Bullet Head

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  • Einleitung


    Die Handlung von Bullet Head dreht sich um drei Verbrecher, die einen letzten großen Coup gedreht haben - nun allerdings in einer Lagerhalle festsitzen. Nähert sich von außen die Polizei, scheint indessen die größte Bedrohung in der Lagerhalle selbst zu lauern. Ein blutrünstiger Hund hat die Jagd auf die drei Flüchtlinge eröffnet.

    Für seinen Thriller konnte Regisseur Paul Solet mit Adrien Brody, John Malkovich, Antonio Banderas und Rory Culkin einen ansehnlichen Cast gewinnen.



    © 2018 Splendid Film


    Kritik


    Auch wenn im Fokus die drei Verbrecher, dargestellt von Brody, Malkovich und Culkin, stehen, nimmt der amerikanische Pitbull einen großen Raum ein. In immer wieder aufkehrenden Rückblenden werden nicht nur Schnipsel aus der Vergangenheit der Diebe gezeigt, sondern auch die Geschichte des Hundes aus Sicht des Hundes beleuchtet. Auch wenn diese Point of View-Einstellungen eine interessante Wahl sind, können sie den vermutlich gewünschten Effekt nicht erzielen. Denn beim Großteil der Aufnahmen ist es etwas anstrengend aber vor allem langatmig alles aus dem Blickfeld des Kampfhundes zu sehen. Somit verliert die tragische Geschichte des gebeutelten Pitbulls schnell an Kraft und man baut wenig emotionale Gefühle zu dem Tier auf. Und genau hier hätte die große Stärke des Films liegen können, denn die Ansätze waren da. Kritik an Hundekämpfen und an der brutalen Abrichtung von den Tieren und die Aufklärung, dass das Tier in der Regel nur so brutal ist, wie sein Besitzer. Doch leider weichen diese Chancen den zum größten Teil belanglosen Hintergrundgeschichten der drei Gauner. Denn weder werden die Figuren dadurch sympathischer noch erfährt man etwas brauchbares über sie, was man nicht in ein zwei Nebensätzen hätte erläutern können. Die Rückblenden dienen einzig und allein dem Versuch etwas Schwung und Humor in die Geschichte zu bringen, was allerdings gerade bei ersterem kläglich scheitert und genau das Gegenteil bewirkt. Sie bremsen die Geschichte immens aus.

    Darstellerisch wird in Bullet Head kaum etwas erwähnenswertes geleistet. Malkovich wirkt maßlos unterfordert, Brody nimmt man seine Gangster-Attitüden leider nicht ab und Culkin stellt ein Abziehbild eines Junkies dar. Banderas als fieser Hundebesitzer bleibt blass und teils aufgesetzt. Da ist es immer wieder erfrischend, wenn der charismatische Pitbull auf dem Bildschirm erscheint. Leider hält sich seine Screentime allerdings in Grenzen.

    Leider beschwingt einen auch zunehmend das Gefühl, dass Regisseur Solet nicht so richtig wusste, was er erzählen wollte. Denn sein Werk pendelt zwischen Horror, Thriller und Action hin und her ohne dabei eins davon zu bedienen. Die Angriffe des Hundes sind zwar durchweg stark inszeniert und durchaus spannend, doch fällt diese Spannung nach den Zwischenfällen rapide wieder ab und es folgt in der Regel viel Leerlauf.

    © 2018 Splendid Film


    Bei all der Kritik muss man aber dem Film zu Gute halten, dass er teilweise sehr schöne Bilder bietet und streckenweise einige gelungene inszenatorische Einfälle aufweisen kann. Auch wenn die oft kritisierten Rückblenden meist fehl am Platz waren, hat eine einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Wenn Brody erzählt, wie seine Figur zum Hundefreund geworden ist, ist die Geschichte ebenso amüsant wie unterhaltsam inszeniert. Solet lässt dabei gelungen Bilder aus der Gegenwart in die vergangene Geschichte einfließen. Und die Story, wie Brodys Figur mit einem Pudel einen Trüffeldiebstahl begeht, ist sehr unterhaltsam.
    Darüber hinaus sind die Hundekämpfe atmosphärisch gut umgesetzt, da die Kamera immer zum richtigen Zeitpunkt vom Geschehen wegdreht und so es der Vorstellungskraft des Zuschauers überlasst, was dort passiert.

    Doch leider bleiben solche Augenblicke die Ausnahme. Auch wenn Bullet Head optisch stets bemüht ist, schaffen es die Bilder selten in Kombination mit der oft aufgesetzt coolen Handlung und ihren Dialogen eine Einheit zu bilden. Mehr Entschlossenheit, was man erzählen möchte und schlicht weg bessere Dialoge hätten aus Bullet Head einen starken Film werden lassen können.

    Fazit


    Bullet Head ist ein durchgängig bemühter Film, der optisch zu überzeugen weiß. Auch wenn der amerikanische Pitbull einen bleibenden Eindruck hinterlässt, so tun dies die Schauspieler ihm nicht gleich. Aufgesetzte Dialoge und unnötige Rückblenden lassen ein unentschlossenes und leider auch sehr langatmiges Werk entstehen. Schade.


    4/10

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    Infos
    Originaltitel:
    Bullet Head
    Land:
    USA, Bulgarien
    Jahr:
    2017
    Studio/Verleih:
    Saban Films / Splendid Film
    Regie:
    Paul Solet
    Produzent(en):
    Avi Lerner, Mark Gill, Paul Solet
    Drehbuch:
    Paul Solet
    Kamera:
    Zoran Popovic
    Musik:
    Austin Wintory
    Genre:
    Thriller
    Darsteller:
    Adrien Brody, John Malkovich, Antonio Banderas, Rory Culkin
    Inhalt:
    Die Handlung von Bullet Head dreht sich um drei Verbrecher, die einen letzten großen Coup gedreht haben - nun allerdings in einer Lagerhalle festsitzen. Nähert sich von außen die Polizei, scheint indessen die größte Bedrohung in der Lagerhalle selbst zu lauern. Ein blutrünstiger Hund hat die Jagd auf die drei Flüchtlinge eröffnet.
    Start (DE):
    23.03.2018 (Blu-ray, DVD)
    Start (USA):
    09.01.2018 (Blu-ray, DVD)
    Laufzeit:
    93 Minuten
    FSK:
    ab 16 Jahren
    Links
    Webseite:
    http://splendid-film.de/bullet-head

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