Netflix - Alle koreanischen Filme und Serien (Korea-Special)

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  • Die letzte Aktualisierung fand am 09. Mai 2020 statt.

    Wie die Auswirkungen der Streaming-Anbieter auf den Kinomarkt und die Filmindustrie sind, wird seit geraumer Zeit schon diskutiert. Allerdings ist und bleibt ein großer Vorteil der großen Streaming-Portale das reichhaltige Angebot an internationalen Produktion auch aus Ländern, aus denen es nur ein geringer Bruchteil auf den deutschen Kino- oder Heimkinomarkt schafft.
    Bei dem umfangreichen Angebot den Überblick zu behalten ist merklich schwierig, vor allem, da stets das Angebot erweitert wird.

    Aus diesem Grund haben wir uns erst einmal alle Titel, der in Deutschland auf Netflix verfügbaren koreanischen Filme und Serien vor Augen geführt und einen kleinen Überblick darüber erstellt.

    Die koreanische Filmindustrie gehört zu den respektabelstes der Welt und brachte in den vergangenen Jahren visionäre Regisseur wie Lee Joon-ik, Park Chan-wook oder Bong Joon-ho hervor, die nicht nur die südkoreanische Filmwelt nachhaltig beeinflussten. Letzterer lieferte mit dem viel gepriesenen Film Okja bereits seine erste Netflix-Produktion ab. Ein Grund für uns zu schauen, was Netflix noch von der koreanischen Halbinsel zu bieten hat.
    Bevor die Vorstellung beginnt, noch einige formelle Informationen.

    Da es sich selbst für Netflix oft nicht lohnt, stehen die koreanischen Titel in der Regel nur im Originalton mit optionalen deutschen Untertiteln zur Verfügung und nicht in deutsch synchronisierter Form. Falls eine deutsche Tonspur vorhanden ist, haben wir das jeweilige Werk entsprechend gekennzeichnet.

    Darüber hinaus haben wir Netflix Eigenproduktionen und Titeln mit eingekauften exklusiven Vertriebsrechten ein "Netflix" beigefügt, da Werke, die nicht unter diese Kategorien fallen, nur für einen begrenzten Zeitraum zu sehen sein werden. Wir werden uns bemühen die Liste stets auf dem neusten Stand zu halten.

    Des Weiteren sind Titel, die besonders positiv auffielen mit einer Empfehlung ausgestattet, damit die Entscheidung, was man zuerst schauen möchte, vielleicht ein wenig leichter fällt.

    Zu manchen Werken existieren neben den Netflix-Namen auch Alternativtitel, die wir in den Fällen zusätzlich aufgeführt haben.

    Hier nun alle koreanischen Filme und Serien aus dem Netflix-Angebot:

    Filme



    Action/Thriller/Mystery



    Illang: The Wolf Brigade (2018, Netflix) Empfehlung

    Jin-Roh aus der Feder von Ghost in the Shell-Schöpfer Mamoru Oshii gehört zu den am meisten gefeierten Animes aller Zeiten. Die Koreaner nahmen sich dieser Geschichte an und inszenierten eine aufwendige Realverfilmung. Für die Regie wurde mit Kim Jee-woon ein erfahrener und fähiger Regisseur verpflichtet. Mit beispielsweise I Saw The Devil und A Bittersweet Life kreierte Kim zwei der beeindruckendsten Rachefilme der Neuzeit.
    In Illang: The Wolf Brigade soll eine Wiedervereinigung vom Norden und Süden stattfinden, um Korea zwischen den militärisch aufrüstenden Ländern Japan und China zu stärken. Die Angst vor den möglichen Atomwaffen des Norden rufen einige Großmächte auf den Plan, die sich stark gegen eine Wiedervereinigung aussprechen. Aber auch beim koreanischen Volk selbst wächst die Zahl der Gegner einer überstürzten Vereinigung. Die Auseinandersetzungen zwischen Regierung und Demonstranten nehmen immer gewalttätigere Züge an. Um die Kontrolle über die sich formenden Rebellen zu erlangen wird eine Spezialeinheit ins Leben gerufen. Doch als ein Mitglied dieser Einheit mit ansieht, wie sich ein Mädchen vor seinen Augen in die Luft sprengt, beginnt er seine Vorgehensweise, seine Hörigkeit zu hinterfragen.
    Kim Jee-woon fährt für seine Animeverfilmung visuell beeindruckendes auf, wovon sich selbst amerikanische Großproduktionen noch etwas abschauen können. Die Action ist überwältigend und die Dramaturgie vielversprechend. Allerdings verzettelt sich der Regisseur in zu vielen überflüssigen Nebenhandlungen, wodurch Illang: The Wolf Brigade leider durchaus Längen aufweist. Aber die größtenteils wunderschönen Aufnahmen, die von einem gelungenen Soundtrack untermalt wurden wie die imposanten Actionszenen sind auf jeden Fall ein Blick wert.

    Koreanischer Trailer zu Illang: The Wolf Brigade


    Time to Hunt (2020, Netflix) Empfehlung neu

    Regisseur und Drehbuchautor Yoon Sung-hyun kreierte mit seinem dystopischen Action-Thriller um eine Gruppe junger Männer, die mit einem einzigen Coup sich ein neues Leben ermöglichen möchten, dann aber von einem skrupellosen Killer gejagt werden, eine wahrlich atemberaubende Seherfahrung. Leider muss man aber auch eingestehen, dass die wirklich dünne Story, die auf fast zweieinhalb Stunden ausgewälzt wird, für zahlreiche Längen sorgt. Doch zwischen den teils uninteressanten Storyergüssen sprießen Actionszenen von einer dermaßen visuellen wie akustischen Intensität, wie man sie in den letzten 20 Jahren höchstens in Denis Villeneuves Sicario erlebt hat. In überwältigenden Bildern, mit einem donnernden Score, einem einschüchternden Sounddesign und starken Darstellern entfaltet sich eine ungemeine atmosphärische Dichte. Leider zerbricht diese immer wieder an der belanglosen und viel zu weit gestreckten Dramaturgie und ihren teilweise aufkommenden Fragwürdigkeiten. Hätte man sich bei diesen Aspekten nicht unnötig selbst in den Weg gestellt, hätte Time to Hunt in seiner Gesamterscheinung fraglos einer der stärksten Thriller-Beiträge der Filmgeschichte werden können. Denn abgesehen von der Handlung ist das Werk in allen Belangen überragend, sodass sich selbst Hollywood technisch noch einiges von dem Film abschauen kann. Nur kann man leider den inhaltlichen Aspekt vor allem bei der enormen Laufzeit des Films nicht außer Acht lassen und so degradiert sich Time to Hunt unverdient selbst.
    Und dennoch kann trotz der zähen Phasen hier eine Empfehlung ausgesprochen werden, denn in einzelnen Augenblicken zerrte die Spannung schon lange nicht mehr so sehr an den Nerven, wie in diesem Film. Dazu die visuelle und akustische Wucht und es bleiben Einzelmomente, wie man sie so noch nicht erlebt hat.

    Koreanischer Trailer zu Time to Hunt (OmeU)


    Telekinese
    (2018, Netflix, Atlernativtitel: Psychokinesis)

    Konnte Yeon Sang-ho mit seinem Horrorfilm Train to Busan durchaus neue Akzente in dem Genre setzen, bewegt er sich mit Telekinese auf neuem Terrain. Der übernatürliche und humorvolle Film handelt von einem Vater, der mit seinen plötzlich erlangten Superkräften, seiner in Schwierigkeiten geratene Tochter zu helfen versucht.
    Recht sparsam, aber optisch stets gelungen werden hier einige nette Actionszenen geboten. Der Humor bewegt sich allerdings auf typisch ostasiatisch überhöhtem Niveau, was definitiv nicht für jeden etwas ist. Ansonsten kann Yeons neuer Film leider kaum Akzente setzen. Sein zweiter Realfilm kann an die Stärken seines Debüts leider nicht anknüpfen. Konnte dieser zum Beispiel mit überraschend vielseitigen Figuren punkten, bewegt sich Telekinese in allen Belangen bestenfalls auf durchschnittlichem Niveau. Der recht ansehnliche Showdown kann das Werk dann noch so gerade im Durchschnitt festigen.

    Koreanischer Trailer zu Telekinese


    Steel Rain (2017, Netflix) Empfehlung

    Der koreanische Thriller befasst sich mit einer erschreckend aktuellen Problematik - die atomare Bedrohung Nordkoreas. Aber anstatt in schwarz-weiß Malerei zu driften, zeigt Steel Rain die verschiedensten politischen Ansichten von Japan, China, Südkorea, Nordkorea und den USA auf und hinterfragt diese und den Umgang mit der atomaren Bedrohung. Denn so ist Nordkorea keinesfalls die einzige problematische Partei im Konflikt auf der koreanischen Insel. Um diese vielseitigen politischen Auseinandersetzungen erzählt das Werk von Yang Woo-seok auch über eine Freundschaft, die während dieser heiklen Phasen zwischen einem nordkoreanischen Spion und einem südkoreanischen Politiker entsteht. Bei all der ernsten Thematik wird ab und an ein wenig Humor eingestreut, der dank des großartigen Kwak Do-won auch immer zündet und dem Zuschauer ein wenig Luft zum Durchatmen schenkt. Wenn der Spion und der Politiker im Auto Musik des K-Pop Stars G-Dragon hören, brennt sich die amüsante Szene ebenso ins Gedächtnis wie die teilweise an den Nerven kratzende Spannung, während der zahlreichen militärischen Auseinandersetzungen.
    Bei einer Laufzeit von fast zweieinhalb Stunden ist es bemerkenswert wie intensiv der Regisseur den Zuschauer an die Geschichte bannt. Auch wenn die Handlung zum Ende hin ein zwei Wendungen zu viel hat und somit sich kleine Längen einschleichen, bleibt Steel Rain bis dahin unglaublich spannend. Das ist zum einen der sehr guten Handlung und ihren starken Figuren zuzuschreiben, zum anderen aber auch den imposanten Actionszenen und dem atmosphärischen Soundtrack. Die einzigen kleinen Kritikpunkte sind der teilweise etwas schwache Nebencast und die gerade zu Beginn mäßigen Computereffekte. Ansonsten bekommt man mit Steel Rain einen unglaublich spannenden Thriller geboten, der nicht nur dramaturgisch überaus gelungen ist, sondern auch gekonnt eine allzu aktuelle Problematik anspricht.

    Koreanischer Trailer zu Steel Rain


    Pandora
    (2016, Netflix, Deutsch)

    Mit dem Katastrophenfilm Pandora widmen sich die Südkoreaner einem weltweiten Problemthema: Atomkraft. Die koreanische Halbinsel gehört zu den Ländern mit der höchsten Dichte an Atomkraftweken. In Pandora wird erzählt, was eine irreparable Beschädigung und der daraus folgenden Kernschmelze für Auswirkungen haben kann. Trotz der spannenden und wichtigen Thematik und der eindrucksvollen Special Effects wird das Werk von den recht schwachen Darstellern und den viel zu langen melodramatischen und pathetischen Momenten ausgebremst. Allerdings schafft es Regisseur Park Jong-woo trotz der anstrengenden, teils nervigen Momente eine spannende Atmosphäre zu kreieren. Wer ein wenig über weinende und äußerst melodramatische Figuren hinwegsehen kann, dem wird mit Pandora ein gelungener Katastrophenfilm geboten.

    Koreanischer Trailer zu Pandora


    Jo Pil-ho: Der Anbruch der Rache (2019, Netflix, Deutsch)

    Jo Pil-ho dreht sich um einen korrupten Polizisten, der unfreiwillig auf eine Verschwörung stößt und so seine gute Seite in sich wiederentdeckt. Nach altbewehrten Mustern bietet der Actionthriller nur wenig Überraschungen und benötigt überdies auch etwas zu viel Zeit, um richtig in Fahrt zu kommen. Wenn es dann allerdings zur im Titel erwähnten Rache kommt, steigt auch das Spannungslevel. Mit kleinen Einschüben über die Tragödie um die Sewol-Fähre kann man zwar auf eine wichtiges Ereignis in der jüngsten koreanischen Geschichte hinweisen, eine Aufarbeitung gelingt jedoch nicht, da das Unglück an sich kaum Relevanz für die Handlung und die Figuren darstellt und somit leider austauschbar ist.
    Letztendlich ist Jo Pil-ho kein schlechter Genrebeitrag, aber mehr als ein durchschnittlicher Vertreter auch nicht.

    Koreanischer Trailer zu Jo Pil-ho


    The Villainess (2017, Deutsch) Empfehlung

    Das für seine Actionszenen weltweit gefeierte Werk The Villainess bietet zahlreiche Szenen die einfallsreich umgesetzt wurden. Allerdings ist die Kameraführung teilweise etwas unübersichtlich, wodurch die Action manchmal etwas anstrengend wird. Allerdings ist sie auch angenehm kompromisslos und blutig.
    Neben der Action weiß aber auch die Geschichte zu gefallen. Gerade an der ruhigen Passage in der Mitte kann man viel Gefallen finden, da Kim Ok-bin die Rolle wunderschön füllt. Neben ihr kann aber auch der meist in Rückblenden auftauchende Shin Ha-kyun überzeugen, da er seiner Rolle eine emotionale Tiefe mitgibt. Diese lässt ihn nur schwer zu durchschauen, was seine Figur nur noch interessanter gestaltet.
    Einige schöne Bilder, gute, wenn auch teils etwas anstrengende Action, eine schöne Rahmenhandlung und zwei sehr gute Hauptdarsteller sorgen für sehr gute, wenn auch nicht überragende Unterhaltung.

