht. Diese Struktur habe ich mit Gareth ausgearbeitet, während der Film und der Score Gestalt annahmen. Entsprechend gibt es einen engen Zusammenhang zwischen den Bildern und dem, was wir hören.“
      Der Regisseur staunt: „Alexandre ist musikalisch mein Held, und sein Score für diesen Film ist einfach umwerfend. Ich bin echt begeistert. Ich kann es kaum glauben, dass Alexandre nicht nur den ‚Godzilla‘-Soundtrack, sondern meinen Soundtrack geschrieben hat. Ein schöneres Geschenk werde ich nie im Leben bekommen.“


      GODZILLA ERREICHT DIE KÜSTE





      Wie die Titelfigur hat auch die Story im Film ihre Ursprünge in Japan. „Dort wurde Godzilla geboren, und so fanden wir es angemessen, dort mit unserer Geschichte einzusetzen, die halb um die Erde führt und in die große Schlacht um San Francisco mündet“, sagt Tull.

      Der Film entstand an Originalschauplätzen auf der Hawaii-Insel Oahu, in Las Vegas/Nevada sowie in Vancouver/British Columbia. Zusätzliche Szenen wurden im kalifornischen San Diego und in Tokio gedreht. Paterson und seine Ausstattungsabteilung unter der Leitung von Ausstatter Grant Van Der Slagt, außerdem den Ausstattern Dan Hermansen, Ross Dempster und Kristen Franson sowie Innenrequisiteurin Elizabeth Wilcox entwarfen und bauten komplexe, detailgetreue Innen- und Außensets in den Studiohallen und auf dem Gelände des Canadian Motion Picture Park (CMPP) im Vorort Burnaby bei Vancouver.

      Eine der ersten Szenen entstand im Vancouver Convention Center, dessen riesiger Kuppelbau sowohl in den Flughafen von Honolulu als auch in den Tokyo International Airport umfunktioniert wurde.

      Etliche wichtige kanadischen Schauplätze dienten als Ground Zero für die dramatischsten Katastrophenszenen des Films. „Niemals wird ein Riesenmonster unsere Städte zerstören, aber wohl jeder Mensch auf der Erde hat schon mal Situationen solcher Verheerung selbst erlebt oder die Auswirkungen im Fernsehen gesehen“, stellt Edwards fest.

      Die Straßen im Zentrum von Vancouver wurden umgerüstet in den bedrängten Finanzdistrikt von San Francisco, wo eine Reihe von einprägsamen Szenen spielen. Eine davon hat Elizabeth Olsen miterlebt: Sie musste mit einer Menge von Flüchtlingen in Panik vor dem Monster fliehen, das die Stadt in Schutt und Asche legt. „Eines der coolsten Erlebnisse waren diese Einstellungen, in der die Menschenmassen einen sicheren Platz suchen“, erinnert sich Olsen. „Ich steckte mitten im dicksten Gewühl, und alle drängten in dieselbe Richtung. Ich hatte noch nie mit derart vielen Komparsen zu tun, aber wenn man sich in einer so großen Gruppe befindet, handelt man nach dem Urinstinkt. Im Kontext der Szene fühlt sich das völlig real an.“

      San Francisco wurde auch auf dem Studiogelände von CMPP zusammengesetzt. Eine Studiostraße funktionierte Paterson in eine kleine Gasse in Chinatown um, und er baute auch einen riesigen Krater unter Chinatown, auf den Ford es abgesehen hat, als er mit einem HALO-Team (High Altitude – Low Opening) in der Stadt landet.

      Das chaotische Krater-Set selbst, das Edwards das „Drachennest“ nannte, entstand in einer Studiohalle und wurde mit kollidierten Autos, Resten eingestürzter Häuser und anderem Schutt vollgestopft. Als die Einstellungen dieser Szenen abgedreht waren, wurde das Set umfunktioniert und stellte nun eine riesige Höhle unter einem eingestürzten philippinischen Stollen dar, wo die Wissenschaftler Graham und Serizawa eine erste Ahnung von etwas riesigem Unbekannten bekommen, das in die Welt entkommen ist. „Wir entdecken, dass diese Höhle nicht natürlichen Ursprungs ist – es handelt sich um einen gigantischen Brustkorb aus Knochen, die 10 Meter in die Höhe ragen“, berichtet Paterson. „In gewisser Weise ist das ein guter Ort, um die Story zu beginnen. Der Geist ist aus der Flasche entwichen.“

      „Das Set war nicht nur verblüffend, sondern einfach außergewöhnlich“, begeistert sich Sally Hawkins. „Obwohl wir teils mit der Greenscreen gearbeitet haben, brauchten wir oft unsere Fantasie gar nicht zu strapazieren. Alles war echt. Wir befanden uns mitten in dieser gigantischen Struktur, und der Detailreichtum war phänomenal. Es wird für die Schauspieler sehr viel leichter, wenn sie sich tatsächlich in diesen unfassbaren Welten bewegen dürfen.“

      Edwards erzählt, dass der Dreh beider Szenen in derselben Halle auch die Symmetrie spiegelt, die sich aus dem Genmuster des Films ergibt: „Was Graham und Serizawa in dem riesigen Brustkorb am Anfang des Films beobachten, und was Ford am Ende im Drachennest sieht, wird durch die Story verbunden. In gewisser Weise hat man dadurch das Gefühl, dass sich ein Kreis schließt.“

      Auf dem Studiogelände baute Paterson auch ein 120 Meter langes Teilstück der 2737 Meter langen Golden Gate Bridge, auf der Edwards mit Unterstützung des erfahrenen Regisseurs des 2. Drehteams, E.J. Foerster, einige der spannendsten Höhepunkte des Films vor dem berühmten Panorama der Stadt inszenierte.

      Um diesen Effekt zu erreichen, schickte Rygiel einige Teams auf die Spitzen mehrerer Wolkenkratzer in San Francisco, wo sie hochauflösende Panoramabilder aus den unterschiedlichsten Blickwinkeln aufnahmen, die man zu einem 360°-Rundblick der Stadtansicht zusammensetzen konnte. Mithilfe des Messbildverfahrens entstand so ein 3-D-Abbild der Stadt. „Durch diese Technik erhält man eine reale Stadt, die bis zur letzten Mörtelfuge eines Klinkergebäudes akkurat und authentisch ist“, sagt er. „Mit diesem Verfahren konnten wir nahtlos die real gedrehten Aufnahmen mit den vorläufig animierten Monstern kombinieren, die die digitalen Gebäude zerstören.“

      Ein anderer entscheidender Schauplatz war Finn Slough, eine hundert Jahre alte, zu keiner Gemeinde gehörige finnische Fischersiedlung am Fraser River bei Richmond/BC. Im inzwischen fast völlig verlassenen Finn Slough leben nur noch wenige Einwohner in verrotteten hölzernen Hütten, die teils auf dem Wasser schwimmen, teils am moorigen Flussufer auf Stelzen stehen. Diesen ungewöhnlichen Schauplatz und Teile von New Westminster stattete Edwards so aus, als ob sie von der Natur überwuchert wären – sie stellen die Quarantäne-Zone in Tokio dar, in die Ford sich mit seinem Vater wagt, um das Haus seiner Kindheit zu suchen.
      Zwei weitere bedeutende Schauplätze in Vancouver wählte man aus, um das Janjira-Atomkraftwerk zu doubeln: die verlassene und verfallene Catalyst-Papierfabrik für die Außenansichten und die Kläranlage auf Annacis Island südlich von Vancouver für die Innenaufnahmen, die durch anschauliche Studioaufnahmen der Reaktorkammern ergänzt wurden.

      Zu den Drehorten in Vancouver zählen auch die Ufer des Lake Alouette im Golden Ears Provincial Park, wo Edwards eine Helikopter-Rettung in einer völlig verwüsteten Landschaft inszenierte, und die Kaianlage von Steveston in Vancouver, die man in den berühmten Fisherman’s Wharf in San Francisco umrüstete.

      Als die Szenen in Kanada abgedreht waren, reiste das Filmteam auf die Hawaii-Insel Oahu, wo an unterschiedlichen Schauplätzen gefilmt wurde – vom Waikiki Beach bis zu dem Steinbruch, der als Eingang des eingestürzten Bergwerkstollens diente.

      Die Bilder während der Titelsequenz des Films entstanden auf der östlichen, dem Wind zugewandten Küste von Oahu. Hier drehte man die Szenen auf dem pazifischen Atoll, wo Anfang der 1950er-Jahre die Wasserstoffbombentests durchgeführt wurden und wo etliche Menschen umkamen – übrigens in eben jenem Jahr, als der originale „Godzilla“ in die Kinos kam.

      Dann drehte das Team auf dem historischen Gelände in Pearl Harbor mit seiner reichen Weltkriegsgeschichte. Heute dient der Hafen weiterhin als Marinebasis, aber auch als grimmiges Mahnmal zur Erinnerung an die Soldaten, die bei jenem Ereignis starben, durch das Amerika in den Krieg hineingezogen wurde. Hier inszenierte Edwards drei Szenen an Bord der USS Missouri, wobei dieses „schwimmende Denkmal“ das gewaltige amerikanische Schlachtschiff Saratoga doubelt, das Godzilla über den Pazifik verfolgt. In der benachbarten Hickam Air Force Base drehte Edwards Aaron Taylor-Johnson in einem echten C-17-Flugzeug, um die Augenblicke vor dem HALO-Absprung über San Francisco zu zeigen.

      James D. Dever, der militärtechnische Berater des Films, hat an HALO-Absprüngen teilgenommen und arbeitete mit dem HALO-Sprung-Stunt-Coordinator JT Holmes zusammen, um den dramatischen freien Fall möglichst realistisch zu zeigen. „Die Stuntleute hatten eine HALO-Ausbildung und haben fantastische Arbeit geleistet“, sagt Dever. „In diesem Film sieht man, wie die Air Force ICBM-Flugkörper transportiert, die Navy einen Flugzeugträger einsetzt, und viele Flugobjekte wie Huey-Helicopter, Zerstörer und fliegende F-35s zum Einsatz kommen. Meine Aufgabe war es zu gewährleisten, dass all das akkurat dargestellt wird.“
      Devers Beratung bezog sich außerdem auf militärische Abläufe, die Rangordnung, Spezialausdrücke, Ausrüstung, Waffen und Schauplätze, aber er war auch der Verbindungsmann zum Verteidigungsministerium, um für den Einsatz militärischen Geräts sowie echter amerikanischer und kanadischer Soldaten zu sorgen, die die meisten militärischen Rollen im Film verkörpern. „Es stellte sich heraus, dass auch viele Leute im Verteidigungsministerium große Godzilla-Fans sind“, grinst Edwards. „Und ich glaube, sie hatten ihren Spaß daran, an diesem Film beteiligt zu sein.“

      Als ehemaliger Sergeant Major des U.S. Marine Corps arbeitete Dever auch mit Aaron Taylor-Johnson, um sicherzustellen, dass der sich wie ein korrekter Marinesoldat verhielt. „Drei Tage lang konnte ich mit ihm die Grundausbildung durchexerzieren und ihm den Umgang mit den Waffen beibringen, aber auch, wie man die Ausrüstung anlegt, wie man sich bewegt und wie man als Offizier der U.S. Navy auftritt“, sagt Dever. „Aaron hat diese Informationen wie ein Schwamm aufgesaugt, weil er alles richtig machen wollte, und das ist ihm gelungen. Es war eine Freude, mit ihm zu arbeiten.“

      Das Filmteam sperrte auch zwei Tage lang einen Teil des beliebten Waikiki Beach, um jene Sequenzen zu drehen, die dem Tsunami vorausgehen, der eines der Wahrzeichen am Beach zerstört, den Hilton Rainbow Tower. Es gelang der Produktion sogar das fast Unmögliche: Waikikis beliebteste Einkaufsmeile, Lewers Street, wurde für 15 Stunden gesperrt, um Hunderte von Komparsen zu filmen, die vor der gewaltigen Welle fliehen.

