Filme, die ihr nicht "bewerten" könnt...

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    Es gibt 20 Antworten in diesem Thema. Der letzte Beitrag () ist von Donnie.

      Bezogen auf "Die Passion Christi" kann ich das vollkommen nachvollziehen. So ging es mir bei dem Film auch. Die Gewaltszenen haben mich wirklich mitgenommen und mir fällt es auch schwer zu sagen, dass ich diesen Film "Gut" finde, eben weil er so drastisch war.

      Andererseits fällt mir aber auch kein Film ein, bei dem es mir ebenso erging. Mir würde jedenfalls ad hoc kein Film einfallen, bei dem mir eine Bewertung ebenfalls so schwer fallen würde.

      Bei mir war das "Paradise Now", der war so teilweise schockierend und depremierend, da konnte ich hinterher gar nichts mehr dazu sagen. Auch "Menschenfeind" war so.

      Ähnlich bei "The Fountain" mit dem mich eher ne Hassliebe verbindet, weil der Film auf der einen Seite irgendwie toll gemacht ist mit den verschiedenen Zeitebenen etc.pp und auf der anderen Seite so traurig und der zieht einen so extrem herunter, man weiß hinterher gar nicht wie einem der Kopf steht. Zumindest mir gings so.


      I am the Doctor!
      Doctor Who?
      Only the Doctor!




      Ein interessantes Thema!

      Das mit den Bewertungen ist sowieso eine schwammige Sache. Selbst WENN man damit einen Film „benotet“, hat man keine Garantie, auch wirklich eine verbindliche Aussage geschaffen zu haben, die auch für alle verständlich ist. Habe bei Movie Infos schon Beiträge gelesen, wo ein Schreiber den Film recht gut beschreibt und ihm auch gefallen hat, dann aber 6 Punkte vergibt, und sofort das Posting kommt, warum er den Film lobt und dann so schlecht bewertet ...

      Jeder verteilt anders: für den einen ist alles unter 7 von 10 schon Müll, für den anderen ist 7 eine richtig gute Wertung. Und beständig sind solche Punkteverteilungen auch nicht. Was mir heute gut gefällt mit 8 Punkten, ist vielleicht in einem Monat (nach erneuter Sichtung) keine 6 mehr wert …

      In den 80ern waren wir eine kleine Clique, die auch mit dem 10er-System gearbeitet hatte. Halbe Schritte zugelassen. Und für mich gab es nur 2 Filme, die 10 Punkte verdient hatten: Blues Brothers und The Good, the Bad and the Ugly. Das war so festgelegt, weil ich einfach einen Standard setzen wollte und nicht jeder Streifen, der mir gefällt, gleich die Höchstwertung bekommen sollte. Doch dann hatte ich ein Problem: wo würde ich Star Wars reintun, wo Rocky, wo den Paten, wo Scarface? Also, um eben dennoch einen Standard zu halten, gab es dann eine Gruppe 9,5er bis 9er, in die ganzen „Großen“ reinkommen. Da konnten dann neue Filme im Grunde höchstens eine 8,5 kriegen …

      Und dann kam etwas, wofür ich mich ein wenig schäme oder was mir zumindest im Nachhinein peinlich ist – und wofür ich heute noch von einem Kumpel aufgezogen werde: Dirty Dancing!

      Im Kino nicht gesehen, weil ich im Grunde Tanzfilme als Nonsens verspotte. Normalerweise hatte ich damals höchstens 1 oder 2 mal die Woche nach der Schule einen Videonachmittag mit Klassenkameraden gemacht. Als Dirty Dancing rauskam, hat mich meine Freundin damals überredet, den Film in der Videothek zu kaufen. Und jeden Tag kamen andere aus meiner Klasse, ob sie nicht bei mir nach der Schule den Film gucken könnten.