    Deutscher Trailer zu The Villainess


    Er kennt keine Gnade (Alternativtitel: Revenger, 2018, Netflix)

    Das Debütwerk von Lee Seung-won besticht zwar durch ordentliche Kampfszenen, doch kann der Actionfilm weder inhaltlich, noch schauspielerisch oder inszenatorisch überzeugen. Zu unerfahren wirkt die Inszenierung, zu belanglos die Geschichte und die Darsteller überzeugen wenn überhaupt nur in ihren körperlichen Auseinandersetzungen. Schwache Dialoge und eine unsympathische Hauptfigur erschweren den Zugang zunehmend. Fans von Kampfsportfilmen könnten durchaus von dem Werk, in dem ein Ex-Polizist auf eine Gefängnisinsel eingesperrt wird und dort den Mörder seiner Familie sucht, unterhalten werden. Alle anderen werden leider über weite Strecken gelangweilt.

    Koreanischer Trailer zu Er kennt keine Gnade


    Lucid Dream
    (2017, Netflix, Deutsch)

    Der Actionfilm, der sich mit der verzweifelten Suche eines Vaters nach seinem entführten Sohn befasst, kann vor allem mit sehenswerten Special Effects punkten. Nach jahrelangen erfolglosen Ermittlungen greift der verzweifelte Vater auf eine neue Methode zurück: Klarträume. Mithilfe dieser, versucht er in seinen eigenen Erinnerungen neue relevante Details von dem Entführungstag seines Sohnes zu entdecken. Die Begehung der Traumwelt wird visuell stets gekonnt in Szene gesetzt. Leider macht es sich Regisseur und Drehbuchautor bei Erklärungen und Logik oft zu einfach, wodurch nur eine oberflächliche Auseinandersetzung mit den Klarträumen entsteht, die einige Logiklöcher nach sich zieht. Trotz der recht aufwendigen visuellen Umsetzung verliert Lucid Dream dadurch einiges an Potential, wodurch am Ende nur ein unauffälliger Action-Thriller bleibt.

    Koreanischer Trailer zu Lucid Dream


    Svaha: The Sixth Finger (2019, Netflix)

    Im Zentrum von Svaha steht ein Priester, dessen Aufgabe es ist verdächtige Religionen zu überprüfen, die eventuell kriminelle Absichten verfolgen. Eines Tages stößt er auf eine merkwürdige und ihm unbekannte Gruppierung, die einen rätselhaften Ursprung hat.
    Svaha kann von der ersten Minute an eine unheilvolle Atmosphäre aufbauen. Der mystische Okkult-Thriller bietet einen unheimlichen Einstieg, dessen Stimmung durch die etwas zu lange Laufzeit und den teils etwas zu überdrehten Hauptdarsteller aber leider an Wirkung einbüßt. Mit Lee Jung-jae (Assassination, Along with the Gods) konnte zwar ein starker und namenhafter Schauspieler gewonnen werden, der den Protagonisten verkörpert, jedoch wäre eine etwas dezentere Darstellung seiner Figur der Stimmung zugtrefflicher gewesen. Darüber hinaus bietet Svaha aber einige dichte Phasen und durch die verschiedenen religiösen Einflüsse auch zahlreiche interessante inhaltliche Aspekte.
    Technisch ist das Werk einwandfrei umgesetzt und kann visuell immer wieder Akzente setzen. Leider möchte die Hauptfigur einfach nicht zum Rest des Werks passen. Aber auch die zu lange Laufzeit beraubt Svaha spürbar an seiner Spannung. Dennoch ist der Thriller überdurchschnittliche Genre-Kost und einen Blick wert.

    Koreanischer Trailer zu Svaha


    Forgotten (2017, Netflix)

    Der Mystery-Thriller verbindet gekonnt übernatürliche Elemente mit denen eines klassischen Thrillers. Ebenso wie die Hauptfigur tappt man lange Zeit im Ungewissen, nachdem der Bruder spurlos verschwindet und ohne jegliche Erinnerungen nach einiger Zeit wieder auftaucht. Doch scheint die Entführung nicht das einzige merkwürdige im Leben des Protagonisten zu sein. Kim Mu-yeol als Bruder der Hauptperson bietet eine starke und ambivalente Leistung, wodurch seine Figur nur sehr schwer einzuschätzen ist und somit das Interesse des Zuschauers stets aufrechterhält. Darüber hinaus kann der Thriller von Zhang Hang-jun mit einer dichten Atmosphäre überzeugen. Allerdings schleichen sich auch einige Ungereimtheiten in den Verlauf der Geschichte und man hat das Gefühl, dass man alles irgendwie schon einmal gesehen hat. Trotzdem ist Forgotten ein spannender Vertreter des Genres geworden, der zwar wenig neue Akzente setzt, aber über seine Laufzeit durchaus zu fesseln weiß.

    Koreanischer Trailer zu Forgotten


    Okja
    (2017, Netflix, Deutsch) Empfehlung

    Bong Joon-hos Werk ist vermutlich der bekannteste Titel in dieser Liste und für die wenigsten ein Geheimtipp.
    Regisseur Bong hat in der Vergangenheit bereits mehrfach sein herausragendes Talent als Regisseur und Drehbuchautor bewiesen. Mit seiner Netflix-Produktion Okja genoss er viele Freiheiten und nahm sich der Massentierhaltung als Thema an und erschuf einen unglaublich berührenden Film, in dessen Zentrum die innige Beziehung eines Mädchens und ihres tierischen Freundes steht. Gerade diese Beziehung wird bemerkenswert liebevoll gezeichnet, was letztendlich auch das Herz des Werks ist. Gerade die erste Hälfte in Korea kann inszenatorisch beeindrucken. Dafür ist die zweite Hälfte emotional fordernder und hinterlässt am Ende auch einen unangenehmen Beigeschmack. Allerdings ist die Message mehr als lobenswert und sehr emotional verpackt. Ein äußerst berührendes Werk mit starker Aussagekraft.

    Deutscher Trailer zu Okja



    Komödie/Drama



    The Drug King (2018, Netflix)

    Nach seinem düsteren Thriller Inside Men widmete sich Regisseur und Drehbuchautor Woo Min-ho mit The Drug King dem Kriminellen Lee Doo-Sam, der in der südkoreanischen Hafenstadt Busan in den 70er Jahren ein Drogenimperium aufbaute. Als Kleinganove angefangen erkannte Lee die profitabele Chance des Exports von Methamphetamin nach unter anderem Japan.
    Auch wenn Potential bei Handlung und Nebenfiguren liegen gelassen wird, so überzeugt das Gangster-Epos vor allem inszenatorisch, aber auch darstellerisch. Gerade Hauptdarsteller Song Kang-ho beweist einmal mehr, warum er zu den angesehensten Darstellern in Südkorea gehört. Trotz einiger Schwächen, die nicht vollends von der Hand zu weisen sind, bietet The Drug King eine große Geschichte, die angenehm ruhig und inszenatorisch toll erzählt ist. Leider leidet der Gangsterfilm unter einigen dramaturgischen Fehlentscheidungen, die dem Werk an Kraft und an Spannung rauben. Mit etwas anders gelegtem Fokus hätte der Film von Woo ganz großes Kino werden können. So bleibt "nur" ein sehr guter Gangsterfilm, der trotzdem jedem Fan des Genres nahegelegt werden sollte.

    Koreanischer Trailer zu The Drug King


    High Society auf Koreanisch (Alternativtitel: High Society, 2018, Netflix)

    Der etwas irreführende deutsche Titel lässt eher eine belanglose romantische Komödie vermuten, als das, was man in dem perfiden Werk geboten bekommt. Im Zentrum stehen Korruption, Manipulation, Betrug, Intrigen, Affären wie die Sucht nach Geld und Macht. Dabei dreht sich die Handlung um ein Ehepaar, wobei der Mann nach einem politischen Amt strebt und die Frau nach der leitenden Stelle eines angesehenen Kulturhauses. Dass dabei nicht alles mit rechten Dingen zu geht, ist zu erwarten. Visuell makellos bewegt sich High Society durch die mehr als zwei Stunden lange Laufzeit. Mit guten Ideen und souveränen Darstellern bekommt man immer wieder interessante Handlungsstränge und Augenblicke geboten. Dennoch sorgt die Länge des Films auch für den ein oder anderen Durchhänger. Und das Finale ist in seinen Grundfesten toll, aber leider nicht gut umgesetzt. Fans von politischen Thrillern sollten aber mal einen Blick riskieren.

    Koreanischer Trailer zu High Society


    Tune In For Love (2019, Netflix) Empfehlung

    Mit Tune in For Love beweisen die Südkoreaner einmal mehr ihr Händchen für romantische Stoffe. Auch wenn die Serie nicht gerade bahnbrechende neue Pfade beschreitet, so ist sie von der Inszenierung und der Dramaturgie dennoch erfrischend anders.
    Im Zentrum steht eine junge Bäckerin und ein ehemaliger Stäfling, dessen Wege sich über viele Jahre immer wieder kreuzen. Letztendlich macht den Film gerade diese Wiedersehen aus. Auf der einen Seite zeigt das Werk von Jung Ji-woo (Eun-gyo), wie ungünstige Geschehnisse der Liebesgeschichte immer wieder im Weg stehen und sich die Protagonisten so wiederholt aus den Augen verlieren. Auf der anderen Seite zeigt die Geschichte aber auch, dass es für die Liebe auch immer wieder neue Chance gibt, auch wenn es im Vorfeld reichlich Komplikationen gab. In unaufgeregte und sehr liebevolle Inszenierung stückt das Werk mit schönen Aufnahmen und viel zwischenmenschlichem Volumen aus. Die beiden Hauptdarsteller lassen dabei eine tolle Chemie entstehen, wodurch es ein Genuss ist ihnen zuzuschauen. Kim Go-eun (Eun-gyo, Memories of the Sword) und ein gewohnt sympathischer Jung Hae-in (Something in the Rain, Prison Playbook) stellen dabei durchgängig das wundervolle Herzstück des Films dar.

    Koreanischer Trailer zu Tune In For Love (OmeU)


    Seoul Searching
    (2015) Empfehlung

    In den 80er Jahren entstand in Südkorea ein Projekt, welches jugendlichen Kindern von koreanischen Auswanderern ermöglichte in einer Sommerschule das Land und dessen Kultur kennenzulernen. Allerdings bot die Kulturclash auch reichlich Reibungspotential. Und genau damit befasst sich Benson Lees Seoul Searching. Der Drehbuchautor und Regisseur geht dabei gekonnt locker mit der Thematik um, was einen enormen Unterhaltungswert garantiert, wenn die Jugendlichen aus Mexiko, den USA, Großbritannien oder Deutschland aufeinandertreffen. Doch wird die Thematik nie ins Lächerliche gezogen. So wart Lee trotz seiner amüsanten Erzählung den Respekt vor den Gründen und den Geschichten, die hinter den Jugendlichen und deren ausgewanderten Eltern stehen. Somit bietet das Werk neben dem hohen Unterhaltungsfaktor auch eine große Anzahl an berührenden und hintergründigen Momenten, die die damalige Situation beleuchten. Mit Seoul Searching ist Regisseur Benson Lee ein informativer, interessanter und spassiger Film gelungen, der eine schwierige Phase in der noch recht nahen koreanischen Geschichte behandelt.

    Englischer Trailer zu Seoul Searching



    Persona (2019, Netflix, Deutsch) Empfehlung

    Das experimentelle Werk Persona wurde als erster Film für IU alias Lee Ji-eun angekündigt. Allerdings handelt es sich bei dem Projekt um vier Kurzfilme, die wiederum vier unterschiedliche Facetten des südkoreanischen Megastars zeigen sollen. Inszeniert wurden diese von vier unterschiedlichen Filmemachern beziehungsweise Filmemacherinnen. IU dürfte den meisten Westlern nicht allzu bekannt sein, jedoch ist sie in ihrem Heimatland und auch in der K-Wave-Szene ein großer Name. Als Sängerin, Songwriterin, Schauspielerin und Moderatorin kann sie bereits auf etliche erfolgreiche Jahre in der Medienindustrie zurückschauen, obwohl sie erst 26 Jahre alt ist. Vor allem als Sängerin weist sie beachtliche Erfolge auf, aber auch Hauptrollen in koreanischen Serien kann sie verbuchen.
    Persona ist ein künstlerisch spannendes Projekt, das vor allem durch die visuelle Vielfalt zu faszinieren weiß, jedoch können zwei der vier Kurzfilme nur mäßig überzeugen. Dafür offenbaren die beiden übrig gebliebenen Episoden kleine bis große Highlights. Liebhaber von künstlerisch ambitionierten Werken sollten definitiv einen Blick riskieren.

    Koreanischer Trailer zu Persona (OmeU)




    Serien



    Action/Thriller



    Bad Guys (2014) Empfehlung

    Um einen Serienmörder zu fassen greift ein skrupelloser Polizist auf eine unkonventionelle Methode zurück, indem er drei Schwerverbrecher aus dem Gefängnis holt und diese auf die Jagd schickt. Mit dem Versprechen auf eine Strafmilderung prügeln sich diese auf eher unkonventionelle Weise durch die seouler Unterwelt. Die Ausgangslage ist schon eine hervorragende und diese wird mit meist interessanten und nicht unbrutalen Geschichten durchweg spannend gehalten. Doch ist die große Stärke der Serie die Besetzung. Gerade der unglaublich sympathische Ma Dong-seok macht als ehemaliger Mafia-Schläger tierisch viel Spaß. Bereits im Zombie-Epos Train to Busan konnte er seinen Kollegen die Show stehlen und gehört mittlerweile berechtigt zu den gefragtesten Schauspielern in Korea. Aber auch neben Ma kann der Rest des Hauptcasts glänzen. Park Hae-jin als Serienmörder und Cho Dong-hyuk als Auftragskiller verleihen ihren Figuren emotionale Tiefe, wodurch sie stets greifbar und sympathisch sind. Kim Sang-jung als heruntergekommener Polizist spielt und spricht zwar streckenweise etwas aufgesetzt, kann aber durch sein starkes Charisma trotzdem überzeugen. Begleitet von einem gelungenen Soundtrack ist Bad Guys eine durchweg spannende und unterhaltende Serie geworden, die gerade durch ihre hervorragende Besetzung und Figurenzeichnung sich deutlich von den meisten anderen Serien des Genres abheben kann.

