Call Me by Your Name (Luca Guadagnino)

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    Es gibt 38 Antworten in diesem Thema. Der letzte Beitrag () ist von Emily.

      Gearde die Zweitsichtung hinter mir und ich will gar nicht wieder viele Worte verlieren: Call Me by Your Name ist nach wie vor einer der besten Filme des Jahres und hätte den Oscar als Bester Film definitiv bekommen müssen. Liebenswert, herzerwärmend und einfach wunderschön. Jetzt schon ein moderner Klassiker.
      Mein Filmtagebuch



      „I think storytelling is all about children. We human beings love to hear stories being told - and it first happens when you're a kid.“
      - David Chase

      Ich hab ihn am Wochenende auch gesehen und er war wirklich gut und wunderschön anzuschauen dazu mit tollen (natürlichen) Schauspielerleistungen. Ich fand ihn aber letztendlich nur gut und nicht sehr gut und einen Ticken zu lang. Eventuell haben dann doch die etwas zu hohen Erwartungen ihren Einfluss darauf gehabt. Bei einer Zweitsichtung könnte er aber vermutlich besser abschneiden. Und die letzte Szene war absolut großartig.

      :stern: :stern: :stern: :stern: :stern: :stern: :stern: :halbstern: :stern2: :stern2: - 7,5/10

      So, gestern gesehen und bis heute nachwirken lassen.

      Ein guter Film! Loben muss man natürlich zuerst die Darsteller. Armie Hammer war für mich bisher nur ein Name und ein hübsches Gesicht. Gut, hier spielt er zwar auch (vordergründig) nicht mehr als den Sunnyboy, aber er macht das echt gut und die Chemie mit Timothée Chalamet ist super. Dieser spielt natürlich grandios, den sollte man unbedingt im Auge behalten. Ansonsten ist der Film ziemlich ruhig und unaufgeregt. Gefilmt wird in wunderschönen Bildern vor traumhafter Kulisse. Und obwohl nichts groß außergewöhnliches passiert und die Rahmenbedingungen auch eher unbedrohlich sind, verfolgt man die Handlung doch größtenteils sehr gespannt.

      Ein paar Längen schleichen sich aber doch ein. Irgendwie ist das nun schwierig zu bewerten. Auf der einen Seite ist es wohl eine Stärke des Films, dass er das Thema so unaufgeregt und überhaupt nicht effekthascherisch angeht. Auf der anderen Seite hab ich mich zwischendurch schon öfter gefragt, wo jetzt hier eigentlich die Fallhöhe für den Protagonisten ist. Seine Eltern sind reiche Intellektuelle, die in Italien ein mega Haus haben, Gedichte lesen und antike Statuen ausbuddeln. Verklemmt sind die auch nicht. Da erzählt er beim Frühstück, dass er in der Nacht fast Sex mit einem Mädels gehabt hätte, und sein Vater reagiert locker und interessiert. Also so ein Gesprächsthema hatte ich mit meinen Eltern noch nie. :D Seine jüdische Religion spielt nur am Rande eine Rolle. Niemand in seinem Umfeld vertritt - zumindest nicht offensichtlich - die Position, dass ein echter Kerl eine Frau zu lieben hat. Klar, es spielt in den 80er Jahren, er ist minderjährig und sexuell verwirrt zu sein, ist wohl schon allein schwierig genug. Aber wie gesagt, eine Fallhöhe war für mich erstmal nicht spürbar. Und die Kulisse, so traumhaft wie sie auch sein mag, wirkt dann da stellenweise schon etwas einlullend...

      Andererseits: Der Film wirkt gut nach und hinterlässt ein zufriedenes Gefühl. Gefühlstechnisch hat es auch geklappt, denn am Ende war ich tatsächlich gerührt. Im Blick auf die Oscars hätte ich mich bisher für "Three Billboards" entschieden (meiner Meinung nach einer der besten Filme der letzten Jahre), aber "Call Me By Your Name" ist für mich definitiv besser als "Shape Of Water". Und die Liebesgeschichte ist hier um einiges greifbarer und intensiver. 8 von 10!
      Ich weiß ja nicht was du mit dem Pfirsich vorhast, aber ich habe den hier einfach nur abgelegt. Der Rest liegt bei dir/euch :P
      Mein Filmtagebuch



      „I think storytelling is all about children. We human beings love to hear stories being told - and it first happens when you're a kid.“
      - David Chase

      Nach diesem Film über die Forensuche zu schauen, ist eine Wissenschaft für sich. :D Bei mir jedenfalls klappt es über den Titel allein nicht. Habe ihn dann so gefunden.

