Firewatch

Sympathische Entwickler. Spiel wird sich die Tage geholt, auch wenn ich derzeit keine große Lust auf Gaming habe. Aber das lässt sich vielleicht auch an einem Abend mal durchspielen. Außerdem sieht es so schön chillig aus.

@TLCsick

Danke für deine Einschätzung. Muss generell mal loswerden, dass du eigentlich nen ziemlichen geilen Geschmack hast. In Zeiten wo dieser ganze Koop/Multiplayer/MMO/OpenWorld-Bullshit gehypt wird bis zum geht nicht mehr, ist das wirklich erfreulich, dass es noch Leute gibt, die mehr Wert auf Story und Atmosphäre legen. Thumbs Up!!

Juhu, dann werd ich einen schönen Abend nachdem Crowdfundingfinale zocken. Freue mich schon immens.

Habs vorhin auch beendet. Fands dann aber doch eher ernüchternd. Ja, die Grafik ist wirklich hübsch, der Soundtrack auch und die Dialoge auch. Aber mehr als "hübsch" wird nicht geboten. Ein kleiner, angenehmer Traum in Sattorange aber am Ende stellt sich eine gewisse Untersättigung ein. Man hat nicht wirklich einer Story gefolgt sondern lediglich Charakteren. Das bringt zwar zu Beginn noch viel Entdeckerlust mit - nicht nur bei der Landschaft sondern auch bei den Menschen hinterm Funk - aber die nimmt dann doch zunehmend ab. Wer das positiv sieht vergleicht es mit einem David O. Russell-Film und wer nicht - der könnte sich darüber auslassen, dass das Spiel eher "The Vanishing of Ethan Carter" ist: Hübsch - aber eben auch nicht mehr. Da hatte "Everybody's gone to the Rapture" zuletzt eine pointiertere Geschichte zu bieten. Allerdings soll damit nicht geschmälert werden, dass "Firewatch" hübsche Dialoge und hübsche Optik hat. Hübsch. Aber eben auch mehr nicht.

5 von 10 Höschennachrichten

Erwartungen übertroffen und daher durchaus spielenswert in meinen Augen. Das Spiel hat die gewisse Magie. Da entstand ein charismatisches Feeling, das sich aus den melancholischen Natur-Impressionen, der sympathischen Walkie-Talkie-Dialog-Dynamik und der subtilen wie bedrohlichen Spannung summiert. Man kreierte hier auf recht simple Weise eine paranoide Stimmung, in diesem so malerisch gezeichneten Naturpark. Die wenig aufdringliche, aber stimmige Musik steuert ebenso bereichernd bei.

Zwar hätte ich mir gegen Ende eine vielleicht noch etwas packendere Intensität gewünscht, doch letzten Endes fügte es sich der eher bescheidenen Art des Spiels. Lediglich ein paar Ruckler zu viel trübten das Erlebnis minimal. Könnte ich mir zweifellos als Stoff für einen Film ausmalen. Wäre z. B. in den Händen von Jeff Nichols richtig aufgehoben. Immerhin die kleineren Spieleentwickler liefern mir aktuell stetig tolle Geschichten.

TLCsick schrieb:

Firewatch ist aktuell um 5 Euro vergünstigt worden und somit für 14,49 Euro im PSN Angebot.

Zugreifen

store.playstation.com/#!/de-de…04118_00-FIREWATCH0000000

Da push ich den Thread direkt nochmal mit. Bin bei Indi-Titeln zwar gerne mal geizig, aber das Geld ist richtig gut angelegt.

Gibt's das eigentlich für die Oldschool-Spieler wie mich auch mal auf Disc?

Negativ. Sollte dich aber nicht davon abhalten.

Mir sind physische Versionen aber genrell auch lieber. Allein schon um den Titel wieder verkaufen zu können.

playm.de/2016/06/firewatch-3-297150/

dreist

Firewatch muss ich auch noch spielen, aber im Moment wird meine Gamerzeit einfach zu sehr vom Witcher aufgefressen

Guter Mann ! Das Game of the Year 2015 hat es verdient, ausgiebig gespielt zu werden.

Ich spiele das Game schon seit Release, und es immer noch der absolute Wahnsinn Blood & Wine ist wohl eines der besten Add-Ons, die ich je gespielt habe.

