Logan Lucky

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  • Einleitung


    Im Jahre 2013 brachte Stephen Soderbergh (Traffic, Oceans-Trilogie) mit „Side Effects“ seinen letzten Spielfilm in die Kinos und verkündete keine Filme mehr zu drehen. In den folgenden Jahren saß Soderbergh nicht untätig, sondern drehte The Knick, eine Krankenhausserie mit Clive Owen in der Hauptrolle. Über zwei Staffeln war Stephen Soderbergh Regisseur, Cutter, Produzent und Kameramann. Außerdem produzierte er die Serie The Girlfriend Experience, die auf seinem gleichnamigen Film basiert. Jetzt ist Soderbergh wieder zurück auf den Kinoleinwänden und hat wieder einmal einen Heistfilm gedreht. Logan Lucky startet am 14.09.2017 in den deutschen Kinos und ist mit vielen bekannten Gesichtern wie Daniel Craig, Channing Tatum, Adam Driver und Riley Keough besetzt.

    Die Gebrüder Logan sind seit Jahren vom Pech verfolgt. Jimmy Logan (Channing Tatum) verliert einen Job nach dem anderen und Veteran Clyde (Adam Driver), der nur einen Arm hat, arbeitet als Barkeeper und wird aufgrund seiner Behinderung dauernd schikaniert. Eines Tages hat Jimmy einen perfekten Plan, um ihre Geldsorgen für immer aus dem Weg zu schaffen. Er will während des legendären NASCAR-Rennens, Coca-Cola Cup 600, einen ausgeklügelten unterirdischen Raub durchziehen. Hierfür benötigen die Logan Brüder jedoch die Hilfe des durchknallten Safeknackers Joe Bang (Daniel Craig), der sitzt aber noch im Gefängnis. Bei der Durchsetzung ihres Planes stehen die Brüder immer wieder vor neuen Herausforderungen, doch gemeinsam mit ihrer Schwester Mellie (Riley Keough) versuchen sie alles, um ihre Situation zu ändern.



    Kritik


    Logan Lucky ist wie schon die Oceans-Trilogie zuvor eine Heist-Komödie. Statt Casinos in Las Vegas von elegant gekleideten, coolen Typen ausrauben zu lassen, führt uns Soderbergh dieses Mal in die ländlichen Gebiete im Süden der USA. Im Mittelpunkt der Handlung stehen sympathische Verlierertypen, die nicht besonders viel in ihrem Leben erreicht haben.

    Inhaltlich bietet Logan Lucky nichts Neues, aber das will er auch nicht. Der Film ist eine leichtfüßige Gaunerkomödie mit spielfreudigen Darstellern, die sichtbar Spaß mit ihren Rollen hatten. Als Heist-Comedy funktioniert der Film gut, ohne dabei besondere erzählerische Einfälle oder Twists aufzufahren. Es ist ein unaufgeregt erzählter Film, der sich auf seinen trockenen Humor und seine Charaktere verlässt.
    Soderbergh hat zu großen Teilen einen überaus unterhaltsamen Film mit herrlich schrulligem Humor und liebenswerten Charakteren, die von einer seltsamen Situation in die nächste geraten, gedreht. Zu ¾ der Laufzeit ist der Film auch wirklich gelungen und bietet einige spannende Momente, besonders eine Gefängnisrevolte bringt einige wirklich gelungene Lacher hervor. Auch der eigentliche Diebstahl ist gut inszeniert und weiß zu gefallen. Leider fällt im Gegensatz dazu die letzte halbe Stunde spürbar ab, der Film ist ab diesem Moment erzählerisch unfokussiert und nur bemüht lose Enden zusammenzuführen. Plötzlich werden auch aus dem nichts zwei neue Charaktere in die Handlung eingeführt, die dem Film auch nichts beitragen und die Laufzeit unnötig verlängern. Bei einer Laufzeit um die 100 Minuten wäre Logan Lucky kurzweiliger und runder ausgefallen, aber bei ca. 120 Minuten zieht sich das Ende deutlich und trägt zudem der Handlung nur recht wenig bei.



    Schauspielerisch agieren alle Akteure solide bis sehr gut. Channing Tatums Charakter Jimmy Logan ist dabei die am besten ausgearbeitete Figur im Film. Tatum zeigt eine durchgehend solide Performance und kann den Film in der Hauptrolle gut tragen. Adam Driver spielt Clyde Logan, Jimmys jüngeren Bruder. Driver spielt die Rolle in seiner gewohnt trockenen Art und kann dabei durchaus überzeugen. Das Highlight des Films ist ohnehin Daniel Craig als Joe Bang. Craig spielt eine völlig durchgeknallte Figur und hat sichtlich Spaß dabei. Seine Performance ist wirklich gut und sehr unterhaltsam. In so einer verrückten Rolle haben wir Daniel Craig noch nie gesehen. Riley Keough hat leider wenig Screentime und kann daher nicht viel von ihrem Talent zeigen. In ihren wenigen Szenen hinterlässt sie aber einen guten Eindruck.



    Fazit


    Mit Logan Lucky liefert Steven Soderbergh eine unterhaltsame Gaunerkomödie und ein gutes Kino-Comeback ab. Auch wenn der Film nicht der ganz große Wurf geworden ist, macht Logan Lucky sehr viel Spaß und ist meiner Meinung nach auch ein wirklich guter Film. Wer auf trockenen Humor, skurrile Charaktere und seltsame Situationen steht sollte sich den Film auf jeden Fall ansehen.


    7,5/10

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    Infos
    Originaltitel:
    Logan Lucky
    Land:
    USA
    Jahr:
    2017
    Studio/Verleih:
    StudioCanal
    Regie:
    Steven Soderbergh
    Produzent(en):
    Gregory Jacobs, Mark Johnson, Channing Tatum, Reid Carolin
    Drehbuch:
    Rebecca Blunt
    Kamera:
    Peter Andrews
    Musik:
    David Holmes
    Genre:
    Comedy, Crime, Drama
    Darsteller:
    Channing Tatum, Adam Driver, Seth MacFarlane, Riley Keough, Katie Holmes, Katherine Waterston, Dwight Yoakam, Sebastian Stan, Brian Gleeson, Jack Quaid, Hilary Swank, Daniel Craig, Jesse White
    Inhalt:
    Die Brüder Jimmy und Clyde Logan werden vom Pech verfolgt. Während der impulsive Jimmy (Channing Tatum) einen Job nach dem nächsten verliert, wird Barkeeper Clyde (Adam Driver), der nur einen Arm hat, regelmäßig schikaniert. Und dann wären da noch die Geldsorgen. Aber Jimmy hat eine brillante Idee, die den beiden aus der misslichen Lage helfen soll: Ein Raubüberfall im großen Stil! Das prestigeträchtigste und legendärste NASCAR-Rennen der Welt, der Coca-Cola Cup 600, bietet scheinbar die perfekten Voraussetzungen für einen cleveren, unterirdischen Raubzug! Unterstützung erhoffen sich die Brüder vom berüchtigtsten platinblonden Safeknacker des Landes: Joe Bang (Daniel Craig) – der sitzt allerdings noch im Gefängnis fest. Während der Planung des großen Coups tauchen immer neue Hindernisse auf, doch gemeinsam mit ihrer Schwester Mellie (Riley Keough) setzen die beiden Brüder alles daran, ihre lebenslange Pechsträhne endlich zu beenden…
    Start (DE):
    14.09.2017
    Start (USA):
    18.08.2017
    Laufzeit:
    119 Minuten
    FSK:
    ab 12 Jahren

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