      Ich bin ein wenig hin- und hergerissen. Der Film ist definitiv sehr liebevoll inszeniert, auch wenn ich so einige Dialoge als ziemlich hochgestochen empfunden habe und oftmals auch nicht gleich verstanden haben, worauf die einzelnen Charaktere mit dem Gesagten hinaus wollten. ABER und dieses aber lässt mich ein wenig nachdenklich zurück... Die Liebesgeschichte an sich nimmt doch viel weniger Raum ein als erwartet. Es ist nicht einmal der langsame Aufbau, sondern, dass ich von Olivers Seite die erste Dreiviertelstunde nicht wirklich Zuneigung gegenüber Elio erkennen konnte und damit umso überraschter war, als der ihm zum Ende gesteckt hat, dass er ihn von Beginn an mochte. Bei Elio hingegen, habe ich dies sehr schnell wahrgenommen, war ja auch an einigen Stellen all zu offensichtlich, während Oliver doch sehr lange den überheblichen, unnahbaren gemimt hat. Sicherlich darf man das in diesem Fall als Schutzfunktion interpretieren. Dennoch fehlte mir hier etwas.

      7/10

      Ich habe in einem YT-Videomitschnitt mit Armie Hammer mitbekommen, dass es so ziemlich sicher eine Fortsetzung geben wird. Luca soll dann auch wieder Regie führen.
      Ich hab den Film dann doch noch vor Ende des Jahre gesehen (Mensch, bin ich "Filmfaul" geworden), aber ich habe keine einzige Minute bereut. Seit Tagen geht mir der Film nicht aus dem Kopf, hier hat wirklich alles gestimmt.

      Für mich ist "Call Me By Your Name" ein wunderschönes Drama über die Liebe. Und hier geht es nicht nur um die Liebe zwischen zwei Männern, hier geht es um die Liebe zur Poesie, zu Bella Italia, zur Musik und natürlich die Liebe zueinander, ohne dass das Geschlecht eine all zu große Rolle spielt. Das ist nicht nur ausgezeichnet geschrieben, sondern mit viel Detailverliebtheit und Feingefühl inszeniert, wirkt dabei niemals aufgesetzt. Ich fand spannend dass der Film einen tollen Spagat zwischen "herzerwärmend" und "niederschmetternd" schafft und am Ende wohl jeder selbst für sich entscheiden muss, wie er den Ausgang der Geschichte sieht.

      Schauspielerisch ist der Film eine Wucht. Armie Hammer spielt wunderbar den arroganten Schnösel bis hin zum liebenswerten Sunnyboy, während Timothée Chalamet den nachdenklichen, hochintelligenten und begabten Jungen, der seine erste große Liebe entdeckt, oscarwürdig verkörpert. Er schafft es in einigen Szenen nur durch Mimik und seine Augen Gefühle auszudrücken und trifft damit mitten ins Herz. Michael Stuhlbarg weiss vorallem durch seinen Monolog zu überzeugen, ein Appell an das Leben.

      "Call Me By Your Name" hat mich fasziniert, so sehr dass ich mir viele Interviews und Berichte angesehen habe. Es ist unglaublich, mit was für einem Herzblut jeder einzelne dabei war, besonders hervorzuheben ist hier Regisseur Luca Guadagnino, der den Film in seinem Heimatdorf gedreht hat und tolle Kulissen eingefangen hat.

      Und weil ich noch nicht genug positive Worte gefunden habe: Die Musik von Sufjan Stevens passt perfekt, "Mystery of Love" hätte den Oscar mehr als verdient gehabt, genau wie Film und Hauptdarsteller; und mindestens eine Nominierung hätte Sayombhu Mukdeeprom im Bereich Cinematography verdient gehabt, da unter schweren Bedingungen einfach tolle Bilder eingefangen wurden.

      9,5/10

      (Zweitsichtung geplant, Roman wurde bestellt)


      Call me by your Name

      Was für ein Film Baby! Gestern Abend gesehen, kurz nach dem Abspann für einen der besten Filme der letzten Jahre befunden und auch einen Tag später hat sich an der Meinung nichts geändert. Womöglich für mich DAS Liebesdrama überhaupt und ganz generell ein absoluter Ausnahmefilm.
      Kann mich mit Lobpreisungen kaum zurückhalten, dass Ding war ein Volltreffer!