      „An diesem Schauplatz und in allen Szenen der Zerstörung geht es vor allem um absolute Realität“, sagt Paterson. „Gareth verlangte, dass die Sets so echt wirken, dass die Leute nach dem Film aus dem Kino kommen und tatsächlich erwarten, dass kein Stein mehr auf dem anderen ist.“
      „Der Film wirkt so viel spannender, intensiver und letztlich auch befriedigender, wenn man ihn als glaubwürdig erlebt“, fügt Parent hinzu. „Godzillas Geschichte verdient es, in einem lohnenden Film erzählt zu werden, und Gareth hat ein Team aus Spitzenkräften zusammengestellt, mit deren Fähigkeiten und Kunst etwas gelingt, was so bisher noch nicht zu sehen war. Alles passt gut zusammen und ermöglicht uns Zuschauern einen Platz in der ersten Reihe bei einem epischen Abenteuer, in dem der berühmte Godzilla den Mittelpunkt bildet.“
      Dazu Rogers: „Ich bin stolz darauf, zu einem derart begabten Team zu gehören, das Godzilla zu seinem 60. Geburtstag wieder auf die Leinwand bringt, ihn bei den treuen Fans der Serie in Erinnerung ruft und all den neuen Zuschauern vorstellt, die dem ‚König der Monster‘ noch nie begegnet sind.“

      „Wenn man am Set beobachtet, wie die Szenen gedreht werden oder wenn man sich dann die täglichen Muster anschaut, ist das gar nicht zu vergleichen mit dem Eindruck, den die durchkomponierten, geschnittenen Szenen hinterlassen, die dann wirklich belegen, dass der Filmemacher eine bestimmte Atmosphäre, Größenordnung und Qualität geschaffen hat“, berichtet Jasni. „Ich erinnere mich, wie Gareth uns schon früh im Schneideraum eine Auswahl von vier oder fünf Sequenzen zeigte und damals schon klar wurde, dass ‚er es gepackt hatte‘. Irgendwie hat er daraus einen ganz persönlichen Film gemacht. Ich war begeistert, dass wir das geschafft haben, denn ganz eindeutig war Gareth auf dem besten Weg, all das zu liefern, was wir uns vorgestellt haben.“

      „Wir alle, die wir Godzilla von klein auf kennen, sind dieser Figur so nostalgisch verbunden, dass wir es gar nicht erwarten können, bis er wieder über die Leinwand stampft“, sagt Tull. „Der erste Film startete vor 60 Jahren. Für eine wachsende Fangemeinde ist das eine lange Zeit, und jetzt gibt es eine ganz neue Generation, die noch nie Godzilla in seinem eigentlichen Element erlebt hat. Deshalb hoffen wir, dass die bisherigen Fans und die neue Generation in diesem Film genau das finden, was sie erwartet haben.“

      Auf dem Höhepunkt seiner eigenen langen Entwicklung, die jetzt dieses Versprechen einlöst, vergleicht Edwards diese Erfahrung mit dem Moment, in dem Ford, die Hauptfigur des Films, dem legendären Dinosaurier endlich ins Auge blickt. „Bevor es losging, fühlte ich mich von dieser überwältigenden Aufgabe eingeschüchtert“, sagt er. „Doch gegen Ende der Arbeit an diesem Film merkte ich, dass Godzilla mich gerettet hat. Ich konnte mich auf viele unglaublich begabte Leute verlassen, die Tag und Nacht gearbeitet haben, um den Film so fertigzustellen, dass er wie aus einem Guss wirkt. Und das ist ihnen gelungen. Ich bin sehr stolz darauf, diesen Film inszeniert zu
      haben. Wenn man mich auf ein Genre festlegen will, bin ich nur zu gern bereit, mich in dieser Welt der Monster anketten zu lassen – und es gibt in der ganzen Welt kein besseres Monster als Godzilla.“

      DARSTELLER




      AARON TAYLOR-JOHNSON
      Ford Brody

      Aktuell arbeitet Taylor-Johnson an Joss Whedons Action-Abenteuer „Avengers: Age of Ultron“ (Marvel’s The Avengers 2), in dem er sich als Quicksilver in die Gruppe der Superhelden einreiht. Der Film kommt 2015 in die Kinos.

      Berühmt wurde Taylor-Johnson als Titelheld in Sam Taylor-Woods „Nowhere Boy“ (Nowhere Boy) – er spielte den späteren Beatle John Lennon in den turbulenten Jugendjahren des Musikers. Diese mitreißende Leistung brachte ihm Nominierungen für den Preis der Londoner Filmkritiker in der Kategorie Britischer Nachwuchsdarsteller, für den British Independent Film Award (BIFA) in der Darstellerkategorie und für den Empire Award in der Nachwuchskategorie ein – letzteren Preis gewann er. Das Branchenblatt Screen International kürte ihn außerdem 2010 zu einem der „Stars von morgen“.

      Nach diesem Triumph übernahm Taylor-Johnson die Hauptrolle in dem Hit „Kick-Ass“ (Kick-Ass), Matthew Vaughns Verfilmung des Comics von Mark Millar. Seine Partner waren Nicolas Cage, Chloë Grace Moretz und Christopher Mintz-Plasse. Für diese Rolle erhielt er eine Nominierung für den Empire Award, diesmal als Bester Darsteller. Mit demselben Ensemble und Regisseur drehte er auch die Fortsetzung „Kick-Ass 2“ (Kick-Ass 2), die im Sommer 2013 in die Kinos kam.
      In den letzten Jahren spielte er Hauptrollen in Oliver Stones „Savages“ (Savages), Joe Wrights „Anna Karenina“ (Anna Karenina) mit Keira Knightley und Jude Law sowie Rodrigo Garcias „Albert Nobbs“ (Albert Nobbs) mit Glenn Close. Hinzu kommen Shana Festes „The Greatest“ (Zeit der Trauer), Neil Burgers „The Illusionist“ (The Illusionist – Nichts ist wie es scheint), Richard Claus’ „The Thief Lord“ (Herr der Diebe) und David Dobkins „Shanghai Knights“ (Shanghai Knights) mit Jackie Chan und Owen Wilson.

      Zu Taylor-Johnsons TV-Auftritten zählen etliche beliebte britische Serien wie „Feather Boy“, „Family Business“, „Nearly Famous“ und „Talk to Me“. Außerdem trat er in TV-Filmen wie „Sherlock Holmes and the Baker Street Irregulars“, „The Best Man“ und „The Apocalypse“ (Die Bibel: Apokalypse) auf.

      Der Brite spielte bereits mit sechs Jahren seine erste Profi-Rolle und besuchte die renommierte Jackie Palmer Stage School. Auf der Bühne spielte er zum Beispiel 1999 Macduffs Sohn in der West-End-Inszenierung von Shakespeares „Macbeth“ (Macbeth) mit Rufus Sewell in der Titelrolle und 2000 war er am National Theatre in Arthur Millers Stück „All My Sons“ (Alle meine Söhne) zu sehen.


      KEN WATANABE
      Dr. Ishiro Serizawa

      Watanabe gab sein US-Filmdebüt in Edward Zwicks „The Last Samurai“ (Last Samurai) neben Tom Cruise. Mit diesem Auftritt verbuchte er Nominierungen für den Oscar, den Golden Globe, den Preis der Screen Actors Guild (US-Gewerkschaft der Film- und TV-Schauspieler) und den Critics’ Choice Award. Seitdem hat der Schauspieler mit einigen der bedeutendsten Filmemachern unserer Zeit zusammengearbeitet. 2006 spielte Watanabe den mutigen japanischen General Tadamichi Kuribayashi in Clint Eastwoods preisgekröntem Weltkriegsfilm „Letters From Iwo Jima“ (Letters From Iwo Jima). Mit Regisseur Christopher Nolan drehte Watanabe zunächst den Blockbuster „Batman Begins“ (Batman Begins, 2005) und anschließend „Inception“ (Inception). Und er spielte eine Hauptrolle in Rob Marshalls „Memoirs of a Geisha“ (Die Geisha), der prachtvollen Kinofassung von Arthur Goldens Bestsellerroman.

      Ende 2014 beginnt Watanabe mit den Dreharbeiten zu Gus Van Sants „Sea of Trees“. Es geht um die Geschichte eines lebensmüden Amerikaners (Matthew McConaughey), der sich mit einem Japaner (Watanabe) anfreundet, der sich im Wald unterhalb des Fujiyama verirrt hat. Ende des Jahres ist Watanabe neben Liam Neeson, Andrew Garfield und Adam Driver in Martin Scorseses Verfilmung von Shusaku Endos gefeiertem Roman „Silence“ (deutscher Buchtitel: Schweigen) zu sehen. „Silence“ spielt im 17. Jahrhundert und erzählt die Geschichte zweier Jesuiten, die Gewalt und Verfolgung erleiden, als sie in Japan ihren Mentor suchen und den Einheimischen das Evangelium predigen.

      2013 trat Watanabe in „Yurusarezaru mono“ auf, Regisseur Sang-il Lees japanischer Fassung von Clint Eastwoods „Unforgiven“ (Erbarmungslos). Watanabes Leistung wurde für den japanischen Akademiepreis nominiert.

      2006 war Watanabe als Darsteller und Executive Producer an dem japanischen Film „Ashita no kioku“/„Memories of Tomorrow“ beteiligt, der ihm etliche Darstellerpreise einbrachte, darunter den japanischen Akademiepreis und den Hochi-Filmpreis. 2009 übernahm er die Hauptrolle in „Shizumano taiyô“/„The Unbroken“, mit dem er als Bester Darsteller seinen zweiten japanischen Akademiepreis sowie den Hochi-Filmpreis gewann. Zu seinen japanischen Filmen zählen auch Juzo Itamis international erfolgreiche Komödie „Tampopo“ (Tampopo; auch: Tampopo: Magische
      Nudeln), die Serie „Ikebukuro West Gate Park“ sowie die Spielfilme „Supêsutoraberâzu“/„Space Travelers“, „Oboreru sakana“/„Drowning Fish“ und „Shin jingi naki tatakai/Bosatsu“/„Fight Without Loyalty/Murder“, eine Neufassung der populären Yakuza-Spielfilm-Serie.

      Watanabe begann seine Schauspielkarriere im Theaterensemble En in Tokio. Seine Hauptrolle in „Shimoya Mannen-cho Monogatari“, inszeniert von Yukio Ninawara, machte ihn bei Kritikern und Publikum bekannt. 1982 gab Watanabe sein TV-Debüt mit „Michinaru Hanran“. Seine beeindruckende Bildschirmpräsenz in der folgenden Samurai-Serie „Dokuganryu Masamume“ brachte ihm weitere Rollen in den historischen Serien „Oda Nobunaga“ und „Chushingura“ sowie in dem Spielfilm „Bakumatsu Junjou Den“ ein.

      2013 kehrte Watanabe mit der Komödie „Dialogue With Horowitz“ von Koki Mitani auf die Bühnen von Tokio und Osaka zurück. Die Spielzeit der von der Kritik gefeierten Inszenierung war ausverkauft – eine Aufzeichnung wurde später im Fernsehen gezeigt.


      ELIZABETH OLSEN
      Elle Brody

      Nach „Godzilla“ (Godzilla) spielt Olsen als Scarlett Witch eine Hauptrolle in Joss Whedons „Avengers: Age of Ultron“ (Marvel’s The Avengers 2). Das Action-Abenteuer soll am 1. Mai 2015 in die Kinos kommen.

      Aktuell trat Olsen neben Jessica Lange und Oscar Issac in dem Thriller „In Secret“ auf. Der Film spielt im Armenmilieu im Paris der 1860er-Jahre. Im Mittelpunkt steht Emile Zolas Romanheldin Thérèse Raquin, eine schöne, sexuell verklemmte junge Frau, die von ihrer dominanten Tante Madame Raquin zur Vernunftehe mit ihrem kränklichen Cousin Camille gezwungen wird. Der Film lief mit wenigen Kopien am 21. Februar 2014 in den USA an. Am 7. September 2013 feierte „In Secret“ Premiere auf dem Toronto International Film Festival.

