Wucki schrieb:
Sowas benötige ich gar nicht und will es auch nicht. Wenn Kino zum Event mutiert, bin ich raus. Ich schaue lieber einen Film der gänzlich ohne Spielerein auskommt, als einen der sich darauf verlässt. Ein Film wie Still Walking von Hirokazu Kore-eda (zufällig als Beispiel, weil ich ihn vor kurzem erst wieder gesehen habe) ist weder innovativ noch sonderlich originell, schafft es aber komplett ohne solche Spielerein mehr zu erzählen und zu berühren als es hunderte Dunkirk und Baby Driver je könnten.
Also wenn es dir um Qualität oder sagen wir mal "Eindringlichkeit" geht, dann gibt es solche Filme schon. "Short Term 12" kennste ja sicher auch. Ich bezog deine Aussage in der Tat eher auf Innovation. Bei Blockbustern sind wir dann aber tatsächlich einer Meinung. Obwohl ich "Episode VII" hoch schätze, hat auch der Film seine Probleme dahingehend. Ich schiebe das in der Tat aber gerade weniger auf die Filme als auf die kulturelle Haltung der Postmoderne heutzutage, die alles erstmal zerreißen muss bzw. nicht mehr die Eier hat, zu etwas zu stehen. Oder um es mal überspitzt auszudrücken: Filme die berühren, setzen sich einer größeren Menge an Kritik und dem Vorwurf der Lächerlichkeit aus als ... sagen wir ... "Deadpool". Es ist einfach nicht mehr cool, zu berühren. Sehen wir bei "Wonder Woman" ja auch ganz gut: Als Lösung wird Liebe propagiert und der Endgegner dann doch wieder in den Boden gestanzt. Es ist nicht mehr cool, zu etwas zu stehen.
Wucki schrieb:
Wieso eigentlich nicht? Wobei ich zb Tarr oder Lav Diaz teilweise auch grenzwertig finde
Ist halt ein Popkultur- und kein Filmforum. Richtige Filmforen gibts ja auch kaum. Generell wird das mit den Foren weniger, was ich schwierig finde. Dieses "Ich mache Podcast und ihr hört mir zu"-Ding finde ich so ... meh ..
"You're fighting a war you've already lost."
"Well, I'm known for that."