Black Panther

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  • Einleitung


    Creed-Regisseur Ryan Coogler nahm sich Marvels Black Panther an und konnte hierfür Schauspieler wie Forest Whitaker, Michael B. Jordan und Lupita Nyong'o gewinnen, die Hauptdarsteller Chadwick Boseman unterstützen. Mit Jordan arbeitete Coogler bereits bei Fruitvale Station und Creed erfolgreich zusammen.

    Der neuste MCU-Beitrag dreht sich um T'Challa alias Black Panther, der nach dem Tod seines Vaters das Erbe als König von Wakanda antreten muss. Nachdem ein Unbekannter Anspruch auf den Thron erhebt, scheint das Gleichgewicht und die Isolation des Königreichs aus den Fugen zu geraten. Der legendäre Held wird auf eine harte Probe gestellt, die nicht nur Einfluss auf das Schicksal seines Volkes, sondern der ganzen Welt haben könnte.





    Kritik


    Black Panther macht im Ansatz vieles richtig. Der Film bietet interessante Storyansätze, im Grunde eine frische Location und starke Figuren mit meist guten Motivationen, doch werden diese Qualitäten selten bis gar nicht ausgeschöpft. Gerade bei den Figuren fällt das Potential und das nicht Ausschöpfen dieses auf. So bietet Ryan Cooglers Marvel-Film zum Beispiel einen der interessantesten Bösewichte des MCUs, doch wird dieser von Michael B. Jordan leider nur recht plakativ dargestellt. Anstatt, dass die tiefe Trauer und der große Schmerz, die der Figur zur Grunde liegen, die treibende Kraft seiner Figur ist, verliert sich seine Darbietung zum größten Teil in trotzigen und wütenden Emotionen. Leider verlieren seine Beweggründe, die durchaus ihre Daseinsberechtigungen haben, dadurch erheblich an Kraft und seine Figur an Identifikationsfläche. Aber generell kann bis auf Danai Gurira kaum ein Darsteller mit seinem zu verkörpernden Charakter spürbare Akzente setzen. Selbst Hauptdarsteller Chadwick Boseman bleibt ohne große darstellerischen Momente, was aber auch seiner Figur geschuldet ist, da diese so gut wie keine Veränderungen durchläuft.

    Im Allgemeinen kränkt das Werk an seinen zwanghaften Versuchen cool und traditionell afrikanisch zu sein. So fällt dies am meisten an König T'Challas Schwester Shuri auf, die von Letitia Wright verkörpert wird. Gerade bei ihr war man bemüht Kulturelles mit Modernem zu verbinden, was in ihren Gesten, ihrer Ausdrucksform leider oft unfreiwillig komisch wirkt.

    Ebenso kam nur wenig afrikanisches Feeling auf, obwohl man in vielerlei Hinsicht versucht hat, kulturelle Einflüsse zu streuen. Doch gerade die Tatsache, dass viele Szenen nach Studioaufnahmen mit teils sichtbaren Computereffekten aussahen, nahm der gewollten afrikanischen Atmosphäre die Möglichkeit sich zu entfalten. Die authentischsten Aufnahmen entstanden in der südkoreanischen Hafenstadt Busan, die wiederum nichts mit dem afrikanischen Kontinent gemein hat. Trotzdem ist dieser kurze Abschnitt noch einer der spektakulärsten - visuell wie dramaturgisch.

    Wie bei Marvel-Filmen mittlerweile häufig, macht die Geschichte auch bei Black Panther einige unnötige Schlänker, was dem Tempo und der Spannung bei diesem Film gehörig schadet. Auch wenn Andy Serkis Darstellung des Bösewichts Ulysses Klaue teilweise unterhaltend ist, so ist der Handlungsstrang in dieser ausführlichen Form nicht nötig gewesen und hält Cooglers Werk davon ab zum wahren Kern zu kommen. Folglich zieht sich der Film streckenweise in die Länge.

    Allerdings ist es erfrischend einen Marvel-Film zu sehen, in dem es nicht in erster Linie um den Weltuntergang geht oder der permanent den Bezug zu anderen Werken des MCUs sucht. Gerade bei letzterem sollte erwähnt werden, dass Black Panther als letzter Film vor Infinity War kaum eine Verbindung zu diesem hat.