      Beim ersten Mal Dirty Dancing dachte ich: „Ja, ganz witzig, nette Musik!“, nach dem 9 Mal war ich sicher „Patrick-Swayze-gebrainwasht“, denn ich gab dem Film 10 Punkte. Das muss doch ein toller Film sein, wenn er einen nach zig mal gucken immer mehr gefällt! Meine Film-Kumpels hielten mich für wahnsinnig geworden … Und ehrlich, ein paar Wochen später, wieder zur „Filmvernunft“ gekommen, war mir klar, was ein Hype und ein Gruppendruck á la „Der Film ist soooo toll!“ anrichten kann. Klar, Dirty Dancing ist ein schöne Film, mit einfacher aber herzlicher Message, mit einfachen aber netten Charakteren und schöner Musik. Und ein Kultfilm seiner Zeit, der Massen (und auch mich) begeisterte. Aber eben IMHO meilenweit von Filmen entfernt, die wirklich künstlerisch, darstellerisch oder sonst irgendwie filmhistorisch eine gewichtige und wichtige Kerbe hinterlassen.

      Seitdem bin ich bei Hypes vorsichtig. Es sei denn, ich begebe mich freiwillig hinein. Und ich nehme das alles auch nicht mehr sooo als unveränderbar hin. Oft ist man durch den „Zauber des Kinos“ einfach eher bereit, großzügig Punkte zu verteilen. Für sich selbst ist das auch nichts schlimmes, nur eben als echten Vergleichswert mit anderen ungeeignet.

      Der Mensch will eben immer alles Messen und Einordnen. Auch Dinge, die sich nicht messen lassen, wie z.B. Miss-Wahlen. In einem Raum kann ich die Länge, Breite und Höhe in einem Streckenmaß (Meter, Zentimeter) festlegen – das ist eine echte Aussage, die auf „Messen“ beruht. Genauso wie die Raumtemperatur, die Helligkeit, den Sauerstoffgehalt in der Luft usw. Aber ein Maß dafür, wie sehr mir die Wandfarbe und der Teppichboden gefällt? Das kann ich nur als Schätzung abgeben … während mir heute die hellblaue Tapete gefällt, finden andere sie ziemlich unschön und auch ich könnte morgen sagen, dass mir vielleicht eine mit Blümchen drauf besser gefiele …

      Daher stehe ich Punktebewertungen eher kritisch gegenüber und sehe sie höchstens als ein Beliebtheitstendenz an (wie bei Rotten oder so) oder eine Einzeltendenz des ersten Eindrucks. Und, um auch mal solche Filme zu nennen, bei denen ich eine Einzeltendenz meinerseits nicht hinbekommen würde, wäre Million Dollar Baby.

      Das ist ein soooo wunderschöner Film, aber (Achtung: Handlungsspoiler)

      Spoiler anzeigen
      eben auch sehr traurig. Nach dem Unfall hat Clint die Entwicklung mit den schrecklichen Verwandten und all dem Schmerz und der Tragödie so eindrucksvoll gedreht, dass ich damals wirklich Tränen in den Augen hatte und mir das alles sehr weh getan hat.


      Auch, wenn ich mir eingestehe, dass dieser Film ein Meisterwerk ist, könnte ich ihn nicht noch mal sehen … und schon gar nicht bewerten …
      Puh da hat der Hulk gleich mal wieder ein Brett von einen Beitrag rausgehauen :)

      Mir gehts auf jedenfall so bei "Funny Games". Es geht schon dabei los dass ich bei diesen Film erst mal die passende Stimmung brauche. Sonst geht da gar nix. Ich meine der Film ist so verstörend dass ich selber gar nicht weiß warum ich mir den eigentlich ab und an doch wieder antue. Ich kann den Film wirklich nicht bewerten. Keine Ahnung. Aber er hat irgendwie eine perverse Faszination. Anders kann ich es nicht beschreiben.

      Das Bewerten eine schwammige Angelegenheit ist, da kann ich @Hulk nur beipflichten. Werde ja selbst oft genug hier im Forum angesprochen, warum ich teils so wenige Punkte gebe, dafür, dass sich der Text recht positiv liest. Dass hat zudem überhaupt nichts damit zu tun, dass ich sonderlich streng wäre und nur schwer zu begeistern bin, nein. Lediglich ein anderes System.

