Hongkong: 2001
Darsteller: Nao Omori, Tadanobu Asano, Shinya Tsukamoto
Regie: Takashi Miike
"Itchi - The Killer ( Director's Cut )
Vorwort:
Jeder, der in letzter Zeit Filme aus Japan gesehen hat, wird sicher festgestellt haben, dass die Macher dieser Werke immer schonungsloser mit der gezeigten Gewalt umgehen.
Dieses Phänomen hatten wir schon seit John Woo in zunehmendem Maße bewundern und verfolgen können. Was jedoch in letzter Zeit an blutiger Fernost Filmkunst über unsere deutschen Bildschirme flimmert ( naja, zumindest über Meinen, hehehe ) schlägt allmählich
dem Fass den Boden aus. Doch ich kannte "Itchi - The Killer" noch nicht - ein Machwerk, das sich wirklich jenseits von Allem, was noch in irgendeiner Weise vertretbar wäre, bewegt.
Ich bin wirklich ein Fan von Yakuza Streifen, soviel muss ich zugeben, deshalb haben mir Filme wie "Sonatine", "Violent Cop" oder "Brother" mit Beat Takeshi wahnsinnig gut gefallen.
In diesen Filmen wurde die Gewalt gezielt eingesetzt - Sie sollte den Zuschauer mitreißen, wirkte oft ironisch in ihrer Darstellung, verglichen mit der Handlung des Filmes ( vgl. den grinsenden Beat Takeshi in "Sonatine", während er sich selber das Gehirn rausschießt ).
Nun blieb auch mir eine Tendenz zu extremerer Gewaltdarstellung nicht verborgen - Wir finden sie sowohl in Werken wie "Versus" von Ryuhei Kitamura in exzessiver Form, als auch in neuen Fernost Spektakeln wie "Pornostar" oder "Battle Royale", die bei uns natürlich nur geschnitten erscheinen - wenn sie denn überhaupt erscheinen dürfen.
Das war, wie gesagt, Alles vor dem Film "Itchi", dem neuesten Machwerk von Extrem - Regisseur Takeshi Miike. Der Mann hat uns schon früher mit Schlachtplatten wie z.B. "Dead Or Alive" geschockt, doch was sich da ankündigte war tatsächlich erst der Anfang. Denn was ihr wahrscheinlich nicht wißt: Mr. Miike dreht immer 2 - 3 "normale" Filme und dann tickt er komplett aus und dreht einen Metzgerei - und Schlachthausfilm. Das gleiche Phänomen haben wir bei seinem neuesten
Metzgersfilm "Itchi - The Killer": Der Vorgängerfilm, "Audition" war wirklich fast zahm, die Bilder ruhig, die Handlung FAST verdaulich, was aber nicht heißen soll, dass Audition ein Film für zartbesaitete
Naturen gewesen wäre.
Mit Itchi - The Killer rechnet Miike ab. Mit neuen Zensurgesetzen, mit bestehenden Tabous in der Gesellschaft, mit dem, was Allgemein als "für den Zuschauer" vertretbar gilt. Itchi ist neue Zeitrechnung.
Miike wird in diesem Film zu einem Metzger, der seine "Opfer" bis zu den kleinsten Bestandteilen "auflöst". Und dazu ist ihm jedes Mittel
recht, egal wie menschenverachtend oder unzumutbar es auch sein mag.
ITCHI - THE KILLER oder: Meilenweit entfernt von allem Zumutbaren
Die Handlung dieses Film beschränkt sich zu 90% Prozent auf eine generelle Reduktion der Handlungen der Hauptprotagonisten auf menschliche "Urtriebe". So verstümmeln sich die Protagonisten des Filmes entweder, haben Sex, verprügeln sich, beschimpfen sich, weiden sich gegenseitig aus, foltern sich bis zur Unkenntlichkeit oder töten sich gegenseitig ( was meistens mit einem imensen Blut- und Gedärmeverschleiß geschieht, genau wie in Genreklassikern wie "Braindead" - Die wenigen Überlebenden waten also meistens in den Überresten ihrer Opfer ). Itchi zeigt Alles, was in anderen Genrefilmen tabouisiert wird: So pierct in einer Szene der Bösewicht ein Opfer mit Fleischerhaken
an die Decke, durchsticht anschliessend dessen Backen und seine Halsgegend mit einem langen Dolch, übergießt ihn anschließend mit kochendem Frittierfett und nimmt sich zu guter letzt noch dessen
Schamgegend ausgiebig vor ( mit ein paar langen Nadeln ).