      2013 trat Olsen in drei sehr unterschiedlichen Independent-Filmen auf. Neben Samuel L. Jackson und James Brolin war sie in Spike Lees Thriller „OldBoy“ (OldBoy) zu sehen, der am 27. November 2013 anlief. Hinzu kommen zwei Filme, die 2013 auf dem Sundance Film Festival uraufgeführt wurden: „Kill Your Darlings“ (Kill Your Darlings – Junge Wilde) über die Anfänge der Beat-Generation-Legenden Allen Ginsberg (Daniel Radcliffe), Jack Kerouac (Jack Huston) und William Burroughs (Ben Foster) sowie „Very Good Girls“ mit Dakota Fanning.

      Zwei weitere Olsen-Filme feierten 2012 Premiere auf dem Sundance Film Festival: „Liberal Arts“ (Liberal Arts), geschrieben und inszeniert von Josh Radnor, der neben Olsen, Richard Jenkins und Allison Janney auch eine Hauptrolle übernahm, und der Thriller „Red Lights“ (Red Lights) mit Robert De Niro, Cillian Murphy und Sigourney Weaver.

      Der Durchbruch gelang Olsen mit der Titelrolle in dem hochgelobten unabhängig produzierten „Martha Marcy May Marlene“ (Martha Marcy May Marlene), der 2011 in der Sektion Un Certain Regard auf dem Filmfestival in Cannes lief. Ihr Portrait einer jungen Frau, die einer Sekte entkommt, brachte ihr Nominierungen für den Independent Spirit Award und den Critics’ Choice Award als Beste Darstellerin ein. Etliche Kritikerverbände zeichneten sie als Beste Darstellerin aus, außerdem gewann sie den Nachwuchspreis der Kritiker in Chicago und mehrerer anderer Verbände. Ebenfalls 2011 übernahm sie die Hauptrolle in dem Independent-Film „Silent House“, einer Neufassung des Psycho-Horror-Thrillers „La casa muda“ aus Uruguay.

      Olsen machte ihren Abschluss an der Tisch School of the Arts unter dem Dach der New York University und absolvierte eine reguläre Schauspielausbildung an der Atlantic Acting School und an der Kunsttheaterschule in Moskau. Während des Studiums übernahm sie als zweite Besetzung Rollen in dem Off-Broadway-Stück „Dust“ sowie am Broadway in „Impressionism“. Im Herbst 2013 spielte Olsen die Hauptrolle der Julia in der von der Kritik gefeierten Off-Broadway-Inszenierung von „Romeo and Juliet“ (Romeo und Julia), dem Auftakt der Bühnensaison 2013 bis 2014 des Ensembles Classic Stage Company.


      JULIETTE BINOCHE
      Sandra Brody

      Die Oscar-Preisträgerin feiert internationale Erfolge. Sie ist die einzige Darstellerin, die als Beste Schauspielerin auf allen drei großen europäischen Filmfestivals ausgezeichnet wurde: Sie gewann sowohl die Goldene Palme in Cannes mit „Copie conforme“ (Die Liebesfälscher, 2010) als auch den Volpi-Pokal und den Pasinetti-Preis in Venedig mit „Trois couleurs: Bleu“ (Drei Farben – Blau, 1993) und den Silbernen Bären der Berlinale mit Anthony Minghellas Oscar-preisgekröntem Besten Film „The English Patient“ (Der englische Patient, 1996).

      Binoches bemerkenswerte Leistung in letztgenanntem Titel brachte ihr als Nebendarstellerin auch den Oscar, den Preis der British Academy of Film and Television Arts (BAFTA), den Europäischen Filmpreis und den Preis des National Board of Review (branchenunabhängige Institution zur Förderung der Filmkunst) ein. Nominierungen erhielt sie außerdem für den Golden Globe und für den Preis der Screen Actors Guild (SAG, US-Gewerkschaft der Film- und TV-Schauspieler – sowohl als Nebendarstellerin als auch als Mitglied des Ensembles).

      2001 erhielt sie ihre zweite Oscar-Nominierung als Beste Darstellerin für ihre Rolle in Lasse Hallströms „Chocolat“ (Chocolat… Ein kleiner Biss genügt), der ihr auch Nominierungen für den Golden Globe, den Preis der BAFTA sowie zwei weitere Nominierungen der SAG einbrachte – einen als Hauptdarstellerin und einen als Mitglied des Enembles. Eine weitere Nominierung für den Europäischen Filmpreis verbuchte sie mit ihrer Leistung in Michael Hanekes „Caché“ (Caché –Versteckt), und 2006 erhielt sie eine BAFTA-Nominierung für „Breaking and Entering“ (Breaking & Entering – Einbruch und Diebstahl), ein weiteres Projekt mit Minghella.

      In ihrer französischen Heimat gewann Binoche den César als Beste Schauspielerin in „Drei Farben – Blau“, Teil von Krzysztof Kieslowskis Trilogie, zu der auch „Rouge“ (Rot) und „Blanc“ (Weiß) zählen. Sieben weitere César-Nominierungen erhielt sie für Hauptrollen in André Téchinés „Rendez-vous“ (Rendez-vous), Leos Carax’ Filmen „Mauvais sang“ (Die Nacht ist jung) und „Les amants du Pont-Neuf“ (Die Liebenden von Pont-Neuf), Louis Malles „Damage“ (Verhängnis), Jean-Paul Rappeneaus „Le hussard sur le toit“ (Der Husar auf dem Dach), Patrice Lecontes „La veuve de Saint-Pierre“ (Die Witwe von Saint-Pierre) sowie Danièle Thompsons „Décalage horaire“ (Jet Lag oder Wo die Liebe hinfliegt).

      Zu ihren aktuellen Titeln gehören die französisch-sprachigen Filme „Camille Claudel, 1915“, „À coeur ouvert“ und „La vie d’une autre“. In Binoches umfangreicher Filmografie finden sich außerdem David Cronenbergs „Cosmopolis“ (Cosmopolis), Olivier Assayas’ „L’heure d’été“ und „Paris, je t’aime“ (Paris, je t’aime), „Dan in Real Life“ (Dan – Mitten im Leben!), Abel Ferraras „Mary“ (Mary), „Bee Season“ (Die Buchstabenprinzessin) mit Richard Gere, John Boormans „In My Country“ (In My Country), Hanekes „Code: inconnu“ (Code – unbekannt), Diane Kurys’ „Les enfants du siècle“ (Das Liebesdrama von Venedig; auch: Eine leidenschaftliche Affäre), Téchinés „Alice et Martin“ (Alice & Martin), „Wuthering Heights“ (Stürmische Leidenschaft) mit Ralph Fiennes, Philip Kaufmans „The Unbearable Lightness of Being“ (Die unerträgliche Leichtigkeit des Seins) sowie Jean-Luc Godards „Je vous salue, Marie“ (Maria und Joseph).

      Wieder mit Olivier Assayas drehte sie aktuell „Clouds of Sils Maria“ (Clouds of Sils Maria). Inzwischen fertiggestellt ist Patricia Riggens „The 33“, in dem es um das Unglück in der chilenischen Kupfermine Copiapo geht.

      Binoche stammt aus Paris. Sie studierte am Pariser Conservatoire National Superieur d’Art Dramatique und begann dann ihre Profi-Laufbahn. Sie stand auch immer wieder auf der Bühne, zum Beispiel 1988 mit Tschechows „Die Möwe“ unter der Regie von Andrei Konchalovsky am Théâtre de l’Odéon in Paris, in „Naked“ am Almeida Theatre in London, 2012 in einer moderneren Fassung von August Strindbergs Bühnenstück „Fröken Julie“ (Fräulein Julie) unter dem Titel „Mademoiselle Julie“ am Londoner Barbican Theatre und 2008 in Tänzer Akram Khans Tanzstück mit dem Titel „in-i“ am Londoner Royal National Theatre. Ihr Broadway-Debüt gab sie in Harold Pinters „Betrayal“ (Betrogen). Mit dieser Leistung wurde sie 2001 als Hauptdarstellerin für den Tony nominiert.


      SALLY HAWKINS
      Graham

      Hawkins wurde 2014 für ihre Leistung in Woody Allens Hit „Blue Jasmine“ (Blue Jasmine) für den Oscar nominiert. Ihr Auftritt als Ginger, die Schwester der Titelheldin, gespielt von Cate Blanchett, bescherte ihr auch Nominierungen für den Golden Globe, den Preis der British Academy of Film and Television Arts (BAFTA), den Empire Award und den Independent Spirit Award.

      Internationale Aufmerksamkeit erregte sie erstmals mit ihrer Hauptrolle als optimistische Poppy in Mike Leighs „Happy-Go-Lucky“ (Happy-Go-Lucky), für die sie den Golden Globe als beste Darstellerin, den Preis der Zeitung Evening Standard und 2008 den Silbernen Bären der Berlinale als Hauptdarstellerin erhielt. Daneben wurde sie unter anderem von den Kritikern in New York, Los Angeles, Boston, San Francisco und den gesamten USA zur Besten Darstellerin gekürt. 2008 erhielt sie den Durchbruchpreis auf dem Hollywood Film Festival. Nominiert wurde sie außerdem für den British Independent Film Award, den Empire Award und den Europäischen Filmpreis.

      Hawkins gab ihr Kinodebüt 2002 in Mike Leighs „All or Nothing“ (All or Nothing), dann folgte Leighs „Vera Drake“ (Vera Drake – Frau und Mutter). Weitere Titel: Matthew Vaughans „Layer Cake“ (Layer Cake), John Currans „The Painted Veil“ (Der bunte Schleier), Woody Allens „Cassandra’s Dream“ (Cassandras Traum) und Lone Scherfigs „An Education“ (An Education). 2010 und 2011 verbuchte sie Nominierungen für den British Independent Film Award mit ihren Auftritten in Nigel Coles „Made in Dagenham“ (We Want Sex) und Richard Ayoades „Submarine“ (Submarine). Hinzu kommen Cary Fukunagas „Jane Eyre“ (Jane Eyre), Mike Newells „Great Expectations“ (Große Erwartungen) und der Urlaubsfilm „All Is Bright“ (Das Wunder von New York) mit Paul Rudd und Paul Giamatti. Demnächst ist sie als Hauptdarstellerin in „Paddington“ (Paddington) und „X Plus Y“ zu sehen.

      Hawkins’ Leistung als Anne Elliott in der ITV-Fernsehfassung von Jane Austens „Persuasion“ (Jane Austin’s Persuasion) brachte ihr Auszeichnungen als Beste Darstellerin auf dem Monte Carlo TV Festival 2007 und von der Royal Television Society (RTS) ein. Zu ihren TV-Auftritten zählen Hauptrollen in „Tipping the Velvet“, David Yates’ „The Young Visiters“, „Byron“ als Mary Shelley, „Fingersmith“, Simon Curtis’ „20,000 Streets Under the Sky“ sowie Marc Mundens „Shiny Shiny Bright New Hole in My Heart“. Außerdem wirkte sie in zwei Staffeln der BBC-Komödienserie „Little Britain“ (Little Britain) mit.

      Hawkins stammt aus London. Sie absolvierte ihre Ausbildung an der Royal Academy of Dramatic Art und ist eine versierte Bühnenschauspielerin. 2012 erhielt sie begeisterte Kritiken für ihre Leistung in Nick Paynes Zweipersonenstück „Constellations“ am Royal Court Theatre im Londons West-End. Zuvor trat sie am Royal Court Theatre in Ian Ricksons Inszenierung „The Winterling“ sowie in Gordon Andersons Inszenierung „Country Music“ auf. Zu ihren weiteren „West End“-Auftritten zählt die „Howard Davis“-Inszenierung von „House of Bernarda Alba“ (Bernarda Albas Haus) am National Theatre. Außerdem spielte sie in Bühnenstücken wie „The Way of the World“ (Der Lauf der Welt), „Misconceptions“ (Octagon), „A Midsummer Night’s Dream“ (Ein Sommernachtstraum), „Much Ado About Nothing“ (Viel Lärm um nichts), „Perpalas“, „The Cherry Orchard“ (Der Kirschgarten), „Romeo & Juliet“ (Romeo und Julia), „The Dybbuk“ (Der Dibbuk), „Accidental Death of an Anarchist“, „Svejk“ (Schwejk), „The Whore of Babylon“ und „As You Like It“ (Wie es euch gefällt).