      Bei mir hat zum Beispiel nur ein einziger Film 10 Punkte und alles über 5 Zählern ist als positiv zu werten, da nun einmal überdurchschnittlich. Kann gut nachvollziehen, dass man auf diese immens subjektive Angelegenheit des Bewertens verzichtet, aber irgendwo will ich es mir dann doch nicht nehmen lassen. Ich archiviere das sehr gerne und mit Genuss grüble ich, ob ich dem Werk nun doch 7,25 anstatt 7,00 geben soll. Im Endeffekt empfinde ich das geschriebene Wort aber als deutlich interessanter, als ein hingeklatschtes 8 von 10. Spaßige Ergänzung, aber auch nicht mehr.

      Um auch mal zum konkreten Topic zu kommen: Nicht bewerten konnte ich zum Beispiel den Film "Rubber". Ich stehe ja unheimlich auf absurde Filme. Ob Kunstfilm bis in die letzte Faser, surreal ohne Ende oder einfach total unkonventionell. Aber "Rubber" war dermaßen abgefuckt, dass ich einfach nicht wusste, wie ich das in Punkten erfassen soll. Aber genau so sollte es sein, denke ich.

      Ganz anderes Beispiel und sogar recht aktuell, da ich mir den Film gestern mit Freunden zum Vorglühen angesehen habe: "Voll normaaal". Bei uns im Freundeskreis absoluter Kult, wird ständig zitiert und einfach so mies und hirnrissig, dass er schon wieder Weltklasse ist. Ich liebe den Film inbrünstig, aber kann dem Schrott doch nicht ernsthaft eine hohe Punktzahl geben, oder? :D






      Guter Thread!

      Ein ganz heißer Kandidat ist The Tree of Life. Ich war seit ein einer langen Ewigkeit nicht mehr so unklar wie bei der Sichtung dieses Kunstwerks. Bewusst meine ich Kunstwerk, da Malick viel zu viele Alternativwege abseits konventieller Erzählformen wählt. 2,5 Stunden unfassbar fließende Bilder, die nicht nur den Urknall thematisieren, sondern gleich noch die Existenz des Menschen in Frage stellen. Wenn das noch nicht genug ist, wird das eigentliche Familiendrama durch einen biblischen Spiegel dargestellt.

      Unglaublich symbol-schwangere, spirtuelle Reise.

      Bavarian Metalhead schrieb:

      Bei mir hat zum Beispiel nur ein einziger Film 10 Punkte und alles über 5 Zählern ist als positiv zu werten, da nun einmal überdurchschnittlich. Kann gut nachvollziehen, dass man auf diese immens subjektive Angelegenheit des Bewertens verzichtet, aber irgendwo will ich es mir dann doch nicht nehmen lassen.

      Same here.

      Ich glaube auch, dass gute Punkte (alles oberhalb der 5) inflationär vergeben wird. Einerseits kann man das nachvollziehen da ja kaum jemand freiwillig Filme guckt, die bei ihm eh unter der 5 landen aber andererseits fällts natürlich schon auf, dass man sich so auf hohe Punktwertungen "spezialisiert". Man ist eben sehr sportlich geworden damit, gute Punkte zu vergeben und weniger darüber in einem relativen Maßstab nachzudenken. Zudem kommen viele auch vom Film noch eingenommen aus dem Kino oder dem Home-Theatre und da ist eh alles immer ein bisschen besser. Insofern kann ich auch Hulks Verzicht auf Punktangaben sehr gut nachvollziehen. Aber den Punkten schwingt immer etwas bei, das nach "das ist objektiv" klingt. Aber man sollte wohl dazu übergehen auch bei Punkten zu verstehen, dass diese Vergabe sehr sehr subjektiv ist und die Hoffnung, dass Zahlen jetzt Objektivität schaffen würden sehr rasch abräumen.

