Mad Men - Season 7

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    Es gibt 6 Antworten in diesem Thema. Der letzte Beitrag () ist von Akuma.

      Mad Men - Season 7

      Wow, es gab ja noch gar keinen Thread zur letzten Staffel dieser herausragenden Serie.

      4 Folgen gesehen und ich könnte die Serie noch bis in die Ewigkeit gucken. Man taucht wie gewohnt 45 Minuten in eine andere Welt. Es passiert eigentlich nicht viel - und irgendwie doch. Die Storyverläufe hatten bisher in jeder Staffel ihren Reiz und auch in der 7. Staffel gibt es wieder ein paar interessante Entwicklungen. 3 Folgen nur noch bis zur Pause, danach noch die letzten 7... Ach, ich liebe "Mad Men" einfach.
      Damit habe ich nun auch die zweite Hälfte der finalen siebten Staffel hinter mir. Auch wenn ich nun "Mad Men" nicht unbedingt zu meinen absoluten Serienhighlights gezählt habe, so habe ich die Serie dennoch liebend gerne über die gesamten sieben Staffeln verfolgt. Ich schätze den Style der Serie immens. Die Kostüme, der bestens getroffene Zeitgeist, die feinen Dialoge und natürlich der herausrragende Cast, selbsterklärend. Mit S7 Part 2 wird stilvolle Drama jedenfalls zu einem runden Ende geführt. Nach der siebten Episode, die die zwischenzeitliche Seasonpause einläutete und ich zu den besten Episoden der Serie überhaupt zählen würde, hatte man mit Folge 8 und 9 ein paar Startschwierigkeiten. Da kam dieser zähe Faktor ein wenig durch, der zur Serie aber genauso gehört, wie Bourbon und Zigarren. Doch zügig fand man die altbekannte Intensität und erzählte feine Geschichten. Bin soweit zurfrieden. Nach diesen konstant guten, sieben Staffeln kann ich nur meinen imagninären Hut ziehen.

      Etwas konkreter zum Inhalt:

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      Mir gefiel die Story rundum Joan. Sie hat das Ende verdient. Zwar ist wohl weder Peggy dabei, noch präferiert ihr neuer Freund einen gemeinsamen Weg mit ihr. Doch hauptsache sie geht ihren Weg, schön. Peggy findet zum Abschluss noch ihren Mann. Natürlich etwas klassisch dieser Plot, ja, aber das darf man durchaus gestatten, gerade weil das vorausgegangene Telefongespräch zwischen den beiden herrlich war.

      Dass man Betty an Krebs erkranken ließ, hat mich zunächst etwas aufstöhnen lassen. Finde das immer etwas schwach, seine Figuren 1-2 Folgen vor Ende erkranken zu lassen. Sowas müsste man einfach länger ausarbeiten, aber nun gut. Wäre nicht dass erste Mal, das sich eine Serie auf diese konstruierte Weise bei mir manch Sympathien verspielt hätte, doch hier hat man es noch recht angemessen gelöst, indem man den Tod nicht inszeniert hat. Es sorgte nichtsdestotrotz für emotionale Dialoge, zwischen Betty, Sally und auch Don.

      Stichtwort Don: Da weiß ich nicht so recht, was ich von halten soll. Der "Mad Max"-Start in die letzte Folge kam jedenfalls ziemlch überraschend. :D Ansonsten hätte ich seine finalen Szenen lieber mit einer relevanteren Person gesehen, als dieser Bekanntschaft aus einer frühen Staffel. Immerhin gab es noch Telefongespräche mit Peggy und Betty, die ziemlich beklemmend waren. Diese ganze Meditiations-Kiste? Mhh, wirkte zunächst etwas befremdlich. Aber es war schön, ihn am Ende endlich mal wieder Lächeln zu sehen. Doch was soll die abschließende Coke-Werbung implizieren? Don wäre ja bekanntlich für die Cola-Kampagne zuständig. Hat er also seinen Weg doch wieder zurückgefunden? Kann es mir anhand dieser letzten Episoden nur schwer vorstellen.