      DAVID STRATHAIRN
      Adm. William Stenz

      Eine Oscar-Nominierung verbuchte Strathairn mit seiner Leistung in George Clooneys hochgelobtem „Good Night, and Good Luck.“ (Good Night, and Good Luck.). Für diese Darstellung des legendären Nachrichtenmoderators Edward R. Murrow erhielt er 2005 den Volpi-Pokal auf dem Film Festival in Venedig. Nominiert wurde er außerdem für den Golden Globe, den Preis der Screen Actors Guild (SAG, US-Gewerkschaft der Film- und TV-Schauspieler), den Preis der British Academy of Film and Television Arts (BAFTA), für den Independent Spirit Award und den Critics’ Choice Award. Zudem erhielt das Ensemble von „Good Night, and Good Luck.“ eine Nominierung für den Preis der SAG.

      Zwei weitere Nominierungen für den Preis der SAG in der Kategorie Bestes Ensemble teilte sich Strathairn mit den Darstellern von Curtis Hansons „L.A. Confidential“ (L.A. Confidential) und kürzlich von Steven Spielbergs epischer Biografie „Lincoln“ (Lincoln, 2012).
      Seit Langem ist Strathairn beruflich mit dem Regisseur John Sayles verbunden. Die beiden waren Kommilitonen am Williams College in Massachusetts. Ihr erster gemeinsamer Film hieß „The Return of the Secaucus Seven“ (Die Rückkehr nach Secaucus) und markierte nicht nur Sayles’ Einstand als Regisseur, sondern auch Strathairns Spielfilm-Debüt. Später gewann Strathairn einen Independent Spirit Award mit seiner Nebenrolle in Sayles’ „City of Hope“ (Stadt der Hoffnung) und war mit seinen Darstellungen in „Passion Fish“ (Passion Fish) und „Limbo“ (Wenn der Nebel sich lichtet – Limbo) für den Spirit Award nominiert. Weitere gemeinsame Filme: „The Brother From Another Planet“ (Der Typ vom anderen Stern), „Matewan“ (Matewan) und „Eight Men Out“ (Acht Mann und ein Skandal).

      Strathairn hat in über 70 weiteren Filmen mitgewirkt, einer großen Bandbreite von großen Studiofilmen und unabhängigen Produktionen. Er wirkte in zwei Teilen der „Bourne“-Action-Serie mit: Paul Greengrass’ „The Bourne Ultimatum“ (Das Bourne Ultimatum) und Tony Gilroys „The Bourne Legacy“ (Das Bourne Vermächtnis). Aktuelle Titel: „The Whistleblower“ (Whistleblower – In gefährlicher Mission), Julie Taymors Shakespeare-Verfilmung „The Tempest“ (The Tempest – Der Sturm), „The Uninvited“ (Der Fluch der 2 Schwestern) und Mark Waters’ „The Spiderwick Chronicles“ (Die Geheimnisse der Spiderwicks). Hinzu kommen „Fracture“ (Das perfekte Verbrechen) mit Anthony Hopkins und Ryan Gosling, „We Are Marshall“ (Sie waren Helden), „The Notorious Bettie Page“ (Bettie Page: Begehrt und berüchtigt), Philip Kaufmans „Twisted“ (Twisted – Der erste Verdacht), „Harrison’s Flowers“, „A Map of the World“ (Unschuldig verfolgt), Michael Hoffmans Shakespeare-Verfilmung „A Midsummer Night’s Dream“ (Ein Sommernachtstraum), „Simon Birch“ (Simon Birch; auch: Über Gürteltiere, Simon und mich), Jodie Fosters „Home for the Holidays“ (Familienfeste und andere Schwierigkeiten) mit hochkarätiger Besetzung, Taylor Hackfords „Dolores Claiborne“ (Dolores), Curtis Hansons „The River Wild“ (Am wilden Fluss), Sydney Pollacks „The Firm“ (Die Firma), Phil Alden Robinsons „Sneakers“ (Sneakers – Die Lautlosen) sowie Penny Marshalls „A League of Their Own“ (Eine Klasse für sich).

      Im Fernsehbereich gewann Strathairn einen Emmy und erhielt eine „Golden Globe“-Nominierung für seine Rolle in der HBO-Biografie „Temple Grandin“ (Du gehst nicht allein, 2010). Seine Leistung in Philip Kaufmans HBO-Film „Hemingway & Gellhorn“ (Hemingway & Gellhorn) brachte ihm eine zweite Emmy-Nominierung ein. Zu seinen früheren TV-Auftritten zählen eine gelegentliche Rolle in der Serie „The Sopranos“ (Die Sopranos) und Fernsehfilme wie „Paradise“, „Lathe of Heaven“, „The Miracle Worker“, „Freedom Song“, Christopher Reeves „In the Gloaming“ (In der Abenddämmerung), „The American Clock“ (Die Stunde der Wahrheit), „O Pioneers!“, „Son of the Morning Star“ (General Custers letzte Schlacht) und „Judgment“. Eine Hauptrolle spielte er in der Serie „The Days and Nights of Molly Dodd“.

      Auch im Theaterbereich hat Strathairn sich mit außergewöhnlichen Leistungen profiliert. Aktuell kehrte er an den Broadway zurück und spielte neben Jessica Chastain die Hauptrolle in „The Heiress“ (Die Erbin). Sein Broadway-Debüt gab er 1981 in „Einstein and the Polar Bear“. Es folgten Hauptrollen in „The Three Sisters“ (Drei Schwestern), „Dance of Death“ (Der Totentanz) und „Salome“ (Salome). Ebenfalls zu sehen war er im Manhattan Theatre Club, auf dem New York Shakespeare Festival, am SoHo Repertory Theater, im Ensemble der Hartford Stage Company, am Ensemble Studio Theatre und am Seattle Repertory Theater.


      BRYAN CRANSTON
      Joe Brody

      Cranston gewann mit seiner Leistung in der AMC-Serie „Breaking Bad“ (Breaking Bad) seinen dritten Emmy in Folge als Hauptdarsteller in einer dramatischen Serie. Cranston ist der erste Darsteller einer Kabel-TV-Serie und der zweite Darsteller in der Geschichte der Emmys, dem die
      Ehre zuteil wurde, diesen Preis dreimal hintereinander zu gewinnen. Für seine Darstellung des Anti-Helden Walter White erhielt Cranston außerdem zwei Preise der Screen Actors Guild (SAG, US-Gewerkschaft der Film- und TV-Schauspieler), einen Golden Globe sowie weitere Nominierungen für den Emmy, den Golden Globe und den Preis der SAG. Einen weiteren Preis der SAG verbuchte er als Mitglied des gesamten Ensembles. Außerdem wurde er von den TV-Kritikern ausgezeichnet.
      Aktuell gibt Cranston sein Broadway-Debüt als Präsident Lyndon B. Johnson in „All the Way“ des Pulitzer-preisgekrönten Autors Robert Schenkkan. Darin geht es um die ersten Jahre von LBJs Präsidentschaft und seine Beziehung zu bedeutenden Persönlichkeiten wie Martin Luther King Jr., J. Edgar Hoover und Senator Richard Russell. Cranston wurde für seine Leistung gefeiert – die ausverkaufte Spielzeit am American Repertory Theatre in Cambridge/Massachusetts ist inzwischen beendet.

      Im Kinobereich übernahm Cranston kürzlich die Rolle des CIA-Agenten Jack O’Donnell in Ben Afflecks Oscar prämiertem „Argo“ (Argo) – als Mitglied des Ensembles gewann er damit den Preis der SAG. Demnächst beginnen die Dreharbeiten zu „Trumbo“. Unter der Regie von Jay Roach spielt er die Titelrolle des Dalton Trumbo, eines der erfolgreichsten Drehbuchautoren in Hollywood, dessen Karriere in den 1940er-Jahren abrupt endete, als er als Kommunist eingestuft wurde und auf die Schwarze Liste geriet.

      2012 war Cranston als Vitality in „Madagascar 3: Europe’s Most Wanted“ (Madagascar 3: Flucht durch Europa) zu hören. Demnächst übernimmt er eine Sprechrolle in „Kung Fu Panda 3“ für DreamWorks. Zu seiner umfangreichen Filmografie gehören Len Wisemans Remake von „Total Recall“ (Die totale Erinnerung), Adam Shankmans „Rock of Ages“ (Rock of Ages), Nicolas Winding Refns von der Kritik gefeierter „Drive“ (Drive) mit Ryan Gosling und Carey Mulligan sowie „Contagion“ (Contagion), „John Carter“ (John Carter: Zwischen den Welten), „Larry Crowne“ (Larry Crowne), „The Lincoln Lawyer“ (Der Mandant), „Little Miss Sunshine“ (Little Miss Sunshine), „Seeing Other People“ (Lust auf Seitensprünge), „Saving Private Ryan“ (Der Soldat James Ryan) und „That Thing You Do!“ (That Thing You Do!).

      Cranston stammt aus einer Show-Business-Familie und wuchs im kalifornischen Süden auf. Sein Schauspieldebüt gab er als Achtjähriger in einem Werbespot für United Way. Doch erst nach dem College begann er die Schauspielerei als Beruf ernst zu nehmen. Auf einem Motorradtrip durch die USA mit seinem Bruder entdeckte er regionale Schauspielgruppen und begann sich für alle Aspekte des Theaters zu interessieren. Bald wurde er Mitglied eines während der Sommerferien auftretenden Ensembles.

      Cranston kehrte nach Los Angeles zurück und bekam bald darauf eine Rolle in dem TV-Film „Love Without End“, was zu seiner Besetzung im Originalensemble der ABC-Serie „Loving“ (Loving – Wege der Liebe) führte. Zahlreiche TV-Serien folgten, darunter sieben Staffeln als Hal in der Fox-Serie „Malcolm in the Middle“ (Malcolm mittendrin), die ihm Nominierungen für den Golden Globe und drei Emmys einbrachte, eine gelegentliche Rolle als Zahnarzt Tim Whatley in der Serie „Seinfeld“ (Seinfeld), die Rolle des Astronauten Buzz Aldrin in der preisgekrönten HBO-Miniserie „From the Earth to the Moon“ (From the Earth to the Moon) sowie der Fernsehfilm „I Know My First Name Is Steven“ (Steven – Die Entführung) und andere.

      Als Regisseur, Autor und Produzent ist Cranston auch hinter der Kamera erfolgreich. Er erhielt drei Nominierungen für der Preis der Directors Guild of America (DGA), den ersten für eine Episode von „Modern Family“ (Modern Family), dann 2014 zwei Nominierungen für Episoden zu „Modern Family“ und „Breaking Bad“ (Breaking Bad). Als Produzent von „Breaking Bad“ gewann er auch den Emmy und den Preis der Producers Guild of America.

      Zuvor schrieb er das Liebesdrama „Last Chance“ als Geburtstagsgeschenk für seine Frau Robin Dearden und inszenierte sich selbst in diesem Film. Außerdem inszenierte er etliche Episoden zur Serie „Malcolm mittendrin“ und für Comedy Central den Pilotfilm „Special Unit“. Anfang 2011 war Cranston als Executive Producer an der exklusiven Online-Serie „The Handlers“ auf Atom.com beteiligt. Die Serie zeigt Cranston als Politiker Jack Powers bei seinem Wahlkampf für das Senatorenamt.

      Nach wie vor spielt Cranston gern Theater, wenn es seine Zeit erlaubt. Bühnenrollen übernahm er in „The God of Hell“, „Chapter Two“, „The Taming of the Shrew“ (Der Widerspenstigen Zähmung), „A Dolls House“ (Nora oder Ein Puppenheim), „Eastern Standard“ (Immer mit der Zeit), „Wrestlers“, „Barefoot in the Park“ (Barfuß im Park) und „The Steven Weed Show“, die ihm den Drama-Logue Award einbrachte.

      Cranston produzierte auch eine Ratgeber-DVD namens „KidSmartz“, die Familien Tipps gegen Kindesentführungen und Missbrauch im Internet gibt. „KidSmartz“ sammelt Spenden für das National Center for Missing & Exploited Children.