      "You're fighting a war you've already lost."
      "Well, I'm known for that."
      Ich finde es schwer sehr alte Filme wie Dracula und Frankenstein zu bewerten die ich beide letztens gesehen habe. Denn für Ihre Zeit waren diese Filme echte Horrorhighlights aus heutiger Sicht sieht man ihnen aber doch ihr Alter an. Außerdem werden diese Filme heutzutage niemanden mehr schocken.

      Trotzdem sind sie Meilensteine der Filmgeschichte und Schauspieler wie Bela Lugosi sind unvergessen und werden in Filmen wie Ed Wood gewürdigt.

      Wuchter schrieb:



      Mir gehts auf jedenfall so bei "Funny Games". Es geht schon dabei los dass ich bei diesen Film erst mal die passende Stimmung brauche. Sonst geht da gar nix. Ich meine der Film ist so verstörend dass ich selber gar nicht weiß warum ich mir den eigentlich ab und an doch wieder antue. Ich kann den Film wirklich nicht bewerten. Keine Ahnung. Aber er hat irgendwie eine perverse Faszination. Anders kann ich es nicht beschreiben.


      Geht es eigentlich noch jemand so bei diesem Film? Manchmal frage ich mich selbst warum man sowas auch ein 2tes mal sich antut ?(

      Das ist bei mir erst der Fall, wenn sich mir die Botschaft in einem Film nicht direkt erschließt oder erst am Ende offenbart wird. Also bei Filmen wie "2001", "Apocalypse Now" oder auch bei "Blade Runner". Das sind dann Momente, wo ich das Gesehene erst einmal sacken lassen muss und nicht sofort bewerten kann. Allerdings sind solche Filme, sollten sie richtig emotional ergreifend sein, bei mir am Ende sehr hoch einzustufen.


      "Actually, it's gonna be super easy, barely an inconvenience."

      Evilution schrieb:

      Das ist bei mir erst der Fall, wenn sich mir die Botschaft in einem Film nicht direkt erschließt oder erst am Ende offenbart wird. Also bei Filmen wie "2001", "Apocalypse Now" oder auch bei "Blade Runner". Das sind dann Momente, wo ich das Gesehene erst einmal sacken lassen muss und nicht sofort bewerten kann. Allerdings sind solche Filme, sollten sie richtig emotional ergreifend sein, bei mir am Ende sehr hoch einzustufen.


      So gehts mir ja auch. Die von dir genannten Filmen gehören alle in meine Top 10 der besten Filme aller Zeiten. Da ist mir die Botschaft oder auch die Botschaften klar. Aber was ist die Botschaft bei Funny Games"? ;)

      Wuchter schrieb:

      So gehts mir ja auch. Die von dir genannten Filmen gehören alle in meine Top 10 der besten Filme aller Zeiten. Da ist mir die Botschaft oder auch die Botschaften klar. Aber was ist die Botschaft bei Funny Games"?

      Wenn ich da kurz antworten darf - Haneke hat darauf nämlich mal eine Antwort gegeben:
      Spoiler anzeigen
      Der Film hat keine Botschaft im herkömmlichen Sinne sondern ist ein filmisches Experiment. Haneke hat gestört, dass Thriller und andere Filme dergleichen immer "mit Netz und doppeltem Boden" stattfinden. Das heißt, man könne sich darauf verlassen, dass am Ende doch alles gut wird. Und das wollte er hier mal weglassen. Es geht einfach nur bergab - mit allem. Es gibt keine Rettung. Der Film entbehrt daher einer Botschaft oder einer Moral, die die Wende bringt. Es ist eher ein Experiment in die Richtung: Was passiert, wenn man die Gewissheit eines guten Ausgangs so verneint?