    © 2018 OCN/Netflix


    Bad Guys - Vile City (Staffel 2, 2017, Netflix)

    Die zweite Staffel arbeitet mit einer komplett neuen Besetzung und neuen Figuren. Auch wenn ein kurzer nicht unwichtiger Bezug zur ersten Staffel gezogen wird, kann die zweite durchaus für sich stehen. Somit ist eine Kenntnis über die Vorgängerstaffel nicht zwingend notwendig. Was man der Fortsetzung deutlich anmerkt, ist, dass sie noch aufwendiger und teurer produziert wurde. Ebenso wurde dramaturgisch komplexer gearbeitet. Allerdings schwächelt die Figurenzeichnung ein wenig. Auch darstellerisch bleibt man weit hinter der ersten Staffel zurück, allerdings war diese, wie oben schon erwähnt, in den Hauptrollen großartig besetzt. Konnte man dort trotz der kriminellen Hintergründe schnell eine große Sympathie für die Protagonisten aufbauen, tut sich die zweite damit deutlich schwerer. Man nimmt sich hier schon in der Auftaktfolge viel mehr Zeit, um die Haupthandlung zu positionieren, wodurch allerdings das Interesse für die Charaktere ein wenig auf Distanz gehalten wird, was eine gewisse Langatmigkeit zur Folge hat. Auch wenn sich die zweite Staffel ein wenig zieht, bleibt sie dennoch interessant und bietet mit den Kriminellen, die mit nicht gerade legalen Mitteln auf Verbrecherjagd gehen, eine unterhaltsame, oft brutale Grundprämisse, die in eine gelungene Thriller-Handlung eingearbeitet wurde.

    © 2018 Netflix


    Hyena (2020, Netflix) neu

    Gleich von Beginn an überzeugt die Serie mit einer gekonnten und abwechslungsreichen Inszenierung, wodurch keine Längen entstehen. Die spritzigen Dialoge wie die gekonnt gestaltete Dramaturgie reihen sich qualitativ da makellos ein. Einzig bei den Darstellern der Serie um zwei Anwälte der High Society, die bei den Mitteln ihrer Arbeit deutlich andere Wertvorstellungen haben, kommt der positive Gesamteindruck ins Straucheln. Wo Ju Ji-hoon (Kingdom) eine gewohnt starke Leistung abliefert, kann Kim Hye-soo (Tazza: The High Rollers) nur spärlich überzeugen. Zwar sind ihre Bemühungen zu spüren, doch wirkt die erfolgreiche Schauspielerin in dieser Rolle fehlbesetzt, da sie jeglichen Charme missen lässt. Daher fällt es etwas schwer mit ihr mitzufiebern.
    Dennoch ist Hyena eine starke Serie mit einem hohen Erzähltempo. Großartig inszeniert macht sie durchweg Spaß.

    © 2020 Netflix


    Voice (2017)

    Voice kann zwar mit einer starken Ausgangslage rund um eine Polizistin, die eine besondere Gabe hat, Stimmen und Geräusche zu erkennen wie zu deuten, und einem Polizisten, der durch ihr Verschulden seine Frau verloren hat, punkten, macht aber zu wenig daraus. Vor allem die fragwürdig agierenden Figuren und die nicht immer nachzuvollziehenden Situationen schmälern den Gesamteindruck der Serie stark und bringen die Glaubwürdigkeit deutlich ins Wanken. Zwar bietet die Serie immer wieder spannende Momente, die durch die eben genannten Schwächen aber ihrer Kraft beraubt werden. So bleibt die Voice leider etwas zu oberflächlich und wird zu Unterhaltung, die man nebenher laufen lassen kann, sich aber nicht näher mit beschäftigen möchte, da sie sonst streckenweise zum Haareraufen ist.


    Chief of Staff (2019 - , Netflix, 2 Staffeln) Empfehlung

    Die Polit-Thriller-Serie erzählt auf spannende Weise, wie die Hintermänner - und -frauen von den Gesichtern im Vordergrund sich geschickt gegenseitig ausboten. Und das nicht immer auf ganz legale Weise. Im Zentrum steht ein ehemaliger Polizist, den es nun in die Politik verschlagen hat. Mithilfe seiner polizeilichen Kontakte gelingt es ihm immer wieder seine Konkurrenz auszustechen. Dargestellt vom charismatischen Lee Jung-jae (Assassination), der einmal mehr zeigt, dass er berechtigt zu den erfolgreichsten in seinem Heimatland gehört, macht es durchweg Spass der Hauptfigur bei seinen Herausforderungen und Intrigen zu begleiten.
    Inszenatorisch gewohnt makellos bietet Chief of Staff interessante aber vor allem auch äußerst spannende Unterhaltung.

    © 2019 Netflix


    The Fiery Priest (2019)

    Die temporeiche Crime-Serie um einen Priester mit dem Hang zur Gewalt kann mit einem gut aufgelegten Cast punkten, der gelungen in Szene gesetzt wird. Die augenzwinkernde Inszenierung sorgt für beste Unterhaltung und einen ordentlichen Spaß-Faktor. Dabei überzeugt der Humor, der zwar überhöht ist, aber nie zu extrem in diese Richtung ausschlägt. Die Dramaturgie offenbart auch immer wieder nette Einfälle, wodurch die ernsten Themen nicht zu kurz kommen.
    The Fiery Priest bietet somit einwandfreie Unterhaltung ohne nennenswerte Durchhänger.


    Designated Survivor: 60 Days (2019, Netflix) Empfehlung

    Produziert Netflix seit der dritten Staffel das Original mit Kiefer Sutherland selbst, kauften sie vom südkoreanischen Remake Designated Survivor: 60 Days lediglich die internationalen Vertriebsrechte ein. Bekanntermaßen läuft es dennoch unter dem Siegel Netflix Original.
    Das Remake dreht sich um den Umweltminister von Südkorea, der nach einem Anschlag auf die Nationalversammlung das Land als neuer Präsident durch die Krise führen muss. Dabei versucht er ebenfalls die Drahtzieher hinter dem Anschlag dingfest zu machen.
    Bereits nach den ersten Folge wird deutlich, dass man bei der Thriller-Serie Unterhaltung auf sehr hohem Niveau geboten bekommt. Ob es die Dramaturgie, die Erzählstruktur, die Inszenierung, der Soundtrack oder die Figurenzeichnung samt Darsteller ist, alles weiß durchgängig zu fesseln. Bereits in der Anfangsphase der Serie baut sie trotz fast eineinhalb Stunden Laufzeit pro Episode eine unglaubliche Spannung auf, die einem kaum mehr loslässt. Mit Ji Jin-hee wurde nicht nur ein großartiger Darsteller und quasi eine Idealbesetzung für die Hauptfigur gefunden, sondern auch einer, der durchgängig sympathisch ist, sodass man ab der ersten Minute mit ihm mitfiebert. Designated Survivor: 60 Days steht seinem amerikanischen Vorbild in nichts nach, weiß es sogar zu übertreffen.

    © 2019 Netflix


    Signal (2016)

    Ein Ermittler hält über ein altes Funkgerät Kontakt zu einem Polizisten aus der Vergangenheit und löst so mit seinem Team noch ungelöste Fälle.
    Nach einem etwas hölzernen Einstieg, samt strauchelnder Darsteller findet die Thriller-Serie aber spätestens zum Ende der ersten Folge hin seinen Rhythmus und kann sogar eine ungemeine Spannung aufbauen. So entsteht dann nach dem schwachen Start ein überraschend intensiver Sog, der durch eine gute dramaturgische Idee den Zuschauer nicht mehr loslässt. Einzig die Schauspieler bleiben meist etwas unauffällig.


    Vagabond (2019, Netflix) Empfehlung

    Für die Hauptrolle von Vagabond konnte A Korean Odyssey-Star Lee Seung-gi gewonnen werden, der als Stuntman, einen rätselhaften Flugzeugabsturz untersucht, bei dem sein Neffe ums Leben kam. Unterstützung bekommt er dabei von einer Regierungsmitarbeiterin.
    Die zahlreichen und gut umgesetzten Actionszenen lassen kaum Luft zum Atmen zu. Dazu gesellt sich eine spannende Handlung mit zahlreichen interessanten Schauplätzen. Die guten Darsteller komplettieren den hervorragenden Gesamteindruck, wodurch die Serie ohne jegliche Zweifel zu empfehlen ist.

    © 2019 Netflix


    The K2 (2016)

    Auch wenn die Actionserie nicht mit den aufregendsten Actionszenen punkten kann, so gibt es doch zumindest davon reichlich, wodurch kaum Leerlauf entsteht. Im Zentrum von The K2 steht ein Mitglied einer Spezialeinheit, das sich jedoch auf der Flucht befindet. Zufällige Überschneidungen mit einer mächtigen Familie lassen ihn dort als Bodyguard anfangen.
    Darstellerisch zwar unauffällig und inszenatorisch routiniert, kann die Serie aber mit einem hohen Tempo überzeugen. Nicht unbedingt eine der besten Actionserien, aber unterhaltsam allemal.


    Stranger (2017, Netflix) Empfehlung

    Stranger ist eine anspruchsvolle und gut geschriebene Thriller-Serie, in der ein hochintelligenter Staatsanwalt und eine Ermittlerin bei einem Mordfall auf ein verworrenes Netz aus Korruption stoßen. Wenn auch die mittlerweile international bekannte Bae Doo-na (Sense8) als Polizisten recht blass bleibt, so kann allerdings der Rest der Besetzung überzeugen. Gerade Hauptdarsteller Cho Seung-woo macht als eigensinniger und berechnender Staatsanwalt eine sehr gute Figur. Darüber hinaus bietet Stranger eine optisch überzeugende Inszenierung, die der starken Dramaturgie die nötige Klasse verleiht. Der stets spannungsgeladene Soundtrack lässt einem dazu kaum Luft zum Atmen. So bieten die gut einstündigen Folgen eine ausführliche Verbrecherjagd, die inhaltlich wie technisch überzeugen kann.

    © 2018 Netflix



    The Lies Within (2019, Netflix)

    Die Serie um einen rätselhaften Tod eines Politikers und die damit verbundenen politischen wie ermittlungstechnischen Verstrickungen klingt auf den ersten Blick spannender als sie ist. Unauffällige Darsteller hangeln sich durch eine recht unspektakuläre Inszenierung, die von einer zu konstruiert wirkenden Dramaturgie begleitet wird. Ohne große inhaltliche Überraschungen wird das Sehvergnügen zudem ebenfalls nicht sonderlich gesteigert. Auch wenn es nicht unbedingt danach klingt, ist The Lies Within aber keine allzu schlechte Thriller-Serie. Es gibt nur viel zu viele bessere, wodurch sie unscheinbar und unspektakulär bleibt.


    Extracurricular (2020, Netflix, Deutsch) Empfehlung neu

    Man muss eingestehen, dass die erste Folge dieser abgründigen Serie stark gewöhnungsbedürftig ist. Die Figuren bedienen völlig ausgetretene Klischees und verhalten sich streckenweise zum Haareraufen. Jedoch weiß die Geschichte um einen Musterschüler, der einen Schutzdienst für Prostituierte leitet, um sein Leben und seine Schule zu finanzieren, dennoch zu fesseln. Und ab der zweiten Episode findet die Serie auch zunehmend ihren Ton. Zwar fällt sie dennoch immer mal wieder in alte Klischees zurück, doch wissen die Figuren und ihre Beziehungen zueinander dennoch zu bannen und auch gewohnt zu berühren. Dazu gesellt sich eine Handlung, die die Hauptfiguren immer weiter in eine Spirale der Katastrophen zieht und sich bis zum absolut eskalierenden Finale steigert. Dabei ist es aber auch immer wieder schön zu sehen, wie wertungsfrei die Serie mit dem Thema Prostitution umgeht, vor allem, da es in Südkorea immer noch eine illegale Beschäftigung ist. Mutig wird sich darüber hinaus auch mit vielen Problemthemen auseinandergesetzt und diese werden häufig sehr direkt dargeboten.
    Dabei wird das ganze inszenatorisch stets eindrucksvoll teils frisch umgesetzt und von einem starken Score begleitet. Lediglich darstellerisch bleibt die Serie leider etwas unauffällig.

    © 2020 Netflix


    Save Me (2017) Empfehlung

    Save Me dreht sich um eine Familie, die aus finanziellen Gründen von Seoul aufs Land zieht. Dort kommen Sie schon früh mit vier hilfsbereiten Jugendlichen in Berührung. Doch auch eine religiöse Sekte hat ein Auge auf sie geworfen. Nach einer Tragödie scheint nicht nur die Familie zu zerbrechen, auch auf die vier Freunde hat diese einen dramatischen Einfluss. Und die Sekte nutzt die Chance die Familie zu sich zu holen. Eine Rettungsaktion bringt die Freunde wieder zusammen.
    Es ist schwer eine kurze Inhaltsangabe zu der Serie zu geben, ohne zu viel vorne wegzunehmen. Die umfangreiche Dramaturgie lässt es aber ebenfalls nicht zu, nur ein oder zwei Sätze über den Inhalt zu verlieren. Aber das zeigt bereits, dass man sich mit Save Me dramaturgisch auf sehr hohem Niveau bewegt. Zwar braucht die Serie etwas, um in Fahrt zu kommen und den Zuschauern die Figuren näher zu bringen, ab spätestens Mitte der zweiten Folge beginnt aber ein dramatischer wie spannungsgeladener Sog, der man sich schwer entziehen kann. Starke Darsteller agieren hier in einer Geschichte über Manipulation, Entscheidungen und Konsequenzen, die erschreckend, emotional und mitreißend ist.


