Pirates of the Caribbean: Salazars Rache

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  • Einleitung


    Jack Sparrow kehrt fünf Jahre nach seinem letzten Abenteuer zurück auf die Kinoleinwände. Trotz verhaltener Kritik avancierte sich der Vorgänger Pirates of the Caribbean – Fremde Gezeiten zu einem Boxoffice Hit und spielte weltweit über 1 Milliarde Dollar ein. Obwohl die Fortsetzung recht früh beschlossen wurde, hat der nunmehr fünfte Teil der Reihe „Salazars Rache“ lange auf sich warten lassen. Ob die Fluch der Karibik Reihe nach so vielen Jahren weiterhin gut unterhalten kann erfahrt ihr wie immer in unserer Kritik.

    Kritik


    In den ersten Minuten von Pirates of the Caribbean: Salazars Rache fällt bereits stark auf, dass die Regisseure Joachim Rønning und Espen Sandberg eine Rückbesinnung zum ersten Teil der Reihe vorhatten und dies auch umsetzen. So wirkt der Film in der Tat wie der erste Eintrag aus dem Pirates Franchise. Hier haben wir auf der einen Seite mit Henry (Brenton Thwaites) und Carina (Kaya Scodelario) zwei junge Menschen, die auf der Suche nach einem Schatz sind um einen Fluch zu brechen, auf der anderen Seite gibt es eine Geisterarmee, deren Anführer Salazar (Javier Bardem) sich wegen Jack Sparrow (Johnny Depp) in dem Zustand befindet und auf Rache sinnt. Wer jetzt an einen Reboot denkt, hat zu einem gewissen Maße recht. Salazars Rache fühlt sich wie eine Art Reboot an, das im Gewand einer Fortsetzung kommt.

    Im Gegensatz zum direkten Vorgänger Fremde Gezeiten, den ich nach wie vor für den schlechtesten Teil halte, wirkt der aktuelle Ableger der Reihe deutlich stimmiger und stringenter. Während hingegen die vergangenen Teile eine nachvollziehbare Mythologie und einen gelungenen Hintergrund für das Artefakt liefern, scheitert Salazars Rache an diesem wichtigen Aspekt. In diesem Film erfährt man fast nichts über den Schatz. Dieser ist einfach nur ein Gegenstand, der gefunden werden muss, um etwas Bestimmtes zu tun. Eine wirkliche Handlung ist jedoch auch nicht vorhanden. Die „Handlung“ ist hier nur Mittel zum Zweck um eine ewig lange Actionszene an die andere zu reihen und um bekannte Figuren in das Geschehen einzubauen. So gerät auch die Schatzsuche immer mehr in den Hintergrund und wird auch nur dann thematisiert, wenn es das Drehbuch erfordert.



    Die Actionszenen sind gut inszeniert, bieten jedoch nichts Neues. Die Verfolgungsjagden an Land oder Wasser, die Seeschlachten und die Kämpfe auf den Schiffen machen Spaß anzusehen, auch wenn sie hin und wieder ein wenig zu lang sind, aber sie könnten im Grunde auch aus den Vergangenen Teilen der Reihe stammen. Vergeblich sucht man hier nach kreativen Actionszenen, wie sie z.B. im zweiten Teil Dead Men’s Chest zu sehen waren.

    Der Großteil der Special Effects sind gelungen und State-of-Art. Die Spezialeffekte wirken nicht aufgesetzt und fügt sich gut in ein ganzes zusammen. Jedoch hat mir das Design der Geisterpiraten überhaupt nicht gefallen. Sie sehen merkwürdig schlecht aus, vor allem sieht Javier Bardems herumfliegendes CGI-Haar einfach nur schlecht aus.

    Die Schauplätze und Sets wirken wie in allen Teilen sehr authentisch. So stellt man sich die Orte vor, in denen die Piraten waren. Die Orte sind sehr detailliert und realistisch dargestellt. Diese guten Sets geben dem Film eine weitere atmosphärische Steigerung. In diesen Orten fühlt man sich einfach heimisch und das hilft sich in den Film hineinzusteigern. Optik, Kostümen und Settings sind sehr gelungen und die größte Stärke des Films.