      "You're fighting a war you've already lost."
      "Well, I'm known for that."
      Während ich oben zwei Beispiele aufführte, wo ich wirklich zu keiner Bewertung kam, gibt es natürlich einige Filme, die ich nicht sofort bewerten konnte, was aber überwiegend etwas Positives zu bedeuten hat. So grübelte ich Stunden über meine ersten Erfahrungen mit David Lynch, während heute drei bis vier seiner Werke zu meinen ganz großen Lieblingen zählen. Wenn manch Gefühlslage erst nach einer gewissen Zeit nach dem Film entsteht, dann spricht das meistens nur für die Qualität und Nachhaltigkeit eines Films.






      Vielleicht könnte man den Threat umbenennen in "Bewertung von Filmen" da die Diskussion über das eigentliche Thema ja schon längst hinaus ist und es dazu wohl auch viel zu schreiben gibt.

      Zu der Diskussion: ja im empfinde z.B. bei Bavarian die Bewertung von Filmen härter als bei mir. Für mich ist z.B. eine 7/10 ein guter aber kein sehr guter Film. Vielleicht habe ich das Daumensystem der TV Spielfilm noch im Kopf. Die Cinema hatte das auch verwendet.

      Daumen nach unten: 1-2 Punkte
      Daumen schräg nach unten: 3-4 Punkte
      Daumen gerade zur Seite: 5-6 Punkte
      Daumen schräg nach oben: 7-8 Punkte
      Daumen nach oben: 9-10 Punkte

      Bei der Cinema bekommt z.B. auch jeder halbwegs gute Film einen Daumen schräg nach oben. Und pro Monat schaffen auch ein paar Filme den Daumen nach oben (9-10 Punkte). Da bin ich doch zumindest mit der Topbewertung deutlich strenger. Warum ich so selten niedrige Punkte vergebe hat damit zu tun das ich mir die Filme die ich ansehe genau auswähle. Ich schaue nicht blind an was kommt. Das ist ein Vorteil davon Cineast zu sein. Das man schon im Vorfeld meistens gut abschätzen kann ob man den Film mögen wird oder nicht. Ich bekomme ja Kritiken mit die wie die imdb Bewertung in meine Einschätzung eines Films einfließen. So interessieren mich nur wenige Filme mit einer imdb Bewertung von unter 7,0. Das heißt nicht das ich jeden Film darauf abklopfe aber gerade bei Filmen die auf SKY laufen und die ich nur vom Namen her kenne wird das schon von mir vorab überprüft. Das bedeutet ich wähle sehr gründlich aus was ich sehe und daher bekomme ich nur selten wirklich schlechte Filme in die Finger.

      Im Prinzip kann man es sich wie folgt bei mir vorstellen:

      1 Punkt: grottenhaft schlechter Film
      2 Punkte: sehr schlechter Film
      3 Punkte: schlechter Film
      4 Punkte: mit Mängeln
      5 Punkte: etwas unter Durchschnitt
      6 Punkte: etwas über Durchschnitt / noch passabel
      7 Punkte: relativ guter Film
      8 Punkte: guter / unterhaltsamer Film
      9 Punkte: sehr guter Film
      10 Punkte: Meisterwerk / einer meiner absoluten Lieblingsfilme

      Wobei es mir bei mir Zwischenstufen im 0,5 Bereich gibt. Zum Beispiel 6,5 wenn ich zwischen 6 und 7 schwanke. Zwischenstufen im 0,25 Bereich sind mir doch zu krass.
      Ich habe schon oft hier gelesen und wollte auch immer was schreiben. Allerdings wusste ich nicht genau was bzw. trotz immer wiederkehrender Überlegungen fallen mir eigentlich keine Beispiele ein, wo ich einen Film nicht bewerten konnte. Es gibt in meinem Archiv schon ein paar Filme die ich nicht bewertet habe, aber aus ganz einfachen Gründen. Da gibt es zum Beispiel "Daniel der Zauberer", den ich in einer Sneak vorgesetzt bekommen habe. Ich glaube nach nichtmal 60 Sekunden, nachdem erkennen des Films war ich aus dem Kinosaal geflüchtet :D Da kann man dann nicht bewerten. Da gab es ein paar Filme in meiner Sneakzeit, wo sowas passierte. Dann gab es in meiner Zeit als ich in der Videothek gearbeitet habe, Filme die ich zur Kontrolle mit genommen habe. Angeblich liefen die nicht, wenn mich die Filme null interessierten, habe ich sie laufen lassen und andere Dinge gemacht, da kann man logischerweise auch keine wirklich Bewertung abgeben.

