Die Verlegerin

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  • Einleitung


    Mit Die Verlegerin präsentiert Steven Spielberg nach "Lincoln" und "Bridge of Spies" wiedermal einen Film der auf wahren Geschehnissen beruht. Diesmal geht es aber nicht um Präsidenten oder Unterhändler, sondern um eine Zeitung, die ein Geheimnis hinter dem Vietnamkrieg aufdeckt.

    Die Verlegerin behandelt die Geschichte der Washington Post, welche in den 1970er Jahren an einer Enthüllungsgeschichte über die sogenannten Panama Papers arbeitete und veröffentlichte.



    Kritik


    Während "Bridge of Spies" noch eher dröge und schleppend daher kam, zeigt Spielberg mit Die Verlegerin, dass er historische Stoffe auch noch ansprechend und recht spannend gestalten kann. Direkt von Beginn an ist man in der Welt der hektischen Deadlines drin und hängt an den Figuren während diese zu Beginn noch versuchen zu verstehen, was die New York Times entdeckt hat, aber kurz vor Veröffentlichung ihrer Enthüllung, durch die Regierung an der Publikation gehindert wurden. Und genau an der Stelle geht der Film dann richtig los, die Washington Post versucht die Geschichte aufzugreifen, der Öffentlichkeit bekannt zu machen und auch von einem kleinen lokalen Blatt zu einer großen renommierten Zeitung aufzusteigen.

    War Die Verlegerin bis hierhin noch von einem kleinen chaotischen Durcheinander bestimmt, das aber durchaus zweckdienlich ist, geht es dann in die spannende Phase. Die hektische Redaktionsarbeit wird zunehmend spannender je näher die Protagonisten den Papieren kommen und langsam selber herausfinden in was für einen großen Skandal die US-Regierung verwickelt ist. Mit zunehmender Ausarbeitung durch die Figuren gewinnt das Drama immer mehr an Atmosphäre, Fahrt und vor allem Gewichtigkeit.

    Tom Hanks verkörpert die Rolle des Chefredakteurs Ben Bradlee hervorragend, den Ehrgeiz, das Material zu veröffentlichen übertragt er gekonnt ans Publikum. Aber auch der Rest des Casts spielt groß auf. Seien es Bob Odenkirk, Jesse Plemons, Carrie Coon oder der viel zu wenig beachtete Matthew Rhys.

    Einziger Wermutstropfen ist leider Meryl Streep. Sie spielt natürlich gewohnt brillant und es gibt nichts an ihr auszusetzen. Ihr Teil der Geschichte ist auch wichtig, doch bleibt am Ende das Gefühl, als würde dieser Teil nur nebenbei herlaufen. So ist es auch fraglich, dem Film den deutschen Titel Die Verlegerin zu geben, impliziert er doch, dass es sich hauptsächlich um ihre Geschichte dreht. Hier beschreibt der englische Originaltitel "The Post" den Inhalt des Films um einiges besser.

    Das tut dem Film jedoch keinen Abbruch, denn am Ende des Tages bleibt Die Verlegerin ein hervorragendes Drama, das vor allem durch die gute und packende Inszenierung und die starken Darsteller zu überzeugen weiß. Dazu das gute Setting in den 70ern und der Filmabend ist perfekt.



    Fazit


    Die Verlegerin ist gewiss kein einfacher, entspannter Film zum berieseln lassen. Aber lässt man sich darauf ein, wird man mit einem interessanten Filmerlebnis belohnt.


    8/10

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    Infos
    Originaltitel:
    The Post
    Land:
    USA
    Jahr:
    2018
    Studio/Verleih:
    Universal Pictures
    Regie:
    Steven Spielberg
    Produzent(en):
    Steven Spielberg, Tim White, Trevor White
    Drehbuch:
    Liz Hannah, Josh Singer
    Kamera:
    Janusz Kaminski
    Musik:
    John Williams
    Genre:
    Drama
    Darsteller:
    Tom Hanks, Meryl Streep, Sarah Paulson, Bob Odenkirk, Tracy Letts, Bradley Whitford, Bruce Greenwood, Matthew Rhys, Alison Brie, Carrie Coon, Jesse Plemons
    Inhalt:
    1971 steht mit Katharine „Kay“ Graham (Meryl Streep) eine Frau an der Spitze des Verlags, der die renommierte „Washington Post“ herausbringt. Als erste weibliche Zeitungsverlegerin der USA hat Kay ohnehin keinen leichten Stand, außerdem steht die Zeitung kurz vor dem Börsengang – brisant wird es, als Chefredakteur Ben Bradlee (Tom Hanks) über einen gigantischen Vertuschungsskandal im Weißen Haus berichten will, in den allein vier US-Präsidenten verwickelt sind.
    Start (DE):
    22. Februar 2018
    Start (USA):
    22. Dezember 2017
    Laufzeit:
    105 Minuten
    FSK:
    noch nicht geprüft

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