Avengers: Infinity War

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  • Einleitung


    Seit zehn Jahren wurde dieses Aufeinandertreffen vorbereitet. In Avengers: Infinity War treffen die Helden nun endlich auf den mächtigen Thanos. Nach dem riesigen Erfolg von Black Panther sind die Erwartungen verständlich hoch. Um diese zu erfüllen wurden für den Regie-Stuhl die Brüder Anthony und Joe Russo verpflichtet, die nun das große Erbe von Joss Whedon antreten, der gerade mit dem ersten Avengers-Teil unglaubliche Arbeit geleistet hat. Die Russo-Brüder sind allerdings kein unbeschriebenes Blatt. So schenkten sie uns bereits die starken Captain America-Filme The Return of the First Avenger und Civil War, die bei Kritikern und Publikum gleichermaßen gut ankamen. Mit Civil War bewiesen sie darüber hinaus, dass sie mit einer großen Anzahl von Superhelden hervorragend umgehen können.

    Avengers: Infinity War wird den roten Faden um Oberbösewicht Thanos nun zu Ende spinnen und zeigen, wie dieser versucht, an sämtliche Infinity Steine zu gelangen. Die Avengers werden folglich versuchen, Thanos daran zu hindern und nicht nur die Welt, sondern auch das Universum zu retten.

    In ihre beliebten Rollen kehren unter anderem Robert Downey Jr., Chris Hemsworth, Chris Evans, Scarlett Johansson, Karen Gillan, Tom Hiddleston, Elizabeth Olsen, Tom Holland, Chris Pratt, Benedict Cumberbatch, Mark Ruffalo, Zoe Saldana, Pom Klementieff, Josh Brolin, Paul Bettany, Dave Bautista, Vin Diesel, Cobie Smulders, Bradley Cooper, Benicio Del Toro, Chadwick Boseman, Gwyneth Paltrow, Paul Bettany, Benedict Wong, Don Cheadle und Anthony Mackie zurück.

    © 2018 Walt Disney Pictures


    Kritik


    Bereits mit einer äußerst emotionalen Szene wird der Zuschauer in die Geschehnisse geworfen und damit wird auch gleich deutlich, dass Avengers: Infinity War nicht die teils kritisierte Leichtigkeit von zum Beispiel den Guardians of the Galaxy oder des letzten Thor-Films folgt. Allerdings wird natürlich nicht vollständig auf den Humor verzichtet. So sorgen die überraschend präsenten Guardians immer wieder für Aufheiterung, die dem Werk der Russos aber auch merklich gut tut und bei der 149 Minuten langen Laufzeit dem Zuschauer etwas Zeit zum Durchatmen schenkt. Denn auch wenn man ein paar kleinere Längen im Mittelteil nicht ignorieren kann, so bietet Infinity War trotz der langen Laufzeit ein immenses Tempo mit sehr viel Actionsequenzen.
    Diese sind auch wieder überaus stark umgesetzt ohne sich in hektischen Schnitten und Wackelkamera zu verlieren. Selbst wenn zwei große Actionszenen parallel erzählt werden, schaffen es die Regisseure den Überblick nicht zu verlieren, wodurch man auch als Zuschauer stets folgen kann. Wie schon in ihren beiden vorangegangen Marvel-Filmen kann man die überaus gut inszenierte Action anstandslos genießen. Es gibt viele optisch überwältigende Momente, epische Gänsehaut-Augenblicke und grandiose Computereffekte. Letztere kommen nur bei den außerirdischen Wesen etwas ins Wanken, da man ihnen leider stets ansieht, dass sie am Rechner entstanden sind.

    © 2018 Walt Disney Pictures


    Umso überraschender ist es, dass Bösewicht Thanos trotz seines teils gewöhnungsbedürftigen Äußeren und der offensichtlichen Animation zum stärksten, nicht nur physisch, Antagonisten des Marvel-Universums avanciert. Denn im Gegensatz zu den meisten anderen Gegenspielern der Superhelden, bietet die Figur Thanos überraschend viel Tiefgang. Er ist keineswegs der herzlose Zerstörer fremder Welten, wie man es durch seine kurzen Auftritte in den vorigen Marvel-Filmen vermuten könnte, sondern ein Wesen mit Geschichte, die teilweise sogar zu berühren weiß. Josh Brolin, der dem Oberbösewicht seine unverkennbare Mimik schenkt, kann darüber hinaus der Figur ungeahnte Facetten abgewinnen, wodurch Thanos zum faszinierendsten Gegner der Marvel-Filme wird.