    Der Score stammt dieses Mal nicht von Hans Zimmer, sondern von Komponist Geoff Zanelli. Zanelli übernimmt jedoch die Musik der vergangenen Teile ohne diese auch nur ansatzweise zu verändern. So werden die Szenen mit den altbekannten Melodien unterlegt, die auch zugegebenermaßen an ein oder zwei Stellen für Gänsehaut sorgen.

    Neben der Action ist der Humor das Aushängeschild der Pirates of the Caribbean Filme. Mit Ausnahme von einer Handvoll Szenen ist der fünfte Teil leider ziemlich unlustig geworden. Viele der Gags wollen einfach nicht zünden. Ich musste auch nur ein oder zwei Mal schmunzeln, wirklich lachen musste ich kein einziges Mal. Jack Sparrow ist leider auch nicht mehr so witzig wie früher. Glücklicherweise zeigt er auch keinen übertriebenen Slapstick mit hohem Fremdschämanteil.

    Johnny Depp verkörpert bereits zum fünften Mal Jack Sparrow. Depp agiert solide in seiner Paraderolle, kann dieser allerdings keine neuen Facetten verpassen. Vor allem besitzt Jack Sparrow kaum einen Mehrwert für den Film. Javier Bardem muss sich hinter einer merkwürdigen CGI-Maske verstecken und hat keinerlei Möglichkeit sein Können zu zeigen. Seine Rolle als Kapitäm Salazar ist leider sehr schwach ausgearbeitet, sodass er als Antagonist kaum überzeugen kann. Überzeugen können hingegen Kaya Scodelario und Brenton Thwaites als Neuzugänge für den Hauptcast. Ihre Rollen erinnern zwar sehr stark an Orlando Bloom und Keira Knightley im ersten Teil, aber das ändert nichts daran, dass sie wirklich überzeugen und sehr sympathisch wirken. Besonders Kaya Scodelario sticht hier hervor.



    Fazit


    Trotz einiger wirklich unterhaltsamer Passagen und sympathischer neuer Darsteller ist der fünfte der Piraten Reihe leider nur durchschnittlich geraten. Pirates of the Caribbean: Salazars Rache kann dem Franchise keine neuen Facetten hinzufügen und fühlt sich dadurch wie ein softes Reboot von Teil 1 an. Es wird ganz klar deutlich, dass die Filmreihe ihren Zenit längst überschritten hat und die Figur des Jack Sparrow hat die beste Zeit auch schon hinter sich. Gerade die Elemente, die die früheren Filme (Teil 1-3) ausmachten also der Humor, die Mythologie und der Schatz sind hier nur Mittel zum Zweck und der Film wird von vielen Actionszenen erdrückt. Aber dennoch ist Teil 5 meiner Meinung nach besser geworden als Teil 4. Große Pirates Fans können dennoch ihren Spaß an dem Film haben.


    5,5/10

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    Infos
    Originaltitel:
    Pirates of the Caribbean: Dead Men Tell No Tales
    Land:
    USA
    Jahr:
    2017
    Studio/Verleih:
    Walt Disney
    Regie:
    Joachim Rønning, Espen Sandberg
    Produzent(en):
    Jerry Bruckheimer, Joseph M. Caracciolo Jr., Chad Oman, Melissa Reid, Terry Rossio, Mike Stenson, Brigham Taylor
    Drehbuch:
    Jeff Nathanson
    Kamera:
    Paul Cameron
    Musik:
    Geoff Zanelli
    Genre:
    Action, Adventure, Fantasy
    Darsteller:

    Johnny Depp, Javier Bardem, Geoffrey Rush, Brenton Thwaites, Kaya Scodelario, Kevin McNally, Golshifteh Farahani, David Wenham, Stephen Graham, Angus Barnett, Martin Klebba, Adam Brown, Giles New, Orlando Bloom, Keira Knightley, Paul McCartney, Delroy Atkinson
    Start (DE):
    25. Mai 2017
    Start (USA):
    26. Mai 2017
    Laufzeit:
    129 Minuten
    FSK:
    ab 12 Jahren

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