      HINTER DER KAMERA




      GARETH EDWARDS
      Regie

      Edwards’ erster Spielfilm war der von der Kritik gefeierte, unabhängig produzierte Film „Monsters“ (Monsters).

      Edwards stammt aus der mittelenglischen Kleinstadt Nuneaton, wo er als Sechsjähriger beschloss, Filmregisseur zu werden. Als einer der Ersten kombinierte er bei seinem Abschlussfilm an der Universität real gedrehte und digitale Effekte. Weil er den Einfluss der Computergrafik auf
      den kreativen Filmprozess begriff, arbeitete Edwards zunächst zehn Jahre in seiner Wohnung als Effekte-Künstler für BBC-Dokumentationen wie „Hiroshima“, die ihm den Preis der British Academy of Film and Television Arts (BAFTA) einbrachte.

      Aufgrund seines Könnens in diesem Bereich übertrug man ihm die Regie des BBC-Epos „Heroes and Villains: Attila the Hun“ (Warriors – Die größten Krieger der Geschichte), zu dem er persönlich alle 250 visuellen Effekte beisteuerte. Dann stellte er sich der Herausforderung von Sci-Fi London (London International Festival of Science Fiction and Fantastic Film), bei der es darum geht, innerhalb von 48 Stunden einen Kurzfilm allein ohne Team und mit nur einem Schauspieler herzustellen. Mit seinem Beitrag „Factory Framed“ gewann er den ersten Preis.

      Diese unorthodoxen Arbeitsmethoden wendete Edwards dann auch bei „Monsters“ (Monsters) an, einem Science-Fiction-Thriller, in dem die Erde von Aliens angegriffen wird. Im Mittelpunkt steht ein zynischer amerikanischer Journalist (Scoot McNairy). Unterstützt von einem nur winzigen Team fungierte Edwards selbst als Autor, Regisseur und Kameramann, er entwarf alle Monster und stellte die visuellen Effekte selbst her.

      Mit „Monsters“ verbuchte Edwards eine BAFTA-Nominierung in der Kategorie Herausragendes Debüt eines britischen Regisseurs/Produzenten, er gewann für die Effekte drei British Independent Film Awards (darunter als Regisseur und für die Beste technische Leistung), den Evening Standard Film Award für die Beste technische/künstlerische Leistung im Bereich Kamera, Produktionsdesign und Visuelle Effekte, den Preis der Londoner Filmkritiker für die Durchbruchleistung eines britischen Filmemachers und den Preis der Filmkritiker in Austin für den Besten Film. Der Film selbst wurde als Bester Independent-Film mit dem Preis des National Board of Review (branchenunabhängige Institution zur Förderung der Filmkunst) sowie mit dem Saturn Award der Academy of Science Fiction, Fantasy and Horror als Bester internationaler Film ausgezeichnet.
      Der „Monsters“-Erfolg machte Hollywood auf Edwards aufmerksam und eröffnete ihm die Möglichkeit, die epische Wiedergeburt von „Godzilla“ (Godzilla) zu inszenieren.


      THOMAS TULL, p.g.a.
      Produzent

      Tull ist Vorsitzender und Chief Executive Officer der Firma Legendary Pictures, die erfolgreich Event-Filme co-produziert und co-finanziert. Seit der Gründung 2004 produzierte Legendary Pictures, eine Tochterfirma der führenden Medienfirma Legendary Entertainment mit Aktivitäten im Film-, TV-, Digital- und Verlagsbereich, zusammen mit Warner Bros. eine große Bandbreite von Kinofilmen.

      Für dieses gemeinsame Label entstanden viele Hits wie aktuell Zack Snyders Welterfolg „Man of Steel“ (Man of Steel), Christopher Nolans „Batman Begins“ (Batman Begins) und der preisgekrönte, phänomenale „The Dark Knight“ (The Dark Knight), der weltweit über eine Milliarde Dollar umsetzte. 2012 folgte das dramatische Finale zu Nolans Trilogie, der Blockbuster-Milliardenhit „The Dark Knight Rises“ (The Dark Knight Rises).

      Diese äußerst erfolgreiche Partnerschaft schuf auch Filme wie Zack Snyders „300“ (300), „Watchmen“ (Watchmen: Die Wächter) und „300: Rise of an Empire“ (300: Rise of an Empire), den Snyder produzierte, sowie Ben Afflecks „The Town“ (The Town – Stadt ohne Gnade), Nolans preisgekrönten Action-Film „Inception“ (Inception), den Welterfolg „Clash of the Titans“ (Kampf der Titanen) und die Fortsetzung „Wrath of the Titans“ (Zorn der Titanen) sowie Todd Phillips’ „The Hangover“ (Hangover), „The Hangover Part II“ (Hangover 2), die umsatzstärkste nicht-jugendfreie Komödie aller Zeiten, und „The Hangover Part III“ (Hangover 3).

      Seitdem brachte Legendary Regisseur Brian Helgelands „Jackie Robinson“-Filmbiografie „42“ (42) in die Kinos. Hinzu kommt Guillermo del Toros „Warner Bros. Pictures und Legendary Pictures Pacific Rim“ (Pacific Rim). Nach „Godzilla“ (Godzilla) folgt „Warcraft“ in Anlehnung an das preisgekrönte „Warcraft“-Universum von Blizzard Entertainment.

      Tull gehört zum Aufsichtsrat seiner ehemaligen Universität Hamilton College sowie der Carnegie Mellon University. Außerdem sitzt er im Vorstand der Baseball Hall of Fame and Museum sowie des San Diego Zoo und ist einer der Eigner des Football-Teams Pittsburgh Steelers, wo er auch als Vorstandsmitglied fungiert. Tull investiert mit seinem privaten Wagnisfonds Tull Media Ventures in Digital-, Medien- und Lifestyle-Firmen.


      JON JASHNI, p.g.a.
      Produzent

      Jashni betreut die Entwicklung und Produktion aller Projekte der Firma Legendary Pictures. Er ist President und Chief Creative Officer der führenden Medienfirma Legendary Entertainment mit Film-, TV-, Digital- und Verlagsabteilung. Derzeit produziert er „Warcraft“ nach dem preisgekrönten „Warcraft“-Universum von Blizzard Entertainment. Als Executive Producer fungiert er bei dem kommenden „Seventh Son“.

      Jashni produzierte auch „Warner Bros. Pictures und Legendary Pictures Pacific Rim“ (Pacific Rim) und betreute als Executive Producer für Legendary „300: Rise of an Empire“ (300: Rise of an Empire), die „Jackie Robinson“-Filmbiografie „42“ (42), den Welthit „Clash of the Titans“ (Kampf der Titanen) und „The Town“ (The Town – Stadt ohne Gnade) von und mit Ben Affleck.
      Zuvor war Jashni President von Hyde Park Entertainment, einer Produktions- und Finanzierungsfirma mit umfassenden Verträgen mit 20th Century Fox, Disney und MGM. In dieser
      Funktion war er an der Entwicklung und Produktion von „Shopgirl“ (Shopgirl), „Dreamer: Inspired by a True Story“ (Dreamer – Ein Traum wird wahr), „Walking Tall“ (Walking Tall – Auf eigene Faust) und „Premonition“ (Die Vorahnung) beteiligt.

      Bevor Jashni bei Hyde Park anfing, produzierte er Andy Tennants erfolgreiche Liebeskomödie „Sweet Home Alabama“ (Sweet Home Alabama – Liebe auf Umwegen). Jashnis Zusammenarbeit mit Andy Tennant begann mit dem Märchen „EverAfter“ (Auf immer und ewig). Jashni überwachte die Entwicklung und Produktion als ein leitender Manager der Produktion bei 20th Century Fox.
      Jashni hat zwei Filme co-produziert, die insgesamt für drei Oscars nominiert wurden. Der von der Kritik gefeierte „The Hurricane“ (Hurricane) brachte Denzel Washington eine Nominierung als Hauptdarsteller ein, und Andy Tennants Verfilmung (ohne Musical-Songs) von „Anna and the King“ (Anna und der König) mit Jodie Foster war zweifach nominiert.

      Jashni ist Mitglied des American Film Institute und der Producers Guild of America. Seinen Bachelor machte er an der University of Southern California und seinen Master in Betriebswirtschaft an der Anderson School of Management unter dem Dach der University of California/Los Angeles.


      MARY PARENT, p.g.a.
      Produzentin

      Parent hat mit den Produzenten Thomas Tull und Jon Jashni für Legendary Pictures bereits Guillermo del Toros Science-Fiction-Abenteuer „Pacific Rim“ (Pacific Rim) produziert. Aktuell produzierte sie Darren Aronofskys Bibelepos „Noah“ (Noah) mit ihrer eigenen Firma Disruption Entertainment, die durch einen First-Look-Vertrag mit Paramount Pictures liiert ist. Parent produzierte außerdem den kommenden „SpongeBob SquarePants 2“ (SpongeBob Schwammkopf 3D). Derzeit arbeitet sie an „Monster Trucks“, inszeniert von Chris Wedge („Ice Age“ [Ice Age]).
      Ihre erste Firma Stuber/Parent gründete sie 2006 zusammen mit ihrem Kollegen Scott Stuber, um exklusiv für Universal Pictures zu arbeiten, wo die beiden von 2003 bis 2005 als Vizechefs für die weltweite Produktion verantwortlich gewesen waren.

      Insgesamt war das Duo acht Jahre für Universal tätig, fünf in der Produktionsleitung, den Rest als Vizechefs. In dieser Zeit verantworteten sie viele der von der Kritik gefeierten und an der Kinokasse erfolgreichen Filme des Studios.

      Dazu zählen Peter Jacksons „King Kong“ (King Kong), Sam Mendes’ „Jarhead“ (Jarhead – Willkommen im Dreck), Ron Howards als Bester Film mit dem Oscar ausgezeichneten „A Beautiful Mind“ (A Beautiful Mind – Genie und Wahnsinn, 2001), Gary Ross’ Oscar-Kandidat „Seabiscuit“ (Seabiscuit – Mit dem Willen zum Erfolg), Howards Filmbiografie „Cinderella Man“ (Das Comeback), Steven Spielbergs Oscar-Kandidat „Munich“ (München), die Kassenhits „Meet the Parents“ (Meine Braut, ihr Vater und ich) und „Meet the Fockers“ (Meine Frau, ihre Schwiegereltern und ich), „The Bourne Identity“ (Die Bourne Identität), „The Bourne Supremacy“ (Die Bourne Verschwörung), Judd Apatows Komödienhit „The 40-Year-Old Virgin“ (Jungfrau (40), männlich, sucht ...), die Kinoserie „The Mummy“ (Die Mumie), die Kinoserie „American Pie“ (American Pie), Peter Bergs hochgelobter „Friday Night Lights“ (Friday Night Lights – Touchdown am Freitag) und viele andere. In nicht einmal zehn Jahren betreuten Stuber und Parent über 90 Filme, von denen über 20 allein in den USA über 100 Millionen Dollar umsetzten.

      Mit der eigenen Firma produzierten Stuber und Parent die Komödie „You, Me and Dupree“ (Ich, du und der andere) mit Owen Wilson, Matt Dillon und Kate Hudson, Regisseur Bergs Nahost-Thriller, „The Kingdom“ (Operation: Kingdom) mit Jamie Foxx, Jennifer Garner, Chris Cooper und Jason Bateman, die Komödie „Role Models“ (Vorbilder?!) mit Paul Rudd und Sean William Scott sowie die romantische Komödie „Welcome Home, Roscoe Jenkins“ (Willkommen zu Hause, Roscoe Jenkins) mit Martin Lawrence und James Earl Jones.

      Dann wurde Parent bei MGM Vorsitzende des Kinobereichs und Co-Chief Executive Officer. In dieser Funktion überwachte sie Projekte wie Kevin James’ Hit-Komödie „Zookeeper“ (Der Zoowärter), die Neuverfilmung von John Milius’ Action-Film „Red Dawn“ (Red Dawn, 1984), die Komödie „Hot Tub Time Machine“ (Hot Tub – Der Whirlpool … ist ’ne verdammte Zeitmaschine), den von Joss Whedon geschriebenen Thriller „The Cabin in the Woods“ (The Cabin in the Woods) und Peter Jacksons „The Hobbit“ (Der Hobbit), der in Zusammenarbeit mit New Line Cinema und Warner Bros. Pictures entstand.