    Man to Man (2017, Netflix)

    Die Action-Comedy, in der ein Geheimagent verdeckt als Bodyguard eines schwierigen Filmstars arbeitet, setzt seinen Fokus ganz auf Unterhaltung. Konflikte werden kaum ernstzunehmend behandelt und die Figuren wie die Dramaturgie bleiben oberflächlich. Ebenso verhält es sich mit dem Humor. Die Witze sind simpel und risikolos, wodurch sie genauso schnell wieder vergessen sind, wie sie erzählt wurden. Die Action ist ebenfalls eher einfach gehalten und bietet kaum Schauwerte. Darsteller und Soundtrack verhalten sich ebenso unauffällig wie der Rest der Inszenierung. So ist Man to Man eine harmlose Action-Comedy, die sich durch ihre Belanglosigkeit teilweise über die Zeit schleppt. Sehr seichte Unterhaltung, die niemandem auf die Füße tritt, aber leider auch nicht wirklich zu begeistern weiß.

    © 2018 Netflix


    My Secret, Terrius (2017)

    My Secret, Terrius ist eine leichtfüßige Action-Komödie, die gerade durch die gut aufgelegten Darsteller getragen wird. Die Geschichte um einen ehemaligen Geheimdienstagenten und einer alleinerziehenden Mutter, die den rätselhaften Tod ihres Ehemanns aufklären, kommt dabei gewohnt romantisch daher. Allzu viel Tiefgang darf man zwar nicht erwarten, dafür aber angenehm seichte Unterhaltung, die den Kopf ein wenig entlasten kann.


    Mystery/Horror/Fantasy



    Kingdom (2019 - , Netflix, Deutsch, 2 Staffeln) Empfehlung

    Im Zentrum von Kingdom steht der Kronprinz, der wegen Verrats von dem skrupellosen regierenden Clan verfolgt wird. Dabei versucht der Kronprinz die seltsame Abwesenheit des regierenden Königs auf den Grund zu gehen. Auf der Suche nach einem hochangesehene Arztes, der den König behandelt haben soll, stößt er auf eine Epidemie, die die Toten wieder ins Leben zurückholt und sich mehr und mehr ausbreitet.
    Mit dieser spannenden Ausgangslage wird eine stetige Bedrohung am Tag durch den Hof und bei Nacht durch die Untoten kreiert. Gerade die Angriffe von Letzteren sind durchweg mitreißend inszeniert und kratzen an den Nerven. Generell ist die Serie visuell beeindruckend und schafft mit den Zombies in der Zeit der Joseon-Dynastie nicht nur für optische Abwechslung in dem überhäuften Genre. Zwar braucht es etwas, bis die Handlung in Fahrt kommt, wenn man die etwas zähe Anfangsphase jedoch überstanden hat, wird man mehr als belohnt. Durch die geringe Anzahl von sechs Folgen ist Kingdom wunderbar schnell zu schauen, hinterlässt aber gerade auch wegen dem großartigen Finale einen nachhaltigen Eindruck. Und an dieses knüpft die zweite Staffel nahtlos an und kann das hohe qualitative Level dann auch durchgehend halten. Staffel 2 verbessert sich somit noch einmal spürbar und bietet von allem ein bisschen mehr - mehr Action, mehr Blut, mehr Drama, mehr Intrigen, mehr Spannung.

    © 2019 Netflix


    Arthdal Chronicles (2019, Netflix)

    Die erste richtige südkoreanische Fantasy-Serie auf Netflix dreht sich um das fiktive Königreich Arth, in dem die mythischen Helden mit allen Mitteln versuchen ihr jeweiliges Volk zu schützen. Die Gier nach Macht von einigen sorgt dabei immer wieder für Konflikte.
    Dabei stellt sich immer wieder die Frage, wer und was alles darunter zu leiden hat, nur um den Fortbestand und die Ausbreitung des Menschen zu sichern. Die Beziehung der Menschen zur Natur ist dabei ein ebenso essentielles Thema wie das Gefühl der Zugehörigkeit. Denn im Zentrum der Geschichte steht Eunseom, der als Kind von einer menschlichen Mutter und eines übermenschlichen Vaters von keinem Volk so richtig akzeptiert wird. Die Serie nimmt sich bei all diesen Themen und Fragen ebenso viel Zeit, wie mit der Etablierung der Figuren. Durch die überraschend blutigen Actionszenen, die immer über die Handlung verstreut werden, wird das Erzähltempo regelmäßig wieder angezogen. Dabei steht die Gewalt und die teilweise skrupellos dargestellten Handlungen der Charaktere meist im Kontrast der jugendgerechten und farbenfrohen visuellen Umsetzung.
    Der etwas überdrehte Humor wirkt teilweise etwas fehl am Platz. Glücklicherweise kommt dieser bisher nicht allzu viel zur Geltung. Interessante Hauptfiguren werden durch einen souveränen wenn auch etwas unauffälligen Cast zum Leben erweckt. Durch die bildgewaltige Inszenierung begleitet man die Charaktere stets gerne auf ihren Reisen. Einzig die streckenweise mäßigen teils schwachen Computereffekte und die viel zu glatt geschminkten Darsteller sorgen für einen Abbruch bei der visuellen Kraft. Dennoch macht die Serie Spass und ist ein Muss für jeden Fantasy-Fan.

    © 2019 Netflix


    The Bride of Habaek (2017)

    Basierend auf dem koreanischen Comic Bride of the Water God erzählt die Serie von dem Wassergott Ha-baek, der auf die Erde reist, um drei mächtige Steine zu finden, in dessen Folge er dann den Thron der Götter besteigen kann. Auf der Erde angekommen benötigt er die Hilfe einer jungen Psychiaterin, die aus einer Familie stammt, die bestimmt ist, dem Gott zu dienen. Jedoch glaubt die Ärztin nicht daran und hält Ha-baek für einen psychisch Kranken.
    Mit dieser doch recht vielversprechenden Prämisse gelingt es den Machern auch eine unterhaltsame Fantasy-Serie zu kreieren. Visuell durchweg hochwertig umgesetzt bietet sie viele phantasievolle Situationen, die das Sehvergnügen merklich steigern. Dennoch wird das Potential nicht vollends ausgeschöpft, da die Serie bei zu vielen Aspekten zu plakativ daherkommt.


    Abyss (2019, Netflix)

    In Abyss verlieren zwei Freunde ihr Leben und werden durch eine geheimnisvolle Kugel. wieder zum Leben erweckt. Jedoch spiegelt ihr Äußeres nun ihr Inneres wieder. Das heißt, dass der etwas hässliche Cha Min optisch nun einem Model ähnlich ist und die von vielen begehrte Go Se-yeon plötzlich ganz gewöhnlich aussieht.
    Die sympathischen Figuren werden durch zwei ebenso sympathische Darsteller zum Leben erweckt, bei denen Oh My Ghost-Star Park Bo-young einmal mehr besonders hervorsticht. Ansonsten wird die romantisch angehauchte Fantasy-Geschichte noch durch einen Thriller-Plot begleitet, in dem ein Serienmörder sein Unwesen treibt, der auch für den Tod von Go verantwortlich war. Abyss ist dabei stets nette Unterhaltung, ohne die ganz großen Akzente setzen zu können. Für eine entspannte und unterhaltsame Auszeit vom Alltag, reicht es aber allemal.

    © 2019 Netflix


    Black (2017, Netflix)

    Erinnert die Serie von der Ausgangslage her an die Serie Cheo-yong, da auch hier ein Polizist mit übernatürlichen Phänomenen konfrontiert wird, so bewegt man sich in Black jedoch auf etwas erwachseneren Pfaden. Auch wenn hier auf Humor nicht gänzlich verzichtet wird, ist die Mystery-Serie mit mehr Fantasyelementen, einer düstereren Stimmung und höherem Brutalitätsgrad allerdings weniger auf die breite Masse ausgerichtet. Mit abwechslungsreichen Figuren, die größtenteils interessante Geschichten vorweisen, bewegt sich Black auf dramaturgisch gutem Niveau, wenn sich auch bei den gut sechzig Minuten pro Folge immer wieder Längen einschleichen.Visuell zeigt man hier nette Einfälle, sodass die Serie optisch noch punkten kann. Darstellerisch wie technisch gibt es hier kaum etwas zu bemängeln, wodurch die Serie zu einem recht spannenden, teils unheimlichen Zeitvertreib wird.

    © 2018 Netflix


    Possessed (Netflix, 2019)

    Die Mystery-Serie ähnelt sehr dem Prinzip von Black, kommt aber mit etwas weniger Fantasy-Elementen aus und ist zudem noch etwas erwachsener. Bei Possessed schließt sich ein Polizist mit einer Zivilisten mit einer übernatürlichen Gabe zusammen, um einen Serienmörder zu fassen.
    Optisch gewohnt gelungen und atmosphärisch bietet die Serie schön schaurige Unterhaltung. Dennoch kann sie sich nicht deutlich von ähnlichen Genrevertretern abhaben. Fans von Mystery sollten auf jeden Fall aber mal einen Blick riskieren.

    © 2019 Netflix


    Tunnel (Netflix, 2017)

    In dieser Mystery-Serie reist ein Polizist auf der Jagd nach einem Serienmörder durch die Zeit in die Gegenwart, wo ein ebenfalls ein Mord passiert, der zu den Serienmorden aus der Vergangenheit passt.
    Die interessante Prämisse wird auch durchgehend interessant präsentiert, wodurch man gerne dranbleibt. Auch wenn bei Darstellern und Inszenierung teilweise etwas Potential liegen gelassen wird, bleibt die Serie dank der guten Geschichte über weite Strecken spannend. Allerdings muss man sich ein wenig durch den etwas zähen Mittelteil der ersten Folge durchkämpfen. Danach wird man aber in großen Zügen dafür belohnt. Einzig der Comedy-Anteil wirkt hier hin und wieder etwas deplatziert.
    Das thailändische Remake zu der Serie gibt es übrigens auch auf Netflix.


    A Korean Odyssey (2017, Netflix)

    A Korean Odyssey ist die erste neue Serie in diesem Jahr im Netflix-Angebot. Das romantische und übernatürliche Drama dreht sich um eine junge Frau, die in ihrer Kindheit einen Pakt mit einem mächtigen Wesen geschlossen hat und so über ihn verfügt. Fünfundzwanzig Jahre aus den Augen verloren treffen sie sich zufällig wieder. Allerdings umgibt die mittlerweile erwachsene Frau ein Geheimnis, was sie zur Zielscheibe für Dämonen macht.
    Das Fantasy-Märchen erzählt mit viel typisch koreanischem Humor eine teils kitschige, teils unheimliche Geschichte. Durchwachsene Effekte schmälern ein wenig den Gesamteindruck, ansonsten bekommt man aber eine phantasievolle und nette Serie geboten. Wer etwas für verträumtes Fantasy übrig hat, das sich nicht zu ernst nimmt, sollte einen Blick riskieren.

    © 2018 Netflix


    History



    Mr. Sunshine (2018, Netflix) Empfehlung

    Mit Mr. Sunshine erreicht uns ein episches K-Drama, in dessen Zentrum ein koreanischer Diener steht, der während des ersten amerikanischen Militäreinsatzes in Korea, der Shinmiyangyo, wo es aufgrund von Missverständnissen zu Auseinandersetzungen kam, in die USA gelangt. Nach Jahren kehrt er als US-Offizier zurück in sein Heimatland, wo er sich in die Tochter eines Adligen verliebt. Darüber hinaus stößt er auf politische Handlungen, die die Kolonisierung von Korea vorsehen. Mit Lee Byung-hun (I Saw The Devil) und Kim Tae-ri (Die Taschendiebin) ist die Serie in den Hauptrollen erstklassig besetzt. Darüber hinaus überzeugt das Drama mit einer berührenden Geschichte, einer tollen Ausstattung und starken Bildern

    © 2018 Netflix


    My Country: The New Age (2019, Netflix) Empfehlung

    Mit einer gewohnt herausragenden Ausstattung nimmt einen My Country mit in die Zeit, in der die Goryeo Dynastie zur Joseon wechselte. Dabei wird die Geschichte zweier Freunde erzählt, die durch ein Missverständnis auf unterschiedliche Seiten geraten und somit zu Feinden werden. Eine intelligente und rebellische Gisaeng, eine Art Unterhaltungsfrau für die Oberschicht, gerät dabei zwischen die Fronten der beiden.
    Erwartungsgemäß gute darstellerische Leistungen, ein einnehmender Soundtrack und die makellose Inszenierung lassen ein eindrucksvolles Seherlebnis entstehen, das reichlich dramatischen Konflikten ausgestattet ist.

    © 2019 Netflix


    Haechi (2019)

    Die nach der mythischen Figur und dem Maskottchen der südkoreanischen Hauptstadt Seoul benannten Serie befasst sich mit einer wichtigen Zeitperiode während der Joseon-Dynastie, in der ein wichtiges kontrollierendes Organ im Staatssystem geformt wurde. Daher auch der Bezug zum Namen Haechi, da das Wesen als Beschützer gilt.
    Vor allem für Zuschauer, die noch keinen Kontakt zu den Systemen im alten Korea hatten, dürfte die Serie aufgrund der zahlreichen Figuren und ihrer teils überschneidenden Titel etwas unübersichtlich und überfordernd sein. Dadurch fällt es streckenweise durchaus schwer, dem Gesehenen zu folgen. Allerdings ist Haechi mit einer beeindruckenden Ausstattung versehen, wie mit guten Darstellern. Inszenatorisch kann man der Serie wenig vorwerfen. Nur dramaturgisch erzählt man streckenweise den ein oder anderen Subplot zu viel.


    Die Historikerin und der Prinz (2019, Netflix)

    In Die Historikerin und der Prinz versucht sich eine junge intelligente Frau zur Zeit der Joseon-Dynastie über die gängigen Lebenswege hinwegzusetzen, die eine Frau in dieser Zeit vorgegeben wurden. Als am Hof des Königs neue Historiker gesucht werden, scheint die Chance ihres Lebens gekommen zu sein.
    Die Serie ist überraschend leichtfüßig und geht spielend und vor allem unterhaltsam mit Themen wie Emanzipation und Unterdrückung um. Trotz der eigentlich ernsten Themen macht das Drama Spaß, was vor allem der sehr gut aufgelegten Hauptdarstellerin zu verdanken ist. Leichte Unterhaltung, die es versteht wichtige Stoffe einzuarbeiten.