    Hätte man Jordans Bösewicht emotional vielseitiger gezeichnet und den Fokus von Beginn an mehr auf ihn und seine Motivationen gelenkt, hätte Black Panther überraschend anders werden können. Stattdessen wurde einmal mehr Wert auf große Effekte und bombastische Actionsequenzen gelegt, die in dem neusten Marvel-Ausflug allerdings teils ungewohnt schwach animiert und bis auf die Verfolgungsjagd in Busan recht belanglos daher kommen. So hinterlässt trotz der hohen Anzahl an Actionszenen kaum eine einen bleibenden Eindruck. Dabei schwächelt auch der visuell wie emotional unspektakuläre Showdown.

    Auch wenn das einige Kritikpunkte sind, so ist Black Panther bei weitem kein schlechter Film. Vieles, was kritisiert wurde, viel nur ins Auge, da einige starke Ansätze in Ryan Cooglers Black Panther zu finden sind, dessen Potential meist nicht genutzt wurde. Auch wenn kaum ein Darsteller herausstechen konnte, war aber auch keiner wirklich schwach. Auch wenn die Geschichte nicht vollends zu fesseln wusste, bot sie dennoch einige schöne Aspekte. Auch wenn die Action nicht richtig begeistern konnte, war sie trotzdem recht unterhaltsam und nett anzusehen. So bewegt sich der Film allgemein im durchschnittlichen Bereich, kann sich aber durch viele starke Ansätze bei Figuren und Story leicht vom Durchschnitt abheben.

    Gerade der Mut auch mal etwas Neues auszuprobieren ist durchaus lobenswert, auch wenn es nur selten richtig funktionieren wollte. Komponist Ludwig Göransson konnte zum Beispiel mit seinem Mix von traditionellen afrikanischen Klängen, klassischem Score und Hip Hop-Beats eine interessante Musikmischung erschaffen, auch wenn diese, wie so vieles bei dem Film, nicht vollends überzeugen konnte.

    Bleibt am Ende zu sagen, dass Black Panther ein durchaus unterhaltsamer Film geworden ist, dem allerdings viel Potential abhanden gekommen ist. Trotzdem wäre eine Fortsetzung des Teams rund um den Film wünschenswert, da das Vermögen für einen etwas anderen, emotional vielschichtigen und kulturell wichtigen Film durchaus spürbar und vorhanden ist.





    Fazit


    Black Panther kann mit tollen Ansätzen punkten, die aber nicht tiefgehend genug behandelt werden. Auch wenn nichts wirklich schlecht an dem Film ist, kann er dennoch nicht wirklich begeistern, wodurch sich auch einige Längen einschleichen. Trotzdem ist Black Panther ein recht unterhaltsamer Actionfilm, den man nicht gesehen haben muss, der aber auch niemandem schadet. Und für Marvel-Fans ist er durchaus empfehlenswert.

    PS: Es gibt eine Mid- und eine After-Credit-Szene.

    6/10
    :stern: :stern: :stern: :stern: :stern: :stern: :stern2: :stern2: :stern2: :stern2:
    Infos
    Originaltitel:
    Black Panther
    Land:
    USA
    Jahr:
    2018
    Studio/Verleih:
    Walt Disney Pictures
    Regie:
    Ryan Coogler
    Produzent(en):
    Kevin Feige, Stan Lee, Victoria Alonso, Jeffrey Chernov, Nate Moore
    Drehbuch:
    Ryan Coogler, Joe Robert Cole, Stan Lee (Comics), Jack Kirby (Comics)
    Kamera:
    Rachel Morrison
    Musik:
    Ludwig Göransson
    Genre:
    Action
    Darsteller:
    Chadwick Boseman, Michael B. Jordan, Forest Whitaker
    Inhalt:
    Der neuste MCU-Beitrag dreht sich um T'Challa alias Black Panther, der nach dem Tod seines Vaters das Erbe als König von Wakanda antreten muss. Nachdem ein Unbekannter Anspruch auf den Thron erhebt, scheint das Gleichgewicht und die Isolation des Königreichs aus den Fugen zu geraten. Der legendäre Held wird auf eine harte Probe gestellt, die nicht nur Einfluss auf das Schicksal seines Volkes, sondern der ganzen Welt haben könnte.
    Start (DE):
    15.02.2018
    Start (USA):
    16.02.2018
    Laufzeit:
    134 Minuten
    FSK:
    ab 12 Jahren

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