Ich liebe Filme. Schon seit ich Christopher Reeve im ersten Supie-Movie als kleiner Steppke über die Kinoleinwand fliegen sah, fasziniert mich der Zauber der Filmpaläste. Es ist für mich ein „magischer“ Ort, ein Ort, an dem man spannende Abenteuer erleben, sich höllisch erschrecken, sich himmlisch vergnügen, lachen, weinen, staunen und Wunder erleben kann. Ein Ort, an dem Träume Wirklichkeit werden.
Diese Faszination dürften wir alle, wir Mitglieder der Movie-Infos-Community, kennen. Die Liebe oder zumindest das Interesse an der Welt des Films hat uns hier zusammengeführt und wir diskutieren, schwärmen oder auch streiten zusammen. Wir vergeben Punkte, wir vergleichen, wir tauschen Erlebnisse und Erfahrungen aus.
Im Hinblick auf den Threadtitel möchte ich der Frage nachgehen, wie Ihr diesem Phänomen begegnet. Die Bezeichnungen habe ich deshalb so gewählt, weil es auch die Stadien sind, die ich in meiner Zeit als Zuschauer durchwandelt habe. Da aber wohl jeder diese aber anders semantisch auslegt bzw. als Bezeichnung verwendet, möchte ich die Begriffe hier (für die Diskussion und auch für mich selbst) näher definieren und dabei die Veränderungen, die ich in diesen über 30 Jahren Kinogänger durchlebte, Revue passieren lassen.
Hobbygucker:
So fängt es wohl bei den meisten an. Man sieht einen Film – ob im Kino, TV oder sonstwo – und spürt:“Das war was ganz besonderes!“ Und man beginnt, sich für die Materie zu interessieren. Dabei spielen bestimmte Schauspieler oder Regisseure zwar schon eine Rolle, aber eher untergeordnet. Das Filmegucken ist eine Leidenschaft von vielen, wobei man keiner irgendwie den Vorzug geben möchte.
Cineast:
Die Liebe zum Kino wächst und schon bald wird man „Experte“, zumindest in dem cineastischen Feld, das einen primär interessiert. Bei mir waren das dann entweder Actionstreifen mit Sly, Arnie oder Gevatter Chuck oder Comedy von den Saturday-Night-Live-Schauspielern wie Belushi, Aykroyd, Martin, Chase, Murphy usw. Später kamen dann noch diverse Horrorsachen hinzu, natürlich auch die „Großen“ wie Brando, Nicholson, DeNiro und Pacino, ich fing dann auch an, auf Regisseure zu achten. Wir hatten damals dann sogar „John Landis“- und „Ivan Reitman“-Days … den Geburtstagen dieser coolen Typen, an denen wir ihre Filme noch mal durchgeschaut haben und darüber „philosophierten“. Die Liebe zu seinen Vorbildern steht dabei klar im Vordergrund. Bei mir war es so – ich wollte „meine Helden feiern“ und mit denen diskutieren, die anders dachten. Ich weiß noch, wie ich für die irre Kamerafahrten von Sam Raimi in Evil Dead 2 schwärmte (damals als Kind im Raucherkino geguckt … heute unmöglich sowas) und mein Kumpel die Kunst, so was zu machen, zwar lobend anerkannte, den Stil jedoch nicht mochte!
Kritiker:
Der Übergang vom Cineast zum Kritiker empfinde ich als fließend und eine exakte Trennlinie kann IMHO nicht deutlich gezogen werden. Denn der innere Cineast verlangt ja immer mehr, er will Input. Und es ist dann nur natürlich, dass man dann vermehrt auf Filme stößt, die einem NICHT gefallen. Und wie Homer Simpson in der Folge als Restaurantkritiker fängt man an, Gefallen daran zu finden, die ungeliebten Filme auf möglichst kreative Art zu „dissen“! Am Anfang ist das natürlich eher ein unbeholfenes Beschimpfen und die Verwendung beleidigender Vergleiche, mit der Zeit wird der Spott aber dann bissiger und man verwendet feine rhetorische Spitzen, um seine Pamphlete genüsslich abzurunden. Dadurch wurden schließlich die Diskussionen härter und ich weiß noch, dass ich sogar zwei, drei mal richtig Streit mit einem meiner Kumpels bekommen hab und wir tagelang nicht miteinander redeten.
