Kickboxer - Die Abrechnung

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  • Einleitung


    Nachdem das Remake von Kickboxer von John Stockwell (Blue Crush), der zumindest einige nennenswerte B-Movies inszeniert hatte, umgesetzt wurde, nahm für die Fortsetzung Kickboxer - Die Abrechnung der Autor des Remakes und Regisseur von einigen unbekannten Filmen Dimitri Logothetis auf dem Regiestuhl Platz. Das Drehbuch stammte wieder von ihm und Jim McGrath, mit dem er bereits vermehrt zusammenarbeitete.

    In die Hauptrollen kehrten Stuntman Alain Moussi und Actionveteran Jean-Claude van Damme zurück. Letzterer nahm im Gegensatz zum Original wieder die Rolle des Trainers an.
    Darüber hinaus sind noch unter anderem Mike Tyson (Ip Man 3), Christopher Lambert (Highlander) und Hafthor Júlíus Björnsson (Game of Thrones) zu sehen.

    In der Fortsetzung des Remakes findet sich Kurt Sloane in einem thailändischen Gefängnis wieder. Ein mächtiger Promoter verlangt von ihm, dass er die Verluste, die er durch den Kampf gegen Tong Po verzeichnet hat, wieder reinbringt, in dem er gegen den aktuellen Champion antreten soll. Als sich Sloane weigert, wird seine Frau als Geisel genommen. Nun muss er sich dem über zwei Meter großen Riesen stellen.

    © 2018 Ascot Elite Entertainment


    Kritik


    Wie so oft ist die Geschichte auch bei diesem Kampfsportfilm schnell erzählt. Aber schließlich kommt es in dem Genre auch nicht unbedingt auf den dramaturgischen Inhalt, sondern auf die spektakulären Kämpfe und ihre eindrucksvollen Hauptdarsteller an.
    Der erfolgreiche Stuntman Alain Moussi (Suicide Squad, X-Men: Apokalypse) kann zwar körperlich einige eindrucksvolle Fertigkeiten mitbringen, doch fehlt es ihm an fast allem anderen. Kein Charisma, kein schauspielerisches Talent und leider auch keine Coolnes strahlt der durchtrainierte Kampfsportler aus. Aber leider bleibt er nicht der einzige darstellerische Fehlgriff in diesem Werk. Mike Tyson wirkt wie in fast jedem Film fehl am Platz. Christopher Lambert spielt so unglaubwürdig und überhöht, dass man sich fragt, wie der selbe Schaupieler vor geraumer Zeit noch einen Film wie Highlander tragen konnte. Als Bösewicht wurde der mächtige Hüne Hafthor Júlíus Björnsson verpflichtet, der allerdings so behäbig durch die Kampfszenen stapft, dass der viel zu lang geratene, durch die stark limitierten körperlichen Fähigkeiten Björnssons, viel zu eintönige und somit unspektakuläre Endkampf eine einzige Herausforderung zum Zuschauen ist. Einzig Jean-Claude van Damme ist darstellerisch ein kleiner Lichtblick, dessen Leistung allerdings durch die lächerlichen Weisheiten und inhaltlosen Dialoge seiner Macht beraubt wird.

    Und dort zeigt sich auch die nächste Schwäche des Werks von Logothetis. Es fehlt Kickboxer - Die Abrechnung an jeglicher Frische und inszenatorischer Rafinesse. Die Kämpfe wirken oft zu durchchoreografiert, wodurch ihnen jegliche Natürlichkeit fehlt und die Kameraeinstellungen sind meist unvorteilhaft, da sie entweder etwas Uninteressantes oder die Menschen in falschen Ausschnitten zeigen. Die Inszenierung ist stets auf gewollt cool getrimmt, was durch die oftmals unpassend gewählten Zeitlupen-Sequenzen noch zusätzlich geschädigt wird, ebenso macht es die teils aufdringliche Musikauswahl dem gleich.
    Man merkt, dass in den meisten Szenen einfach das Timing aller künstlerischen Elemente nicht stimmt beziehungsweise nicht gut dirigiert worden ist.

    © 2018 Ascot Elite Entertainment


    Neben den platten Dialogen, die sich leider nicht nur auf van Dammes Figur reduzieren, hapert es dem Film auch viel an der Logik. War zum Beispiel im Vorgänger noch Tong Po ein gefeierter und vor allem gefürchteter Kämpfer, so unterliegt dessen Bezwinger Sloane im thailändischen Gefängnis gleich drei verschiedenen Gegnern. Sogar van Dammes Trainerfigur wirkt in der ersten Hälfte dem Protagonisten klar überlegen. Somit wird der Gegner aus dem ersten Teil und all die körperlichen Errungenschaften Sloanes egalisiert.
    Generell agieren kaum Schauspieler glaubhaft und die Figurenzeichnungen laden fast durchweg zum Kopfschütteln ein, wenn sich die Charaktere realitätsfern verhalten.

    Begleitet werden die meist schlecht gefilmten Kampfszenen von völlig überflüssigen und sehr schwachen Computereffekten, die zwar nur an zwei Stellen einen großen Raum einnehmen, dort allerdings auch die Szenen ruinieren.

    Bei all den Schwachpunkten schleppt sich der fast zwei Stunden lange Film über die Zeit und lässt einen, wie oben schon erwähnt, selbst beim ersehnten Finale enttäuschend zurück, wenn der ewig rumbrüllende Björnsson behäbig durch den Ring wandert.

    © 2018 Ascot Elite Entertainment


    Positiv aufgefallen sind eigentlich nur die Kulissen, die teilweise recht nett anzuschauen sind.

    Es fällt einem merklich schwer etwas Gutes über Kickboxer - Die Abrechnung zu sagen. Letztendlich sind die netten Kulissen und die gute körperliche Verfassung des Hauptdarstellers die einzigen nennenswerten positiven Aspekte. Was leider viel zu wenig ist.

    Fazit


    Uninspiriert gewinnt Kickboxer - Die Abrechnung dem Genre absolut nichts Neues ab und zieht sich über die fast zwei Stunden ungemein hin. Schlechte Darsteller, miese Dialoge, unglaubwürdige Figuren und eine amateurhafte Inszenierung fordern dem Zuschauer viel Kraft ab. Einzig die schönen thailändischen Kulissen und der körperlich anerkennenswerte Hauptdarsteller können zumindest ein wenig den Film aufwerten.


    2/10

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    Infos
    Originaltitel:
    Kickboxer: Retaliation
    Land:
    USA / Thailand
    Jahr:
    2018
    Studio/Verleih:
    Ascot Elite Entertainment
    Regie:
    Dimitri Logothetis
    Drehbuch:
    Dimitri Logothetis, Jim McGrath
    Genre:
    Action
    Darsteller:
    Alain Moussi, Jean-Claude van Damme, Mike Tyson, Christopher Lambert
    Start (DE):
    27.04.2018 (Heimkino)
    FSK:
    ab 16 Jahren

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Kommentare 1

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    Burning -

    Aiaiaiaiai. 2/10 ist schon heftig. Aber schöne Kritik, hat Spaß gemacht zu lesen!