Thor: Tag der Entscheidung

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  • Einleitung


    Thor ist zurück! Nach seinen Abstechern in „The Avengers 2: Age of Ultron“ und „The First Avenger: Civil War“ darf der Donnergott mal wieder ein Soloabenteuer bestreiten... Wobei, so ganz stimmt dies nicht: Neben seinem Bruder Loki wird auch Avengers-Kollege Hulk in Thor: Tag der Entscheidung mit von der Partie sein. Ganz alleine ist er also keineswegs.

    Doch zunächst wird Thor am anderen Ende des Universums gefangen gehalten. Dabei möchte er nur schleunigst zurück nach Asgard zurückkehren, um Ragnarök, den Kampf der Götter und die Vernichtung der Zivilisation durch die skrupellose Hela, aufzuhalten. Vorher muss er sich allerdings einem Gladiatorenkampf stellen, in dem er auf einen alten Bekannten trifft: Den Hulk!

    Die Regie des dritten Solofilms von Thor übernahm dieses Mal der Neuseeländer Taika Waititi ("Wo die wilden Menschen jagen"). Und während der erste Film von Shakespeare-Experte Kenneth Branagh noch ernstere und teils auch epischere Töne anschlug und man den zweiten Teil schon beim Abspann größtenteils wieder vergessen hat, geht Thor: Tag der Entscheidung einen komplett anderen Weg, der bereits in den Trailern deutlich suggeriert wurde: Bunt und lustig.






    Kritik

    In der Tat macht Thor: Tag der Entscheidung gewaltig viel Spaß. Dies liegt vor allem daran, dass die Dosis des Humors passt und gezielt eingesetzt wurde. Die Witze wirken nicht erzwungen, sondern locker-flockig. Manchmal geht es hier auch etwas subtiler zu, aber genau so, dass man Spaß hat und von den Witzen nicht erschlagen wird.

    Dass der Humor funktioniert, ist aber auch definitiv den Darstellern zu verdanken, die sichtlich Spaß an dem Film haben: Chris Hemsworth beweist sein komödiantisches Talent, und jedesmal, wenn Jeff Goldblum eher dem trockenen Humor frönt, ist dies ein Genuss. Goldblum scheint ohnehin perfekt für seine Rolle als Grandmaster zu sein, denn er schafft es, dieser eine leichte Schrulligkeit zu verleihen, die nicht unbedingt jeder hinbekommen hätte.

    Cate Blanchetts Casting als Hela mag auf dem ersten Blick vielleicht nicht unbedingt in das 'Marvel Cinematic Universe' passen, doch letztlich kann man ihre Besetzung auch nur befürworten, wenn man Thor: Tag der Entscheidung gesehen hat: Sie hat die nötige Ausstrahlung, die Göttin des Todes angemessen darzustellen. Doch auch bei ihr darf mal der ein oder andere Witz fallen, und dabei wird ihr Charakter keinesfalls in die Lächerlichkeit gezogen und Hela bleibt dabei stets eine bedrohliche Gegenspielerin. Diese gute Balance meistert Blanchett wunderbar.

    Tessa Thompson ist ein weiteres neues Gesicht im „Thor“-Universum und es wurde in den vergangenen Wochen schon viel über sie gesprochen: Nicht nur ihre Rolle als Valkyrie ist eine Bereicherung, sondern auch das Casting von Thompson, welche Valkyrie zu dem macht, was sie letztenendes wurde: Frauenpower auf ganz hohem Niveau. Bleibt zu hoffen, dass wir von Valkyrie noch ganz viel sehen werden. Vielleicht erfahren wir dann auch noch ein wenig mehr von ihrem Hintergrund, denn dieser ist durchaus interessant.

    Zu den bereits bekannten Darstellern muss man eigentlich nicht viele Worte verlieren, denn diese spielen ihre Rollen souverän und überzeugend. Man merkt ihnen ihre Freude an dem Film an. Chris Hemsworth verleiht seiner Figur sehr viel Sympathie, und dass Tom Hiddleston einen hervorragenden Loki abgibt, wissen wir schon seit „Thor“ aus dem Jahre 2011. Auch in Thor 3 spricht Hiddlestons Minenspiel teilweise Bände, so dass auch dieser dazu beiträgt, dass die Comicverfilmung so funktioniert, wie sie ist.

    Mark Ruffalo sieht man eigentlich weniger in seiner natürlichen Form als Bruce Banner, sondern meist eher als grünen Hulk. Aber auch Ruffalo spielt wie gewohnt souverän und überzeugend; gleiches gilt für Anthony Hopkins, dessen Rolle jedoch äußerst klein ausfällt.