      Nach dem Trailer hätte ich nie gedacht, dass der Film eine solche Wirkung auf mich ausüben könnte, geschweige denn, dass ich so geflasht vor dem Fernseher saß. Es ist kein spektakulärer Film, dennoch eine absolute Wucht.
      Einen solchen herzerwärmenden, berührenden Streifen habe ich trotz der ganzen positiven Stimmen nicht erwartet und auch nicht, dass er mich emotional so mitnimmt. Er ist von Anfang bis Ende durchweg sympathisch, präsentiert die Akteure in einem Umfeld, wie es passender nicht sein kann und erzählt eine Geschichte, die sich über die komplette Laufzeit natürlich und nachvollziehbar anfühlt.
      Weg von sämtlichen Klischee´s, die Geschlechterrollen bzw. das Geschlecht nimmt eine eher untergeordnete Rolle ein und man konzentriert sich einfach auf zwei Menschen und ihre Liebe zueinander. Kein zwanghafter Versuch dem Zuschauer eine Moral der Akzeptanz einzuprügeln indem man offensichtliche Feindbilder erschafft. Hier geht es wenn, dann um die inneren Konflikte, der Befürchtung vor den Konsequenzen und die Angst was mit einem selbst passieren könnte, wenn man sich wirklich darauf einlässt.
      Schüchtern, zaghaft, verspielt, höchst sensibel und unsicher. Ich als Zuschauer ging da voll mit und habe es den beiden Jungs von ganzem Herzen gegönnt, dass sie irgendwie zueinander finden.

      Armie Hammer in allen Ehren aber was da Timothee Chalamat abliefert ist schlichtweg grandios. Der Junge rockt die Hütte, ließ mich gerade am Ende mehrfach nach Luft schnappen und seine ganzen Emotionen sind durch den Bildschirm geradezu greifbar. Krass was der Typ drauf hat. Bitte mehr davon.
      Ansonsten gefielen mir auch sämtliche Schauspieler, auch wenn Chalamat da für meine Begriffe deutlich heraussticht.
      Dennoch muss ich Michael Stuhlbarg erwähnen, der eine Szene hatte, bei der kurz davor war in Tränen auszubrechen. Einer der wunderschönsten Momente die ich je in einem Film gesehen habe und seine Figur ist wohl genau die Art Mensch, die man in einer solchen Phase um sich haben möchte. Ganz toller Charakter, ganz toll gespielt.

      Ganz große Klasse war auch der Score. Hauptsächlich bestehend aus schnellen Klavierstücken die dem Film eine wunderbare und passende Leichtig- und Heiterkeit bescherten und nebenbei von gut ausgewählten Musikstücken aus dem Soundtrack komplettiert wurden.
      Überhaupt war die ganze Inszenierung fröhlich gestimmt und wurde mit den hellen Farben warm und angenehm gehalten. Hinzu kam die wunderschöne Kulisse, die ebenfalls freundlich, familiär und einladend wirkte.
      Alle Zeichen standen auf GO! Volle Konzentration auf die beiden Hauptfiguren.

      Gibt es was zu meckern? Von meiner Seite eigentlich nicht. Call me by your Name ist ein wunderschöner, herzzerreißender Film über das Erblühen einer neuen Liebe und zeigt sie uns, wie es nun mal sein sollte.
      Tolle Figuren, perfekte Kulisse, fantastischer Score, ein Timothee Chalamet in Höchstform, mega sympathische Figuren, tollen Dialogen und einem der schönsten Monologe die ich je gehört habe.
      Ein Film zum Wohlfühlen und gleichzeitig zum traurig sein und ja, ich hatte Tränen in den Augen.

      9,5 von 10 Punkten

      Habe den Film gestern zum zweiten Mal gesehen und brauche meinen hier bereits hinterlassenen Worten eigentlich nicht viel hinzufügen.

      Spoiler anzeigen

      Ein traumhaftes Werk, das zum Schwelgen und Sinnieren einlädt. Eine Ode an die Schönheit und Ästhetik des menschlichen Körpers. Und wie langsam nach und nach Verborgenes an die Oberfläche tritt, symbolisch perfekt dargestellt u. a. durch den Fund im Meer. Die beiden Protagonisten spielen unverschämt gut - was für eine Dynamik - und die erotischen Szenen wirkten arg sensibel und elegant. Der pianolastige Score und das verträumte Setting runden dieses feinfühlige Drama bestens ab. Wie aus einem Guss alles.


      Außer, dass ich den Film nun von "richtig gut" zu "Outstanding!" befördere. ;)






      Bavarian schrieb:

      Außer, dass ich den Film nun von "richtig gut" zu "Outstanding!" befördere.