    © 2019 Netflix


    Meine einzige Liebe (2017, Netflix)

    Mit der durchaus amüsanten Idee eine emotional aufbrausende Schauspielerin, die während eines Drehs zu einem Historienfilm plötzlich in der tatsächlichen Epoche dessen landet, hat man eine gute Ausgangslage für gelungene Unterhaltung. Die überschaubare Laufzeit von je knapp 30 Minuten lässt auch kaum Langeweile aufkommen. Und doch muss man auch hier sagen, dass die romantische Comedy-Serie in erster Linie für Fans fernöstlichen Humors ist. Denn auch bei Meine einzige Liebe treten die Darsteller zwar mit viel Energie vor die Kamera, schießen aber auch gerne mal über das Ziel hinaus. Die comichafte Inszenierung mit aufgemalten Rauchwolken etc. unterstreicht die überdrehte Art der Serie noch einmal. Wer Spaß an solch lauter Darstellung hat, wird hier definitiv auf seine Kosten kommen. Ähnlich wie The Sound of your Heart sollte man der Serie eine Chance geben, denn spätestens nach der zweiten Folge, weiß man, worauf man sich einlässt und kann immer noch entscheiden, ob es für einen der passende Humor ist.


    © 2018 Netflix


    Hymn of Death (2018, Netflix)

    Die dreiteilige Miniserie dreht sich um die Liebesbeziehung des Schriftstellers Kim U-jin und der Sopranistin Yun Sim-deok in den 20er Jahren. Zwischen den politischen Konflikten von Korea und Japan haben die beiden auch mit den gesellschaftlichen Erwartungen zu kämpfen, die an sie gestellt werden.
    Hymn of Death stellt in erster Linie die Liebesbeziehung mit all ihren Hürden in den Vordergrung. Dabei überzeugt einmal mehr die herausragende Ausstattung und die tollen Kostüme. Auch wenn Lee Jong-suk etwas hölzern agiert und emotional nur eine kleine Bandbreite offenbart, so ist es gerade Shin Hye-sun, die unglaublich viel Wärme ausstrahlt und der Liebesbeziehung die nötige emotionale Wucht verleiht.
    Leider bieten die gut drei Stunden Laufzeit für die ganze Serie nicht genug Zeit, um alle Facetten der schwierigen Zeit und ihre Auswirkung auf die Beziehung der beiden zu bedienen. Daher wirkt das Drama teilweise etwas sprunghaft. Dennoch ist es der schönen Optik und vor allem der bezaubernden Shin zu verdanken, dass die drei Stunden wie im Flug vergehen und immer wieder Augenblicke zu berühren wissen.


    © 2018 Netflix


    Drama/Romantik/Komödie



    Crash Landing on You (2019, Netflix)

    Mit der Prämisse, dass eine reiche junge Frau durch einen Gleitschirmunfall versehentlich auf der nordkoreanischen Seite der Halbinsel landet, schafft man eine gute Ausgangslage, um die beiden Lebensstile aufeinanderprallen zu lassen. Eine mächtige und an das Luxusleben gewöhnte Frau trifft auf den einfachen Lebensstil der Einwohner Nordkoreas, was im Verlauf auch der Seiten wechselt. Crash Landing on You ist keineswegs ohne Schwächen, kann aber mit sympathischen Figuren und Situationen immer wieder überzeugen, wodurch ein charmanter und unterhaltsamer Zeitvertreib entsteht.


    © 2019 Netflix


    Chicago Typewriter (2017)

    Die mysteriöse Serie kann mit unter anderem Yoo Ah-in (Burning, Veteran) und Im Soo-yung (A Tale of two Sisters, I'm a Cyborg but that's OK) in den Hauptrollen punkten. Die jeweils in Doppelrollen zu sehenden Darsteller verkörpern jeweils eine Person aus der Unabhängigkeitsbewegung während der japanischen Besetzung und eine aus der Gegenwart, die die Reinkarnationen der Freiheitskämpfer sind. Doch die Vergangenheit ist dabei noch lange nicht vergangen. Die seltsame Verbindung der verschiedenen Zeitebenen entsteht über eine übernatürliche Schreibmaschine.
    Die ungewöhnliche Geschichte überzeugt genau auch darüber, dass ungewöhnliche Elemente zusammengebracht werden. Die guten Darsteller erhöhen spürbar das Sehvergnügen und so entsteht eine faszinierende Serie, in die man sich aber etwas reinfinden muss.


    Still 17 (2018)

    Auch wenn die Darsteller gut aufgelegt sind und die Prämisse durchaus gelungen ist, heißt das nicht, dass der Funke überspringt - so auch bei Still 17. Die Geschichte rund um eine Siebzehnjährige, die nach einem Unfall 13 Jahre im Koma liegt und dann plötzlich wieder erwacht, allerdings geistig noch auf dem Stand von vor dreizehn Jahren ist, birgt vielerlei dramatisches Potential ebenso wie humoristisches. Beides wird auch versucht zu bedienen, doch fällt die Serie dabei überraschend uninspiriert aus. Leider kommt dadurch vieles zu belanglos daher, wodurch Still 17 zwar nett ist, aber dann auch nicht viel mehr.


    My Holo Love (2020, Netflix, Deutsch) Empfehlung neu

    My Holo Love bietet mit der Geschichte rund um eine gesichtsblinde junge Frau, die durch Zufall an den noch geheimen Betatest eines Hologramms kommt, das durch eine spezielle Brille in menschlicher Form erscheint und das Leben spürbar erleichtern soll. So entsteht zwischen den beiden eine besondere Beziehung, die vollkommen durcheinander gewirbelt wird, als mit Nan-do plötzlich jemand auf der Bildfläche erscheint, der das identische Erscheinungsbild des Hologramms hat, aber in seinem Wesen gänzlich anders ist, eine ungewöhnliche Ausgangslage. Diese wird auch erstklassig genutzt, da die Geschichte nicht nur interessant und liebevoll erzählt ist, sonder ebenfalls visuell zu überzeugen weiß. Wie so oft sind es aber gerade die Darsteller und ihre Figuren, die das Herz der Serie sind. Vor allem die beiden Hauptdarsteller Ko Sung-hee (Suits) und Yoon Hyun-min (Tunnel) wissen zu verzaubern und zu berühren. Die Chemie zwischen den beiden ist erstklassig und so wird man emotional in jedem Augenblick abgeholt. My Holo Love ist eine wunderschöne, charmante und einfallsreiche Serie, die jedem Drama-Fan bedenkenlos and Herz gelegt werden kann.

    © 2020 Netflix


    Descendants of the Sun (2016)

    Descendants of the Sun ist eine der erfolgreichsten und einflussreichsten Serien aus Südkorea. Nicht nur gilt sie als eine der teuersten, sondern darüber hinaus auch als eine der am meisten ins Ausland exportierten. Der Nachhall des Dramas um einen südkoreanischen Soldaten und einer Ärztin war dermaßen immens, dass Firmen, die bei der Serie ihre Produkte platzierten, einen deutlich spürbaren Absatz dieser verbuchen konnten.
    Bei der aufwendigen Inszenierung der Serie ist der Erfolg aber wenig verwunderlich. Eine starke Figurenzeichnung, mutige Themen und auf emotionaler Ebene immer wieder unglaublich berührend, wenn auch teilweise sehr kitschig, genießt Descendants of the Sun auch durch den ausgewogenen Mix aus Action und Drama einen hervorragenden Ruf.


    Cheese in the Trap (2016)

    Die auf dem gleichnamigen Webtoon basierende Erfolgsserie dreht sich um eine aus ärmlichen Verhältnissen stammende Studentin und einem aus reichen Verhältnissen stammenden Studenten. Die Handlung folgt in erster Linie den beiden in ihrem alltäglichen Leben, wohingegen der ach so perfekt wirkende Student ein dunkles Geheimnis mit sich trägt.
    Durch die aufgedrehte Inszenierung und das überdrehte Schauspiel wirkt die Serie leider häufig etwas belanglos. Inhaltlich bieten sich immer wieder kleine Durchhänger, wodurch es schwer fällt am Ball zu bleiben. Dazu kommt die Serie in der Anfangsphase nicht so richtige in Fahrt und man bekommt im Gegensatz zu vielen anderen Genrevertretern keinen so richtigen Zugang zu den Figuren.


    Argon (2017, Netflix) Empfehlung

    Argon erinnert oft an die amerikanische Serie The Newsroom von Autor Aaron Sorkin. Wenn Argon auch auf den Humor größten Teils verzichtet und lange nicht so temporeiche und geniale Dialoge zu bieten hat wie die Serie aus den USA, so kann sie aber vor allem durch ihre dramatischen Momente punkten. Darüber hinaus kommt Argon ohne die pubertären Konflikte der Hauptcharaktere aus, die die Qualität von The Newsroom oftmals merkbar schmälerten. Somit bietet die koreanische Nachrichten-Serie einen interessanten und angenehm ernsten Blick auf die journalistische Arbeit und ihre Problematiken im Fernsehen. Glaubhafte Figuren bewegen sich durch interessante, abwechslungsreiche, teils berührende Situationen, die trotz ein paar kleinerer Längen zum größten Teil spannend bleiben.

    © 2018 Netflix


    Suits (2018)

    Das koreanische Remake der gleichnamigen amerikanischen Erfolgsserie um einen Spitzenanwalt, der einen jungen etwas ziellosen Mann mit fotografischem Gedächtnis unter seine Fittiche nimmt, versprüht leider nur selten den Charme des Originals. Vor allem die zwanghaft auf stylisch getrimmte Inszenierung, verfehlt viel zu oft ihr Ziel. Dazu gesellt sich ein leider fehlbesetzter Jang Dong-gun (Prisoners of War) als vermeintlich charismatischer Top-Anwalt. Man nimmt ihm diese Figur in kaum einem Augenblick ab, wodurch ein essentieller Eckpfeiler der Serie wegbricht. Besonders schade ist es, da Südkorea auf so viele charismatische Schauspieler zurückgreifen kann, denen dazu noch erstklassig Anzüge stehen. Eigentlich eine hervorragende Ausgangslage für eine Serie mit dem Namen Suits.
    Konnte das südkoreanische Remake von Designated Survivor das Vorbild in allen Belangen übertrumpfen, hat die Neuinterpretation von Suits in fast allen das Nachsehen.


    Live Up To Your Name (2017)

    Die Serie um einen Arzt aus dem 17. Jahrhundert, der auf mysteriöse Weise im Seoul des 21. Jahrhunderts landet und dort auf eine moderne Ärztin trifft, bietet eine spannende Ausgangssituation um traditionelle und moderne Medizin gegenüberzustellen. Leider leidet dieses Potential auf Kosten des etwas deplatziert wirkenden Humors. Dennoch bietet das Drama einige interessante Situationen und eine gutes Darstellerensemble, die das Seherlebnis auf konstant gutem Niveau halten können. Das Potential der Ausgangssituation wird leider aber nicht ganz genutzt. Dennoch ist Live Up To Your Name eine durchaus spannende Serie, die ein wenig Abwechslung zu den üblichen Genrevertretern bietet.


    Live (2018, Netflix)

    Live dreht sich um das Leben, die Herausforderung und Freuden von koreanischen Polizisten. Dabei wird vielleicht manchmal ein wenig zu ausführlich auf die Figuren und deren Erfahrungen eingegangen. Allerdings zeichnet die Serie ein schönes und vor allem interessantes Bild von der Ausbildung und der Arbeit von Polizisten in Korea. Gewohnt dramatisch aber nie zu ernst bietet Live seichte Unterhaltung, die durch den ungewohnten Blick auf den Beruf Polizist durchaus neue Akzente setzen kann.

    © 2018 Netflix


    Life (2018, Netflix)

    Die koreanische Arztserie dreht sich um ein hoch angesehenes Krankenhaus, in dem ein Arzt zunehmend mit dem neuen Leiter des Hauses aneinander gerät, da dieser eher zahlen- statt patientenorientiert ist.
    Das Drama dürfte für alle Fans von gängigen Arztserien geeignet sein. Life bietet gute Darsteller, interessante Geschichten und eine solide Inszenierung.

    © 2019 Netflix


    Misaeng (2014)

    Die unglaublich langatmige Inszenierung erschwert es dem Zuschauer durchgehend der Handlung um einen jungen Büroangestellte, der sich in seiner neuen Firma durchbeißen muss, zu folgen. Eine liebe aber auch anstrengende Hauptfigur lässt im Meer von unsympathischen und gemeinen Kollegen leider kaum Mitgefühl zu, da man ihr einiges Leid selbst zuschreiben kann. Wer allerdings auf ruhige Dramen steht, die alltägliche Probleme behandeln, der wird bestimmt auch an Misaeng Gefallen finden.


    Tempted (2018)

    Serien über die südkoreanische Upper Class sind oft schwierig. Und auch Tempted macht da keine Ausnahme, da man hier durchweg mit moralisch fehlgeleiteten oberflächlichen Figuren zu kämpfen hat, zu denen man nur schwer Sympathien aufbauen kann. Zwar nimmt das im Verlauf der Serie etwas ab, da die Hauptfigur, die sich aufgrund einer Wette mit einer Kommilitonin einlässt und nach und nach wahre Gefühle für sie entwickelt. Dennoch erschweren die unsympathischen Figuren den Zugang erheblich.


