Übersicht
Einleitung
Call Me by Your Name basiert auf dem gleichnamigen Roman André Aciman aus dem Jahr 2007. Anfang 2017 wurde der Film bereits auf dem Sundance Film Festival gezeigt und konnte dort große Zustimmung ernten. Darüber hinaus kommt Call Me by Your Name auf ganze vier Nominierungen für die diesjährige Oscarverleihung: Bester Film, Bester Hauptdarsteller, Bestes adaptiertes Drehbuch und Bester Filmsong.
Der Film erzählt die Geschichte des 17-jährigen Elio, der sich während des Sommers 1983 in den älteren Oliver verliebt, der den Sommer als Gast in dem Haus seiner Familie verbringt.

Kritik
Call Me by Your Name erzählt auf ruhige, fast schon nachdenkliche Weise das langsame Leben einer Familie in Italien im Jahr 1983, die sich wie jedes Jahr über den Sommer eine Hilfskraft für die archäologische Arbeit des Vaters ins Haus holt. Langsam aber sicher, mit einer behutsamen Vorgehensweise, entwickelt sich zwischen dem Gast Oliver und dem Sohn der Familie, Elio, eine tiefe Freundschaft, die schon bald über eine einfache Freundschaft hinausgeht.
Während die Geschichte sich langsam entfaltet und dabei sehr viel Herz und Feinfühligkeit zeigt, sind die beiden Hauptdarsteller Timothée Chalamet und Armie Hammer diejenigen, die den Film zu etwas ganz Besonderem machen. Mit absoluter Natürlichkeit spielen sie ihre Rollen und verleihen ihren Figuren das nötige Etwas an Feingefühl und Emotionalität, dass die Beziehung der beiden zueinander extrem authentisch und fast schon real wirkt, so, dass man glaubt man würde zwei echten Menschen zusehen, die gerade dabei sind sich ineinander zu verlieben und dabei nicht so recht wissen, wie sie vorgehen sollen.
Die recht lange Laufzeit von 132 Minuten vergeht wie im Flug, da nicht nur diese tolle, unverbrauchte und heimlich aufregende Geschichte einen in den Bann zieht, sondern auch das tolle Setting. Jede Szene wirkt wie ein Kunstwerk, das Italien des Jahres 1983 wird toll präsentiert und mit schönen natürlichen Farben in Szene gesetzt. Besonders auffällig ist hierbei der so gut wie nicht vorhandene Score, der auch überhaupt nicht nötig ist. Der Film entwirft seine ganz eigene Musik und wenn dann doch mal wirklich welche zu hören ist, dann kommt sie aus dem Radio, von einer Gitarre oder vom Klavier. Und das ist auch vollkommen ausreichend, da der Film keinerlei musikalischer Untermalung braucht um den Zuschauer in die gewünschte emotionale Richtung zu lenken. Das schaffen die Handlung und Charaktere ganz von alleine, da es einfach nur interessant ist der Geschichte zu folgen und zu erfahren wie es weitergeht und natürlich dem wunderbaren Schauspiel zwischen Chalamet und Hammer zuzusehen.
Call Me by Your Name ist eines dieser Filmerlebnisse, wie es sie heutzutage nur noch selten gibt. Voller Gefühle, Warmherzigkeit und ganz viel Liebe, schafft es der Film einen mit den einfachsten Mitteln zu überzeugen. Man merkt dem Film zu jeder Sekunde an, dass die Macher genau wussten was sie wollten und wie sie es erreichen können. Und das ist ihnen mehr als gut gelungen, zählt Call Me by Your Name doch jetzt schon zu den besten Filmen des Jahres.

Fazit
Müsste Call Me by Your Name mit nur einem Wort beschrieben werden, wäre dies wohl eindeutig herzerwärmend, da dies zu jeder Zeit zutrifft, auch wenn zwischendurch öfters mal melancholische Töne angeschlagen werden und der Film eine gewisse Traurigkeit aufweist. Man sollte dankbar sein, dass es neben all den Effektgewitter-Blockbustern auch noch solche schönen kleinen Filme gibt und dies auch mit einem Gang ins Kino belohnen.
9/10










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