Filmfreund:
Der Filmfreund ist für mich die „letzte“ Stufe. Während meiner Cineasten- und Kritikerzeit habe ich „meine Pappenheimer“ kennen gelernt und wirkliche Überraschungen im Handlungssektor (d.h. der Story eines Films) kommen sehr sehr selten vor. Auch weiß man, was man von einzelnen Namen zu erwarten hat – die komplette Neuschaffung und 180°-Wendung einer Person im Business gibt es eigentlich nie. Oder zumindest sehr selten. Anfang der 90er hätte ich nie und nimmer gedacht, dass Mel Gibson irgendwann mal Regie führen, dafür sogar einen Oskar kriegen und ein so streitbares Monumentalwerk wie die Passion Christi drehen würde. Während der Kritiker eigentlich alles schaut, um mitreden zu können, reduziert der Filmfreund sein Pensum darauf, was er mag.
Dadurch, dass ich mich hier im Forum informiere und auch Filmzeitschriften lese (ich mag das Moviestar und auch die Widescreen ist OK) kann ich im Vorfeld selektieren. Und während ich alleine in diesem Jahr zahllose bitter enttäuschte, wütende, sogar hasserfüllte Beiträge von „Kritikern“ gelesen habe, wurde ich dieses Jahr eigentlich nur einmal enttäuscht (aber auch nicht so stark, dass ich jetzt um mich schlagen müsste). Einer von ca. 20 ist eine absolut tolle Quote von 95% Treffern und „happy aus dem Kino-kommend“!
Natürlich muss es auch Kritiker geben – aber wenn man dieser Profession nicht beruflich nachgeht und allmählich merkt, dass man damit nicht glücklich wird, wieso wagt man nicht den Schritt zum Filmfreund? Dann hat man eben nicht immer alles geguckt und muss dann vielleicht sagen „Den neuen Bay? Ich weiß nicht, mir haben seine letzten Filme alle nicht gefallen und da die Kritiken bei Movie-Infos ebenfalls alle in die gleiche Kerbe schlagen wie bei seinen vorigen Werken, habe ich den Film nicht gesehen …“. Wäre das denn so schlimm?
Was ist mit Euch? Sind Filme für Euch nur ein Hobby, das ab und zu Spaß macht? Oder beginnt ihr gerade, diese Welt für Euch zu entdecken? Oder seid ihr Kenner der Materie? Oder wollt (oder müsst) ihr wirklich alles gucken, weil ihr entweder Movies liebt oder einfach mitreden können wollt? Oder kennt ihr Eure Interessen und die Filmwelt gut genug, um Euch auf das zu konzentrieren, was Euch Freude macht?
Legt los!
Diese Faszination dürften wir alle, wir Mitglieder der Movie-Infos-Community, kennen. Die Liebe oder zumindest das Interesse an der Welt des Films hat uns hier zusammengeführt und wir diskutieren, schwärmen oder auch streiten zusammen. Wir vergeben Punkte, wir vergleichen, wir tauschen Erlebnisse und Erfahrungen aus.
Im Hinblick auf den Threadtitel möchte ich der Frage nachgehen, wie Ihr diesem Phänomen begegnet. Die Bezeichnungen habe ich deshalb so gewählt, weil es auch die Stadien sind, die ich in meiner Zeit als Zuschauer durchwandelt habe. Da aber wohl jeder diese aber anders semantisch auslegt bzw. als Bezeichnung verwendet, möchte ich die Begriffe hier (für die Diskussion und auch für mich selbst) näher definieren und dabei die Veränderungen, die ich in diesen über 30 Jahren Kinogänger durchlebte, Revue passieren lassen.
Hobbygucker:
So fängt es wohl bei den meisten an. Man sieht einen Film – ob im Kino, TV oder sonstwo – und spürt:“Das war was ganz besonderes!“ Und man beginnt, sich für die Materie zu interessieren. Dabei spielen bestimmte Schauspieler oder Regisseure zwar schon eine Rolle, aber eher untergeordnet. Das Filmegucken ist eine Leidenschaft von vielen, wobei man keiner irgendwie den Vorzug geben möchte.