    Prison Playbook (2017, Netflix) Empfehlung

    Weil ein Profi-Baseballspieler einen Kriminellen brutal verprügelt, muss dieser ins Gefängnis. Prison Playbook bietet eine frische Idee, die die Zustände in koreanischen Gefängnissen interessant darstellt. Die Figuren sind vielschichtig angelegt, sodass man selbst bei sympathischen Figuren seine Empfindungen dieser gegenüber immer wieder hinterfragt. Denn schließlich sitzt in der Regel niemand ohne Grund im Gefängnis. Dramaturgisch vielseitig, aufwendig inszeniert, in streckenweise tollen Bildern erzählt und mit guten Darstellern besetzt bietet das Drama in einem interessanten Setting bei der langen Laufzeit von ca. eineinhalb Stunden pro Folge trotzdem wenig Leerlauf und stets abwechslungsreiche Handlungen. Dazu kommen dynamische Beziehungen zwischen den Charakteren, die die Erzählstruktur noch zusätzlich unterstützen.

    © 2018 Netflix


    My Love From The Star (2013, Alternativtitel: You Came From The Stars)

    In der romantischen Serie verliebt sich ein Außerirdischer, der seit mehreren hundert Jahren auf der Erde leben musste, kurz vor seiner Heimreise in einen irdischen Filmstar, was die ganze Welt der beiden auf den Kopf stellt. mit Jun Ji-hyun konnte ein wahrer Star der koreanischen Filmindustrie für die Rolle des Medienstars gewonnen werden. Die mehrfach ausgezeichnete Schauspielerin bewies ihr Talent nicht nur in anspruchsvollen Werken wie Assassination oder Projekten mit großer dramatischer Wucht wie Il Mare - Das Haus am Meer, sondern zeigte auch ihre komödiantischen Fähigkeiten in Erfolgsfilmen wie My Sassy Girl oder Windstruck. In My Love From The Star durfte sie ihre Fertigkeiten wieder abrufen, wodurch ein schönes romantisches Drama entsteht, das von seinen guten Darstellern einwandfrei getragen wird.


    Cinderella and the Four Kingdoms (2016)

    Eine junge vom Glück missachtete Frau landet in diesem Drama in einem großen Anwesen mit drei gut aussehenden aber sehr unterschiedlichen Männern. In dessen Folge entsteht ein schwieriges Liebesviereck.
    Leider behandelt die Serie viel zu sehr oberflächliche Themen und offenbart kaum Tiefgang bei Figuren und Situationen. Dadurch ist es häufig sehr anstrengend den Charakteren und den Oberflächlichkeiten zu folgen. Zu häufig hat man das Gefühl, dass die Werte hier an der falschen Stelle stehen.


    White Nights (2016, Netflix)

    White Nights erzählt auf spannende Weise von einer mächtigen Geschäftsfrau und wie sie eine vielversprechende aus armen Verhältnissen stammende junge Frau in die Welt der Reichen und Mächtigen einführt. Eine Welt voll Manipulation, Korruption, Erniedrigungen und Verrat. Auch wenn sich der Einstieg in die Serie etwas zieht, so sind gerade die Handlungsbögen um die beiden Protagonistinnen interessant gestaltet und spannend inszeniert. Auf der einen Seite eine emotional abgestumpfte reiche Frau und auf der anderen eine emotionale junge Schönheit, dessen Moralvorstellungen durch die Schwierigkeiten, die Geldsorgen mit sich bringen, in ihrem neu gewählten Leben auf den Kopf gestellt werden. Teils dramatisch, teils unterkühlt wird ein starkes Bild der heuchlerischen Upper-Class gezeichnet, das ebenso abstößt wie fasziniert. Gute Darsteller und eindringliche Figurenzeichnungen verleihen der Serie mit ihren komplexen geschäftlichen Machenschaften einen besonderen Reiz.

    © 2018 Netflix


    Weightlifting Fairy Kim Bok-joo (2016)

    Die Serie um eine Gruppe von Athleten an einem College kann vor allem durch seine unverbrauchten Sportarten punkten. Die sympathischen Figuren und ihre jeweiligen Herausforderungen des Erwachsenwerdens bereiten einem eine wunderbare Auszeit vom Alltag. Darstellerisch wie handwerklich durchweg gut, ergänzt durch eine Prise Humor, macht man mit der Serie wenig falsch. Keine allzu anspruchsvolle aber durchaus unterhaltsame Zeit.


    Because This Is My First Life (2017)

    Zwei Beziehungsunfähige leben aufgrund eines Missverständnisses plötzlich als Mitbewohner zusammen. Da das aber überraschend gut klappt entschließen sie sich eine Scheinehe einzugehen, was sie aber nicht vor den alltäglichen Problemen mit unter anderem den Schwiegereltern bewahrt.
    Da in Südkorea die Hochzeit immer noch ein sehr großes Thema ist und in diesem Zug auch häufig Ehen geschlossen werden, die nicht unbedingt auf emotionaler Natur basieren, ist Because This Is My First Life eine überraschend mutige Serie geworden, obwohl sie auch sehr leichtfüßig mit den Themen umgeht. Daher macht das Drama viel Spaß, was in erster Linie an den amüsanten Situationen, den etwas speziellen Hauptfiguren und den tollen Darstellern liegt. Übermäßig viel Tiefgang darf man zwar nicht erwarten, aber das braucht es auch nicht, denn die Serie funktioniert auch so hervorragend.


    One Spring Night (2019, Netflix)

    One Spring Night bietet eine romantische Geschichte, die viele Probleme aus dem Leben greift. Vor allem die abhanden kommenden romantischen Augenblicke im Alltagsleben spielen eine Rolle. Getragen von einen sympathischen Darstellerduo, weiß die Serie zu unterhalten und zu verzaubern. Auch wenn die emotionale Kraft sich nicht vollends entfaltet, kann das K-Drama dennoch dem Zuschauer eine schöne Zeit ermöglichen. Handwerklich ist die Serie gewohnt einwandfrei, auch wenn dramaturgisch teilweise mehr möglich wäre.
    Alles in allem ist One Spring Night eine wundervolle Serie für zwischendurch, die das Rad nicht neu erfindet, aber es makellos am Drehen hält.

    © 2019 Netflix


    Let's eat / vol. 2 (2013 - 2015)

    Da Essen in der koreanischen Kultur einen hohen Stellenwert hat und somit ein wichtiger Begleiter im koreanischen Alltag ist, bietet eine Serie, in dessen Zentrum die kulinarische Vielfalt Koreas steht eine interessante Ausgangslage. Allerdings sind die Handlungen drum herum ziemlich belanglos und können einen nur sehr schwer im Geschehen halten. Dazu kommt die wieder einmal übertriebene Inszenierung der Figuren und des Humors, wodurch auch bei Let's Eat nur Fans des fernöstlichen Humors angesprochen werden. Schade, da die koreanische Küche eine spannende und interessante Auswahl an Gerichten und Zutaten bietet, die es wert sind den Menschen nahezubringen.


    Come And Hug Me (2018) Empfehlung

    Der Titel lässt oberflächlichen Kitsch vermuten, aber was in der Serie geboten wird, bewegt sich doch weiter tiefer, als der Titel es andeutet. Zwar gibt es hier auch viel Kitsch zu sehen, der aber nicht nur wunderschön in Szene gesetzt wird, sondern noch mit einer abgründigen und tief traurigen Backstory versehen wird.
    Im Zentrum stehen eine junge Frau und ein junger Mann, die ein grausamer Mord in der Vergangenheit verbindet. Nun versuchen Sie ihre tiefen Wunden zu heilen und sich gegenseitig Halt zugeben, sodass auch sie noch Glück erfahren dürfen.
    Darstellerisch ist die Serie durch die Bank stark und auch die Figurenzeichnung ist einmal mehr großartig. Man fühlt vom ersten Moment an mit den Charakteren mit, wodurch ihre emotionale Geschichte einen unweigerlich berührt. Über Rückblenden, die das Geschehen durch ihre einfühlsame Inszenierung wunderbar bereichern, wir einem die tragische Geschichte der beiden noch einmal näher gebracht. Aber auch da verstehen die Macher es immer wieder Glücksmomente zu streuen. Come And Hug Me ist eine emotionale Achterbahnfahrt voller Freude und Trauer. Dazu gesellt sich eine wirklich gute Geschichte und ein hervorragender Cast. Garniert mit wunderschönen Bildern entsteht so ein erstklassiges Drama.


    Romance is a Bonus Book (2019, Netflix)

    Sympathisch und mit der nötigen Prise Humor erzählt das K-Drama von einer Frau, die nach ihrer Scheidung den Weg zurück ins Berufsleben finden möchte. Wirkte Lee Jong-suk in Hymn of Death noch sehr hölzern und ließ kaum Empathiemöglichkeiten zu, agiert er als männlicher Gegenpart in Romance is a Bonus Book deutlich lockerer und dadurch auch liebenswürdiger. Die Serie punktet mit einer gekonnten Inszenierung und liebenswerten Figuren, wodurch man als Zuschauer gut den Alltag loslassen kann. Inhaltlich zwar meist wenig überraschend, macht das Ganze dennoch Spaß

    © 2019 Netflix


    Fight for My Way (2017)

    Die Comedy-Serie rund um einen durchschnittlichen Kampfsportler und eine ebenso durchschnittliche Moderatorin, die aber zu etwas Besserem werden möchten ist für das Genre gewohnt aufgedreht. Wer den fast schon comichaften Stil mag, wird hier bestens unterhalten. Wer jedoch etwas mehr für subtilere Gangarten übrig hat, wird hier nur schwer in die Serie reinfinden. Grundsätzlich ist Fight For My Way aber durchweg bemüht, auch wenn es bestimmt nicht den Geschmack von jedem trifft.


    The Secret Life Of My Secretary (2019)

    Trotz gut aufgelegter Darsteller kann die Serie um einen erfolgreichen Manager, der die Fähigkeit verliert Gesichter zu erkennen und seiner übermotivierten Sekretärin bleibt meist leider etwas oberflächlich und in der Darstellung zu aufdringlich. Die Darsteller können aber einiges wieder gut machen, wenn das Drama dennoch nicht wirklich fesselnd ist. The Secret Life Of My Secretary bleibt somit leider nur seichte Unterhaltung, die niemandem weh tut.


    When the Camellia Blooms (2019, Netflix) Empfehlung

    Im Zentrum der Serie steht die alleinerziehende Mutter Dong-baek, die eine Bar mit dem selben Namen, der übersetzt Kamelie bedeutet, besitzt. Ein übereifriger Polizist, selbst großgezogen von einer Alleinerziehenden, versucht ihr das Leben nach allen Möglichkeiten zu erleichtern. Entgegen den sozialen Normen verlieben sich die beiden.
    Die liebevolle Inszenierung wie die sympathischen Hauptfiguren garantieren wundervolle Unterhaltung. Die unerwarteten Thriller-Elemente heben die romantische Serie noch zusätzlich von der Konkurrenz ab. Aber das eigentliche Herzstück ist eine bezaubernde Kong Hyo-jin (It's okay, thats Love)

    © 2019 Netflix


    My Runway (2016)

    Mit nur sechs Folgen, die jeweils knapp dreißig Minuten dauern, ist die romantische Comedy-Serie um ein männliches Profimodel und eine Schülerin, die gerne ein Model werden möchte und die eines Tages unfreiwillig die Körper tauschen, schnell geschaut. Die wenigen Episoden und die kurze Laufzeit derer ist auch ein großer Pluspunkt der Serie, da sie dadurch keinen Leerlauf hat. Gut aufgelegte Darsteller, eine amüsante, wenn auch wenig neue Geschichte und eine gelungene Inszenierung machen aus My Runway ein kurzweiliges und schön zu schauendes Unterhaltungsprogramm, das niemandem wehtut.


    Reunited Worlds (2017)

    In Reunited Worlds wacht ein junger Student zwölf Jahre nach seinem tödlichen Unfall wieder auf dem Dach seiner Schule auf. Daraufhin muss er sich nicht nur mit der rätselhaften Situation auseinandersetzten, sondern auch mit seinen ehemaligen Freundin wie seiner großen Liebe, die jedoch im Gegensatz zu ihm mittlerweile natürlich 12 Jahre älter geworden sind. Neben die emotionalen Wirrungen versucht er das Mysterium hinter seiner Wiederauferstehung und seines Todes zu lüften.
    Reunited Worlds kommt etwas seichter daher, als die Geschichte es auf den ersten Blick vermuten lassen würde. Dennoch macht die Serie viel Spaß, was unter anderem an dem gut aufgelegten Cast aber auch an der ordentlichen Inszenierung liegt. Darüber hinaus bietet das Drama auch immer wieder berührende und bewegende Augenblicke, von denen man sich gerne mitreißen lässt. Reunited Worlds ist genau das Richtige für Fans von koreanischen Dramas.


    Memories of the Alhambra (2018, Netflix)

    Memories of the Alhambra dreht sich um einen Investmentmanager, der auf der Suche nach dem Schöpfer eines innovative AR-Games ist. Dabei verschwimmen die Grenzen zwischen der virtuellen Welt und der Realität zunehmend. In Spanien trifft er anstelle auf den vermissten Programmierer auf seine Schwester. Gemeinsam geraten sie in einen mysteriösen Zwischenfall.
    Die Serie, die mit aufwendigen Computereffekten überrascht, wurde unter anderem in einigen spanischen Städten wie Granada oder Barcelona gedreht. Gerade optisch macht die Serie etwas her, auch wenn sie dramaturgisch teilweise nicht richtig in Fahrt kommt. Die Prämisse rund um das AR-Game macht durchaus Spaß, wenn auch alles drumherum etwas zu routiniert wirkt.


    © 2018 Netflix


    Reply 1994 / 1997 / 1988 (2012 - 2015)

    Überzogene Figuren und überdrehte Darsteller machen die nostalgische Serie, die sich eine Staffel lang um das Jahr 1994, eine um 1997 und eine um 1988 dreht, zu einer Adresse für Fans des fernöstlichen Humors. Alle anderen werden sich schwer tun in die Geschichte hineinzufinden und Interesse für die Charaktere zu entwickeln.