      Ha, da hatten wir den gleichen Gedanken.
      Denn auch ohne die Zweitsichtung abzuwarten, möchte ich meine Wertung auf die 10 korrigieren.
      Hier passt einfach alles. Meisterwerk.

      Der Film lässt mich einfach nicht los. Wahnsinn.
      Heute während der Autofahrt hab ich die ganze Zeit nur über den nachgedacht (weiß nicht wie ich von A nach B gekommen bin) und war teilweise wieder den Tränen nahe und hatte dabei einen richtig fetten Klos im Hals. Aber auch gleichzeitig war ich gut gelaunt. Wie Schmerz und Freude so nahe zusammen sein können und wie intensiv das auf mich einwirkt. Irre was ein Film mit einem machen kann und schön das so was möglich ist und zeigt, dass Kino auch wirklich Kunst sein kann und nicht nur auf Unterhaltung zu beschränken ist.

      Ich finde das gibt es echt selten, dass ein Film sogar die Ansichten verändern kann. Ich habe wirklich das Gefühl, ich sehe manche Dinge nun aus einem anderen Blick.
      So ähnlich ging es mir übrigens auch bei Hostiles, nur nicht so nachhaltig.
      Fuck, ich möcht mich jetzt verlieben :P

      Übrigens, in meiner Kritik hab ich geschrieben, dass das Geschlecht eine eher untergeordnete Rolle spielt und ich sehe das auch nach wie vor so, aber nur innerhalb dieser Geschichte bzw. für die Figuren. Aber gleichzeitig spielt das sehr wohl eine große Rolle wie ich finde, da es zum einen zeigt, dass Liebe eben über solche Dinge hinausgeht.
      Und zum anderen finde ich, dass es lange nicht die Wirkung erzielt hätte, wenn es sich hier um Mann und Frau handeln würde. Und ich glaube auch, dass wenn es hier um zwei Frauen gehen würde, es auch nicht in diesem Maß funktioniert hätte. Was aber meiner Ansicht nach eher an der Gesellschaft, bzw. am Zuschauer liegt, da ich das Gefühl habe, dass eine Beziehung unter Männern auch in der heutigen Zeit noch immer eher tabuisiert wird als unter Frauen.
      Ist zumindest mein Eindruck, der auch durch die Medien bestätigt wird. Denn wie oft liest man "Schlagzeilen" wie: "Promi XY (weiblich) outet sich als bisexuell." "Promi XY berichtet von Beziehungen zu anderen Frauen." etc.
      Hier scheint man relaxter zu sein und ob man will oder nicht, aber in gewisser Weise wird man dann auch mit beeinflusst.
      Jedenfalls ist die Konstellation mit 2 Männern meiner Ansicht nach die Beste für diesen Film.

      Zu einem möglichen zweiten Teil:
      Spoiler anzeigen
      Ja und Nein.
      Einerseits würde ich es sehr gerne sehen, eine ähnliche Erfahrung noch einmal machen und auch ein Happy End der von Elio und Oliver sehen.
      Aber andererseits hätte ich die Befürchtung, dass es dem ersten Teil doch etwas nehmen würde und ich kann mir auch schwer vorstellen, dass man an diesen heran kommen könnte.
      Und, was will man groß zeigen, um das Ganze noch aufzubessern oder einen Mehrwert zu verleihen?
      Bin skeptisch und würde eher dazu plädieren, auf einen Nachfolger zu verzichten, den ich aber aber dennoch ohne Zweifel ansehen würde.


      So, das musste ich einfach alles noch loswerden :) ​​​​​​​

      Puh, auch mit diesem Film wurde ich nicht ganz warm. Irgendwann war er mir dann doch zu lang, man muss auch hier definitiv in Stimmung sein. Erst hatte ich echt meine Freude, aber ich kam mit dem Pacing nicht klar. Ich verstehe, was der Film veranschaulichen will, aber es war halt nur eine Veranschaulichung, konkrete Aussagen blieben dann doch irgendwie aus.

      Die Darsteller machen alle einen guten Job und der Film war auch nett anzusehen, aber den ganzen Lobeshymnen kann ich mich hier nicht anschließen. Vermutlich hätte ich eher in einem Zustand sein müssen, wo ich das dann doch sehr ruhige Pacing mediativ hätte aufnehmen können. Es war keing uter Zeitpunkt für den Film, ich schlief wegen Erschöpfung irgendwann ein und musse tatsächlich 50 Minuten zurückskippen.

      Schwierige Kiste, kein schlechter Film, aber so mega begeistert bin ich nicht. Aber die Psychedelic Furs kann ich jetzt nicht mehr hören, ohne an Call me by your name zu denken.