      Bevor sie zu Universal wechselte, war Parent bei New Line Cinema als Vice President of Production verantwortlich für Filme wie Gary Ross’ „Pleasantville“ (Pleasantville – Zu schön, um wahr zu sein), „Set It Off“ (Set It Off) und „Trial and Error“ (Noch dümmer), die sie außerdem als Executive Producer betreute. Parent stammt aus Santa Barbara. Ihren Bachelor machte sie in Betriebswirtschaft an der University of Southern California. Dann begann sie ihre Laufbahn als Agenten-Azubi bei der Künstleragentur International Creative Management.


      BRIAN ROGERS
      Produzent

      Rogers bringt langjährige Erfahrungen in der Filmbranche mit. Seine Filmografie enthält Kinofilme, 3-D-Filme für Spezialkinos, IMAX-Filme und TV-Produktionen. Sie führten ihn rund um die Welt nach Indien, Nepal, China, Japan, England, auf die Hawaii-Inseln sowie die Karibik-Inseln Puerto Rico, St. John, St. Thomas und St. Lucia. Damit verbunden ist seine umfangreiche Produzententätigkeit als Pionier in allen Aspekten und Formaten der 3-D-Produktion: Realaufnahmen und im Computer erstellte Bilder auf 65mm, 35mm und HD-Digital.

      Er arbeitete an Projekten für HBO, Universal Pictures, Paramount, MGM, IMAX, NBC und Nickelodeon. Bedeutende Titel sind der „James Bond“-Action-Simulationkurzfilm „License to Thrill“, „Men in Black“ (Men in Black), „Pirates 3D“ und die allererste digitale 3-D-Produktion „Race for Atlantis“. Zu Rogers’ IMAX-Filmen zählen „Dr. Bigscreen“ für Sony Pictures und „Mystic India“, der in Indien und im nepalesischen Himalaya unter Einsatz von 50.000 Statisten in historischen Kostümen gedreht wurde. Als Produzent und Herstellungsleiter war er auch an vielen Segmenten von „Terminator 2 3-D“ beteiligt, James Camerons erstem Vorstoß in das 3-D-Reich. Als beratender Produzent betreute er die 3-D-Kinofilme „Cirque Du Soleil 3-D“ (Cirque Du Soleil: Traumwelten), und „Mummies“ (Mumien 3-D – Geheimnisse der Pharaonen) sowie TV-Filmprojekte für Paramount und Granada Television USA. Im 3-D-Bereich kommen Sport-Events wie „The X Games“ und Kinoversionen von Konzerten wie „Luna Sea“ für Sony PLC in Japan hinzu.

      Rogers hat intensiv mit führenden Effekte-Firmen gearbeitet, darunter Digital Domain, IE Effects, R Greenberg/Imaginary Forces und Rhythm & Hues. In verschiedenen Funktionen wie Produzent, Produzent der visuellen Effekte und Herstellungsleiter sowie als Supervisor von 3-D-Stereo-Konversionen betreute er „Harry Potter and the Deathly Hallows: Part 2“ (Harry Potter und die Heiligtümer des Todes – Teil 2), „Green Lantern“ (Green Lantern) und „The Hole“ (The Hole – Wovor hast du Angst?; auch: The Hole – Die geheimnisvolle Falltür).

      Als Gastredner wurde er zur 3-D Next Conference und zum 3-D Entertainment Summit in Los Angeles eingeladen. Er ist Mitglied der British Academy of Film & Television Artists.


      MAX BORENSTEIN
      Drehbuch

      Borenstein schreibt gerade die Filmfassung des schwedischen Cyberpunk-Romans „Mona“ für New Regency sowie „Art of the Steal“ for New Line Cinema – Seth Gordon soll die Regie übernehmen. Daneben entwickelt der Autor zwei neue Projekte für seine „Godzilla“-Partner bei Legendary Pictures.

      Borenstein schrieb, schnitt und inszenierte seinen ersten Spielfilm „Swordswallowers and Thin Men“ in seinem Abschlussjahr an der Yale University. Der tragikomische Film mit Zoe Kazan in der Hauptrolle wurde auf dem New York Independent Film Festival als Bester Spielfilm und für das Beste Drehbuch ausgezeichnet, und die Los Angeles Times kürte ihn 2003 zum Besten Erstlingsfilm.

      Zwei von Borensteins Drehbüchern wurden in die Hollywood-„Black List“ mit den besten nicht produzierten Stoffen der vergangenen Jahre aufgenommen: „What Is Life Worth?“, seine Kinofassung der Memoiren von Kenneth Feinberg, und „Jimi“ über den Gitarristen Jimi Hendrix.

      DAVID CALLAHAM
      Story

      Callaham wuchs in Orinda/California auf und machte seinen College-Abschluss in Englisch an der University of Michigan. 2003 verkaufte er sein erstes Drehbuch „Horsemen“ (Horsemen). Seitdem arbeitete er an „Doom“ (Doom – Der Film; 2005, Story, Drehbuch), „Tell-Tale“ (Tell-Tale, 2009; Autor, Executive Producer) und „The Expendables“ (The Expendables, 2010; Story, Drehbuch).
      Callaham schrieb auch Projekte für Warner Bros. Pictures, Paramount, Fox, Screen Gems, Focus Features und aktuell Marvel Studios. Er begeistert sich für Bigfoot und das „Loch Ness“-Monster, außerdem für „Star Wars“ (Krieg der Sterne), Lego und „Star Wars“-Lego. Mit seiner Frau und zwei Hunden lebt er in Los Angeles.


      PATRICIA WHITCHER
      Executive Producer

      Als Executive Producer war Whitcher aktuell an Joss Whedons „The Avengers“ (Marvel’s The Avengers) beteiligt. Der Film mit den kombinierten Marvel-Superhelden brach im Mai 2012 alle Kassenrekorde für das Startwochenende. Whitcher gab ihren Einstand im Marvel-Universum als Executive Producer von Kenneth Branaghs Epos „Thor“ (Thor), der sich als Kassenknüller erwies und bei Fans ebenso Anklang fand wie bei den Kritikern. Auch an dem hochkarätig besetzten aktuellen Marvel-Projekt, dem Blockbuster-Sequel „Avengers: Age of Ultron“ (Marvel’s The Avengers 2) ist sie beteiligt.

      Als Executive Producer von Joe Wrights „The Soloist“ (Der Solist) betreute Whitcher ihre Darsteller und Crew auf den Slumstraßen von Los Angeles ebenso wie auf der Bühne der Walt Disney Concert Hall. In der wahren Geschichte spielt Robert Downey, Jr. Steve Lopez, den Kolumnisten der Los Angeles Times, und Jaime Foxx übernahm die Rolle des obdachlosen Cello-Genies Nathaniel Ayers.

      Im Zentrum von L.A. und an anderen Schauplätzen entstand Bill Condons „Dreamgirls“ (Dreamgirls), die Kinofassung des Broadway-Musical-Hits. Der Film erhielt Dutzende von Preisen, unter anderem zwei Oscars.

      Beteiligt war Whitcher auch an „Memoirs of a Geisha“ (Die Geisha), Rob Marshalls opulenter Kinofassung des Bestsellers von Arthur Golden. „Die Geisha“ wurde für sechs Oscars nominiert und gewann drei: für die Ausstattung, die Kamera und die Kostüme.

      Weitere Filme: Steven Spielbergs „The Terminal“ (Terminal), P.J. Hogans Riesenerfolg „My Best Friend’s Wedding“ (Die Hochzeit meines besten Freundes). Für Hogan hatte sie auch den Kultfilm „Unconditional Love“ (Wer tötete Victor Fox?) produziert. Als Produzentin arbeitete Whitcher außerdem an „Moonlight Mile“ (Moonlight Mile – eine Familiengeschichte), „Where the Heart Is“ (Die Zeit der bunten Vögel), „How to Make an American Quilt“ (Ein amerikanischer Quilt), „High School High“ (High School High) und „A Dangerous Woman“ (Dangerous Woman; auch: Liebe, die tötet). Zu Beginn ihrer Laufbahn war sie Drehteam-Produktionsleiterin bei „True Lies“ (True Lies – Wahre Lügen), „The Meteor Man“ (Meteor Man), „The Lawnmower Man“ (Der Rasenmähermann), „Iron Maze“ (Iron Maze – Im Netz der Leidenschaft) und „Darkman“ (Darkman – Der Mann mit der Gesichtsmaske).

      Whitcher wohnt schon ihr ganzes Leben in Los Angeles. Die zweifache Mutter machte ihren College-Abschluss an der Loyola Marymount University.


      ALEX GARCIA
      Executive Producer

      Garcia ist Executive Vice President der Firma Legendary Entertainment, in der er derzeit etliche Projekte überwacht. Er betreute „Godzilla“ (Godzilla) von Anfang an und ist als Executive Producer an Michael Manns kommendem Thriller mit Chris Hemsworth, Wang Wang Leehom und Viola Davis beteiligt. Derzeit leitet er unter anderem die Entwicklung von Projekten wie „Mass Effect“ nach der beliebten BioWare/EA-Spieleserie und „Hot Wheels“, mit dem diese klassische Mattel-Marke auf die Leinwand kommt.

      Seit er 2009 bei Legendary anfing, war er als Produzent an dem weltweiten Blockbuster „300: Rise of an Empire“ (300: Rise of an Empire) und als Executive Producer an Bryan Singers Fantasy-Epos „Jack the Giant Slayer“ (Jack and the Giants) beteiligt.

      Bevor er zu Legendary stieß, war Garcia für Singers Bad Hat Harry Productions tätig und arbeitete mit dem Filmemacher intensiv an dessen Regiearbeiten, darunter der Weltkriegs-Thriller „Valkyrie“ (Operation Walküre – Das Stauffenberg-Attentat) mit Tom Cruise. Als Verantwortlicher für die Produktion betreute er die ersten drei Staffeln der immens erfolgreichen Fox/NBC-Universal-TV-Serie „House M.D.“ (Dr. House).

      Als Co-Executive Producer war er 2005 an der erfolgreichen Miniserie „The Triangle“ (Bermuda Dreieck – Tor zu einer anderen Zeit) des Syfy Channel beteiligt und überwachte die Produktion in Südafrika. 2007 verantwortete er für das Bat Harry Label als Executive Producer den Kult-Horrorfilm „Trick ’r Treat“ (Süßes, sonst gibt’s Saures!).

      Garcia machte seinen College-Abschluss an der School of Cinematic Arts unter dem Dach der University of Southern California.


      YOSHIMITSU BANNO
      Executive Producer

      Der erfahrene japanische Filmemacher drehte den Kultklassiker „Gojira tai Hedora“ (Frankensteins Kampf gegen die Teufelsmonster, 1971) als Co-Autor und Regisseur. Es war der elfte Film in der langjährigen Kinoserie der Firma Toho, die 1954 mit Ishirô Hondas Originalfilm begann.
      Banno fing bei Toho 1955 kurz nach Abschluss seines Studiums an der Universität von Tokio an. Bei Toho lernte er unter Regisseuren wie Hiromichi Horikawa, Mikio Naruse, Kengo Furusawa und Seiji Maruyama. Er begann seine Laufbahn als Regieassistent und arbeitete zunächst an vier aufeinander folgenden Filmen des legendären Akira Kurosawa: „Kumonosu-jo“ (Das Schloss im Spinnwebwald), „Donzoko“ (Nachtasyl, 1957), „Kakushi Turide no San-Akunin“ (Die verborgene Festung, 1958 ) und „Warui Yatsu Hodo Yoku Nemuru“ (Die Bösen schlafen gut, 1960).
      Als Regieassistent war er an zehn weiteren Spielfilmen (vor allem von Regisseur Kurusawa) beteiligt, bevor er 1970 mit dem Spielfilm „Japanese Nature and Dream“ sein Regiedebüt gab – der Film lief auf der Expo 70 in Osaka im Mitsubishi Future Pavilion. Banno kreierte für den Film ein echtes audiovisuelles Erlebnis unter Einsatz von Spiegeln, um Erdbeben und Vulkaneruptionen zu simulieren – entsprechend rekordträchtig war der Ansturm des Publikums.