      Es gibt einen Film, den habe ich zwar letztendlich bewertet, aber da wusste ich einfach nicht wie ich da was bewerten sollte. "Lost Highway" in meinen Augen zugleicher Zeit totaler Bullshit, hat aber Elemente die ziemlich geil waren. Atmosphähre zum Beispiel. Ich habe mich dann für die goldene Mitte entschieden, schlußendlich habe ich dann 5 Punkte rausgehauen, aber im Grunde konnte ich den nicht bewerten.

      Das von Bavarian angesprochene nicht sofort bewerten können, das kommt öfter Mal vor. Meistens ist das aber bei Filmen die mich beeindrucken, überraschen und meistens im positiven Sinn. Also am Ende werden die dann ziemlich hoch bewertet.

      Hulks Einstellung ist im Grunde die logischte. Gar keine Noten/Punkte zu vergeben. Denn die Bewertungen sind komplett individuell. Wenn ein hochprofessioneller Kritiker einen Film runter schreibt auf den ich mich seid Wochen/Jahren freue, dann ist mir das doch erstmal völlig egal. Wenn ich den Film dann erwartungsgemäß gut bis sehr gut fand, dann reg ich mich höchstens über den Trottel hinterher auf. Dem einzigen den meine Bewertungen was helfen bin eigentlich ich selber. Ich brauch das auch irgendwie. Das muss dieser menschlicher Zwang sein von dem Hulk spricht. Wenn man dann in so einem Forum unterwegs ist und nach ner Zeit die User besser kennt, die einzelnen Vorlieben, dann sagen einem die Bewertungen der verschiedenen User schon was. Also im Endeffekt sind die ganzen Hobbykritiken von uns hier für mich schon teilweise gute Indizien ob der Film was für mich ist oder nicht, oder was ich zu erwarten habe.

      Was bei den Bewertungen in meinen Augen auch fast unmöglich ist, Genreübergreifend fair in dem 10er System zu bewerten. Ich kann keinem Splatterfilm in meinen Augen die 10 verweigern nur weil die Schauspieler in der Regel unter Durchschnitt sind oder die Dialoge strunzdoof sind. Das kann in meinen Augen in dem Genre keine allzugrße Rolle für die Punktevergabe sein. Wenn hingegen in einem ambitionierten Charakterdrama, die Schauspieler nur durchschnittliche Leistungen abgerufen haben, hat das extreme Beeinflussung der Punkte im negativen Sinne.

      Im Grunde finde ich Sladge's Tabelle ganz hilfreich:

      1 Punkt: grottenhaft schlechter Film
      2 Punkte: sehr schlechter Film
      3 Punkte: schlechter Film
      4 Punkte: mit Mängeln
      5 Punkte: etwas unter Durchschnitt
      6 Punkte: etwas über Durchschnitt / noch passabel
      7 Punkte: relativ guter Film
      8 Punkte: guter / unterhaltsamer Film
      9 Punkte: sehr guter Film
      10 Punkte: Meisterwerk / einer meiner absoluten Lieblingsfilme


      Ich bewerte die Filme nicht um sie schlecht zu machen oder möglichst in jedem Film irgendwas zu finden was ihn dann nicht perfekt macht und ich ihn runterwerten kann. Den perfekten Film gibt es sowieso nicht, in dem SInne wäre es eigentlich logisch nie ne 10 zu vergeben. Ich liebe Filme aber viel zu sehr und es gibt soviele Filme die mich berührt haben, die mich emotional angepackt haben, die mir schöne Momente geschenkt haben. Verflucht nochmal das sind dann halt Filme, die Höchstnoten bekommen. 10 Punkte vergebe ich, wenn ich den Film zu meinen Lieblingen zähle und ich habe ne Menge Lieblinge. Meine komplette Top 50 ist 10/10 bewertet. Ich würde mal schätzen das ich locker 100, eher mehr Filme schon mit 10 Points beglückt habe.