    Generell profitiert Infinity War von dem gewohnt hervorragenden Cast. Gerade Robert Downey Jr., Benedict Cumberbatch und Chris Hemsworth sorgen für darstellerische Klasse und spielen die emotionalen Momente durchweg mit. Gerade da Iron Man und Thor für ihre humorvollen Kommentare bekannt sind, überrascht es positiv, dass diese im dritten Avengers-Film deutlich reduziert worden sind, was bei den Ereignissen aber definitiv die richtige Entscheidung war. Aber trotzdem muss man natürlich nicht auf den beliebten Humor der beiden verzichten, denn gerade im Zusammenspiel mit Chris Pratt alias Star Lord entstehen einige sehr unterhaltsame Momente. Pratt allerdings ist schauspielerisch der einzige kleinere Schwachpunkt des Films. So gut ihm die humorvollen Situationen in diesem Werk liegen, so wirkt er bei den dramatischen Augenblicken merklich überfordert.
    Cumberbatch als Doctor Strange hingegen empfiehlt sich immer mehr als bester Nachfolger von Tony Stark.
    Aber die eindrucksvollsten Augenblicke verzeichnet Chris Hemsworth als Thor für sich. Hinterließ sein Auftritt im Showdown von Thor: Tag der Entscheidung optisch einen phänomenalen Eindruck, folgen seine Auseinandersetzungen in Avengers: Infinity War diesem Trend. So sorgt der Donnergott nicht nur einmal für einen Gänsehaut-Moment. Ist Hemsworth’ Figur die emotional forderndste des Film, weiß der australische Schauspieler diese Herausforderungen aber gekonnt zu meistern.
    Der Rest der Darsteller agiert souverän, sodass jeder seine Rolle zu tragen weiß.

    © 2018 Walt Disney Pictures


    Dramaturgisch wurde im neusten Marvel-Abenteuer deutlich mehr Mut bewiesen, als bei den bisherigen Werken des Cinematic Universe, was sich durchgehend positiv auf den Film auswirkt. Allerdings ist die Handlung nicht unbedingt die vielschichtigste und verlagert die Geschehnisse vielleicht das ein oder andere Mal zu oft in ein neues Umfeld. Dadurch entstehen die oben bereits angesprochenen Längen im Mittelteil. Allerdings verzeiht man es dem Werk gerne, denn man merkt es den Machern stets an, dass sie sich viel Mühe mit den neuen Hintergrundgeschichten gegeben haben.
    Auch musikalisch tritt der neuste Avengers-Film mutiger auf. Der von Alan Silverstri komponierte Score schreckt nicht vor dröhnenden Sounds, emotionalen Melodien und epischen Kompositionen zurück, was den Spass beim schauen merklich erhöht.

    Alles in allem ist Avengers: Infinity War ein starker Auftritt gelungen, der die Geschehnisse rund um Thanos in eine erste beeindruckende Richtung führt. Nach dem Ende darf man mehr als gespannt auf den vierten Avengers-Film sein, der 2019 dann folgen wird.

    © 2018 Walt Disney Pictures


    Fazit


    Mit Avengers: Infinity War ist den Russo-Brüdern einmal mehr ein eindrucksvoller Marvel-Film gelungen. Durch den großen Mut bei der Dramaturgie und den starken Bösewicht hinterlässt ihr Werk ein nachhaltigen Eindruck. Trotzdem schleichen sich in der Mitte ein paar Längen ein, die das Gesamtvergnügen ein klein wenig schmälern. Am Ende bleibt aber ein eindrucksvoller und überraschend emotionaler Superhelden-Film, der die zehn Jahre Marvel Cinematic Universe gelungen in ein erstes großes Finale führt.


    8/10

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    Infos
    Originaltitel:
    Avengers: Infinity War
    Land:
    USA
    Jahr:
    2018
    Studio/Verleih:
    Marvel Studios
    Regie:
    Anthony Russo, Joe Russo
    Produzent(en):
    Stan Lee, Jon Favreau, James Gunn, Victoria Alonso, Ari Costa, Kevin Feige
    Drehbuch:
    Christopher Markus, Stephen McFeeley
    Kamera:
    Trent Opaloch
    Musik:
    Alan Silverstri
    Genre:
    Action
    Darsteller:
    Robert Downey Jr., Chris Hemsworth, Chris Evans, Scarlett Johansson, Karen Gillan, Tom Hiddleston, Elizabeth Olsen, Tom Holland, Chris Pratt, Benedict Cumberbatch, Mark Ruffalo, Zoe Saldana, Pom Klementieff, Josh Brolin, Paul Bettany, Dave Bautista, Vin Diesel, Cobie Smulders, Bradley Cooper, Benicio Del Toro, Chadwick Boseman, Gwyneth Paltrow, Paul Bettany, Benedict Wong, Don Cheadle, Peter Dinklage, Anthony Mackie
    Inhalt:
    Avengers: Infinity War wird den roten Faden um Oberbösewicht Thanos nun zu Ende spinnen und zeigen, wie dieser versucht, an sämtliche Infinity Steine zu gelangen. Die Avengers werden folglich versuchen, Thanos daran zu hindern und nicht nur die Welt, sondern auch das Universum zu retten.
    Start (DE):
    26.04.2018
    Start (USA):
    27.04.2018
    Laufzeit:
    149 Minuten
    FSK:
    ab 12 Jahren

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