      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „Bavarian“ ()

      Bavarian schrieb:

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      Doch was soll die abschließende Coke-Werbung implizieren? Don wäre ja bekanntlich für die Cola-Kampagne zuständig. Hat er also seinen Weg doch wieder zurückgefunden? Kann es mir anhand dieser letzten Episoden nur schwer vorstellen.

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      Genau so sieht es aus. Die eine im Spot sieht auch der Dame von der Rezeption sehr ähnlich. Der Spot kommt definitiv von Don und gerade darum ist es eigenlich auch kein wirkliches Happy End für ihn, weil er aus diesem Strudel von Alkohol und Frauen wohl nie herauskommen wird.

      patri-x schrieb:

      Bavarian schrieb:

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      Doch was soll die abschließende Coke-Werbung implizieren? Don wäre ja bekanntlich für die Cola-Kampagne zuständig. Hat er also seinen Weg doch wieder zurückgefunden? Kann es mir anhand dieser letzten Episoden nur schwer vorstellen.

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      Genau so sieht es aus. Die eine im Spot sieht auch der Dame von der Rezeption sehr ähnlich. Der Spot kommt definitiv von Don und gerade darum ist es eigenlich auch kein wirkliches Happy End für ihn, weil er aus diesem Strudel von Alkohol und Frauen wohl nie herauskommen wird.


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      ​hm, ich weiß nich. auch, wenn ich persönlich diesen Werbespot zum Kotzen fand, kann es schon sein, dass er uns zeigen soll, dass Don zwar weiter Werbung macht, aber in einer harmonischeren Art. das könnte sich dann auch auf sein restliches Leben ausbreiten lassen. wäre schon schön, wenn der abschließend dann doch endlich zur Ruhe kommen würde. mir war das Ende dann doch etwas abrupt. nur eine Folge, in der sich Don endlich mal auf sich selbst besinnt und ohne Alk und Frauen auskommt? diese Art Selbstfindung hätte ich gern mind. 2 oder 3 Folgen lang gehabt.

      überhaupt kommt mir das Ende der letzten finalen Folge sehr überstürzt und plötzlich vor. die wussten doch, dass nach Folge 14 endgültig Schluss is. da hätten man den einen oder anderen Handlungsstrang (Krebserkrankung, Firmenneugründung, Peggys Liebeshappyend) etwas besser vorbereiten und schon einige Folgen eher einleiten können. hätte dann lieber nochmal so was wie 5 Jahre später gehabt.
      Habe gestern Abend die letzten drei Folgen dieser Ausnahmeserie gesehen - und meinen ersten Rerun somit beendet.

      Als ich das Serienende vor 2,5 Jahren zum ersten Mal gesehen habe, war ich noch nicht so ganz zufrieden damit, jetzt beim wiederholten Male, gefällt es mir doch eigentlich rundum gut. Die Folge verlieft - von Dons Trip mal abgesehen - eigentlich in gewohnter Mad Men Manier. Alles ging seinen Weg, die Geschichte wurde konsequent weitergeführt ohne große Twists am Ende einzubauen. Und Don findet endlich seinen inneren Frieden.


      Zum Abschluss der Serie:

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      Dons Selbstfindungstrip in den letzten drei Folgen hat mir sehr gefallen, und er war auch einer der Dinge, die ich 2015 noch bemängelt hatte. Aber da hatte ich die Serie auch über sieben Jahre nur wöchentlich sehen können, und wenn man das Gesamtpaket mal am Stück schauen kann, dann wirkt das Finale schon ganz anders finde ich. Don konnte endlich sich selbst finden, hatte er doch auch einen langen und schmerzhaften Weg hinter sich. Das Ende, als man ihn zum wahrscheinlich ersten Mal in der ganzen Serie wirklich aufrichtig lächeln sieht, da konnte ich einfach nicht anders und auch zu lächeln. Ja, Don mag eines der größten Arschlöcher der Seriengeschichte sein, aber diesen Moment hat er sich dennoch verdient. Und dann geht ihm auch noch das Licht zur größten Coca-Cola Werbung aller Zeiten auf. Dass der Spot von ihm ist und er somit wieder seinen Weg zurück ins Advertising-Business gefunden hat ist denke ich eindeutig, aber auch genau so eindeutig ist es meiner Meinung nach, dass Don nun einen wesentlich ausgeglicheneren Lebensstil beginnen wird und nicht mehr alles so verbittert nimmt und am Leben teilhaben wird.

