Love, Simon

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  • Einleitung


    Eigentlich sollte man meinen, dass im Jahr 2018 das Outing eines Mannes (oder einer Frau) nichts besonderes mehr ist und als völlig normal hingenommen wird. Dass dies in weiten Teilen immer noch nicht so ist, muss nicht näher erläutert werden. Mit Love, Simon erzählt Greg Berlanti nun auf wirklich einfühlsame Art und Weise, dass auch schwule Männer ganz normal sind. Und es eines Outings eigentlich gar nicht bedürfen sollte.

    Simon ist ein ganz normaler junger Mann mit Freunden, Hobbys und vielen weiteren Dingen. Nur hat er ein Geheimnis. Ein sehr großes. Er ist schwul und niemand weiß davon. Bis eines Tages ein Schüler seiner Schule sich anonym als Schwuler bekennt, ab da nimmt Simons Schicksal seinen Lauf …



    Kritik


    Das Coming of Age Drama Love, Simon fängt vielleicht etwas zu sehr gewollt an, zumindest in der Tatsache, dass hier in den ersten paar Minuten fast sekündlich eine Szene stattfindet, in der einem verdeutlicht werden soll, dass ein Outing als homosexueller Mann etwas anscheinend Schlimmes ist. Gefühlt jeder in Simons Umfeld macht Witze darüber oder verarscht einen anderen offen schwul lebenden Mitschüler. Es ist durchaus realistisch, dass dies auch in Echt so geschieht, aber so zusammengestaucht auf wenige Minuten, um Simons innere Zerrissenheit klar zu machen, wirkte es teilweise etwas zu viel des Guten. Aber insgesamt ist dieser Anfang für den Film durchaus wichtig und richtig.

    Hat man diesen gestauchten Anfang dann aber einmal hinter sich, folgt ein wunderbar warmherziger Film, der die Probleme, die solch eine Situation mit sich bringt, gekonnt an den Zuschauer vermittelt und auch hoffentlich beim Letzten endlich für ein Augenöffnen sorgt. Vor allem stellt er in den Mittelpunkt, wie wichtig es ist, in einer solchen Situation, gute Freunde um sich zu haben. Sofern man nicht, wie Simon an jemanden gerät, der von dem Geheimnis weiß und dann versucht ihn damit zu erpressen – und so schlussendlich einen gefährlichen Riss in Simons Clique reißt. Und gerade in dieser Phase des Films, in dem Simon zwischen seiner Angst, dass es vorzeitig herauskommt und seiner Freundschaft zu den liebgewonnenen Menschen in seinem Leben, spielt Love, Simon sein komplettes Potential aus. Gerade dann wird klar, wie wichtig es ist solche Menschen nicht auszugrenzen, da sie ja nichts Sonderbares sind, sondern ganz normale Menschen, die ihr ganz normales Leben führen.

    So ernst der Film auch ist und einige deprimierende Szenen bereithält, steckt aber auch mindestens genauso viel Humor und Herz in Love, Simon. Es gibt immer etwas zu lachen, die Figuren sind Grundsympathisch und werden von ihren Darstellern wunderbar verkörpert. Vor allem natürlich Nick Robinson als Simon ist hier hervorzuheben. Für die Lacher sorgen in erster Linie Tony Hale als Schuldirektor und Natasha Rothwell als Theaterlehrerin, welche den Film immer gekonnt auflockern und leichtfüßig erscheinen lassen.



    Fazit


    Alles in allem wirkt Love, Simon überaus natürlich und kommt authentisch daher. Sei es das familiäre Umfeld, das schulische Umfeld, oder auch das Hauptthema des Films. Mit dem nötigen Fingerspitzengefühl wird hier einer der Coming of Age Filme des Jahres präsentiert, der sich hinter Genregrößen keineswegs verstecken muss.



    8/10

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    Infos
    Originaltitel:
    Love, Simon
    Land:
    USA
    Jahr:
    2018
    Studio/Verleih:
    20th Century Fox
    Regie:
    Greg Berlanti
    Produzent(en):
    Timothy M. Bourne, Marty Bowen
    Drehbuch:
    Elizabeth Berger, Isaac Aptaker
    Kamera:
    John Guleserian
    Musik:
    Rob Simonsen
    Genre:
    Drama
    Darsteller:
    Nick Robinson, Jennifer Garner, Josh Duhamel, Katherine Langford, Alexandra Shipp, Logan Miller, Keiynan Lonsdale, Jorge Lendeborg Jr., Talitha Eliana Bateman, Tony Hale, Natasha Rothwell
    Inhalt:
    Jeder verdient eine große Liebesgeschichte. Aber für den 17-jährigen Simon Spier ist es etwas komplizierter: Er muss Familie und Freunden noch erzählen, dass er schwul ist, und kennt nicht einmal die Identität des Klassenkameraden, in den er sich online verliebt hat. Beide Probleme zu lösen, erweist sich als gleichzeitig unglaublich witzig, angsteinflößend und lebensverändernd.
    Start (DE):
    28. Juni 2018
    Start (USA):
    16. März 2018
    Laufzeit:
    109 Minuten
    FSK:
    ohne Altersbeschränkung
    Links
    Webseite:
    http://www.fox.de/love-simon

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