"A Taxi Driver" ist zwar inszenatorisch und dramaturgisch nicht so raffiniert wie beispielsweise der derzeitige koreanische Vorzeigefilm "Parasite", ungemein mitreißend ist er dennoch. Und endlich erscheint der viel gefeierte Film auch in Deutschland.
A Taxi Driver von Hun Jang war 2017 in seinem Heimatland einer der erfolgreichsten Filme des Jahres und ist mit insgesamt über 12 Millionen Kinobesuchern auf Platz 12 der erfolgreichsten heimischen Filme aller Zeiten in Korea. Nach seinem koreanischen Kinostart am 02. August 2017 wurde er von Kritikern wie von den Zuschauern gepriesen und folglich ließen die ausländischen Märkte nicht lange auf sich warten. So wurde A Taxi Driver in zahlreichen Ländern wie Japan, Kanada, Frankreich, Brasilien, Taiwan und den USA in den Kinos gezeigt. Aber eine Auswertung in Deutschland ließ lange auf sich warten. Doch am 23. September 2021 ist es nun auch hier endlich soweit und A Taxi Driver erscheint direkt auf dem deutschen Heimkinomarkt. Der südkoreanische Beitrag für die Oscars 2018 muss zwar auf eine aufwendige Edition verzichten, jedoch ist es außerordentlich erfreulich, dass es der Film überhaupt endlich nach Deutschland schafft.
Dabei war die lange Wartezeit auch ein wenig verwunderlich, da eine der beiden Hauptfiguren ein Deutscher ist und auch von einem namenhaften deutschen Schauspieler verkörpert wird - Thomas Kretschmann (King Kong). Dessen Figur, ein deutscher Reporter, der in den 1980er Jahren als einziger Bilder von den Gwangju-Demonstrationen, dem damit verbundenen Aufstand und den daraus folgenden Massakern einfing, ist eine Verkörperung des mittlerweile verstorbenen Journalists Jürgen Hintzpeter. Seine Bilder von Gwangju gingen damals um den Globus und richteten die Augen der Welt auf die vom koreanischen Militär verübten Gräueltaten, die unter anderem von den USA geduldet wurden.