Kingsman: The Golden Circle

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  • Einleitung

    Vor knapp zwei Jahren brachte Matthew Vaughn (Kick-Ass, X-Men: First Class) mit Kingsman: The Secret Service eine abgefahrene, superwitzige und brutale Agentenparodie in die Kinos. Der auf den Comics von Mark Millar (Kick-Ass) und Dave Gibbons (Watchmen) basierende Film avancierte sich zum Überraschungshit und konnte sowohl Zuschauer als auch Kritiker weltweit begeistern. Bei einem weltweiten Einspielergebnis von über 400 Millionen Dollar war eine Fortsetzung natürlich schnell beschlossene Sache. Nun bringt Matthew Vaughn die Fortsetzung, die den Namen Kingsman: The Golden Circle trägt in die Kinos. Der Film läuft ab dem 21.September in Deutschland an.

    Als das Kingsman Hauptquartier bei einem heimtückischen Anschlag zerstört wird und viele der Agenten sterben, müssen sich die verbliebenen Agenten von Kingsman zusammenraufen und neuorganisieren, um die Bedrohung auszuschalten. Auf ihrer Suche nach Verbündeten verschlägt es Eggsy und Co. in die Vereinigten Staaten, zu der US-Spionageorganisation namens Statesman. Sowohl Kingsman als auch Statesman sind seit ihren Gründungen miteinander verbunden. Mit Hilfe der Statesman versucht Eggsy eine weltweite Bedrohung abzuwenden...



    Kritik

    Matthew Vaughn inszeniert die ersten 10 Minuten von Kingsman: The Golden Circle überaus rasant. Gleich zu Beginn bekommt der Zuschauer eine äußerst verrückte und dynamische Actionszene, die in, neben und auf einem Taxi spielt, zu sehen. Auf kleinsten Raum wechseln sich Faustkämpfe mit Schusswechseln ab. Außerdem präsentiert sich diese Szene mit einigen kreativen Einstellungen und einem augenzwinkernden Humor. Nach dieser aufregenden Eröffnung, schalten Vaughn und seine Co-Autorin Jane Goldman erst einmal etwas zurück, um sich Zeit für die absurde und gleichzeitig unterhaltsame Handlung sowie die Charaktere zu nehmen.

    Wie schon der Vorgänger ist auch Kingsman: The Golden Circle eine Parodie auf James Bond Filme. Die Autoren führen wieder jedes erdenkliche verrückte und übertriebene Gadget ein, das James Bond vor Neid erblassen lässt. Die Handlung ist dermaßen absurd und abgedreht, dass sie einfach nur Spaß macht. Klar bietet die Geschichte als solche nichts wirklich Neues. Im Kern handelt Kingsman: The Golden Circle von einer irren Drogenbaronin, die die Welt mit einem Virus bedroht. Vaughn und Goldman spicken ihren Film mit Selbstironie voll und nehmen sich selbst in ernsteren Szenen nicht ernst. Selbst brutale Szenen, in denen Gangster im wahrsten Sinne des Wortes zu Hackfleisch verarbeitet werden, sind so inszeniert, dass kein Auge trocken bleibt. Der verrückte und zuweilen derbe Humor des ersten Teils wird auch in der Fortsetzung konsequent fortgeführt und funktioniert weiterhin perfekt.



