Disney/Fox-Deal - Keine Zukunft für familienunfreundliche Filme

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    Es gibt ja immer noch Leute, die sich darauf freuen, dass 'The Walt Disney Company' große Teile von 'Fox' schluckt. Insbesondere freuen sich einige Comicfans, weil die Fantastic Four und die X-Men dann ins 'Marvel Cinematic Universe' integriert werden könnten.

    Doch gibt es auch viele Skeptiker, die nicht nur die Vielfalt in der Filmlandschaft bedroht sehen, sondern auch Arbeitsplätze. Wir haben schon in unserem Artikel im Dezember auf mögliche Gefahren dieses Deals hingewiesen, als die geplante Übernahme bekannt wurde (mehr dazu: The Walt Disney Company übernimmt große Teile von FOX). Vieles war damals allerdings nur Spekulation, wusste man ja so einiges noch gar nicht, doch nun hat ein aktueller Artikel des 'Wall Street Journals' den Skeptikern zum großen Teil Recht gegeben. Final ist noch nichts, aber anhand neuer Informationen hat sich das Bild nicht unbedingt zum Guten gewendet.

    So wird weiterhin davon ausgegangen, dass das Filmstudio '20th Century Fox' deutlich verkleinert wird, was die Mitarbeiterzahlen angeht. Aktuell sind 2300 Menschen dort beschäftigt, sie alle erwartet eine unsichere Zukunft. Stacey Snider, Vorstandsvorsitzende des Studios, habe deshalb bereits einige Arbeitsverträge bis 2021 verlängert, insbesondere von Mitarbeitern aus Abteilungen, die besonders von Massenentlassungen bedroht sind, so zum Beispiel im Marketing.

    Die Fernsehsparte hingegen soll nicht so stark bedroht sein und im groben so bestehen bleiben, wie sie derzeitig ist.

    Während sich 'Disney' schon auf Franchises wie "Avatar" oder die "X-Men" freut, sieht es für familienunfreundlichere Franchises nicht besonders gut aus. Hierzu zählt insbesondere "Alien" oder "Predator", die teuer sind, aber nicht ganz zum Image des Maus-Hauses passen. Sicherlich könnten die Rechte verkauft werden, aber dies ist äußerst unwahrscheinlich.

    Filme, die sich bereits in der Produktion befinden oder gar fertiggestellt sind, wenn die Übernahme rechtskräftig wird, sollen hingegen weiterhin den Weg auf die Leinwand finden, zumindest sei dies der Plan von 'Disney'. Allerdings dauert es zwei bis drei Jahre, einen Film fertigzustellen. Bei 'Fox' ist man nun so verunsichert, dass keine neuen Projekte mehr entwickelt werden und auch keine neuen Rechte mehr gekauft werden. Denn man weiß nicht, wie es mit diesen Filmen aussieht und ob 'Disney' diese Projekte einstampft oder weiterentwickeln möchte.

    Dies führt auch dazu, dass viele Agenten und Produzenten schon gar keine Lust mehr haben, mit 'Fox' zu arbeiten. Hierzu zählt zum Beispiel das Team hinter dem Projekt "Red Notice" mit Dwayne Johnson. Für 'Fox' ist es daher schwierig geworden, neue Projekte aufzukaufen.

    Doch auch für das 83 Jahre alte Studio '20th Century Fox' selbst sieht es nicht gut aus, denn dieses könnte aufgelöst werden. Derzeit ist unklar, ob die Marke weitergeführt wird, nachdem es 'Disney' gehört. 'Fox Searchlight' und 'Fox 2000' hingegen werden die Übernahme vermutlich überleben, denn diese sind sehr prestigeträchtig, hat zum Beispiel "The Shape of Water" erst dieses Jahr bei den Oscars abgeräumt, während "Love, Simon" von 'Fox 2000' zu einem Hit in den Kinos avancierte (wir berichteten bereits im März, dass Bob Iger den Erfolg von "The Shape of Water" als gutes Zeichen sehe, die Marke so weiterzuführen). Allerdings heißt dies nicht, dass alle Filme der beiden Marken unsbedingt ins Kino kommen würden: Vielmehr seien "relativ kostengünstige Dramen für Erwachsene für den Streamingdienst Hulu wertvoll, den Disney bei der Übernahme kontrollieren wird". Ob dies alle Filme betrifft oder nur einen Teil, wird man abwarten müssen.


    via /Film




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