Cineast:
Die Liebe zum Kino wächst und schon bald wird man „Experte“, zumindest in dem cineastischen Feld, das einen primär interessiert. Bei mir waren das dann entweder Actionstreifen mit Sly, Arnie oder Gevatter Chuck oder Comedy von den Saturday-Night-Live-Schauspielern wie Belushi, Aykroyd, Martin, Chase, Murphy usw. Später kamen dann noch diverse Horrorsachen hinzu, natürlich auch die „Großen“ wie Brando, Nicholson, DeNiro und Pacino, ich fing dann auch an, auf Regisseure zu achten. Wir hatten damals dann sogar „John Landis“- und „Ivan Reitman“-Days … den Geburtstagen dieser coolen Typen, an denen wir ihre Filme noch mal durchgeschaut haben und darüber „philosophierten“. Die Liebe zu seinen Vorbildern steht dabei klar im Vordergrund. Bei mir war es so – ich wollte „meine Helden feiern“ und mit denen diskutieren, die anders dachten. Ich weiß noch, wie ich für die irre Kamerafahrten von Sam Raimi in Evil Dead 2 schwärmte (damals als Kind im Raucherkino geguckt … heute unmöglich sowas) und mein Kumpel die Kunst, so was zu machen, zwar lobend anerkannte, den Stil jedoch nicht mochte!
Kritiker:
Der Übergang vom Cineast zum Kritiker empfinde ich als fließend und eine exakte Trennlinie kann IMHO nicht deutlich gezogen werden. Denn der innere Cineast verlangt ja immer mehr, er will Input. Und es ist dann nur natürlich, dass man dann vermehrt auf Filme stößt, die einem NICHT gefallen. Und wie Homer Simpson in der Folge als Restaurantkritiker fängt man an, Gefallen daran zu finden, die ungeliebten Filme auf möglichst kreative Art zu „dissen“! Am Anfang ist das natürlich eher ein unbeholfenes Beschimpfen und die Verwendung beleidigender Vergleiche, mit der Zeit wird der Spott aber dann bissiger und man verwendet feine rhetorische Spitzen, um seine Pamphlete genüsslich abzurunden. Dadurch wurden schließlich die Diskussionen härter und ich weiß noch, dass ich sogar zwei, drei mal richtig Streit mit einem meiner Kumpels bekommen hab und wir tagelang nicht miteinander redeten.
Filmfreund:
Der Filmfreund ist für mich die „letzte“ Stufe. Während meiner Cineasten- und Kritikerzeit habe ich „meine Pappenheimer“ kennen gelernt und wirkliche Überraschungen im Handlungssektor (d.h. der Story eines Films) kommen sehr sehr selten vor. Auch weiß man, was man von einzelnen Namen zu erwarten hat – die komplette Neuschaffung und 180°-Wendung einer Person im Business gibt es eigentlich nie. Oder zumindest sehr selten. Anfang der 90er hätte ich nie und nimmer gedacht, dass Mel Gibson irgendwann mal Regie führen, dafür sogar einen Oskar kriegen und ein so streitbares Monumentalwerk wie die Passion Christi drehen würde. Während der Kritiker eigentlich alles schaut, um mitreden zu können, reduziert der Filmfreund sein Pensum darauf, was er mag.
Dadurch, dass ich mich hier im Forum informiere und auch Filmzeitschriften lese (ich mag das Moviestar und auch die Widescreen ist OK) kann ich im Vorfeld selektieren. Und während ich alleine in diesem Jahr zahllose bitter enttäuschte, wütende, sogar hasserfüllte Beiträge von „Kritikern“ gelesen habe, wurde ich dieses Jahr eigentlich nur einmal enttäuscht (aber auch nicht so stark, dass ich jetzt um mich schlagen müsste). Einer von ca. 20 ist eine absolut tolle Quote von 95% Treffern und „happy aus dem Kino-kommend“!
Natürlich muss es auch Kritiker geben – aber wenn man dieser Profession nicht beruflich nachgeht und allmählich merkt, dass man damit nicht glücklich wird, wieso wagt man nicht den Schritt zum Filmfreund? Dann hat man eben nicht immer alles geguckt und muss dann vielleicht sagen „Den neuen Bay? Ich weiß nicht, mir haben seine letzten Filme alle nicht gefallen und da die Kritiken bei Movie-Infos ebenfalls alle in die gleiche Kerbe schlagen wie bei seinen vorigen Werken, habe ich den Film nicht gesehen …“. Wäre das denn so schlimm?
Was ist mit Euch? Sind Filme für Euch nur ein Hobby, das ab und zu Spaß macht? Oder beginnt ihr gerade, diese Welt für Euch zu entdecken? Oder seid ihr Kenner der Materie? Oder wollt (oder müsst) ihr wirklich alles gucken, weil ihr entweder Movies liebt oder einfach mitreden können wollt? Oder kennt ihr Eure Interessen und die Filmwelt gut genug, um Euch auf das zu konzentrieren, was Euch Freude macht?
Legt los!