Firewatch

Muss sagen, am Anfang hatte ich ein paar Schwierigkeiten mit dem Spiel. Gerade die ersten beiden Tage die man spielt haben sich etwas gezogen und waren zwar recht lauschig, aber mich hat das nicht gerade animiert weiterzumachen. Habe beide Tage auch tatsächlich an zwei unterschiedlichen Tagen gespielt wobei ich auch sagen muss, das ich mich, kurz bevor ich das Spiel überhaupt angefangen hatte, geistig sehr verausgabt hatte und das war dann nicht meine beste Idee, mit dem Teil zu beginnen. Man muss schon von Anfang an eigentlich sehr viel lesen und Entscheidungen treffen und Überlegungen anstellen.
Dachte eigentlich erst, das ich das so weitermachen würde. Also quasi jeden Tag einen Tag spielen. Gut, aber als ich mich dann den dritten Abend vor den Fernseher gesetzt habe, habe ich den Rest in einem Rutsch durchgespielt. Denn dann geht´s eigentlich erst richtig los.

Den Verlauf des Spiels fand ich ab da einfach großartig und es war von allem etwas dabei. (Leiser) Humor, Spannung, Wohlbehagen, Unwohlsein und auch eine gewisse Verbundenheit zu der Welt und vor allem zu Delilah. Und nichts davon wirkte irgendwie künstlich oder aufgesetzt, sondern es ich empfand alles nachvollziehbar und vor allem menschlich. In so einer ähnlichen Situation in der sich Henry befindet, befinde ich mich persönlich leider auch und ich denke das ich deswegen so gut mit ihm mitfühlen konnte und auch wirklich mitgefiebert hatte.
Der Wunsch, eigentlich die Sehnsucht zur Normalität, das Bedürfnis einfach alles hinter sich zu lassen und auch insgeheim hoffen, das es doch irgendwann zu Ende ist. Alles plausibel und in meinen Augen auch nicht verwerflich so zu empfinden.
Und ich kann auch verstehen, das sich Henry dann versucht an einen Rettungsanker (Delilah) zu klammern und in ihr die Chance sieht, endlich einen Fluchtweg gefunden zu haben. Auch wenn das seine Probleme natürlich nicht löst.

Die andere Handlung fand ich sehr spannend. Hat auf jeden Fall die Laune oben gehalten und mit manchen mysteriösen Ereignissen, hat mich das ganze teilweise an Lost erinnert. Dazu setzte an den richtigen Stellen Musik ein, die verdächtig wie Science Fiction Filme aus den achtzigern klang, was ich toll fand.
Allerdings muss ich sagen, das mir die Auflösung von diesem Handlungsstrang nicht unbedingt gefallen hat. Da war der Weg dorthin das eigentliche Highlight gewesen und hat auch seinen Zweck gut erfüllt und ordentlich für Verwirrung gesorgt.

Aber das tatsächliche Highlight des gesamten Spiels waren die Sprecher. Die waren wirklich aller erste Sahne und man hat den Beiden wirklich gerne zugehört. Die haben wirklich ganze Arbeit geleistet und man kann sie eigentlich gar nicht genug loben.
Dazu waren die Dialoge wirklich toll und wie weiter oben schon geschrieben, authentisch und vor allem menschlich.
Beide Figuren wurden gut ausgearbeitet, auch wenn man bei Henry natürlich selbst etwas manipulieren konnte, aber dennoch hatten beide ihre Fehler, ihre guten Seiten und durch die Erzählungen aus der jeweiligen Vergangenheit, auch wirklich ein Profil und könnten auch wirklich echte Menschen gewesen sein. Sehr gut gemacht.

Was mir nicht so gefallen hat war die Technik. Insgesamt sah das Spiel schon schick aus, aber es hat geruckelt ohne Ende. Ich konnte keine zwanzig Meter gehen ohne das mal kurz das Bild gestockt hat. Dazu kamen noch sehr spät aufploppende Texturen, die mich immer wieder etwas rausgebracht haben.
Auch nicht gut war die Empfindlichkeit des Joysticks. Den musste ich nur kurz antippen und der Kopf der Figur bewegte sich so schnell, das mir beinahe schlecht wurde, wenn ich mich umschauen wollte. Und entweder habe ich diese Funktion übersehen, oder man konnte das tatsächlich nicht umstellen und etwas verlangsamen.

Wie gesagt, Firewatch ist ein wirklich tolles Spiel, das zwar ein paar Startschwierigkeiten hatte, aber mich dann bis zum Ende hin fesseln konnte.
Die Figuren und vor allem die Dialoge waren absolut spitze und mir fällt auch spontan kein anderes Spiel ein, das in diesem Bereich besser abschneidet.
Eine vielseitige Geschichte die mich persönlich sehr berührt hat und dafür danke ich @TLCsick von ganzem Herzen, das er mich auf dieses tolle Spiel aufmerksam gemacht hat

8,5 von 10 Punkten

Und als nächstes?
Schwanke zwischen Soma und Child of Light.
Der Erste der mir zu Einem von Beiden rät, auf den hör ich dann Ich hab nämlich keine Tendenz