    Auch wenn Kingsman: The Golden Circle vieles richtig macht und als Fortsetzung gut funktioniert, leidet der Film wie so oft an Fortsetzungs-Krankheiten. Fast alles ist größer, schneller und abgedrehter, aber leider nicht mehr so kreativ und konsistent wie der Vorgänger. Die Mischung von Action, Humor, Gewalt und absurdem Humor war im ersten Teil ein wenig ausgeglichener. Auch bleibt die von Julianne Moore gespielte Bösewichtin Poppy überwiegend blass, was vor allem an der geringen Screentime liegt und nicht an Julianne Moore, die ihre Rolle überzeugend und creepy spielt. Zudem ist der Werdegang einer Figur von dem ersten Auftritt an vorhersehbar, dass der Twist um diese nicht funktioniert.
    Kingsman: The Golden Circle kann auch wieder mit seinen Actionszenen mehr als überzeugen. Der Film bietet hier eine Reihe von gut choreographierten Actionszenen, die zudem hin und wieder recht brutal geworden sind. Auch wenn sich die Kamera während der Actionsequenzen viel bewegt, verliert sie sich nie in chaotischem Gewackel. So ist es möglich in den Actionszenen alles zu erkennen. Zudem setzt Vaughn sehr oft die Zeitlupe ein, was die Übersichtlichkeit noch einmal steigert. Die Actionszenen sind gut inszeniert und machen eine Menge Spaß, weil sie sich primär nicht ernst nehmen und immer wieder durch kreative Einfälle aufgewertet werden. Vaughn zeigt mit Schlägereien, Schießereien, Verfolgungsjagden und mehr eine breite Palette an unterschiedlichen Actionszenen und steigert dementsprechend den Abwechslungsreichtum. Obwohl mir die Actionszenen gut gefallen haben, findet sich in The Golden Circle keine derart Erinnerungswürdigen Szenen, wie die Kirchenszene oder das Finale des Erstlings. Alles ist zwar größer und schneller, aber nicht so cool und einprägsam wie in Secret Service.



    Fazit

    Kingsman: The Golden Circle ist eine gelungene Fortsetzung geworden, die über die gesamte Laufzeit Spaß macht und voller absurder Momente, toller Action und derben Humor ist. Jedoch ist der Film schwächer geworden als der tolle erste Teil, der ausgewogener und kreativer war. Außerdem konnte der erste Film als Gesamtpaket besser überzeugen. Bis auf wenige Längen im Mittelteil, der vielleicht 10 Minuten zu lang ist, wird der Film nicht langweilig. Dennoch ist The Golden Circle ein guter Film mit gut aufgelegten Schauspielern, der es wert ist im Kino gesehen zu werden.


    7/10

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    Infos
    Originaltitel:
    Kingsman: The Golden Circle
    Land:
    USA
    Jahr:
    2017
    Studio/Verleih:
    20th Century Fox
    Regie:
    Matthew Vaughn
    Produzent(en):
    Matthew Vaughn, David Reid, Adam Bohling, Mark Millar, Dave Gibbons, Stephen Marks, Mark Millar, Claudia Vaughn, Pierre LaGrange
    Drehbuch:
    Jane Goldman, Matthew Vaughn
    Kamera:
    George Richmond
    Musik:
    Henry Jackman, Matthew Margeson
    Genre:
    Action, Comedy
    Darsteller:
    Colin Firth, Julianne Moore, Taron Egerton, Mark Strong, Halle Berry, Channing Tatum, Jeff Bridges, Pedro Pascal, Edward Holcroft, Hanna Alstrom, Emily Watson, Sophie Cookson, Elton John, Bruce Greenwood, Poppy Delevingne
    Inhalt:
    Als das Kingsman Hauptquartier bei einem heimtückischen Anschlag zerstört wird und viele der Agenten sterben, müssen sich die verbliebenen Agenten von Kingsman zusammenraufen und neuorganisieren, um die Bedrohung auszuschalten. Auf ihrer Suche nach Verbündeten verschlägt es Eggsy und Co. in die Vereinigten Staaten, zu der US-Spionageorganisation namens Statesman. Sowohl Kingsman als auch Statesman sind seit ihren Gründungen miteinander verbunden. Mit Hilfe der Statesman versucht Eggsy eine weltweite Bedrohung abzuwenden...
    Start (DE):
    21. September 2017
    Start (USA):
    22. September 2017
    Laufzeit:
    141 Minuten
    FSK:
    ab 16 Jahren

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