Girls Trip

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  • Eigentlich sollte hier die Review zu Girls Trip stehen. Doch leider gibt es hier diesmal nichts zu sehen, bitte weitergehen. Doch wie kam es dazu, dass hier nichts zu sehen ist? Ist die Pressevorführung ausgefallen? Ist der Film mittendrin gerissen? Nein. Viel Schlimmer …

    Alles begann an einem Dienstagmorgen. Der Wecker klingelte, der für die Girls Trip Pressevorführung vorgesehene Rezensent quälte sich aus seinem Bett. Also ich, nehmen wir doch einfach ab jetzt die Ich-Form für diesen Text. Ich hatte eigentlich Urlaub und dachte mir, dass ich dann auch mal die Vorführung um 10 Uhr morgens sehen könnte. Der Trailer sah immerhin nach leichter Kost aus, vielleicht ja sogar ganz spaßig, wer weiß das schon. Also raus aus den Federn, 25 Minuten im Badezimmer verbracht, etwas gefrühstückt und auf die Socken nach Köln gemacht.

    Der Zug hatte Verspätung, wie sollte es auch anders sein? Der Zug kam dann doch noch irgendwann – und war überfüllt, weil ein Waggon fehlte. Keine Überraschung, soweit alles normal. Mit reichlich Verspätung kam der Zug dann endlich in Köln an, mittlerweile konnte man auch sitzen. Also raus aus dem Zug und Richtung Kino gelaufen. Nach gut 20 Minuten Fußmarsch – nächstes Mal wird wieder die U-Bahn genommen – war dann endlich das Ziel erreicht.

    Noch schnell einen Milchkaffee und ein stilles Wasser bestellt, in den Saal gegangen und sich in den äußerst bequemen Sitz geworfen. Die Füße wurden schön auf dem bereitgestellten Hocker abgelegt, der leckere Milchkaffee getrunken und dann ging auch schon der Film los.


    Und ab hier nahm das Unheil seinen Lauf …



    … der Film fing nämlich an. Die Eröffnungssequenz bereitete direkt Kopfschmerzen - mit schriller Stimme wurden alle wichtigen Figuren des Films kurz vorgestellt. Also wirklich kurz. Ein, maximal zwei Sätze zum jeweiligen Charakter und das wars. Danach ging der Spaß dann auch direkt los, die vier Freundinnen trafen sich nach fünf Jahren erstmals wieder und wollen Party machen gehen. Natürlich in New Orleans, warum auch nicht, ist ja schließlich eine schöne Stadt mit guter Musikszene.

    Aber spätestens als der Film dann die Zusammenkunft der Freundinnen am Flughafen zeigt, beginnt der Film sich ständig zu wiederholen. Es werden die immer selben Witze, mit der immer selben unlustigen Pointe gebracht, das Vulgär-O-Meter schlug weit über den Anschlag hinaus aus.

    Wie es scheint, war ich aber nicht der Einzige, der so gar keinen Gefallen an dieser Komödie (sofern man dies denn so nennen will) finden konnte. Nach etwa 45 Minuten haben die ersten beiden Kollegen den Saal verlassen und kamen auch nicht mehr wieder. Und nach einer weiteren halben Stunde, beschloss ich das zu tun, was ich noch nie zuvor getan hatte – ich beschloss, den Saal mitten im Film zu verlassen. Und hiermit wird dann auch deutlich, weshalb dies hier keine übliche Kritik mit Einleitung, Mittelteil und Fazit ist. Ich habe den Film einfach nicht bis zum Schluss gesehen. Ich konnte es nicht.