    Hi Bye, Mama! (2020, Netflix) Empfehlung neu

    Nach fünf Jahren Film- und Serienabstinenz hat es Schauspielerin Kim Tae-hee (IRIS) für die Rolle der verstorbenen Mutter Hi Bye, Mama!, die fünf Jahre nach ihrem Tod für 49 Tage als Lebende zurückkehren darf, wieder vor die Kamera gezogen - und das offensichtlich aus einer aufrichtigen Motivation heraus, denn ihre Spielfreude ist nicht zu übersehen. Mit einer unglaublichen Energie wirft sie sich in ihre Rolle und zieht so den Zuschauer unweigerlich mit. Ihre Emotionen, ob Glück, Trauer, Schmerz, Verzweiflung oder Freude, sie übertragen sich direkt auf den Zuschauer, wodurch man in jeder Minute mitfiebert. Das gesellt sich eine abwechslungsreiche wie hochwertige Inszenierung, die von einer starken Dramaturgie begleitet wird. So ist die Serie leichtfüßig und dramatisch zu gleich und bedient viele wichtige Themen.
    Die Dynamik und Chemie zwischen den Darstellern und ihren Figuren bereichert Hi Bye, Mama! noch einmal zusätzlich. Ein wundervolles Drama für alle, die emotional mal wieder richtig abgeholt werden möchten. Und für alle Fans des großartigen K-Dramas Oh My Ghost hat Regisseur Yoo Je-won, der beide Dramen inszenierte, einen großartigen Cameo eingebaut.

    © 2020 Netflix


    Extraordinary You (2019)

    Die auf einem Webtoon basierende Serie um ein Studentin, die heraufindet, dass sie nur eine Nebenfigur in einem Comic ist und dort bald sterben wird, in diesem Zug aber versucht ihr Schicksal zu ändern, wartet zwar mit einer netten Grundidee auf, ist jedoch etwas zu oberflächlich und aufgedreht inszeniert. Der Zugang zu Extraordinary You fällt dadurch merklich schwer und auch mit den Figuren empfindet man nur spärlich mit. So wird das Potential des Stoffes nur unzureichend genutzt und es bleibt am Ende ein etwas zu belangloses Endprodukt.


    Busted (2018 - , Netflix, 2 Staffeln)

    Die auf realistisch gemachte Krimiserie bietet durch ihren Reality-Charme leider meist schwache Dialoge, belanglose Figuren in einer dem Format geschuldeten uninspirierten Inszenierung. Allerdings können die recht interessanten Kriminalfälle zumindest ein wenig unterhalten, da sich die Serie nicht allzu ernst nimmt. Leider geht dadurch aber auch ein wenig die Spannung verloren. Wer ein Faible für Reality-Formate hat, kann durchaus einen Blick riskieren. Für alle anderen wird es sehr schwer sein, die Minuten zu überstehen.

    © 2018 Netflix


    She Was Pretty (2015)

    Nach einigen Jahren treffen sich zwei beste Freunde wieder. Aus dem damals wunderschönen Mädchen ist allerdings mittlerweile eine Frau geworden, die auf ihr Äußeres keinen Wert legt und aus dem ehemals übergewichtigen Jungen, ist ein erfolgreicher und gut aussehender Mann geworden. Da sie Gefühle für ihn übrig hat, sich aber schämt ihm mit ihrem Äußeren unter die Augen zu treten, entstehen durch einige fragwürdige Entscheidungen reichlich Konflikte.
    Mit viel überdrehtem Humor wird die Geschichte erzählt, wodurch die Serie vor allem Fans von genau dieser Art von Humor nahezulegen ist. Alle anderen dürften sich etwas schwer mit den Figuren tun, da sie einem durch ihre aufgekratzte und extrovertierte Art den Zugang erschweren.


    Cholcolate (2019, Netflix) Empfehlung

    Chocolate erzählt die Geschichte eines Arztes und einer Köchin, die sich in Kindheitstagen bereits begegneten und sich ihre Wege danach teilten. Jahre später treffen sie sich unverhofft wieder, wodurch auch der Traum des Arztes bestärkt wird Koch zu werden, was als Kind sein großer Wunsch war.
    In Chocolate verbinden die Koreaner einmal mehr zwei ihrer größten Stärken - Romantik und Essen. Die Serie bietet eine herzerwärmende Geschichte mit liebenswürdigen Figuren und einer stetigen kulinarischen Note. Dabei ist das Essen ebenso gekonnt eingefangen wie der Rest auch. Chocolate ist eine wunderschöne Serie, um mal wieder die Alltag loszulassen und sich einfach wohl zu fühlen.


    The Sound of your Heart / Reboot (2016 - 2018, Netflix)

    Die knapp dreißigminütigen Folgen bieten Splastick am Fließband. Startet die Serie in der ersten Folge mit einfallsreichem und unglaublich witzigem Humor im Minutentakt, verliert sie sich aber zunehmend in Brachial- und Fäkalhumor, was schade ist. Wer allerdings mit derben, teils platten Witzen etwas anfangen kann, ist bei dieser Serie sehr gut aufgehoben. Für alle anderen gibt es zumindest ab und an einige sehr gelungene Gags. Grundsätzlich sollte man einfach mal einen Blick riskieren, denn man bekommt sehr schnell ein Gefühl für den Humor und ob es der passende für einen selbst ist.

    © 2018 Netflix


    The Heirs (2013)

    The Heirs dreht sich um einige Jugendliche aus reichem Haus. Was ein interessantes Bild der Upper Class offenbaren könnte, verläuft sich in erster Linie in zahlreichen Klischees, wodurch das Sehvergnügen merklich leidet. Weder visuell noch dramaturgisch bewegt man sich oberhalb zahlreicher ähnlicher Serien, wodurch The Heirs schnell wieder in Vergessenheit gerät. Die Konflikte bewegen sich meist an der Oberfläche und wissen so nie wirklich zu fesseln. Schade.


    The Last Empress (2018)

    Auch wenn die Serie von Anfang an mit ein paar zu überhöhten Szenen zu kämpfen hat, ist es gerade das enorme Tempo, mit dem hier von einem Geschehen ins andere gestürzt wird, das einen über diese Schwäche schnell hinwegsehen lässt. Dazu gesellen sich stetige Genrewechsel, die das Gesehene nie langweilig werden lassen. Hier wird von Romantik über Action, Thriller bis hin zum Drama alles bedient - und das auf einem wirklich guten bis sehr guten Niveau.
    So ist die Geschichte um eine Schauspielerin, die einen Platz am kaiserlichen Hof erlangt und dort mit allerlei Intrigen konfrontiert wird eine angenehm spannende Abwechslung zum Standard-K-Drama.


    One More Time (2016, Netflix) Empfehlung

    Ein Musiker, der in einer Zeitschleife steckt und einen Tag immer und immer wieder erlebt, steht in der romantischen Serie im Mittelpunkt. Nach und nach wird der Grund für seine Situation gelüftet und präsentiert eine berührende und ungewöhnliche Erklärung. Hier wird zwar viel Kitsch geboten, allerdings ist dieser auch wunderschön verpackt. Mit starken Bildern, tollen Songs und einem sympathischen Darstellerensemble, allen voran eine bezaubernde Yoon So-hee, sorgen die einzelnen Episoden für viel Romantik und Herzschmerz. Die recht kurze Laufzeit von gut dreißig Minuten in acht Folgen lassen kaum Durchhänger zu und so ist One More Time eine durchgängig gut umgesetzte, sympathische und einfach wunderschöne Serie geworden, die einem ans Herz geht.

    © 2018 Netflix


    The Liar & His Lover (2017) Empfehlung

    Mit der Serie um eine erfolglose aber talentierte Musikerin und einem eigenwilligen Musikproduzenten beweisen die Südkoreaner einmal mehr, dass sie das Genre der romantischen Serien so gut beherrschen, wie kaum ein anderes Land. Sympathische und interessante Figuren agieren in einem spannenden Umfeld, wodurch die Serie alleine dadurch schon zu fesseln weiß. Doch die gekonnte Inszenierung, die tollen Darsteller und zahlreiche wunderschöne Szenen kreieren ein herausstechendes Sehvergnügen. Wer auf dramatische Serien mit vielen romantischen Aspekten Lust hat, sollte hier auf jeden Fall reinschauen.


    W (2016) Empfehlung

    Mit einer einfallsreichen wie frischen Idee legt W einen interessanten Grundstein für eine spannende wie romantische Serie. Im Zentrum steht eine junge Ärztin, die auf der Suche nach ihrem mysteriös verschwundenen Vater, einem bekannten Comiczeichner, in die Welt seiner Comics gezogen wird. Dort trifft sie auf den Helden und kann so das Geschehen der beliebten Comicreihe beeinflussen. Sobald sie die Gefühlswelt des Helden verändert, erscheinen die Worte "Fortsetzung folgt" und sie landet wieder in der realen Welt. Nicht nur an dieser Situation, sondern auch an der Suche nach ihrem Vater muss die junge Ärztin wachsen.
    Mit dem aus unteranderem I Can Hear Your Voice, Hymn of Death und Romance is a Bonus Book bekannten Lee Jong-suk als gutaussehnder Comicheld wurde eine ebenso gute Castingentscheidung getroffen, wie mit der gut aufgelegten Han Hyo-joo (Illang: The Wolf Brigade) als Ärztin. Visuell einfallsreich, gut gespielt und dramaturgisch mit immer wieder frischen Ideen, weiß W durchgängig zu fesseln und zu berühren.


    YG - Was kommt nach Bigbang? (2018, Netflix)

    Bigbang zählt als eine der einflussreichsten, wenn nicht sogar als die einflussreichste K-Pop Band unserer Zeit. Da in Südkorea auch Prominente den Wehrdienst absolvieren müssen, kommen zurzeit alle Mitglieder der Band dieser Pflicht nach - bis auf das jüngste Mitglied Seungri. Ohne seine Kollegen scheint er etwas verloren zu sein, da weist der Chef der Produktionsfirma dem Künstler eine Abteilung in dem riesigen Unternehmen zu. Die chaotische Truppe wird nun von einem fast genauso verplanten Musiker geführt. Katastrophen sind da vorprogrammiert.
    Die pseudo-dokumentarische Serie setzt ganz auf den typisch asiatischen überhöhten Humor. Wer damit nichts anzufangen weiß, wird es auch hier schwer haben. Allerdings können sich in den acht dreißigminütigen Folgen K-Pop Fans über zahlreiche Gastauftritte aus dem Hause YG freuen. So schauen unter anderem Blackpink, iKon und Lee Suh-yun (von Akmu) vorbei und sorgen für einige selbstironische Momente.


    © 2018 Netflix


    Radio Romance (2018)

    Im Zentrum von Radio Romance steht eine erfolglose Radioautorin und ein immens erfolgreicher aber unzufriedener Kino- und Fernsehstar, die gemeinsam eine Radiosendung auf die Beine stellen wollen. Durch ihre unterschiedlichen Motivationen, dieses Projekt zum Leben zu erwecken geraten die beiden ungleichen Charaktere immer wieder aneinander.
    Mit Radio Romance beweisen die Südkoreaner einmal mehr, dass sie Kitsch, ernste Themen und Komik erstklassig zu kombinieren wissen. Dabei gelingt es der Serie den Zuschauer regelmäßig zu berühren wie zum Lachen zu bringen. Getragen von einem sympathischen Hauptdarstellerduo, das darüber hinaus eine tolle Chemie spüren lässt, wird hier mitreißende Unterhaltung geboten. Love Alarm-Star Kim So-hyun gibt eine wunderbar natürliche Radiomoderatorin und K-Pop-Star Yoon Doo-joon ist die Rolle des unglücklichen Superstars wie auf den Leib geschrieben. Ergänzt durch einen gelungenen Soundtrack kann man hier bedenkenlos den Alltag abschalten, auch wenn der Serie hinten raus etwas die Luft ausgeht.


    Hello, My Twenties (2017, Netflix) Empfehlung

    Auch wenn Netflix nur die zweite Staffel der Serie zur Verfügung hat, findet man sehr schnell ins Geschehen und schließt auch die fünf Hauptfiguren direkt ins Herz. Mit letzterem ist man auch gleich bei der großen Stärke der Serie - die Schauspielerinnen und die darzustellenden Charaktere. Sie verkörpern in Perfektion einen der Gründe, warum man bei Südkorea auch von der "Republic of Cuteness" spricht. Herrlich knuffig meistern die fünf ihren Alltag. Mit gelungener Situationskomik bekommt man hier viel zu lachen, auch wenn die ein oder andere Situation etwas zu überspitzt ist. Aber das verzeiht man einer so süßen Serie und ihren herzlichen Charakteren gerne. Denn die Inszenierung ist ganz auf ihre fünf Protagonistinnen zugeschnitten und unterstützt diese in allen Formen. Ob es die tollen Outfits sind, die großartig gewählten Requisiten, die unterstützenden Nebenfiguren oder die in jedem Moment passend ausgesuchte Musik, all diese Aspekte liefern einen guten Beitrag zur wunderschönen Atmosphäre dieser Serie. Doch bei all dem Spaß, die die Serie beim Auftakt vermittelt, verliert sie im weiteren Verlauf auch nicht die ernsten Themen mit teils großer Tragweite aus den Augen, mit denen sie alles andere als belanglos und lustig umgeht. Und so entsteht eine großartige Balance zwischen Komödie und Drama.
    Wenn man nicht unbedingt von etwas aufgedrehten Figuren abgeschreckt wird, bekommt man mit Hello, My Twenties eine liebevolle, lustige, unterhaltsame, berührende und dramaturgisch starke Serie geboten, die von ihren starken und glaubwürdigen Hauptdarstellerinnen noch zusätzlich getragen wird. Aegyo.