In einer anderen Szene sehen wir, wie eine Prostituierte von einem Zuhälter minutenlang zusammengeschlagen wird. Draussen am Balkon
spannt Itchi, bricht dann durchs Fenster herein, schneidet den Zuhälter von oben nach Unten auseinander, so dass zunächst seine
Gedärme rausfallen und der Körper anschliessend in 2 Hälften auseinanderfällt. Im Anschluss daran schneidet Itchi der Prostituierten die Halsschlagader auf, die sofort im ganzen Raum Blut versprüht, was fast 20 Sekunden lang deutlich zu sehen ist.
Wäre das aber nicht schon genug, entledigt sich der geil gewordenen Itchi zum Abschluss seines Spermas ( diese Szene finden wir aber nicht in direkter Folge, sondern als eine Art Retrospektive zu
einem früheren Zeitpunkt des Films).
Frauen spielen in diesem Film kaum mit - die, die mitspielen über nehmen die Rolle von Sexobjekten oder Prostituierten - die alle eine überaus kurze Lebensdauer besitzen und meistens, so wie fast
alle Protagonisten des Films, entweder verstümmelt und/oder getötet werden - was wiederum meistens auf extremst - und ich wiederhole - wirklich extremst derbe Art und Weise geschieht.
Ich erspare mir jetzt, noch weiter auf die einzelnen ( SEHR zahlreich ) vorhandenen Splatterszenen einzugehen: Stellt euch ein Schlachthaus vollbesetzt mit Menschen vor, die alle in kleinste Einzelteile zerteilt
werden, dann habt ihr eine ungefähre Vorstellung von diesem Film. Wichtig zu erwähnen wäre vielleicht noch, dass die männlichen Darsteller entweder Psychopathen sind, oder Mörder, in jedem Fall aber nicht ganz dicht, was meistens auch auf deren sexuelle Orientierung
zutrifft ( sie stehen auf Schläge oder Verstümmelungen, sei es nun aktiv oder passiv )
Ein sehr kennzeichnender Satz in diesem Film:
Der Bösewicht lässt sich gerade von seiner Freundin zusammenschlagen, weil er das geil findet, so sagt er zu Ihr: "Konzentriere Dich nicht auf das Schlagen, sondern wie geil es ist, Schmerzen zuzufügen". Als sie nicht härter zuschlagen kann, verlässt er sie, weil ihre Schläge ihn nicht geil genug gemacht haben.
Fazit:
Da kann man wirklich nur noch den Kopf schütteln und sich angewidert abwenden. Ich bin nun wirklich nicht prüde wenns ums Thema Gewalt geht.
Aber was da an Scheußlichkeiten abgespult wird, das ist selbst mir eine Nummer zu krass. Es gibt für Alles Grenzen und wenn Gewalt derartig menschenverachtend und zugleich überextrem dargestellt wird, dann macht ein Film auch nicht mehr wirklich Spass, sondern strengt an. Die Psychos in dem Film haben zwar immer furchtbar gelacht, als sie
gefoltert oder verstümmelt haben, aber aber auch ich,hatte am Ende des Films einen sehr betroffenen Gesichtsausdruck - Es ist schlimm, dass es
Leute gibt, die solche Filme drehen, aber noch schlimmer ist es, dass es Wahnsinnige gibt, die solche Filme gut finden.
Ich gehöre defintiv nicht dazu,
obwohl ich das Sehen dieses Films als "Erfahrung" einstufen möchte
( wenn auch nicht als postive )
MfG
Takeshi
Was ist eure Meinung dazu??
MfG
Takeshi
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Takeshi
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