      Dieser große Erfolg seiner ungewöhnlichen Vision führte zu Bannos Kinodebüt: Tomoyuki Tanaka engagierte Banno, um der „Godzilla“-Serie neues Leben einzuhauchen. Das Ergebnis war „Frankensteins Kampf gegen die Teufelsmonster“, ein leidenschaftlicher Avantgarde-Film, der stark von Bannos Besuch eines ökologisch extrem belasteten Strandes in der Nähe des Industriegebietes Yokkaichi beeinflusst wurde. Banno nannte sein neues Monster Hedorah, abgeleitet vom japanischen Wort für Schlamm: „Hedoro“. Kritiker schätzten den Film als einen der ungewöhnlichsten und unverwechselbarsten der Serie, weil er Sozialsatire, kämpfende Monster, Animation, psychedelische Bilder, Leinwandaufteilung in mehrere Bilder und musikalische Sequenzen mit einer Story um Tod und Gewalt kombinierte.

      Nach „Frankensteins Kampf gegen die Teufelsmonster“ drehte Banno den Dokumentarfilm „Zankoku Kiga Tairiku“/„Starving Sahara“ (1972) und war auch am Drehbuch beteiligt. Darin geht es um die furchtbaren Ausmaße der Dürre in Afrika. Als Regieassistent war er dann an„Nosutoradamusu no Daiyogen“ (Weltkatastrophe 1999? – Die Prophezeiung des Nostradamus, 1974) beteiligt. Als Vorlage diente der Roman von Tsutomu Goto.

      Dann folgten vier Jahre mit einer Doku-Serie für die TV-Reihe „Wonderful World“. Anfang der 1980er-Jahre produzierte er den Toho-TV-Film „Tokyo Earthquake M8“. Dann schrieb und produzierte er etliche Animationsfilme wie „The Story of Shigeo Nagashima“, „Ozu no Mahotsukai“/„The Wizard of Oz“ und „Tekuno porisu 21C „/„Techno Police“.

      Beteiligt war Banno auch an der Entwicklung des Filmformats Japax auf 70mm-Basis, das Ähnlichkeiten mit dem IMAX-System aufweist. 1985 produzierte er den ersten Japax-Film „Breathe“ für die Tsukuba-Expo. Im Laufe der weiteren Entwicklung entstand Opax (ein 70mm-Film wird auf eine kuppelförmige Leinwand projiziert), Cubic (3-D 70mm-Format) und Twin Cubic, bei dem zwei Japax-Projektoren gleichzeitig zum Einsatz kommen.

      Etliche Filme in verschiedenen Formaten wurden in ganz Japan auf Festivals und Ausstellungen gezeigt. Zu den von Banno produzierten Projekten zählen „Magma Adventure“ (1988 ), „Hurry Up Children of Earth“ (1988 ) und „Eagle Fly“ (1989). Daneben entwarf er den Vergnügungspark Space World in der Stadt Kitakyushu.
      1989 wurde Banno leitender Direktor von Toho E B Co. Ltd. und gründete die Firma Advanced Audiovisual Productions Inc., deren Vorsitzender er 2001 wurde.


      KENJI OKUHIRA
      Executive Producer

      Der Produzent und Fotojournalist war unter anderem als Associate Producer an Ash Baron-Cohens Kino-Krimi und Festival-Favoriten „Pups“ (Pups – Kein Kinderspiel, 1999) beteiligt. Fotos steuerte er 2012 zu dem Buch „Floating Stone: 21 Thoughts of Kenji Miyazawa“ bei.

      Dieses Buch ist eine Sammlung von Texten aus dem umfangreichen Werk des Dichters Kenji Miyazawa. Er gilt als einer der größten modernen Poeten und Autoren Japans, dessen Werk Ishiro Honda, Regisseur des originalen „Godzilla“ (Godzilla, 1954), und viele andere Künstler beeinflusste. Eine Auswahl von Miyazawas Gedichten las der Schauspieler Ken Watanabe, der jetzt in „Godzilla“ (Godzilla) den Dr. Serizawa spielt, in einem NHK-Fernsehspecial und auf einer karitativen Auktion bei Christie’s in New York im Rahmen der Hilfsaktion nach dem Erdbeben in Tohoku. In „Floating Stone: 21 Thoughts of Kenji Miyazawa“ werden kurze Zitate aus Miyazawas bekanntesten Werken neben Okuhiras Fotos gestellt.


      SEAMUS MCGARVEY, ASC, BSC
      Kamera

      McGarvey verbuchte zwei Oscar-Nominierungen mit Joe Wrights „Atonement“ (Abbitte, 2007), einer Geschichte aus dem Ersten Weltkrieg, und Wrights Version des Tolstoi-Klassikers „Anna Karenina“ (Anna Karenina, 2012).

      Außerdem gewann McGarvey den Preis der British Society of Cinematographers (B.S.C., Verband der britischen Kameraleute) für „Anna Karenina“, und nominiert wurde er auch mit „Abbitte“. Mit beiden Filmen wurde er außerdem für die Preise der British Academy of Film and Television Arts (BAFTA) und der American Society of Cinematographers (US-Verband der Kameraleute) nominiert. Mit „Abbitte“ verbuchte er zudem Nominierungen für den British Independent Film Award, den Preis der Filmkritiker in Chicago und der Online-Filmkritiker, und er gewann den Preis der Filmkritiker in Phoenix.

      Daneben gewann McGarvey dreimal den Evening Standard British Film Award – mit „Abbitte“, „Anna Karenina“ und Stephen Daldrys „The Hours“ (The Hours – Von Ewigkeit zu Ewigkeit). Hinzu kommen vier Irish Film & Television Awards: für „Abbitte“, „Anna Karenina“, „Sahara“ (Sahara – Abenteuer in der Wüste) und „We Need to Talk About Kevin“ (We Need to Talk About Kevin). 2004 gewann er die renommierte Lumiere-Medaille der Royal Photographic Society, mit der zuvor Pioniere wie Jack Cardiff, Freddie Francis, Roger Deakins und Sir Ridley Scott für ihren Beitrag zur Kamerakunst ausgezeichnet wurden.

      McGarvey stammt aus Armagh in Nordirland und begann seine Laufbahn als Standfotograf und studierte dann an der Film School unter dem Dach der University of Westminster in London. Nach dem Abschluss 1988 drehte er Kurzfilme und Dokumentationen wie „Skin“, die für den Kamerapreis der Royal Television Society nominiert wurde, und Sam Taylor-Woods „Atlantic“. Letzteres Projekt entstand 1997 als experimenteller Film für drei Leinwände und brachte der Regisseurin 1998 eine Nominierung für den Turner Prize ein. Seitdem arbeiten McGarvey und Taylor-Wood oft zusammen.

      Zu McGarveys etwa vier Dutzend Filmen als Kameramann zählen Joss Whedons Superhelden-Epos „The Avengers“ (Marvel’s The Avengers), das in der Branche den Rekord des umsatzstärksten Startwochenendes hält (im Mai 2012), Lynne Ramsays „We Need to Talk About Kevin“, Oliver Stones „World Trade Center“ (World Trade Center), der für den Preis der Irish Film & Television Academy (IFTA) nominiert wurde, Gary Winicks „Charlotte’s Web“ (Schweinchen Wilbur und seine Freunde), John Hamburgs „Along Came Polly“ (…und dann kam Polly), Stephen Frears’ „High Fidelity“ (High Fidelity), Mike Nichols’ „Wit“, Michael Apteds „Enigma“ (Enigma – Das Geheimnis) und Michael Winterbottoms „Butterfly Kiss“ (Butterfly Kiss), McGarveys erster Spielfilm. Hinzu kommen zwei Filme, mit denen Schauspieler ihr Regiedebüt gaben: Tim Roths
      „The War Zone“ (War Zone) und Alan Rickmans „The Winter Guest“. McGarvey drehte auch den Pilotfilm zur BBC/HBO-TV-Serie „The No. 1 Ladies’ Detective Agency“ (Eine Detektivin für Botswana), inszeniert von Anthony Minghella.

      Mit Regisseur Wright arbeitete er dann erneut an „The Soloist“ (Der Solist, 2009) und mit Filmemacherin Sam Taylor-Wood (inzwischen Sam Taylor-Johnson) an ihrem gefeierten „Nowhere Boy“ (Nowhere Boy, 2008), 2011 an ihrem Kurzfilm „James Bond Supports International Women’s Day“ und 2006 an dem Segment „Death Valley“ des Erotikfilms „Destricted“. Im Anschluss an „Godzilla“ (Godzilla) arbeitete McGarvey mit Taylor-Johnson an ihrer Kinofassung des phänomenalen Bestsellers „50 Shades of Grey“ (deutscher Buchtitel: Shades of Grey), mit dem sie ihr Hollywood-Debüt gibt.

      Im Dokumentarbereich drehte er „Lost Angels: Skid Row Is My Home“, in dem es um seine Arbeit an Wrights „Der Solist“ ging und der an denselben Schauplätzen entstand, „Harry Dean Stanton: Partly Fiction“, „Rolling Stones: Tip of the Tongue“ sowie „The Name of This Film Is Dogme95“.
      Neben seiner Arbeit für Kino und TV hat McGarvey über 100 Musikvideos für Künstler wie Coldplay, Paul McCartney, Dusty Springfield, The Rolling Stones, U2 und Robbie Williams gefilmt und inszeniert.


      OWEN PATERSON
      Produktionsdesign

      Zweimal war Paterson für den Preis der British Academy of Film and Television Arts (BAFTA) nominiert: mit dem Science-Fiction-Thriller „The Matrix“ (Matrix, 1999) und mit seinen Entwürfen zu Stephan Elliotts schillernder Komödie „The Adventures of Priscilla, Queen of the Desert“ (Priscilla – Königin der Wüste), die ihm den Preis des Australian Film Institute (AFI) einbrachte – zuvor hatte er bereits zwei weitere Nominierungen verbucht. Nominierungen des AFI und der Art Directors Guild (US-Gewerkschaft der Ausstatter) erhielt er auch für „Matrix“. Paterson war an der gesamten „Matrix“-Trilogie beteiligt.

      Paterson stammt aus dem australischen Westen. Er studierte am Perth Institute of Film and Television und inszenierte 1978 einen Kurzfilm namens „Silvana“, begann dann seine Laufbahn als Designer und arbeitete mit Regisseur Elliott 1995 auch an dessen folgendem Projekt „Welcome to Woop Woop“ (Welcome to Woop Woop) zusammen. Hinzu kommen Michel Gondrys „The Green Hornet“ (The Green Hornet), der Science-Fiction-Thriller „Red Planet“ (Red Planet), „Speed Racer“ (Speed Racer) der Wachowski-Geschwister und der von ihnen produzierte, düster utopische Thriller „V for Vendetta“ (V wie Vendetta), für den die Filmkritiker in San Diego Paterson auszeichneten.

      Auch in seiner Heimat hat Paterson etliche Filme betreut, darunter „Race the Sun“ (Race the Sun – Im Wettlauf mit der Zeit), „Travelling North“ (Reise in den Norden) und „The Place at the Coast“, mit dem er eine AFI-Nominierung verbuchte. Als Ausstatter arbeitete er an den australischen Filmen „The Return of Captain Invincible“ (Captain Invincible) und „Bliss“ (Bliss) – für Letzteren erhielt er seine erste AFI-Nominierung.

      Im Fernsehbereich arbeitete er an Roger Spottiswoodes „Noriega: God’s Favorite“ (Noriega – Gottes Liebling oder Monster?), „Beast“ (Beast – Schrecken der Tiefe) nach dem Roman von Peter Benchley sowie den TV-Filmen „Shout! The Story of Johnny O’Keefe“ (Shout – Ein Leben für den Rock’n’Roll) und „The Riddle of the Stinson“.