      Was mir in den letzten Jahren aufgefallen ist, das ich nicht mehr so inflationär gute oder sagen wir sehr gute Wertungen raushole. 10 Punkte bekommen vielleicht 2-4 neue Filme pro Jahr. Tendenz eher 2. Auch 9ner Wertungen sind rar geworden. Ausser ich gucke Filme die ich schon so hoch bewertet habe nochmal, dann kommt es meist zu ähnlich oder gleichhohen Wertungen.

      Auch ich bin meilenweit Off-Topic abgeschweift, aber es ist immer wieder interessant über die verschiedenen Wertungsphilosophien zu lesen und zu schreiben:

      @Bavarian: Falls ich es noch nicht getan habe, ich halte deinen Bewertungen auch für zu streng. Beispiel: Die üblichen Verdächtigen, du schreibst so positiv und dann kommste mit ner lächerlichen 7,5 daher :D ;)




      Serienstaffeln 2019: -33-
      Filme 2019:
      -69-

      Serienstaffeln 2020: -33-
      Filme 2020:
      -279-
      Filme die ich grundsätzlich nicht bewerten kann stammen bei mir meistens von David Lynch.
      Wild at Heart,Lost Highway,Mullholland Drive sind Filme ,die mir stark in Erinnerung bleiben und mir gefallen....................
      also die Filme von Lynch sind Für mich was fürs Auge , aber kann die Streifen oft nicht richtig bewerten,weil ich zum Größten Teil die Filme nicht so ganz verstehe. Da stellt sich mir aber auch die Frage:
      " Muss oder darf man überhaupt Lynch-Filme verstehen" ( wäre wohl ein Thread für sich 8o
      Ich find die Filme zum Kucken wirklich schön ,aber ich verstehe die Intension hinter den Titeln nicht
      :stern:

      El Barto schrieb:

      I

      @Bavarian: Falls ich es noch nicht getan habe, ich halte deinen Bewertungen auch für zu streng. Beispiel: Die üblichen Verdächtigen, du schreibst so positiv und dann kommste mit ner lächerlichen 7,5 daher :D ;)


      ;)

      Für mich liest sich der Text "gut" und gute Filme bewegen sich bei mir zwischen 7,25 und 8,00 / 10. Bei höheren Wertungen hau ich da noch ganz andere Superlativen an Formulierungen raus. ^^ Großartige Filme (nein, nicht jeder großartige Film ist ein Meisterwerk) landen zwischen 8,25 und 8,75 / 10, während bei einem Meisterwerk die 9 vor´m Komma steht. (Um mal einen Anhaltspunkt zu geben: Exakt 47 Filme haben in meiner ewigen Filmliste 9 Punkte oder mehr.) Und die 10 gebührt sowieso nur einem Film.

      Um mich mit meinen scheinbar strengen Bewertungen auch einmal zu erklären, wobei doch am Ende sowieso der Text zählt. :D Mag auch an meiner früheren Movie-Community liegen, bei der wie ich fand deutlich strenger bewertet wurde als hier, was natürlich kein Maßstab für höheren Anspruch sein muss, lediglich der Wert der Punkte war nun einmal anders definiert. Da wurde ich natürlich in meinen Hobby-Anfangsjahren als Teenie beeinflusst bzw. orientierte mich daran... und 6 von 10 war da ein Film, den man anderen durchaus empfohlen hat. Also ich denke, ich bin da mittlerweile sogar großzügiger geworden, denke ich. 8|


      ...aber ja, wir entfernen uns hier vom ursprünglichen Thema des Threads. Sofern dahingehend noch mehr Diskussionsbedarf besteht, könnte man über einen neuen Thread nachdenken. ;)






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