Editors - In Dream

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      Editors - In Dream

      Editors - In Dream

      "In Dream" lautet das 5. Album der Jungs aus Birmingham. Bereits im April wurde angekündigt, dass es ein neues Album geben wird, was mit "No Harm" als erste Single präsentiert wurde. Geboten wird eine symbiose aus Synthesizer-Sounds, die einem aus dem 3. Album "In This Light And On This Evening" erinnern dürfte. Fans von DeMo werden sich angesprochen fühlen und wer auf alte Klänge Richtung Back Room und An End Has A Start steht, wird auch nicht enttäuscht!

      Aber gucken wir uns doch erst einmal an, was die Editors bereitstellen:

      Das Grundalbum besteht aus 10 Tracks - genannt "Phase One":
      1. No Harm
      2. Ocean Of Night
      3. Forgiveness
      4. Salvation
      5. Life Is A Fear
      6. The Law
      7. Our Love
      8. All The Kings
      9. At All Cost
      10. Marching Orders

      Wer sich das Doppel-Album (so wie ich) zulegt, bekommt außerdem gesponsert (genannt "Phase Two):
      1. Forgiveness (in Alternativer Version)
      2. No Harm (in Alternativer Version)
      3. Oh My World
      4. Our Love (in Alternativer Version)
      5. Life Is A Fear (in Alternativer Version)
      6. Harm

      Doch wie sind die Songs? Nun, die Jungs haben es relativ klug gemacht und haben den 1. 5. und 10. Song schon veröffentlicht.

      No Harm

      Dafür, dass der Song eher optimistisch den "Draufgänger" (Engl. Go-Getter) mimt, sind die Sounds gewaltig tief und melancholisch. Die Melancholie verbirgt sich aber auch in den Textzeilen, werden steht's die negativen Ausgänge des Draufgänger-Tums gezeigt (Crush my bones into Glue; My children despise my wonderful lies). Das Ende des Songs zeigt einen gebrochenen Mann.
      The Leadsänger Tom Smith sorgt in diesem Song mit seiner gewohnt baritonen Stimme für den Bass und den Tiefgang aber zugleich sind besticht der Chorus durch ungewohnt hohe Stimmlagen, die er hier natürlich meistert.

      Ocean Of Night

      Der gebrochene Mann vom Anfang schwelgt im ersten Teil dieses Songs in seiner Melancholie doch merkt so langsam, dass er die Möglichkeiten hätte sich zu ändern, zu transformieren. Es gibt also einen Ausblick ins Positive. Dieser positive Mensch wird in seinen Gedanken mit einem, im Vergleich zum ersten Song, sehr fröhlichen, lebendigem Instrumental begleitet. Das Klavier in diesem Song, dass vor allem die höheren Oktaven zum Besten gibt, erzeugt ein lebendes Wohlgefühl. Für mich persönlich einer der fröhlichsten Songs, den die Editors mit unter je zum besten gaben.

      Forgiveness

      Einer der eher schwierigen Songs zum Deuten. Begleitet von einem seichten Synthesizer-Background in hohen Tönen ist der Mann von vorher nach vorn getreten, geht gerade aus und philosophiert darüber, dass die Welt zu hart sei, um um Vergebung zu bitten, dass alles aus einem Grunde geschieht und nur wenige das Glück haben Glück zu haben. Jene, die es haben, sollen es aufsaugen.
      Instrumental ist dieser Song eigentlich eher schwach aber Tom Smith' Stimme... die Höhen und Tiefen im Gesang sorgen für eine einzigartige Aufnahme.

      Salvation

      Der Traum-Aspekt tritt hier wohl mit den Vergleichen am besten auf. Die Lösung der schwere der Welt, das Fliehen in Geschichten und Träume. Der Sound ist hier die pure Gewalt. Dieser Song, da bin ich mir sicher, wird live den stärksten Eindruck machen, den man durch einen Song wohl bekommen kann. Das Tiefe, das Gewaltige... Episch in diesem Zusammenhang zu nutzen, wäre nicht untertrieben.


      Life Is A FearTom Smith kann hohe Töne singen. Wer das nicht glaubt, sollte den Song hören. Das Instrumental am Synthesizer bringt zusätzlich knallharte 80er Jahre zurück. Elliott Williams hat hier für einen wirklichen Ohrwurm-Sound gesorgt.
      Die Story setzt ungefähr bei Forgiveness ein, es werden rethorische Elemente 1:1 wieder genutzt. Der Traum scheint zu wachsen. Die Flucht in den Traum bald zu ihrem Ende zu führen -> Endlich im Traum zu sein, vom weltlichen abzulassen.