    Relativ selten zu sehen sind auch Idris Elba als Heimdall sowie Karl Urban als Skurge, was ein wenig schade ist. Andererseits war Heimdall schon immer eine kleinere, dafür aber wichtige Rolle, so auch hier, und dass man Thor: Tag der Entscheidung nicht unnötig mit zahlreichen Nebenrollen aufbläst, ist verständlich – es soll trotz der vielen Charaktere schließlich recht übersichtlich bleiben, so dass der Hauptfokus auf drei bis vier Charaktere durchaus angenehm ist.





    Neben dem Humor sowie gut aufgelegten Darstellern gehört selbstverständlich auch gute Action zu einer Comicverfilmung aus dem 'Marvel Cinematic Universe'. Diese wird definitiv geboten, und dass hier nicht unbedingt auf zurückhaltenden Realismus gesetzt wird, war abzusehen. Dennoch versucht man nicht zwanghaft, noch mehr oder noch größeres in Schutt und Asche zu legen, des weiteren wird die Action auch nur punktuell, sofern notwendig, eingesetzt. Dies ist sehr angenehm, denn damit verkommt Thor: Tag der Entscheidung nicht zu einem reinen Actionfeuerwerk und die Action kann sich mit der Handlung stets abwechseln. Die Action ist wie vom 'MCU' gewohnt auf hohem technischen Niveau, so dass hier kein Grund zur Beanstandung besteht. Zudem ist die Inszenierung dieser Szenen sehr angenehm, denn es bleibt aufgrund anständiger Schnitte übersichtlich und nachvollziehbar. Hier hat Waititi sehr gute Arbeit geleistet.

    Die soeben erwähnte Handlung ist natürlich auch vorhanden, und auch wenn hier kein großer Tiefgang erwartet werden darf, so bleibt die Story durchweg interessant und es gibt sogar noch die ein oder andere Überraschung.

    Abschließend muss noch der Score erwähnt werden: Die Trailer zu Thor: Tag der Entscheidung waren bereits ziemlich im 80er Jahre-Stil gehalten, und wer hier Bedenken hatte, dass ein Synthie-Score zu einer Comicverfilmung über einen Göttersohn nicht passt, dem sei gesagt, dass der Score sich prima in die Inszenierung und Optik des Films einfügt. Die Stimmung des Films wird ideal eingefangen, so dass hier ein rundes Gesamtpaket entsteht.





    Fazit


    Thor: Tag der Entscheidung schafft es, die Zutaten Story, Action und Humor ausgeglichen einzusetzen. Damit bleibt die Comicverfilmung interessant und kurzweilig. Thor 3 ist ohne Frage der beste Film der "Thor"-Trilogie und vielleicht sogar auch der bislang spaßigste Streifen aus dem 'Marvel Cinematic Universe'. So stellt man sich eine unterhaltsame Comicverfilmung im Jahre 2017 vor.




    8,5/10

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    Infos
    Originaltitel:
    Thor: Ragnarok
    Land:
    USA
    Jahr:
    2017
    Studio/Verleih:
    Walt Disney Studios Motion Pictures
    Regie:
    Taika Waititi
    Produzent(en):
    Kevin Feige
    Drehbuch:
    Eric Pearson, Christopher Yost, Craig Kyle
    Kamera:
    Javier Aguirresarobe
    Musik:
    Mark Mothersbaugh
    Genre:
    Comicverfilmung, Action, Abenteuer
    Darsteller:
    Chris Hemsworth, Tom Hiddleston, Mark Ruffalo, Cate Blanchett, Idris Elba, Jeff Goldblum, Tessa Thompson, Karl Urban, Anthony Hopkins
    Inhalt:
    Thor wird am anderen Ende des Universums ohne seinen mächtigen Hammer gefangen gehalten. In einem Wettlauf gegen die Zeit versucht er nach Asgard zurückzukehren, um ‚Ragnarök‘, den Kampf der Götter und die Vernichtung der Zivilisation durch die skrupellose Hela, aufzuhalten. Doch vorher muss er sich in einem tödlichen Gladiatorenkampf keinem Geringeren als einem alten Verbündeten und Mitglied der Avengers stellen: dem unglaublichen Hulk!
    Start (DE):
    31. Oktober 2017
    Start (USA):
    03. November 2017
    Laufzeit:
    130 Minuten
    FSK:
    ab 12 Jahren
    Links
    Webseite:
    https://www.facebook.com/Thor-Tag-der-Entscheidung-1368166899944631/

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