      BOB DUCSAY
      Schnitt/Co-Produzent

      Ducsay arbeitet erneut mit Legendary Pictures zusammen, nachdem er für Bryan Singer das Fantasy-Abenteuer „Jack the Giant Slayer“ (Jack and the Giants) geschnitten hatte.
      Schon viele Jahre kooperiert Ducsay mit Filmemacher Stephen Sommers. Ducsay schnitt und produzierte Sommers’ „The Mummy Returns“ (Die Mumie kehrt zurück), „Van Helsing“ (Van Helsing) und „G.I. Joe: The Rise of Cobra“ (G.I. Joe – Geheimakte Cobra). Daneben produzierte er „The Mummy: Tomb of the Dragon Emperor“ (Die Mumie – Das Grabmal des Drachenkaisers).
      Als Cutter betreute Ducsay auch „The Adventures of Huck Finn“ (Die Abenteuer von Huck Finn), „The Jungle Book“ (Das Dschungelbuch), „Deep Rising“ (Octalus – Tod aus der Tiefe) und „The Mummy“ (Die Mumie). Außerdem schnitt er Rian Johnsons gefeierten Thriller „Looper“ (Looper). Als Executive Producer betreute Ducsay 2004 den Oscar-preisgekrönten Kurzfilm „Two Soldiers“.
      Ducsay stammt aus Florida. Er machte seinen Bachelor an der University of Pennsylvania und den Master an der School of Cinematic Arts unter dem Dach der University of Southern California.


      SHAREN DAVIS
      Kostüme

      Davis war zweimal für den Oscar nominiert. Aktuell entwarf sie die Kostüme für drei sehr unterschiedliche Projekte aus drei Epochen: Quentin Tarantinos Oscar-preisgekrönte, in den 1850er-Jahren spielende Italo-Western-Hommage „Django Unchained“ (Django Unchained), Rian Johnsons futuristischer Thriller „Looper“ (Looper) und Tate Taylors „The Help“ (The Help, 2011), der in der Kategorie Bester Film für den Oscar nominiert war und das Leben im amerikanischen Süden während der 1960er-Jahre schildert. Im Anschluss an „Godzilla“ (Godzilla) arbeitete sie mit Taylor an seiner „James Brown“-Filmbiografie „Get On Up“ (Get On Up).

      Oscar-Nominierungen verbuchte Davis mit Taylor Hackfords preisgekrönter Filmbiografie „Ray“ (Ray) und dem Kino-Musical „Dreamgirls“ (Dreamgirls, 2008 ). Nominierungen der Costume Designers Guild (US-Gewerkschaft der Kostümdesigner) erhielt sie für „The Help“, „Ray“ und „Dreamgirls“. Die Rundfunkkritiker nominierten sie für „The Help“.

      In den vergangenen 30 Jahren arbeitete Davis fünfmal mit Denzel Washington (Carl Franklins „Devil in a Blue Dress“ [Teufel in Blau] und „Out of Time“ [Out of Time – Sein Gegner ist die Zeit], „The Book of Eli“ [The Book of Eli] der Hughes-Brüder sowie Washingtons Regiearbeiten „Antwone Fisher“ [Antwone Fisher] und „The Great Debaters“ [The Great Debaters – Die Macht der Worte]), zweimal mit Will Smith („Seven Pounds“ [Sieben Leben], „The Pursuit of Happyness“ [Das Streben nach Glück]) und zweimal mit Eddie Murphy („Doctor Dolittle“ [Dr. Dolittle], „Nutty Professor II: The Klumps“ [Familie Klumps und der verrückte Professor]).

      Zu ihren Filmen zählen der von der Kritik gefeierte „Akeelah and the Bee“ (Akeelah ist die Größte), „Beauty Shop“ (Beauty Shop), Franklins „High Crimes“ (High Crimes – Auf höchsten Befehl), Brett Ratners „Rush Hour“ (Rush Hour) und „Money Talks“ (Money Talks – Geld stinkt nicht), George Gallos „Middle Men“ (Middle Men) und „Double Take“ (Die doppelte Nummer) sowie Alan Rudolphs Krimithriller „Equinox“ (Equinox – Zwischen Tag und Nacht, 1992), ihrem ersten Film als Kostümdesignerin.

      Neben ihrer Film- und TV-Arbeit entwarf Davis auch die Kostüme für die legendäre Musikgruppe The Traveling Wilburys, nachdem sie den Sänger/Songtexter George Harrison 1989 bei dem Spielfilm „Checking Out“ (Lebensmüde leben länger) kennengelernt hatte – damals war sie Kostüm-Supervisor für seine Firma Dark Horse.

      JIM RYGIEL
      Visuelle Effekte

      Der dreifache Oscar-Preisträger wurde für seine innovativen Effekte zu Peter Jacksons bahnbrechender Trilogie „The Lord of the Rings“ (Der Herr der Ringe) ausgezeichnet. Mit seinen Beiträgen zu „The Fellowship of the Ring“ (Die Gefährten), „The Two Towers“ (Die zwei Türme) und „The Return of the King“ (Die Rückkehr des Königs) teilte sich Rygiel mit anderen auch drei Preise der British Academy of Film and Television Arts (BAFTA) und zwei Preise der Visual Effects Society (VES) für Teil 2 und 3 sowie eine Nominierung für Teil 3. 2002, nach dem Start von „Die Gefährten“, wurde Rygiel vom American Film Institute mit dem erstmals vergebenen Preis als Digitaleffekt-Künstler des Jahres ausgezeichnet.

      Rygiel gilt als einer der Pioniere im Bereich der Computer-Animation. Er begann seine Laufbahn, als die digitalen visuellen Effekte noch in den Kinderschuhen steckten. Er stammt aus Kenosha/Wisconsin, machte seinen Bachelor in seinem Heimatstaat an der University of Wisconsin in Milwaukee, zog dann nach Los Angeles und machte seinen Master am Otis College of Art and Design, das ihm inzwischen die Ehrendoktorwürde verliehen hat. Außerdem sitzt er dort im Aufsichtsrat. Er ist Beiratsmitglied der Academy of Art University in San Francisco, wo er ebenfalls einen Ehrendoktor erhielt.

      Er begann bei Pacific Electric Pictures (einer der ersten Firmen, die für Werbung und Kino Computeranimationen einsetzte) und wechselte dann zu Digital Productions, wo er mit der Werbekampagne für den Sony-Walkman einen Clio gewann und 1984 an zwei Science-Fiction-Abenteuern arbeitete: Peter Hyams’ Sequel, „2010“ (2010 – Das Jahr, in dem wir Kontakt aufnehmen) nach Arthur Clarkes Buch und Nick Castles „The Last Starfighter“ (Starfight), einem der frühen Projekte, in dem statt Modellen digitale Animationen verwendet wurden. Einen weiteren Clio gewann er später für seinen Beitrag zu dem Geo-Prism-Automobil-Werbespot.

      1989 wechselte er zu Boss Film Studios und arbeitete dort mit dem legendären Richard Edlund zusammen. Rygiel übernahm die Abteilung für Computeranimation, die innerhalb von 14 Monaten auf über 75 Animatoren und 100 weitere Mitarbeiter anwuchs. Dort entstanden die Effekte zu Projekten wie Paul Verhoevens „Starship Troopers“ (Starship Troopers), der im Bereich Visuelle Effekte für den Oscar nominiert wurde, Roger Donaldsons „Species“ (Species), Wolfgang Petersens „Outbreak“ (Outbreak – Lautlose Killer) und „Air Force One“ (Air Force One), John McTiernans „The Last Action Hero“ (Last Action Hero), Renny Harlins Action-Film „Cliffhanger“ (Cliffhanger – Nur die Starken überleben), Tim Burtons „Batman Returns“ (Batmans Rückkehr; Oscar-Nominierung für die Visuellen Effekte), David Finchers „Alien3 „ (Alien 3; eine weitere Oscar-Nominierung für die Visuellen Effekte) und Jerry Zuckers „Ghost“ (Ghost – Nachricht von Sam).
      Aktuell war Rygiel beteiligt an „The Amazing Spider-Man“ (The Amazing Spider-Man). Hinzu kommen „Eagle Eye“ (Eagle Eye – Außer Kontrolle), die Neufassung von „The Day the Earth Stood Still“ (Der Tag, an dem die Erde stillstand, 2008 ), „Night at the Museum“ (Nachts im Museum), „102 Dalmatians“ (102 Dalmatiner), „The Parent Trap“ (Ein Zwilling kommt selten allein), „Anna and the King“ (Anna und der König) und „Star Trek: Insurrection“ (Star Trek – Der Aufstand).


      ALEXANDRE DESPLAT
      Komponist

      Für viele unterschiedliche Filme schuf der sechsmalige Oscar-Kandidat die Musik. Seine jüngste Oscar-Nominierung erhielt er 2014 für den Score zu Stephen Frears’ hochgelobtem „Philomena“ (Philomena), der auch in der Kategorie Bester Film nominiert war.

      Zuvor verbuchte Desplat eine Nominierung für die Musik zu Ben Afflecks als Bester Film mit dem Oscar preisgekrönten „Argo“ (Argo), der ihm auch Nominierungen für den Preis der British Academy of Film and Television Arts (BAFTA) und den Golden Globe einbrachte. Hinzu kommt die Musik zu „The King’s Speech“ (The King’s Speech), der mit dem Oscar als Bester Film und darüber hinaus mit dem Preis der BAFTA ausgezeichnet und für den Golden Globe nominiert wurde.
      Zuvor bekam er eine Oscar- und BAFTA-Nominierung für seinen Score zum Animationsfilm „Fantastic Mr. Fox“ (Der fantastische Mr. Fox), Oscar-, „Golden Globe“- und BAFTA-Nominierungen für David Finchers „The Curious Case of Benjamin Button“ (Der seltsame Fall des Benjamin Button) sowie Oscar- und BAFTA-Nominierungen für Stephen Frears’ „The Queen“ (Die Queen).
      Außerdem erhielt er einen Golden Globe für John Currans „The Painted Veil“ (Der bunte Schleier), eine „Golden Globe“-Nominierung für seine Musik zu Stephen Gaghans „Syriana“ (Syriana) und zu Peter Webbers „Girl With a Pearl Earring“ (Das Mädchen mit dem Perlohrring).

      In seiner Heimat Frankreich gewann Desplat den César für seine Musik zu „De battre mon coeur s’est arrêté“ (Der wilde Schlag meines Herzens), Roman Polanskis „The Ghost Writer“ (Der Ghostwriter) und kürzlich „De rouille et d’os“ (Der Geschmack von Rost und Knochen). Desplat bekam fünf weitere César-Nominierungen, darunter eine für den französischen Film „Un prophète“ (Ein Prophet), der 2009 als nicht-englischsprachiger Film für den Oscar nominiert war, und 2014 für Roman Polanskis „La Vénus à la foururre“ (Venus im Pelz).

      Aktuell schrieb er die Scores zu „The Grand Budapest Hotel“ (Grand Budapest Hotel), „Reality“, den Animationsfilm „Rise of the Guardians“ (Die Hüter des Lichts) und George Clooneys „The Monuments Men“ (Monuments Men – Ungewöhnliche Helden).

      Hinzu kommen George Clooneys „The Ides of March“ (Die Iden des März) sowie Roman Polanskis „Carnage“ (Der Gott des Gemetzels), das zweiteilige Finale der „Harry Potter“-Reihe, „Harry Potter and the Deathly Hallows – Parts 1 and 2“ (Harry Potter und die Heiligtümer des Todes – Teil 1 und 2), Wes Andersons „Moonrise Kingdom“ (Moonrise Kingdom), Chris Weitz’ „A Better Life“, „The Twilight Saga: New Moon“ (New Moon – Biss zur Mittagsstunde), „The Golden Compass“ (Der goldene Kompass), Nora Ephrons „Julie & Julia“ (Julie & Julia) und Ang Lees „Se, jie“ (Gefahr und Begierde).

      Desplat stammt aus Paris. Mit fünf begann er Klavier zu spielen. Dann fügte er seinem Repertoire die Flöte und die Trompete hinzu, studierte Musik in Frankreich und den USA unter Mentoren wie Claude Ballif, Iannis Xenakis und Jack Hayes. Zu seinen Vorbildern zählen auch der Brasilianer Carlinhos Brown und der kongolesische Musiker Ray Lema.




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