      Aber auch die Enden der anderen Charaktere fand ich gelungen. Peggy und Stan gönne ich es vom ganzen Herzen, tanzen sie doch schon seit Staffel 4 oder so umeinander herum, Roger ist endlich erwachsen geworden und Joan kann sich selbstverkwirklichen. Für so eine teils extrem Pessimistische Serie sind das ganz schön viele Happy Ends :D Sogar Pete ist wieder mit Trudy vereint und von allen Figuren das wohl größte Los gezogen.



      Generell zur Serie selbst:

      Mad Men ist meiner Meinung eine der größten und besten Serien unserer Zeit. Nirgendwo findet man heutzutage noch so eine Feinheit in den Dialogen, dazu der klasse eingefangene Geist der 60er und natürlich all die grandiosen Darstellern, die all diesen komplexen Figuren Leben eingehaucht haben und sie unvergessen machen. Allen voran natürlich Jon Hamm und Elisabeth Moss. Aber auch Robert Morse war klasse, Jared Harris sowieso und auch Vincent Kartheiser hat seiner Figur soviel Vielfalt gegeben. Ich ziehe meinen 60s-Hut. Aber vor allem möchte ich auch Kiernan Shipka loben. Sally war meistens nicht einfach, aber wie sie diese Rolle gespielt hat und zum Ende richtig in sie hineingewachsen ist, grandios. Ich hoffe von ihr wird man in Zukunft noch so einiges sehen, von allen Jungdarstellern in egal welcher Serie, ist sie auf jeden die Abstand talentierteste.

      Jetzt bleibt nur noch zu sagen, dass ich mit Mad Men beim zweiten Durchgang sogar noch wesentlich mehr Spaß hatte, als mit dem ersten und sich ihren wohlverdienten dritten Platz in meinen All-Time Favorites sichern konnte. Das war garantiert nicht das letzte mal, dass ich mir die Serie angesehen habe. Ganz großes Fernsehen, das Matthew Weiner hier geschaffen hat. Muss man gesehen haben.


      “Advertising is based on one thing, happiness. And you know what happiness is? Happiness is the smell of a new car. It’s freedom from fear. It’s a billboard on the side of the road that screams reassurance that whatever you are doing is okay. You are okay.”
      Mein Filmtagebuch



      „I think storytelling is all about children. We human beings love to hear stories being told - and it first happens when you're a kid.“
      - David Chase

      Mad Men - einer der edelsten Schmuckstücke der Serienlandschaft. Der Fokus wird über sagenhafte sieben Staffel gleichermaßen auf Haupt- wie auch auf Nebendarsteller gelegt. Jeder kommt zum Zug, alles hat Gewicht und greift wie ein Zahnrad ins andere. Set-Design, Maske und Kostüme spiegeln liebevoll den Geist der frühen bis späten Sechziger. Weiner legt großen Wert auf Charakterentwicklung, es wird geredet und geredet und geredet, und nebenbei für drei Kneipen mit getrunken. Die Zigarette versteht sich von selbst. Inmitten von Machtspielen, Liebschaften und persönlichen Baustellen versteht man die Weichen subtil zu legen, große Plotpoints werden mitunter leise in Szene gesetzt. Somit ist dies keine Serie, die von großen WTF-Momenten lebt, sondern von ihrem angenehmen gesetzten Erzähltempo. Hier und da muss man schlucken, der degradierende Sexismus blitzt immer wieder durch, Serientode passieren selbstverständlich, mentale Einbrüche lassen lange auf sich warten bis man die Bombe platzen lässt. Leise, selbstverständlich. Das viel gelobte Ensemble wächst über die Jahre in ihre Rollen, wo man dem Einem die Grätze wünscht, erzielen Andere alle paar Folgen neue Sympathiewerte, doch ganz unschuldig ist hier niemand. Somit gebe die nur die wärmste Empfehlung und freue mich auf das nächste Projekt von Herrn Weiner.

      Gesamt: 9 / 10
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