      The Law

      Der Mann ist im Traum angekommen und begegnet einer Frau, verkörpert durch eine weibliche, engelsgleiche Stimme - jene von Rachel Goswell. Der Engel und der Mann sprechen miteinander. Der Mann möchte zu einem Engel werden, von den weltlichen Problemen losgelöst werden. Der starke Synthesizer am Ende des Songs wirkt fast wie die Transformation in etwas höheres. Fans von Depeche Mode dürften sich hierbei gewiss an Martin Gores hohe Stimme in manch einem Song erinnert fühlen.


      Our Love


      Tontechnisch sind die 80er in diesem Song ganz groß! Das Instrumental in der Mitte des Songs gleicht einem kleinen Feuerwerk, ehe es ab Minute 3 zu einem Tonwechsel in Toms Stimme führt. Tom Smith singt unentwegt in hohen Tönen, dies endet an diesem Punkt, eine Hauch von Akustik-Gitarre ertönt und das Feuerwerk aus der Mitte wird noch einmal entfacht. Es kommt ein unheimliches Gefühl auf. Das Gefühl diesen Song mit einer Lichtshow live zu sehen, darf zu Tränen führen und für einen weiteren Augenblick einen Song in die tiefe Gefühlswelt des Hörers Eintritt gewähren.

      Fade out mit Klavier...

      Da ich keine Lyrics finde und er relativ schwierig zu verstehen ist, kann ich nicht interpretieren.


      All The Kings

      Depeche Mode Depeche Mode Depeche Mode Depeche Mode Depeche Mode Depeche Mode Depeche Mode Depeche Mode Depeche Mode Depeche Mode Depeche Mode.
      So kann man den Sound beschreiben. Tom Smith bringt hier via Sprachgesang hervor, dass der Mann alleine in Sicherheit wäre. In der Dunkelheit des Universums ist das einzige der Herzschlag, der den Optimismus von baldigem Licht erbringt.

      Der düstere Synthesizer wechselt zum Schluss in ein lebendiges Klavierspiel, mit Menschen, die im Hintergrund zu hören sind. Die Einsamkeit ist besiegt?

      At All Cost


      Es wird das erste Mal das Wort "Friends" genutzt. Und auch wenn der Song behäbig und langsam daherkommt, so ist der Text mit dem Tanzen mit ängstlichen Beinen der Ausdruck eines Mannes, der seine Ängste besiegt hat. Es wird Frieden gefunden, er möchte ins Bett gelegt werden und nichts davon missen und es in Ehren und Gedanken halten, um jeden Preis. Der Engel summt. Das Instrumental lässt mit höhen Tönen den Fadout des Songs erblicken.

      Marching Orders

      In "At All Costs" wird der Mann aus seinen Träumen in die Realität gebracht und will seine Träume leben. Die Träume sind: Der Marschbefehl, die Regelbrecher, die Zweifel, an denen man festhält. Nur diese lassen einen Dinge versuchen. Den Weg nach Hause finden, mehr zu bekommen, als man nimmt.

      Diese Erkenntnis wird zelebriert durch einen Chorus der ganzen Band am Ende, was dann durch ein gewaltiges Instrumental-Spektakel abgeschlossen wird und damit diese Nachricht als etwas Gewaltiges zurücklässt.
      Auch dieser Teil wird in einem Live-Auftritt wohl seinen Höhepunkt erleben.

      Die Story kompakt:

      Die Geschichte eines Mannes, der ein Draufgänger ist und allmälich in Zweifel gerät, sein Leben hinterfragt und für den alles schlecht wird aufgrund seiner draufgängerischen Einstellung. Er will sich in seinen Träumen flüchten und bekommt dort gelehrt, dass schlussendlich die Träume das sind, was uns voranbringt und uns motiviert Dinge zu erreichen.


      Kurzum muss man sagen: Die Editors bleiben mit ihrer Thematik in den Texten gewohnt melancholisch, zeigen aber hier auch deutlichen Optimissmus zum Ende hin. Der Sound ist, wie eingangs erwähnt, ein Mix aus den Alben zuvor. Nur allein Weight of Your Love ist hier nirgends so richtig rauszuhören. Dass Depeche Mode hier und da die instrumentale Muse waren, ist keineswegs verwerflich, reden wir hier schließlich von einer Band, die mit diesen Tönen ein erfolgreiches Musik-Genre mitgründeten.
      "In Dream" hat träumerische Unterschiede im Mix. Und wer sich die Songs einmal alle gegeben hat, wird erkennen, dass Tom Smith, Russell Leetch, Ed Lay, Justin Lockey und Elliott Williams wohl mitunter die beste Live-Performance ihrer Bandgeschichte abliefern werden. Diese touren übrigens schon aktuell durch Europa. Für mich persönlich wird's Hamburg im November und ich kann nur sagen: Pure Vorfreude!

      10/10

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von „Kaibear“ ()