Suburra - 7 Tage bis zur Apokalypse

    Diese Seite verwendet Cookies. Durch die Nutzung unserer Seite erklärst du dich damit einverstanden, dass wir Cookies setzen. Weitere Informationen

    Es gibt 10 Antworten in diesem Thema. Der letzte Beitrag () ist von Burning.

      Suburra - 7 Tage bis zur Apokalypse

      Wie hat euch "Suburra" gefallen? 4
      1.  
        1/10 (0) 0%
      2.  
        2/10 (0) 0%
      3.  
        3/10 (0) 0%
      4.  
        4/10 (0) 0%
      5.  
        5/10 (0) 0%
      6.  
        6/10 (0) 0%
      7.  
        7/10 (1) 25%
      8.  
        8/10 (1) 25%
      9.  
        9/10 (2) 50%
      10.  
        10/10 (0) 0%
      SUBURRA

      Titel:
      Suburra – 7 Tage bis zur Apokalypse
      Originaltitel: Suburra
      Regie: Stefano Sollima
      Musik: M83
      Darsteller: Pierfrancesco Favino, Greta Scarano, Alessandro Borghi



      Rom, 2011: Der Küstenvorort Ostia soll in eine Art Las Vegas umgewandelt werden, wobei hinter den Kulissen ein berüchtigter römischer Gangster die Fäden zieht. Ein Abgeordneter, der als Politiker in die Prozesse verwickelt ist, verbringt eine Nacht mit zwei Prostituierten und Drogen. Eine der Frauen überlebt den Abend nicht, ihre Leiche muss verschwinden. Die löst eine Reihe von Ereignissen aus, bei welchen die verschiedensten kriminellen Kräfte Roms aneinander geraten und sich bekriegen. Die Lage spitzt sich immer weiter zu, und gerade die kleinen Nummern, die nicht viel mehr als Bauern im Schachspiel der Mächtigen sind, müssen ums Überleben kämpfen.

      Es fällt mir immer häufiger auf, dass viele der wirklich guten Kinofilme im Jahr total unter dem Radar der breiten Masse laufen. Ein aktuelles Beispiel dafür ist “Suburra”. Der italienische Mafia-Thriller wurde in der herausragenden Sendung “Kino+” empfohlen, was mich zum Kauf der Blu-ray bewegt hat. Ich sollte es nicht bereuen.

      “Suburra” mag eine italienische Produktion sein, schließt aber mühelos an die großen Hollywood-Thriller eines Martin Scorseses an. Die Handlung ist einigermaßen komplex und erfordert die Aufmerksamkeit des Zuschauers. Verschiedenste Personen geraten in ein verwirrendes und oftmals tödliches Netz aus Intrigen, Korruption, Rache und Macht. Obwohl sämtliche Charaktere Dreck am Stecken haben, bekommt nahezu jede Figur auch ihre menschlichen Momente und wird damit nachvollziehbar. Einigen drückt man sogar die Daumen, man wünscht sich, dass sie irgendwie heil aus der Sache rauskommen. Die Schauspieler – mir durch die Bank unbekannt, da es Italiener sind – liefern allesamt eindrucksvolle, intensive und glaubwürdige Darstellungen ab. Regisseur Sefano Sollima inszeniert die Geschichte, die sich in einem Zeitraum von sieben Tagen abspielt, mit großer Spannung. Bereits am Anfang des Films wird in Schriftzügen angekündigt, dass am Ende die Apokalypse steht. Und so darf man sich auf einen Schluss voller Härte und Brutalität einstellen. Dabei bleibt die wohl dosierte Action allerdings immer Mittel zum Zweck, die Charaktere und die Handlung geraten nie aus dem Fokus.

      Der Look des Films ist großartig. Sollima hat zusammen mit Kameramann Paolo Carnera eindrucksvolle Bilder und Fahrten voll von betörender Schönheit entworfen. Die äußerst ästhetische Optik wird perfekt von vielen Songs der französischen Electronic- und Dreampop-Band M83 unterstüzt. Die sphärischen Klänge dieser Musik vermitteln Größe und Magie, wobei sie oft im krassen Gegensatz zur eigentlichen Grausamkeit von “Suburra” stehen. Doch genau dieser Kontrast trägt wohl dazu bei, dass der Film – wie bereits erwähnt – trotz aller Härte seltsam menschlich und gefühlvoll wirkt.

      Fazit: Ich spreche für “Suburra” eine klare Empfehlung aus und verteile starke 9 von 10 Popcornguys. Alle Fans von guten Thrillern – oder vielleicht sogar allgemein Fans guter Filme – sollten hier zugreifen und diesen wunderbaren Film aus Italien unterstützen.
      Habe den Anfang des Jahres im Kino gesehen (lief Anfang dieses Jahres in einer Sneak) und fand den auch richtig klasse. Anfangs noch etwas verwirrend wegen der zahlreichen Handlungsstränge und Charaktere, aber mit der Zeit hat sich da ein regelrechter Sog draus entwickelt, den man sich nicht mehr entziehen konnte und zunehmend begeistert hat. Man hat auch deutlich gesehen, dass da die "Gomorrha - Die Serie"-Macher dahinterstecken.
      8/10 von mir.

