Sense8 - Serienfinale

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  • Einleitung


    Als im Juni 2017 die Serie Sense8 plötzlich und überraschend mit einem Cliffhanger abgesetzt wurde, war der Aufschrei in der Fangemeinde groß. Abo-Kündigungen, Proteste und Social-Media voll mit der Forderung, eine dritte Staffel zu bestellen, weil die Serie den Menschen so viel bedeutete. Da das Sci-Fi-Drama jedoch unfassbar teuer war und die große Fangemeinde nicht groß genug war, um das Budget zu gerechtfertigen, bestellte 'Netflix' ein abschließendes Finale, um den Fans Danke zu sagen. Die Frage ist nur: Ist das Finale wirklich etwas fürs Fanherz geworden und rundet die Serie gut ab?



    Kritik


    Mit knapp 151 Minuten ist das Finale wohl länger ausgefallen, als sich Fans erhofft haben, dennoch hätte jede Minute weniger gefehlt. Die Trailer sahen allesamt so vollgestopft aus, dass es mir schon Angst und Bange wurde, ob sich Lana Wachowski für den Abschluss ihrer Serie nicht zu viel vorgenommen hat. Möglich wäre es gewesen, da sie wohl Storys für ganze fünf Staffeln in ihrem Kopf hatte, von denen sie sich jedoch verabschieden musste. Um die Serie nach dem verheerenden Cliffhanger am Ende der zweiten Staffel zu beenden, hätte eine normale Folge jedoch nie und nimmer ausgereicht.

    Hauptaufgabe im Finale ist es, Wolfgang aus den Fängen von BPO (Biologic Preservation Organization) zu befreien. Deren Kopf, Whispers, befindet sich in den Fängen der anderen sieben Sensates, die sich mit einigen ihrer Vertrauten in einem Pariser Apartmant niedergelassen haben und planen, wie sie sich und Wolfgang retten können.

    Die Story klingt jetzt vielleicht etwas knapp, aber jede weitere Information würde spoilern. Die Geschichte an sich und deren Entwicklung ist jetzt nicht das Glanzstück der finalen Folge, die Aufmachung hingegen macht wieder einmal sehr viel Spaß. Wenn sich die Sensates in brenzligen Situationen verbinden und all ihre Stärken einsetzen, ohne überhaupt am selben Ort zu sein, dann macht das Spaß und ist so toll inszeniert, dass es wie auch schon in den anderen Staffeln für einige Highlight-Szenen sorgt.

    Besonders in den Action-Szenen ist Sense8 wieder einmal übertrieben, bietet aber auch hier Fan-Service. Sowieso werden die Fans hier von hinten bis vorn bedient. Sei es die Panzerfaust von Wolfgang, ein Umschnalldildo, der für eine Kontroverse sorgte, Nacktheit oder Nebencharaktere, die jedem Fan in den vorangegangenen 23 Folgen ans Herz gewachsen sind... Hier wurde auf alles geachtet, jede Kleinigkeit zaubert ein Lächeln aufs Gesicht. Beim Zuschauen merkt man, dass Sense8 ein Herzensprojekt für Lana Wachowski war und das Finale wirklich für die Fans gemacht wurde. Alle Beteiligten scheinen mit ihrem Herzen bei dem Projekt gewesen zu sein, was sehr schön in den bewegten Bildern hinter den Kulissen im Abspann zu sehen ist... Toll!

    Ein kleiner Kritikpunkt ist, dass leider nicht alle Charaktere ausreichend Screen-Time haben. Während Lito (Miguel Ángel Silvestre) wenig und sein Partner Hernando (Alfonso Herrera) kaum zu sehen sind, haben so manche Nebencharaktere wie Rajan (Purab Kohli) und Bug (Michael X. Sommers) überraschend viel Zeit auf dem Bildschirm. Wenn man darüber hinwegsieht, machen die meisten Darsteller eine gute Figur. Zwar verlangt die Geschichte kein bahnbrechendes Schauspiel, aber besonders Kala (Tina Desai) sticht ein wenig hervor während Nomi (Jamie Clayton) und Aminata (Freema Agyeman) gegen Ende für einen der tollsten Momente der Serie verantwortlich sind.

    Sense8 war mit einem multimillionen Dollar Budget pro Folge zu teuer für 'Netflix', in weiten Teilen wirkte das Finale ein wenig günstiger, da ausschließlich in Europa (Frankreich und Italien) gedreht wurde. Oder das Budget wurde für die letzten Minuten aufgespart, denn die "Eiffelturm-Szene" dürfte mächtig teuer gewesen sein. Obwohl es keine Szenen in Südkorea, Afrika oder Amerika gibt, gibt es dennoch sehr tolle und eindrucksvolle Bilder, die häufig von passender Musik untermalt wurden.

    Sense8 hat bereits in der ersten Folge gezeigt, dass alle Menschen gleich sind und es keine Grenzen gibt bezüglich Nationalität, Aussehen, Identität oder sexueller Orientierung. Eine tolle Botschaft. Diese schwingt zwar auch im Finale mit, ist jedoch nicht so aufdringlich wie in den vorherigen Staffeln, bis zum Ende. Dort wird genau mit diesen Werten, die die Serie vermitteln wollte, ein schöner Bogen geschlossen für einen perfekten Abschluss.

    Fazit

    Das Sense8-Finale ist Fan-Service pur. Es ist spannend, hat Humor, ist dramatisch, packend und hat eine schöne Botschaft, ist dabei so over-the-top, dass die 151 Minuten sehr viel Spaß machen und wie im Flug vergehen. "For our fans" steht vor dem Abspann groß auf dem Bildschirm... Und genau dieses Versprechen wurde gehalten.

    8,5/10

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    Infos
    Originaltitel:
    Sense8
    Land:
    USA
    Jahr:
    2018
    Studio/Verleih:
    Netflix
    Regie:
    Lana Wachowski
    Produzent(en):
    Aimee Allegretti, Matt Bilski, Alex Boden, Grant Hill, Mickie Reuster, J. Michael Straczynski
    Drehbuch:
    Alexander Hemon, David Mitchell, J. Michael Straczynski, Lana Wachowski, Lana Wachowski, Lilly Wachowski
    Musik:
    Johnny Klimek, Gabriel Isaac, Mounsey, Tom Tykwer
    Genre:
    Sci-Fi, Drama
    Darsteller:
    Tuppence Middleton, Doona Bae, Jamie Clayton, Tina Desai, Terrence Mann, Max Riemelt, Miguel Angel Silvestre, Brian J. Smith, Daryl Hannah, Naveen Andrews, Alfonso Herrera, Toby Onwumere, Freema Agyeman, Eréndira Ibarra, Purab Kohli, Max Mauff
    Inhalt:
    Hauptaufgabe im Finale ist es, Wolfgang aus den Fängen von BPO ( Biologic Preservation Organization) zu befreien. Deren Kopf, Whispers, befindet sich in den Fängen der anderen sieben Sensates, die sich mit einigen ihrer Vertrauten in einem Pariser Apartmant niedergelassen haben und planen, wie sie sich und Wolfgang retten können.
    Start (DE):
    08.06.2018
    Start (USA):
    08.06.2018
    Laufzeit:
    151 Minuten
    FSK:
    noch nicht geprüft

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