    Girls Trip versprühte einfach keinen Charme und schon gar keinen Witz. Die Figuren waren äußert dünn geschrieben, wären sie Papier, hätte man problemlos durchsehen können. Aber damit kann man bei solcher Art Film ja eigentlich leben, wenn er denn wenigstens noch lustig wäre. Aber das war er nicht. Überhaupt nicht. Kein Stück. Es ging um die immer selben Themen, immer und immer wieder. Männer abschleppen, möglichst viele natürlich, die Eheprobleme der Erfolgreichen von ihnen, die (um mal in der Sprache des Films zu reden) mit Spinnenweben behangene Vagina derjenigen, die seit Jahren keinen Sex mehr hatte, oder auch einfach nur um die, die alles und jeden angemacht hat. Und das wars. Mehr hatte der Film in der von mir gesehen Zeit nicht zu bieten. Nach der besagten Zeit von 1:15h wurde ich langsam unruhig, ich schaute mich im dunklen Saal um und überlegte kurz ob ich den Film denn vielleicht doch noch bis zum Ende schauen sollte.



    Doch dann kam eine Szene, in der die Freundinnen über eine Art Seilbahn von einem Haus zum anderen auf der gegenüberliegenden Seite rutschen konnten. Eine von ihnen musste dringend auf Toilette und wollte auch eigentlich gar nicht hinüberrutschen. Aber NATÜRLICH bleibt sie dann auf halber Strecke hängen, als es sie schließlich doch rutschte. Und NATÜRLICH konnte sie auch nicht mehr einhalten und entließ eine regelrechte Fontäne auf die grölenden und fotografierenden Zuschauer unter sich. Und da so etwas natürlich überaus lustig ist, wiederholt der Film das Ganze selbstverständlich nochmal. Eine der anderen Freundinnen will sie mit ihrem Schwung anschieben, bleibt dann ihrerseits stecken und weil sie es so überaus toll fand, fängt auch sie an, die Zuschauer unter sich vollzupinkeln.

    Dies war dann die letzte Szene, die ich von dem Film gesehen habe. Ich nahm meine Jacke, trank unterwegs schnell mein Wasser leer und verließ den Saal – nach einem Gang zur Toilette (eine Seilbahn war leider nicht in Reichweite) dann schließlich auch das ganze Kino.



    Eigentlich sollte hier am Ende jetzt eine Wertung stehen, aber da dies keine Kritik im eigentlichen Sinne ist, sondern eher ein Erfahrungsbericht, lasse ich sie einfach mal weg. Wenn ich gezwungen wäre eine zu geben, würde diese wohl auf magere 1/10 Sternen hinauslaufen. Ein halben Stern für das schöne New Orleans, und einen weiteren halben Stern für die mal mehr, mal weniger großen Cameos von Musikern.

    Ich bin mir sicher, in einer Runde mit Freunden und (viel) Alkohol kann man durchaus Spaß an dem Film haben. Und Fans von "Brautalarm" und Konsorten werden sicher ihre Freude an Girls Trip finden, aber eine Empfehlung kann ich hier guten Gewissens leider nicht aussprechen.



    ohne Wertung

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    Infos
    Originaltitel:
    Girls Trip
    Land:
    USA
    Jahr:
    2017
    Studio/Verleih:
    Universal Pictures
    Regie:
    Malcolm D. Lee
    Produzent(en):
    Malcolm D. Lee, James Lopez
    Drehbuch:
    Erica Rivinoja, Kenya Barris, Tracy Oliver
    Kamera:
    Greg Gardiner
    Musik:
    David Newman
    Genre:
    Komödie
    Darsteller:
    Regina Hall, Tiffany Haddish Larenz Tate, Mike Colter, Jada Pinkett Smith, Queen Latifah, Kate Walsh
    Inhalt:
    Zwischen beruflichen Ambitionen, Familienplanung und Beziehungskrisen haben sich die vier besten Freundinnen Ryan (Regina Hall), Sasha (Queen Latifah), Lisa (Jada Pinkett Smith) und Dina (Tiffany Haddish) einfach aus den Augen verloren. Fünf lange Jahre ist es her, dass sie das letzte Mal zusammen feiern waren – viel zu lang für die Partyqueens, die sie eigentlich sind. Ein längst überfälliger GIRLS TRIP zum Essence Festival in New Orleans soll die „Flossy Posse“ nach Jahren endlich wiedervereinen.
    Start (DE):
    30. November 2017
    Start (USA):
    21. Juli 2017
    Laufzeit:
    122 Minuten
    FSK:
    noch nicht geprüft

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