      Bin schon sehr auf die Netflix-Serie gespannt, die aufbauend auf den Film irgendwann kommen soll.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „RP_McMurphy“ ()

      Yeah, ich bin nicht der einzige. :)

      @Bavarian
      Dankeschön, ich empfehle ihn dir natürlich. :) Allerdings hoffe ich, dass ich die Erwartungen nicht doch etwas zu hoch schraube. Allerdings kann ich mir nicht vorstellen, dass er dich kalt lässt, wenn du prinzipiell Gangster-Filme magst und auf schöne Verpackung, sowie schmackhaften Inhalt stehst. Gestern hab ich ihn gesehen, bis heute wirkt er nach. Für mich auf jeden Fall ein klares Highlight des bisherigen Kinojahrs!

      Auf die Serie "Gomorrha" bin ich spätestens jetzt heiß, da werde ich mich definitiv eindecken. Regisseur Sollima soll ja außerdem das Sequel zu "Sicario" inszenieren. Anfangs war ich da etwas skeptisch, aber nach "Suburra" freu ich mich eigentlich schon fast. Mit Taylor Sheridan hat er ja außerdem einen super Autor an der Hand. Nur schade, dass weder der Kameramann von "Sicaro", noch der von "Suburra" dabei ist.

      TheKillingJoke schrieb:

      bis heute wirkt er nach


      Geht mir ähnlich, wenn mir Filme so richtig gefallen. Dann rattert mein Hirn auch noch Tage nach dem Abspann weiter und hab folglich Probleme, mich auf andere Filme/Serien einzulassen. Ein wahrlich schönes Problem. :D

      TheKillingJoke schrieb:

      Allerdings hoffe ich, dass ich die Erwartungen nicht doch etwas zu hoch schraube.


      Hehe, alles okay. Ich komm mit Erwartungen eh recht gut klar, zumal ich beide Staffeln der hier bereits thematisierten Serie Gomorrha gesehen habe und viel Gefallen daran fand. Sollte demnach sowieso passen. Solltest du dir tatsächlich nicht entgehen lassen, die Serie. Eine richtig schön kühl und bedrohlich inszenierte Show mit bemerkenswertem Handlungsfortschritt, vor allem in Staffel 1. Gomorrha versteht es durchaus, richtig auf die Kacke zu hauen, büßt dabei aber kaum an Authentizität ein. :thumbup:

      TheKillingJoke schrieb:

      Regisseur Sollima soll ja außerdem das Sequel zu "Sicario" inszenieren.


      Ein gutes Omen ist sicherlich nicht schädlich bei diesem Sequel, denn die Qualität von Sicario zu erreichen, ist schon ne ziemliche Mammutaufgabe.






      "Suburra - La Serie" startet am 6.Oktober 2017 auf Netflix.

      Eine weiteres Highlight des europäischen Kinos. Und davon gab´s in diesem Jahrzehnt nun doch schon so einige. Schön. Ich bin durchaus mit hohen Erwartungen an Suburra herangegangen, anlehnend an meine positiven Erfahrungen mit der itailenischen Serienproduktion Gomorrha. Und diese Erwartungen wurden definitiv erfüllt. Suburra ist konstant spannend und makellos inszeniert, durchaus auf Niveau US-amerikanischer Top-Filme. Der Stil orientiert sich legitimerweise stark an solchen, wobei man sich seiner nationalen Charakteristik nicht gänzlich entsagt. Rundum gelungen, aufwändig und ansehnlich. Bravo.

      Suburra beschert dem Zuschauer Milieueinblicke, die unter anderem von Gewalt, sozialen Missständen und Enttraditionalisurung erzählen, was wiederum alles nahtlos mit einem korrupten und selbstzerstörischen Polit-System einhergeht. Selten wirkte Rom toxischer. Vepackt wird dieser Thriller in einer religiös anmutende Symbolik, was nicht zuletzt die unaufhörliche Sintflut unterstreicht. Gespielt wird sehr solide, die Musik passt (wenn auch hier und da etwas zu aufdringlich) und die Action-Szenen sind trotz (bzw. gerade wegen) ihrer Authenitzität und Bodenständigkeit sehr spektakulär. Sehr sehenswert also und mindestens einer der zehn besten Filme 2017..

      Die Prequel-Serie werde ich mir bestimmt im Laufe des nächsten Jahres ansehen. :thumbup:






      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „Bavarian“ ()

      Stefano Sollima versteht es wie auch schon bei "Gomorrha" vor allem die kleinen Dinge einer Handlung gekonnt umzusetzen. So weiß dieses kleine Drama im Mafiamillieu insbesondere durch seine Menschlichkeit, die Nähe zu den Figuren und das äußerst authentische Drumherum zu begeistern, ohne dabei jemals in Kitsch oder übertriebene Gewalt abzudriften.

      Suburra trifft den Ton eines fast schon intimen Gangsterdramas auf den Punkt, muss sich aber dann doch leider mit Abzügen vor allem im Dialog und den Darstellern abfinden. Manche Dialoge wurden ihren teilweise steif agierenden Darstellern doch sehr hölzern rübergebracht, so dass man teilweise aus dieser eigentlich faszinierenden Welt wieder etwas rausgezogen wird. Auch die Laufzeit hätte gerne einen Ticken kürzer sein können.

      Inszenatorisch top, mit Abzügen in der B-Note bzgl. Dialogen und Darstellern, macht Suburra aber trotzdem jede Menge richtig und auch durchaus Spaß zu schauen. Definitiv keine verschwendete Zeit.



      7/10
      :stern: :stern: :stern: :stern: :stern: :stern: :stern: :stern2: :stern2: :stern2:
      Mein Filmtagebuch



      „I think storytelling is all about children. We human beings love to hear stories being told - and it first happens when you're a kid.“
      - David Chase