    © 2018 Netflix


    It's okay, that's Love (2014)

    Die romantische Serie um eine Psychiaterin und einen Bestsellerautor bietet gewohnt kitschige Unterhaltung auf recht hohem inszenatorischen Niveau. Ohne groß neue Akzente zu setzen bedient sich It's okay, that's Love an gängigen Klischees, die aber stets nett in Szene gesetzt werden. Eine seichte Handlung, solide Darsteller und eine hochwertige Inszenierung kreieren eine Serie, die zwar nicht auffällig ist, aber auch niemandem wehtut. Wer romantische Unterhaltung sucht, die sich nie zu ernst nimmt, ist bei dieser Serie gut aufgehoben.


    Itaewon Class (2020, Netflix) Empfehlung neu

    Auch wenn Itaewon Class der Einstieg mit der Erzählebene in der Gegenwart nicht gänzlich klappt, so weiß die Serie spätestens ab dem Rückblick auf das Geschehen 15 Jahre zurück zu begeistern. Ab dann präsentiert das Drama um einen Ex-Häftling, der ein/e Restaurant/Bar in Itaewon, einem der angesagtesten Gegenden Seouls, eröffnet und dort mit seinem Team versucht zu bestehen und er zusätzlich noch immer wieder mit seiner Vergangenheit konfrontiert wird, ungemeine Qualitäten. Dramaturgisch bietet die Serie zahlreiche Aspekte, die den Zuschauer auf eine Achterbahnfahrt der Gefühle mitnehmen. Dazu gesellen sich sympathische Figuren, die aber auch mit reichlich Ecken und Kanten ausgestattet sind. Verkörpert von einem starken Darstellerensemble schließt man die Charaktere gleich ins Herz und wird emotional stets abgeholt. Inzenatorisch auf einem durchgängig erstklassigem Niveau offenbart Itaewon Class dazu noch reichlich für das Auge. Somit ist die Serie ein weiterer ganz starker Beitrag im K-Drama-Bereich.

    © 2020 Netflix


    Love Alarm (2018, Netflix, Deutsch)

    Iwie der Titel schon vermuten lässt, geht es in diesem Drama romantisch zu. In Zentrum steht die titelgebende App, die sagen kann, ob im Radius von 10 Metern jemand ist, der auf dich steht. Die intelligente Studentin Jojo ist kein Fan dieser technischen Idee, findet sich aber dennoch bald in einem Liebesdreieck wieder.
    Mit viel Kitsch aber schönen Aufnahmen wird hier das geboten, was man bei einem K-Drama mit dem Titel Love Alarm erwartet. Die gleichnamige App ist zwar eine nette Idee, steht der Geschichte vor allem in der Anfangsphase teilweise im Weg, sodass die Bezüge darauf manchmal etwas anstrengend sind. Ansonsten wird hier aber viel Liebesdrama präsentiert, das von souveränen Darstellern und einer visuell ansehnlichen Inszenierung vermittelt wird.
    Die Serie basiert dabei auf dem gleichnamigen Webtoon.

    © 2019 Netflix


    Oh My Ghost (2015) Empfehlung

    Ein Geist setzt sich in einer Küchenhilfe eines angesehenen Restaurants fest und sorgt so für reichlich Wirbel. Sympathische Darsteller, eine liebevoll und amüsante Handlung sorgen für reichlich unterhaltende Romantik. Wie für koreanische Serien üblich, werden die ernsten Themen nicht gänzlich außen vor gelassen, trotzdem nimmt sich Oh My Ghost nie zu ernst, wodurch ein hoher Unterhaltungswert garantiert ist. Zum Ende der Staffel hin bekommt die Serie durch eine zusätzliche Thriller-Handlung noch einen ordentlichen Spannungsschub. Auch wenn sich dort einige Logiklöcher auftun, sind es gerade die wunderbaren Darsteller und ihre lieb gewonnenen Figuren, die einen gerne darüber hinwegsehen lassen. Eine wunderschöne und äußerst berührende letzte Folge hinterlassen einen starken Eindruck. Hochwertig produziert und inszeniert kann man bei dieser Serie sorgenlos den Alltag loslassen.


    Bring it on, Ghost (2016)

    Mit der Hilfe eines Geists möchte ein junger Mann ergründen, warum er selbst Geister sehen kann. Währenddessen macht das ungewöhnliche Team Jagd auf die verlorenen Seelen.
    Mit einer schön schaurigen aber dennoch leichtfüßigen wie einfallsreichen Inszenierung entwickelt sich bei der auf einem Webtoon basierenden Serie ein enorm höher Unterhaltungswert. Ernste wie amüsante Szenen halten sich dabei gut die Waagschale. Sympathische Hauptdarsteller, vor allem eine einmal mehr bezaubernde Kim So-hyun (Radio Romance, Love Alarm), runden das Paket wundervoll ab.


    Something in The Rain (2018, Netflix)

    Mit Something in the Rain widmen sich die Koreaner einem ihrer Lieblingsthemen: die Liebe. Gewohnt romantisch geht es auch in dieser Serie zu, in der sich zwei Freunde aus Kindheitstagen nach längerem Auslandsaufenthalt des einen anfangen näher zukommen. Mit einigen kleinen unter anderem auch gesellschaftlichen Hürden wird hier der Geschichte viel Raum geboten. Auch wenn die Serie teilweise technisch hinter der Konkurrenz bleibt und dramaturgisch etwas braucht, um in Fahrt zu kommen, lebt Something in the Rain aber sowieso in erster Linie von ihren beiden liebenswerten Hauptdarstellern, zwischen denen eine wunderbare Chemie herrscht. Jung Hae-in ist durchweg sympathisch, wodurch es viel Spaß macht ihm zuzuschauen. Bereits in den Netflix-Serien White Nights und Prison Playbook zeigte er diese Qualität, in denen er zwar zum Hauptcast gehörte, allerdings nicht im Zentrum stand. Und trotzdem schloss man ihn in beiden Serien ins Herz, wodurch der Sympathieträger mit Something in the Rain endlich die Aufmerksamkeit bekommt, die er verdient. Doch auch seine bezaubernde Schauspielpartnerin Son Ye-jin (A Moment to Remeber) weiß durchweg zu begeistern.
    Das K-Drama ist somit romantisch, warmherzig und kann mit zwei liebevollen Hauptdarstellern punkten.

    © 2018 Netflix


    I Can Hear Your Voice (2013, Alternativtitel: I Hear Your Voice) Empfehlung

    Ein Mädchen beobachtet, wie der Vater eines kleinen Jungen nach einem Autounfall brutal erschlagen wird. Einige Jahre später hat sie sich als Anwältin dem Rechtssystem verschrieben, wohingegen der Junge von damals verzweifelt versucht sie zu finden. Mit seiner Fähigkeit Gedanken von anderen Menschen lesen zu können, könnten die beiden ein erstklassiges Team werden.
    Durch die starken Darsteller, der spannenden Prämisse und der makellosen Umsetzung ist I Can Hear Your Voice ein kleines Highlight geworden. Denn nicht nur das Spannungslevel kann überraschend hoch gehalten werden, sondern auch die dramatischen Augenblicke wissen zu berühren. Abgerundet von einer Prise Humor, weiß die Serie nicht nur zu fesseln, sondern auch zu unterhalten. Die starke Figurenzeichnung kann dem Ganzen noch einen zusätzlichen emotionalen Schub verleihen.


    Tomorrow with you (2017)

    Im Zentrum der romantischen Serie steht ein Zeitreisender, der allerdings lediglich Dinge versucht zu beeinflussen, die sein eigenes Leben direkt betreffen. Als er sich eines Tages dazu entschließt den Tod von einer jungen Fotografin zu verhindern, nimmt sein bisheriges Leben neue Bahnen.
    Die eigentlich interessante und vielversprechende Prämisse wird aber leider etwas hölzern umgesetzt, krankt aber vor allem an einer relativ unsympathischen Hauptdarstellerin. Shin Min-a (Chief of Staff) gelingt es nicht ihrer zugegebenermaßen unliebsam geschriebenen Figur berührende Facetten abzugewinnen, wodurch es etwas schwer nachzuempfinden ist, woher die Faszination des Protagonisten für diese Frau kommt. Folglich gelingt es der Serie nur sehr spärlich den Zuschauer abzuholen.


    My Secret Romance (2017)

    Mit wenig inszenatorischem Feingefühl, dafür umso mehr klischeebeladenen Figuren und Situationen wird hier versucht die romantische Geschichte eines zukünftigen Erben eines großen Unternehmens und einer Ernährungsberaterin zu erzählen. Auch wenn die Handlung grundsätzlich durchaus schöne Aspekte aufweist, ist die platte auf zwanghaft komisch gemachte Umsetzung mehr anstrengend als verzaubernd. Kaum Raffinesse kann man dabei entdecken, wodurch das Gesehene viel zu oft zum Kopfschütteln einläd. My Secret Romance verschwindet somit ausdruckslos neben der starken Konkurrenz.


    Meine allererste Liebe (Netflix, Deutsch, 2019, 2 Staffeln)

    Die romantische Komödie dreht sich um vier Studenten, die auf unterschiedliche Art und Weise zu einer WG zusammenfinden. Bei den teils grundverschiedenen Persönlichkeiten ist das Chaos schon vorprogrammiert.
    Leider braucht die Serie zu lange um in Fahrt zu kommen und selbst dann schleichen sich immer mal wieder Längen ein. Der Humor ist gewohnt aufgedreht und zündet nur selten. Ein wenig romantische Unterhaltung kann die Serie dennoch kreieren, da die Hauptfiguren teilweise schon sehr schrullig und sympathisch sind.

    © 2019 Netflix


    Kill Me, Heal Me (2015)

    Die Liebesgeschichte zwischen einem jungen Mann aus reichem Haus, der allerdings mit multiplen Persönlichkeiten zu kämpfen hat und einer jungen Psychiaterin kann leider der starken Prämisse nicht ganz gerecht werden. Die etwas hölzerne und uninspirierte Inszenierung wie die unauffälligen Darsteller wissen weder zu unterhalten noch sonderlich zu fesseln. So ist die Serie nicht wirklich spannend, so richtig amüsant aber auch nicht. Zwar ist Kill Me, Heal Me bei weitem keine schlechte Serie, jedoch kann sie ihr Potential nicht wirklich nutzen, was teilweise etwas frustrierend ist.
    Durch die ungewöhnliche Geschichte, kann man aber durchaus mal einen Blick riskieren.


    Lady in Dignity (2017)

    Die dramatische Thriller-Serie um eine wohlhabende Frau, deren Alltag plötzlich ganz andere Formen annimmt, als eine mysteriöse junge Frau in ihr Leben tritt, lässt leider etwas an inszenatorischen Qualität missen, wodurch ein wenig Daily Soap-Stimmung versprüht wird. Die zum Teil, natürlich auch umgebungsbedingt, oberflächlichen Dialoge untermauern diesen Eindruck noch einmal. Darstellerisch wird sich hier zwar spürbar brmüht, was sich aber nur spärlich auf die Klasse der Serie auswirkt. Dramaturgisch wird hier zugegebenermaßen im späteren Verlauf immer wieder auch ein wenig Frische versprüht.


    Yoo Byung Jae - Diskomfortzone (2018, Netflix)

    Der ebenfalls in Yp - Was kommt nach Bigbang? zu sehende Komödiant präsentiert sein neues Bühnenprogramm. Den Humor muss man mögen und für viele Gags sollte man in der südkoreanischen Popkultur bewandert sein, um sie zu verstehen. Ansonsten ein Blick rein werfen und schauen, ob man mit dem Humor etwas anfangen kann.

    © 2019 Netflix


    Park Na-rae: Glamour-Warnung (2019, Netflix)

    Das Comedy-Programm besteht in erster Linie aus lauten und zwanghaft skandalösen Sprüchen und dessen Darbietung. Für das in der Öffentlichkeit (K-Pop-Videos mal ausgenommen) etwas verschlossene Südkorea ist das vielleicht aufregend, gerade für Europäer dürfte das hingegen kaum Schmunzler hervorrufen. Wer allerdings auf extrovertierte Comedy-Performances steht, kann durchaus mal einen Blick riskieren.


    Wassup Man GO! (2020, Netflix) neu

    Joon Park war lange Zeit in erster Linie als Mitglied der K-Pop-Band g.o.d. bekannt. Nachdem sich die Gruppe 2006 entschied zu pausieren, ging Park zurück in die USA, wo er auch aufwuchs, um seine Schauspielkarriere in Gang zu bringen. Nicht sonderlich von Erfolg gekrönt kehrte er für das Comeback von g.o.d. 2014 wieder zurück nach Südkorea. Seitdem entwickelte er sich zu einem beliebten Entertainer und Gast in Realtyshows. Im Juli 2018 ging er dann mit seinem eigenen YouTube-Channel Wassup Man online, in dem er seine Reisen und Erfahrungen in Südkorea dokumentiert. Der Channel wuchs zu einem enormen Erfolg in seinem Heimatland. Mit Wassup Man GO! schnappte sich nun Netflix den YouTube-Star und schickte ihn wieder zurück nach Los Angeles, wo zu einem Vorsprechen für eine Rolle gehen soll. Die Herausforderungen, die sich bei dem Unterfangen stellen, werden in 10 Folgen á 10 bis 20 Minuten beleuchtet. Und das geschieht auf gewohnt aufgedrehte Art und Weise, wofür man definitiv ein Faible haben muss. Ansonsten ist man sehr schnell von der teils prolligen Art des Protagonisten und der aufgesetzten, aber für südkoreanisches Reality-TV typischen Inszenierung genervt.

    Wir hoffen, dass wir mit unserem Special einen kleinen Einblick in das koreanische Angebot liefern und euch ein wenig Freude bereiten konnten.

    감사합니다.

    Letztes Update: 09. Mai 2020
    Infos
    Land:
    Südkorea
    Genre:
    Drama, Thriller, Action, Mystery, Horror, Komödie
    Darsteller:
    Ma Dong-seok, Kwak Do-won, Han Ye-ri, Park Eun-bin, Han Seung-yeon, Choi Ara, Ji Woo, Kim Min Suk, Bae Doo-na (Doona Bae), T.O.P. (Choi Seung-hyun), Song Kang-ho, Jo Jung-suk
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