Übersicht
Einleitung
Ab dem 12. Oktober 2017 ist die Welt wieder einmal in Gefahr. Und wieder einmal muss die Welt von quasi nur einem einzigen Mann gerettet werden. Michael Cuesta inszenierte das 08/15 Actionspektakel.
Mitch Rapp ist ein gebrochener Mann – seine Freundin wurde bei einem Terrorangriff auf ihren gemeinsamen Urlaubsort getötet. Seitdem schwört er Rache und will sämtliche Terrorzellen im Alleingang erledigen, bis die CIA ihn eines Tages anheuert.

Kritik
Klingt American Assassin auf dem Papier noch halbwegs interessant, stellt sich auf der Leinwand dann relativ schnell die Ernüchterung ein. Alles wirkt allseits bekannt, Spannung kommt zu keiner Zeit auf, auch die Darsteller können aus der hauchdünnen Story nicht viel rausholen und pendeln sich so auf solidem Mittelfeld ein.
Wirkt der Terrorangriff zu Beginn noch (relativ) packend und bedrückend inszeniert, verkommt American Assassin danach zu einer 08/15 One-Man-Show wie wir sie schon etliche Male gesehen haben. An sich wäre das ja gar nicht so schlimm – wäre der Film dabei nicht so langweilig und vorhersehbar inszeniert. Der Twist am Ende des zweiten Drittels kündigt sich von langer Hand an, das Ende des Films auch und generell wirkt alles sehr halbgar und schnell zusammengeschustert.
Filme mit dünner Geschichte und brachialer Action sind ja nichts neues, und Kandidaten wie "John Wick" beweisen, dass das auch heute noch hervorragend funktionieren kann. American Assassin wiederum nimmt sich aber viel zu ernst – was bei dem Thema eigentlich auch nachvollziehbar ist – verliert sich dann aber in einer verkrampften Ernsthaftigkeit, welche dem Film sämtlichen Unterhaltungswert nimmt.
Auf Seite der Darsteller gibt es dank des schwachen Drehbuchs auch niemanden, der wirklich glänzen kann. Michael Keaton gibt sein bestes, aber je länger der Film dauert, desto lächerlicher wird seine Figur, da sie viel zu überzogen angelegt wurde. Gleiches gilt für Dylan O'Brien, der in seiner harten Rolle zwar alles gibt was er kann, aber dabei noch mehr ins Lächerliche gezogen wird, da seine Figur quasi alles kann und auf niemanden angewiesen ist.
Technisch ist American Assassin relativ sauber gemacht. Es gibt die ein oder andere überzeugende Actionsequenz, ein paar nette Landschaftsaufnahmen und natürlich auch das erwartete CGI-Gewitter am Ende des Films. Im Grunde also genau das, was man von so einem Film erwartet.

Fazit
Rein von der Action her kann American Assassin nur so halb überzeugen, auch wenn sie meistens solide ist und teilweise sogar gut. Dass das Thema zwar mit Ernsthaftigkeit behandelt wird, diese aber dann völlig in die falsche Richtung abdriftet und zum Ende wieder einiges verharmlost wird, hinterlässt einen etwas bitteren Beigeschmack. Die Geschichte verläuft schnurgerade wie man es erwartet und ohne große Spannung bis zu ihrem Ende. Als reiner Actionfilm ist American Assassin solides Mittelmaß – und sollte trotz des Themas auch nur als Actionfilm betrachtet werden. Darüber hinaus sollte das Gehirn einfach abgeschaltet werden. Auf Netflix oder Amazon Video ist der Film sicher mal eine Sichtung wert, für den Gang ins Kino ist American Assassin sein Geld eher nicht wert.
5/10










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