Mit unserer Reihe "Asia-Film des Monats" stellen wir einmal im Monat einen Film aus China, Japan oder Südkorea vor. Dazu gibt es einige Hintergrundinformationen und natürlich eine ausführliche Filmkritik.
Da das fernöstliche Kino trotz seiner hohen und immer noch zunehmenden Qualität in Deutschland (und in vielen anderen Ländern auch) nicht die Aufmerksamkeit bekommt, die es verdient, besprechen wir ein Mal im Monat einen Film aus den drei genannten Ländern, bei dem man einen Blick riskieren sollte.
Die politische Lage zwischen Nord- und Südkorea ist stets eine sensible, die wir in Deutschland durch unsere ehemalige Teilung mehr als gut nachempfinden dürften. Neben der heiklen militärischen Situation ist auch die emotionale Belastung durch die Trennung des Landes eine spürbare. Selbst heute gibt es noch Familien, die zu Kriegszeiten getrennt wurden und sich seitdem nicht mehr sehen konnten.
Wenig verwunderlich also, dass die Südkoreaner diese Lage immer wieder filmisch aufarbeiten - und das mit den verschiedensten Herangehensweisen.
Im Fall von Silent Assassin wird ein actionlastiger Weg gewählt, wobei die zwischenmenschlichen Werte aber nie aus den Augen verloren werden.
Im Zentrum von Silent Assassin steht der Junge Nordkoreaner Myung-hoo, der, um seine Schwester zu schützen, nach dem Tod seines Vaters in dessen Fußstapfen als Spion des Nordens tritt. Nach einer zweijährigen Ausbildung wird er in der südkoreanischen Hauptstadt Seoul in eine Schule eingeschleust, wodurch er seine Tarnung aufrecht erhalten kann. Abseits der Schule erledigt er Auftragsmorde von Überläufern und Feinde des Regimes für seine Regierung. In Hye-in findet er an seiner Schule währenddessen eine ungewöhnlichen Freundin, die ihm unwissend das Leben im Süden näherbringt.
Als er einer Verschwörung innerhalb seiner eigenen Reihen entdeckt, gerät er zwischen die Fronten und versucht dabei alles in seiner Macht stehenden zu tun, um seine Schwester zu retten.
Regisseur Park Hong-soo, der davor als Regieassistent unter anderem bei dem Kriegsfilm The Front Line tätig war, feierte mit dem Action-Thriller sein Debüt. Dafür konnte er sich die darstellerische Unterstützung von unter anderem Choi Seung-hyun ('71 - Into The Fire), Han Ye-ri (Kundo) und Yun Je-mun (The Good, The Bad, The Weird) sichern. Vor allem Choi und Han wissen Silent Assassin zu tragen.
Unser Tipp: Da die deutsche Synchronisation bei Filmen aus dem asiatischen Raum oft etwas problematisch ist, empfehlen wir generell eine Sichtung im Originalton mit Untertiteln, da so die tatsächliche Wirkung der jeweiligen Filme besser zur Geltung kommt. Vor allem durch Chois einnehmende Stimme bietet sich Silent Assassin in der Originalversion besonders an.